Unzufrieden mit mir selbst

Hallo liebe Community,

seit geräumiger Zeit trage ich mehrere Probleme mit mir mit, wodurch ich momentan ziemlich unzufrieden mit mir selbst bin.
Ich bin derzeit 21 Jahre alt und mache mir Sorgen über mich und meine eigene Zukunft.
Ich habe nämlich ein sehr geringes Selbstwertgefühl, was mich sehr stört. Mit jemanden darüber sprechen kann ich nicht, weil ich überhaupt nicht sozialfähig bin. Ich habe auch immer mal darüber nachgedacht, ob ich ADHS oder vielleicht was Ähnliches habe, weil ich oft Konzentrationsprobleme habe und es mir einfach an Reife fehlt, da ich oft in manchen Situationen total kindisch wirke und mir es aber erst im Nachhinein klar wird.
Manchmal kommt mir auch der Gedanke, dass es mir nicht nur an soziale Kompetenz mangelt, sondern auch an vielen anderen Kompetenzen.
Ich würde behaupten, dass ich kein guter Mensch bin, aber irgendwo in mir auch eine positive Seite ist, die aber einfach zu schwach ist, um was dagegen zu unternehmen.
Meine Mutter hat mir erzählt, dass ich von meinen Eltern nur deren schlechten Aspekte vererbt bzw. bekommen habe.
Denn ich habe ein ziemlich großes Ego und will oft immer recht haben. Ich bin sehr pessimistisch, hinterfrage alles und rede oft alles Negativ.
Ich bin kontrollsüchtig und weise leichte Aggressionen auf, welches auch einer der Gründe waren, wieso meine letzte Beziehung gescheitert ist.
Ich bin geizig und suche bei anderen oft die Schuld. Durch mein geringes Selbstwertgefühl beurteile ich auch oft andere nach ihrem Aussehen oder Verhalten, nur damit es mir besser geht, weil ich mich selber unattraktiv finde und mich in meinem eigenen Körper unwohl fühle. Ich habe überlegt, mich beim Fitnessstudio anzumelden, aber meine Faulheit sucht ständig ausreden.
All die Jahre habe ich mit niemanden über meine Probleme gesprochen, weshalb sich Stress aufgebaut hat und ich nun zu oft über Dinge nachdenke, was mir Schlafprobleme bereitet.
Ich will jetzt aber alles verändern, weil ich Angst habe, dass der Stress sich sonst negativ auf meine Gesundheit ausrichtet, weiß aber nicht wie.

An Jeden, der das liest und kommentiert, bedanke ich mich in Voraus.

MfG

Du willst nicht alles ändern sondern alles an dir bzw. deiner Persönlichkeit ändern, das negative zum positiven kehren, das wird sehr schwer.
Du müsstesst dich dan grundlegend ändern, kannst du das? Und wenn ja warum dann erst jetzt!

Wenn du etwas ändern willst, dann solltest du nicht sofort jedem Impuls folgen, sondern dir überlegen (und aufschreiben), wie du gerne sein würdest. Also quasi die beste Version deinerselbst, die du da beschreiben würdest. Und dann gehst du langsam Schritt für Schritt voran.

Z.B. nicht mehr über andere zu lästern und sie nach ihrem Äußeren zu beurteilen, sondern ihnen ein Recht auf eigenen Geschmack und eigene Individualität zu lassen. Wenn du das dann über längere Zeit geschafft hast, dann nimmst du dir den nächsten Punkt vor. Lege dir feste Tage für Sport an, wo es keine Ausreden gibt, kein ich bin zu müde, kein ich habe heute keine Lust, sondern durchziehen. Strukturen schaffen oft auch Zufriedenheit.

Viel Erfolg.

Hallo Minho,
also zumindest mangelt es dir nicht an Reflexionsfähigkeit
und dem kritischen Blick auf dich selbst. Und Selbsterkennt-
nis ist häufig ebenso wichtig wie ein gutes Selbstbewusstsein.
Du hast ja deine "Arbeitsfelder" schon klar umrissen. Da würde
ich dir raten, nicht gleich mit dem größten Brocken anzufangen,
sondern dich von eher leicht bis zu den schweren vorzuarbeiten.

Dass du hier geschrieben und davor sicher viel nachgedacht hast,
ist schonmal Schritt 1 und 2. Was wäre denn für dich ein dritter
Schritt in Richtung deines Ziels, für den du die nötige Motivation
und Lust hast? Was wäre eine Verbesserung von, sagen wir mal,
5 Prozent in Sachen Selbstzufriedenheit?

Was die Vererbungstheorie betrifft: Tatsächlich bringen wir von
Geburt an einige Eigenschaften mit, die sich zu einem "Naturell"
bündeln. Das beinhaltet Stärken und Schwächen gleichermaßen.
Und diese Mischung gibt uns (neben vielen anderen Faktoren)
eine Art "Grundausstattung" mit, die uns ein Leben begleitet.
Was du hier über dich geschrieben hast, erinnert mich an das
so genannte "Rote Naturell". Schau mal, ob du dich hier wieder-
findest und ob es dir damit leichter fällt, deine Eigenarten zu
akzeptieren:

Hallo,

ich sehe auch, dass Du sehr selbstkritisch bist - vielleicht zu selbstkritisch.

Ich würde Dir mal zu einer Therapie raten, wo Du mit fachmännischer Hilfe mal an all Deinen Baustellen arbeiten kannst. Alternativ (oder falls Du auf einer Warteliste stehst, wenn Du Therapie machen willst), kannst Du natürlich auch anfangen, gezielt an Dir zu arbeiten.

Negatives Denken: da gibt es sehr viele Bücher und youtube Videos drüber. Guck doch da mal und sieh Dir ein paar Videos darüber an oder kauf Dir ein Buch. Das kann man selbst ändern lernen. Dazu gehört auch, sich selbst erstmal zu beobachten:
Wie redest Du mir Dir und von Dir selbst? Warum ist das so? Wie könnte Du stattdessen wohlwollender mit Dir reden?

thema Selbstwertgefühl und andere Dinge, die dich stören:

Hier mal 2 Bücher bei Amazon - ich kenne sie nicht, vielleicht ist ja was dabei für Dich:




Du musst nicht alles sofort und auf einmal ändern. Mach eine Liste, schreibe auf, was Dich genau stört. Und ich sehe das auch so, wie einer/eine hier schrieb: mit dem leichtesten Punkt anfangen.

Erstmal den Gedanken in Dir zulassen, dass Du Dich ändern KANNST, dass es möglich ist. Bisher fehlen Dir die geeigneten Wege und Methoden und vielleicht Menschen, die Dich unterstützen.

Fang an, Deine Worte zu beobachten. Warum redest Du so negativ? In welchen Situationen? Welche Worte könntest Du stattdessen benutzen? Du kannst ein Dankbarkeitstagebuch schreiben, lernen, erstmal für das, was Du hast und bist, dankbar zu sein. das schärft den Blick für die guten Dinge des Lebens. Und dann bei jeder Sache, über die Du negativ reden willst, erstmal gucken, was da ev. positives drin ist.

Großes Ego: woher kommt das? Ist das deshalb, um Dein geringes Selbstwertgefühl zu überspielen? Wie äußert sich das?

Hey, ich erkenne mich in vielem von dem wieder, was du schreibst. Ich glaube das Wichtigste ist der Wille, wirklich was zu ändern, nachdem du die Erkenntnis hattest, was dich an dir stört.
Und dann eben planen, was man ändern möchte und dann in gaanz kleinen Schritten (sonst ist man enttäuscht, wenn was nicht klappt, ist zumindest bei mir so).
Und Sport ist sehr hilfreich, da kann man Disziplin und Durchhaltevermögen sehr gut trainieren, und sieht ggf. auch schnell Fortschritte/Ergebnisse.

Minho meinte:

Ich habe nämlich ein sehr geringes Selbstwertgefühl, was mich sehr stört.

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Ein einfaches Mittel, seinen Selbstwert zu stabilisieren ist, etwas Gutes für andere zu tun.

Minho meinte:

Denn ich habe ein ziemlich großes Ego und will oft immer recht haben. Ich bin sehr pessimistisch, hinterfrage alles und rede oft alles Negativ.

Zum Vergrößern anklicken....

Ach, das gibt sich, wenn du erstmal ins Handeln kommst.
Du könntest dich als Vorleser im Altenheim bewerben. Oder mit einem Hund des Tierheims Gassi gehen. Oder einen PC-Kurs für Senioren über die Diakonie anbieten.
Sinnhaftes tun verleiht Selbstwert.

Also ich würde ja für mein Selbstwertgefühl was für mich tun und nicht für Hinz und Kunz.

Siehst du, so unterschiedlich sind die Menschen.

Aber warum sollte es das Selbstwertgefühl eines Menschen steigern, wenn er Alten, die nicht weglaufen können, was vorliest?