Ich verstehe was du meinst, aber fairerweise muss man dazu sagen: Jeder schreit heute nach Digitalisierung. In Mario Barth Shows wird sich über Behörden lustig gemacht, weil diese noch Briefe und Faxe versenden.
Es wird immer betont, dass man doch im Internet Zeitalter lebe. Und nun wird eine Befragung voll digital gemacht und trotzdem wird gemeckert...
So oder so, man macht es nie allen Recht. Wobei die Bürger hier teilweise selber Schuld sind. Bei uns soll Glasfaser ausgebaut werden, aber es müssen 30% der Haushalte zustimmen, damit sich das lohnt. Bislang haben nur rund 20% zugestimmt und das Projekt droht zu scheitern. In 5 Jahren wird dann vermutlich gemeckert warum das Internet so langsam ist und kein 5G verfügbar ist....
Ja, du hast recht, ältere Menschen brauchen eine schriftliche Alternative, ABER ich finde es sehr gut, dass der Zensus genau wie die Steuererklärung inzwischen voll digital funktionieren. Davon hätte ich vor 10 Jahre in Deutschland nur träumen können.
Ja, aber für alte Leute geht das so nun mal nicht. Die sind froh, wenn sie das Telefon einigermaßen bedienen können. Der normale Durchschnittsrentner von über 80 hat doch heute in den seltendsten Fällen Internet und wenn, sind sie kaum fähig das zu bedienen. Ich sehe das ja schon bei meiner alten Patentante von 70 plus.
Wenn ich mir die restlichen 2 älteren Leute in jeweils einem alten Haus hier so ansehe. Frau H. (91) hat vor einem Jahr ihren Mann verloren. Die lebt so vor sich hin, bekommt gerade noch so den Haushalt auf die Reihe. Einkaufen tut ein Nachbar für sie und der macht einmal pro Monat auch die Amtswege mit ihr. Für die Frau ist der Zensus eine Zumutung, weil sie nicht nur Außenstehende mit zusätzlicher Last belästigen muss, sondern quasi auch noch sensible Daten offen legen muss und ihr Haus ausmessen soll. Davon, dass sie gar kein Internet hat, rede ich gar nicht erst. Davon, dass sie kein Statistiker ist und Augenschwäche hat, auch nicht.
Dann Herr und Frau M. in der gleichen Straße. Die haben auch kein Internet und sind mit dem Bogen so schon völlig überfordert. Ich weiß ja nicht, wie viele Haus und Wohnungsbesitzer hier im Forum sind, die sich den Bogen mal reingezogen haben, aber selbst ich weit weg vom Alter der 80 0der 90 hatte nach dem Lesen schnell die Nase voll.
In dem Fall muss man sich halt zwangsläufig Hilfe holen.
Dein Ernst? Das kann nicht die Vorraussetzung sein, unter der man sowas ins Leben ruft. Ich verteile ja auch keine Trinkpäckchen an 1 Jährige und sage denen: Friss oder stirb. Wenn du nicht selbst herausfindest, wie da Flüssigkeit rauskommt, dann stirbst du eben.
Oder Billybordregalanleitungen an 4 Jährige und wenn sie damit nicht den Aufbau hinkriegen, nehme ich ihnen ihr ganzes Spielzeug weg.
Das ist null durchdacht und beschäftigt wieder Massen an Menschen.
Ich kann nicht davon ausgehen, dass alle Menschen Internet haben oder sich stundenlang vors Telefon klemmen und dann die Hotline anrufen, damit sie den Bogen vielleicht mal in Papierform bekommen.
Die Frau ist 91. Von der Krankenkasse bekommt sie kein 2. Sauerstoffgerät genehmigt, was sie dringend bräuchte, weil es mit einem kaum händelbar ist, da sie eine Atemwegserkrankung hat, aber seitenlangen Zensus soll sie ausfüllen? Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr.