Als Dr. Ing. mit Frau und ordentlichem Job bist du sicher nicht am unteren Rand der Gesellschaft angesiedelt. Und diesen Lebensweg hast du selbst so gewählt.
Ohne deine Frau wärest du ein Außenseiter und vielleicht liefe es im Job auch nicht so gut. Darum hast du deine Frau ja genommen damit du nicht ganz hinten runterfällst von der sozialen Leiter.
Und nun fährst du die Ernte ein. Irgendwas fehlt. Nach außen ist alles da aber bei dir innerlich passt es nicht. Das liegt an der Frau die du nicht erobert hast sondern dje einfach da war. Und du hast bei einer Trennung viel zu verlieren. Also lässt du es bleiben.
Ich habe mal dieses Zitat ausgewählt um auf alle Reaktionen in den letzten Tagen zu antworten, da ich es ziemlich Sinnbildlich für die gesamte Situation holte.
Natürlich steh ich in meiner aktuellen Situation nicht am unteren Rand der Gesellschaft, das habe ich nie behauptet und das erkenne ich auch. Das ist nichts was ich einfach übersehe und wofür ich auch dankbar bin.
Dass ich diesen Lebensweg selbst gewählt habe klingt jetzt irgendwie wie ein Urteil, selbst schuld, hättest wissen müssen dass du auf diesem Weg nicht glücklich wirst. Oder wie soll ich das verstehen? Ich hab diesen Weg nicht gewählt um Ansehen, Wohlstand und Reputation zu erhalten. Ich will bei niemandem damit angeben, und hätte ich vor 15 Jahren, als dieser "Weg" begann gewusst dass er mich nicht glücklich machen wird, hätte ich wohl einen anderen gewählt. Ich wollte ein schönes Leben, mit meiner Frau, vielleicht Kinder, nicht zu viel arbeiten, die Zeit nach Feierabend genießen können, genug Geld zu haben (ist für mich jetzt nicht unbedingt das gleiche wie das streben nach immer mehr Wohlstand) und vor allem auch Sicherheit.
Woher hätte ich am Anfang des Weges wissen sollen dass es nicht funktionieren wird. Ich weiß ja selbst gerade nicht mal warum es nicht funktioniert. Wenn ich das so schreibe habe ich eigentlich so ziemlich das was ich mir erhofft habe, aber das Glücklichsein, das funktioniert irgendwie nicht.
Und ich muss hier nach wie vor meine Beziehung verteidigen, ja ich habe Fehler gemacht, das weiß ich. Ich hab mich im Eröffnungsthread gefragt ob ich sie wirklich liebe. Ist das keine Frage die man sich mal stellen darf? Ich finde die Beziehung ist es wert daran zu arbeiten und sie wieder zu verbessern.
Und das in den letzten Monaten mit der anderen Frau war auch keine Affäre, wie es hier jetzt schon öfter dargestellt wurde. Es waren einfach nur immer Freundschaftliche Treffen, die uns beiden gut getan hatten, das Reden, die Zeit zusammen. Dass so etwas nicht weitergehen kann schmerzt mich dann nur umso mehr.
Was mir fehlt ist etwas außerhalb der Beziehung, etwas Abwechslung, jetzt nichts sexuelles. Einfach Menschen in meinem Leben die mir guttun, aber die finde ich nicht. Ich erhoffe mir nichts von einer solchen Freundschaftlichen Beziehung, einfach nur dass die Treffen und Unternehmungen der/dem Anderen genau so viel Freude bereiten wie mir. Das man sich gegenseitig aufeinander Freut sich zu sehen, gemeinsames Kochen, einfach nur Reden, aber richtige Gespräche, nicht bloß so ein Small Talk.
Ich sehne mich nach Freunden, auf die man sich verlassen kann, die sich auch mal von sich aus melden mit einem kurzen "wie gehts dir, haste lust heute was zusammen zu machen nach Feierabend". Aber es passiert so nicht, bei jedem Kontakt geht die initiative immer nur von mir aus, und es ist immer ziemlich mühselig mal einen "Termin" dann irgendwann in der Zukunft zu finden. Mit der Zeit hat man dann auch keine Lust mehr nach Treffen zu fragen, wenn die Planung doch immer so kompliziert ist.
Es wirkt so als hätte einfach jeder schon einen "besten Freund" und somit einfach keine Kapazitäten mehr für weitere. Alle Plätze scheinen schon belegt zu sein und ich bin zu spät. So kommt es mir immer wieder vor.
Wie habt ihr denn Menschen kennengelernt? Mal ganz konkret? Ich höre immer nur so allgemeines wie "geh raus" "leb das leben"...ja was denn...wo soll ich denn hin...