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Von der Einsamkeit und das "Negative"

Winterherz

Mitglied
Hallo...

aus gegebenen Anlass würde ich gerne mal schreiben, wie das zu verstehen sein soll, wenn man z.B. bei der Partnersuche (i.d.R. als Mann) von Frauen nach nur wenigen Sätzen und ohne persönliches Treffen einfach als "negativ" abgesetzt wird.
Gerne auch begleitet von "geringes Selbstbewusstsein" und allem, was sonst einen Menschen abwerten kann.
Da fliegen die Blumensträuße der Vorurteile bunt gemischt je nach persönlichem Urteil.

Ich nehem das deswegen nicht an, weil es ein subjektive Urteil ist. Ebenso wie "zu klein", "zu fett" oder was auch immer sonst an Menschen nicht gefallen mag. Im Gegensatz zu körperlichen Merkmalen kann man charakterliche nichtmal messen.
Sie sind reine subjektive Interpretationen, im Endeffekt nur Vorurteile anhand oberflächlicher Bewertung.

Niemand kann etwas für seine Merkmale. Wenn anderen etwas an mir nicht gefällt, so macht mich das nicht falsch, es ist nicht mein Problem, sondern der Urteilende hat ein Problem.

Dann aber das Urteil als Wahrheit geltend machen zu wollen, ist für mein Empfinden eine Anmaßung und Stigmatisierung, insbesondere wenn es um nicht messbare Eigenschaften geht.

Was also ist "negativ"? Für viele (Dauer-)Singles scheint es so zu sein, dass allein schon die sachliche/faktische Wahrheit über die eigene Person bzw. Vergangenheit als "negativ" bewertet wird und letztlich die Forderung besteht, der Betroffene solle besser darüber lügen.

Meiner Meinung nach das Letzte, womit man in eine Beziehung finden sollte. Jede Frau die das betreit sollte sich nie beklagen, wenn sie an einen Faker geraten ist. Es war ihr einfach lieber als etwas Wahres.

Das man über die Vorurteile nicht positiv, erfreut und höflich reagiert versteht sich von selbst.


Für mich durchzieht diese ungerechtfertigte Abwertung mit allen Folgen mein ganzes Leben.

- Im KiGa wurde ich von Jungs ausgegrenzt und gemobbt wegen meiner langen Haare und bunten Kleidung. Sie hielten mich für ein Mädchen. Ich habe in diesem Alter das erstem Mal meine Mutter gesagt, das ich lieber sterben will, wie sie später erzählte. Mein Vater war Säufer, er ist tot und ich kenne ihn nicht.
- In der Schule wurde ich ausgegrenzt, gemobbt & geprügelt, weil ich kein Mädchen war aber mit ihnen spielte, jetzt nannte man mich "schwul". Da ich alleine gelassen der Gewalt nicht gewachsen war, flüchtete ich, und musste mit mir alleine auskommen. Wehrte ich mich, wurde ich oft hart bestraft.
- Ich habe erfahren, das viele Lügner die Wahrheit verdrehen, und Hilfe zu suchen bestraft wird.
- Ich hatte auch andere Sorgen/Ängste, z.B. saß mein Großvater im Knast und die Familie entging nur knapp der Privatinsolvenz. Es gab kein Geld und ein alternatives Elternhaus. Auch gab es immer wieder körperliche Gewalt durch Erwachsene (Lehrer etc.). Ich wurde als "Alien" gehandelt seit ich denken kann.
- Es passiert einiges, was mir Angstörungen verursachte. Angst lief immer mit mir wie ein Hund.
- Mädchen waren ab 10 jetzt keine Spielkameraden mehr, sondern fanden ihre Wege sich lustig über mich zu machen.
- Das hat sich so weiter fortgesetzt. Ich hatte dann andere Sorgen/Ängste z.B. eine suizidale Mutter, das Ende meiner Kindheit. Später einen verhassten Stiefvater. Irgendwo bis hier war sowas wie "Urvertrauen" wohl restlos zerstört, ich wurde zunehmend psychisch krank. Ich vermute, alle Traumata stammen aus meiner Kindheit.

- Mit 14 kann ich sagen, hatte ich bereits ausgewachsene soziale Ängte. Ich hatte viele Begabungen, keine wurde gefördert, stattdessen schien es niemand etwas wert zu sein. Ich begann zu verstecken und zu leugnen, was ich konnte.
- Auf der Realschule wurde es besser, aber das Mobbing hielt an. Jetzt war ich nicht "cool" genug, hatte kein TV, Handy, Markensachen, ich wurde ausgegrenzt weil ich nicht mitreden konnte bei dem, was andere so "cool" fanden.
- Ich fand dafür Alkohol und Drogen nicht cool, also wurde ich zu Partys nicht eingeladen. Ich wäre auch nicht hingegangen um ehrlich zu sein. Mädchen fanden mich jetzt "komisch", "witzig" "nett" "creepy" oder "zu gut für diese Welt".
- Ich integrierte mich, indem ich mit Zigaretten anfing, Rauchen wurde über die nächsten 10 Jahre eine Last.
Wenn ich heute meine Fotos von damals ansehe finde ich, sah ich überdurchschnittlich gut aus. Besser als heute...
- Ich hatte trotzdem einige gute Freundschaften, aber ich vereinsamte innerlich stark. Meine Mutter war fertig mit sich selbst, und konnte mich nicht aufs Leben vorbereiten. Ich begann mich einzugraben, das Umfeld war toxisch.
- Ich versuchte Vater für meinen Bruder zu sein, mehr schlecht als recht. Es verletzte mich, das er meine Erfahrungen wiederholen musste. Ich sah in seinen Augen mein eigenes Leid, Spiegel der Seelen.
- Ich versaute meinen Schulabschluss, widerholte die 10. und fiel durch, währendessen ich den Psychoterror meiner Mutter aushalten musste. Spätstens hier hatte ich erste Suizidgedanken und SVV. Meine Gegenwart bestand aus Depression und meine Zukunft aus Fantasieflucht. Ich hatte bereits eine Zwangserkrankung, Kontrollverlust.

- mit ~18 musste ich feststellen, das ich keinen Zugang zur Arbeitswelt fand und den Anforderungen nicht gewachsen war. Ich widerholte ein BGJ, war das erste mal in einer Klinik zur Reha. Die Tiefe des Problems wurde trotzdem verkannt.
- Ich machte meinen Realabschluss nach, viel zu schlecht. Ich glaubte, es ginge auch irgendwie so.
- Später fand ich eine Ausbildung die ich abbrach: Ich konnt den Erwartungen des Chefs nicht gerecht werden, die meine Werkstücke geweckt hatten. Ich war mit der Konfliklösung und mit mir selbst überfordert.
- Ich konnte mich mühen wie ich wollte, ich wurde sozial nicht akzeptiert. Ich war fürs Handwerk "zu klein", zu schmächtig", "zu langsam" usw. Die Arbeitswelt spuckte mich aus wie eine unreife Frucht. Ich trank kein Bier, schaute kein Fußball, laß keine BILD und ging nicht in den Puff. Ich war den Kumpels auf Arbeit suspekt, "kein echter Kerl". In irgendeinem Büro oder Handel zu arbeiten konnte ich mir damals nicht vorstellen. Mit Kunden wollte ich nichts zu tun haben.
- Für höhere Bildungswege/Studium fehlten die Mittel, vllt auch die Befähigung der Umstände wegen, mit meinen Noten jedenfalls nicht. Ich glaubte damals, das ich nichts könnte, wusste nicht, wohin ich sollte.
- Für die Frauen war ich spätestens ab da auch "kein echter Kerl" mehr, ich war in vielem abgehängt.
- Ich versacke beim Arbeitsamt, Maßnahmen und Praktika. Eine rechtliche Betreuung scheiterte an meiner Mutter.
- Ich versuchte lange Zeit, im Handwerk Fuß zu fassen. Grund war, das ich eine Qualifikation wollte, mit der ich ohne Studium z.B. Bauzeichner werden konnte. Ich war aber immer auch mit mir, der Familie und der Gesellschaft überfordert.

- Mit 23 dann der erste Suizidversuch, weitere sollten folgen. Meine Eltern zogen ins neue Haus, der Stiefvater sagte: Ohne Job ohne Dich. Mir drohte die Obdach. Das gleiche Versagen wie mein Vater? kam nicht in Frage. Dazu kamen Gefühle für eine Frau, die Psychospiele mit mir trieb. Ich war wie so oft davor und danach, seelisch am Ende.
- Es misslang, ich wurde in die Psychiatrie gebracht. Mehr als einmal. Ich kam später in Wohnheime, auch in Verbindung mit ARGE-Maßnahmen. Ich erhielt ein illustres Bündel an Diagnosen die mir bis heute kaum nützten, auch den Therapeuten nicht.
- Durch die Psychiatrie hatte ich erste Erfahrungen mit Frauen. Alle sehr verschieden, jede davon verzichtbar. Ich lernte eine Frau kennen, die ich bis heute noch wie ein Schatten im Herz trage. Ich habe es akzeptiert. Von einer anderen Frau akzeptierte ich quasi Selbstvergewaltigung. Ich war innerlich nicht bei mir, ich wusste nicht das ich Nein sagen darf. Meine einzige sexuelle Erfahrung bisher.
- Niemals habe ich so eine Entmündigung und Ohnmacht erlebt wie im Sozialstaat und in der Psychiatrie, hier bist du nichts mehr, hier bist du Verfügungsmasse. Hier kann und will dich niemand verstehen. Es war das Gegenteil von allen, was ich brauchte. Meinem Lebensschiff brach in diesem inneren und äußeren Sturm der Kiel. Ich denke heute, der echte Absturz begann erst in der Psychiatrie. Ich erlebte dort auch Misshandungen wie seit der Kindheit nicht mehr. Das andere Menschen Gewalt über mich übten, fachte meinen Todeswunsch lediglich an.

- 2013 hatte ich einen Zusammenstoß mit dem Stiefvater. Er wollte mich zur Obdach bringen mit Gewalt. Ich wehrte seinen Angriff mit einem Messer ab, die Polizei löste es auf. Nichts passierte, aber ich sollte noch jahrelang Alpträume haben, wie er in der Wut meine Zimmertür herausriss.
- 2014 kehrte ich ins Elternhaus zurück. Ich war gebrochen, sowas wie Hoffung und Vertrauen gab es nicht mehr. Ich vegetierte dahin wie ein Geist. Ich ging nicht ans Telefon, nicht an die Tür, nicht ans Fenster. Ich hörte auf zu existieren. Ich hörte auch auf zu Rauchen, zwangsläufig.
- Ich glaube, ich weinte ein Jahr lang ununterbrochen. Nachdem es endete, kann ich bis heute nicht mehr weinen, auch wenn ich mich danach fühle. Nicht eine Träne will mich verlassen. Das ist schlimmer als zu weinen.

- Ich beantragte eine rechtliche Betreuung, diese dann Sozialhilfe. Mein Stiefvater akzeptierte dies, weil er feststellte, das er damit mehr Verdienst hatte. Für ihn geht alles nur ums Geld.
- Dann bekam ich eine ambulante Betreuung. Diese bremste jede Initiative aus, die ich entwickelte. Es war ihr zuviel Arbeit und Umstand, und ich glaubte, mich nicht über sie hinwegsetzen zu dürfen. Ich defragmentiete, irgendwas in mir war zerbrochen.
Ich konnt mich nichtmal mehr selbst pflegen. Es beschämt mich, ja, ich wusch mich ein Jahr lang nicht.
- Dann musste ich alles mühsam lernen, bis heute. Zähne putzen, Nägel schneiden, Waschen, Duschen, Rasieren. Realisieren und Akzeptieren, das ich einen Körper besitze, das es richtig ist, das er Fürsorge braucht. Das ich eine Existenzberchtigung besitze. Das ich Selbstwirksamkeit besitze. Es dauerte 5 Jahre. Eine Ewigkeit in sich.

Fortsetzung folgt...
 
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Winterherz

Mitglied
- 2018 begriff ich, wie schädlich die ambulante Betreuung war, ich jagte sie zum Teufel. Ich jage seither jeden zum Teufel der mir schädlich ist. Wie kann man sich nur am Leid anderer bereichern? Seither geht es besser. Es bewegt sich etwas. Ich bewege etwas. Es fühlt sich fremd an...
- 2020 ein 2. Versuch ambulante Betreuung, war schnell erledigt. Ich fand trotzdem eine Wohnung 2020. Es dauerte ein Jahr, die Zustände im Elternhaus aufzulösen und die neue Wohnung zu beziehen. Damals erschien mir der Schritt bedeutend und gewaltig, heute scheint er unbedeutend und klein, nur einer von vielen...

Ich bin nun freier als je zuvor, und näher an mir. Nebeneffekt: die maroden Wände meiner Seele kommen ins Rutschen. Schadenbegrenzung, Leben nochmal neue lernen. Den Weg zu mir finden im Irrgarten.

Was ist all das, was ich erreichen kann, wert in dieser Einsamkeit? Erkenntnis: Mit diesem Abgrund in mir, finde ich keinen Weg in die Gesellschaft. Es gib nichts zu erreichen ohne Brücken.

Allein kann ich das nicht bewältigen, denn ich habe es nicht allein verursacht. Liebe baut Brücken. Liebe kann man nicht allein. Liebe schenkt Ruhe, Frieden und Geborgenheit um zu heilen.

Es braucht auch eine Gesellschaft, die mir die Hand zu reichen bereit ist. Menschen, die sich von meiner Vergangenheit und mein Wesen abschrecken lassen, besitzen keinen Wert für mich.

Ich muss Vertrauen lernen, das Menschsein lernen. Aber ein Teil von mir hasst diese Menschen, will ich so werden? In jedem Fall kann ich dies nicht alleine. Mensch wird man nicht alleine, einsam. Nur Zweisam, vielzählig.

Es fehlt die Erfahrung, das es kein Fehler ist, Menschen zu lieben und zu vertrauen. Ohne wäre das Leben nicht zu betrauern. Selbstliebe und Selbstvertrauen ist in diesen Dingen nutzlos.

Mein Kopf ist oft fertig, mein Herz blutet, aus meiner Seele sind Stücke gebrochen, es klafft ein schwarzer Abgrund. In mir sind zwei Staudämme, einer randvoll mit Liebe und Zuneigung die ich nie geben konnte, und einer randvoll mit dem Hass und Schmerz, durch Leid und Einsamkeit hervorgerufen. Ich glaube, ohne echte Zuneigung einer liebenden Seele, gibt es keine Heilung. Ich fürchte den Tag an dem ein Damm brechen mag, es glaube es wäre mein Ende.

- Es kostete meine Kindheit, meine Jugend, meine besten Jahre. In 16 Jahren bin ich 50. 16 Jahre, alles nachzuholen. Mit 50 wird man alt. Dann gibt es nichts nachzuholen. An was will ich mich erinnern?
- 16 Jahre. Die Zeit wartet nicht, auch nicht für eine Beziehung. Wer will einen Mann mit 40+, ohne Karriere, ohne sexuelle Erfahrung, ohne Vermögen, ohne Kinder? Viel lässt sich da nicht rausholen. Eine Frau die mich lieben will, muss mich als Mensch lieben können, nicht wegen Geld, Status oder Makellosigkeit.
- Und ja, ich bin mir trotzdem zu schade, deswegen die Nächstbeste zu nehmen die sich anbietet, das wäre ein fauler Deal.
- Mit 50 gibt es nichts zu retten. Was soll noch werden, was bis dahin nicht geworden ist? Der Gedanke, das mein Leben dann ein schnelles Ende finden kann, balanciert es aus. Ich fühle lieber Schmerz, als es mit Pillen zu ertränken.

Ich bin meiner Zahnärztin sehr dankbar. Sie hat meine Zähne gerettet, alle, vorerst. Ich bin dem Vermieter dankbar, der es nicht so genau nahm. Ich bin meiner rechtlichen Betreuung dankbar, die meinen Bankrott verhinderte. Ich bin Menschen dankbar, die mir eine 2. Chance verschaffen.

Ich habe psychische Probleme, ich kenne auch viele "Normale" die das haben. Mein Kopf ist an vielen Tagen mehr ein Stein. Schwer erschöpft. Dann ist er wieder wach, doch der Körper erschöpft. Ich fühle mich oft wie ein Wrack.

Ich habe körperliche Schäden erlitten, die mir den Neuanfang doppelt erschweren. Der Schlaf ist selten gut, viele Alpträume, oft erschöpfend statt erholsam. Was macht der Geist? Ich hoffe er findet seine Ordnung.

Noch reicht oft die Kraft nicht, im Schiff mit gebrochenem Kiel. Ich setze die Segel aber die Masten brechen im Sturm. Einsamkeit ist ein Schmerz. Entzug von Gefühlen, von sozialer Bindung. Es ist Folter, es verändert mich, verbittert mich.

Einfach mit Menschen sein? So einfach ist das nicht. Auch ohne Vorurteile und Abweisung kostet es oft mehr Kraft als es hervorbringt. Manche fragten mich, ob ich Autist bin, aber was änderte es schon?

Aber es wächst auch die Klarheit. Sollte ich jemals ausbrechen, aus meinen inneren Kerkern, dann werde ich ein Raubtier sein. Das Raubtier zerrt an den Ketten, es verliert die Geduld. Wenn es nicht hinaus kann, wird es sich selbst fressen.

Meine Traumata fallen mir in den Rücken, wo ich voranstürmen will. Ich bin mein größter Feind selbst, er ist oft übermächtig. Ein Trauma macht deinen Körper zum Feind, unüberwindbar bis heute.

Manche schimpfen mich verzweifelt, bedürftig, enttäuscht. Ich wusste nicht das Gefühl ein Fehler ist. Ist es das?

Ich habe keine Angst vor der Abweisung einer Frau. Nichts ist mir vertrauter als Abweisung. Ich habe Angst, dass meine Vergangenheit meine Zukunft entwertet hat. Das sich mein Lebens als gescheitert erweist. Das alles Leid umsonst ertragen wurde.

Ich mache weiter. Der Tod läuft nicht weg. Ich will den Tag sehen an dem sich alle, die mich minderwertig fanden, als Lügner erweisen. Viel Zeit bleibt mir nicht. Ich will mir meine Träume zurückholen. Einsam geht das nicht.

Das Leben wird einem nicht geschenkt, man wird nicht gefragt. Aber ich hab auch nichts versprochen und nichts unterschieben. Man gab mir mein Leben, wenn ich will und kann, dann nehme ich es.

Ich bin kein schlechter Mensch darüber geworden, ich bin mir nur sehr klar darüber was zählt. Dass das Leben nicht immer lustig ist und oft ernst. Mein Wille zum Widerstand wächst.

Eben das zeigt mir erst den tiefen Wert von Liebe, Freude und Glück. Aber eben auch, wie abscheulich die Vorwürfe und Abwertungen sind, mit denen man beworfen wird, von fremden Menschen die glauben, mich besser zu kenne als ich mich selbst.

Wie könnte nichts Negatives in mir sein? Wie könnte es nicht Teil meiner Essenz sein? Wie könnte ich nicht Trauer, Zorn und Enttäuschung fühlen? Ich bin keine Maschine, kein Psychopath. Krank sind die, die mich so zugerichtet haben.

- als Kleinkind wurde ich abgelehnt als andersartig (Haare, Kleidung)
- als Kind wurde ich abgelehnt und misshandelt als andersartig ("schwul", "weichei")
- als Jugendlicher wurde ich abgelehnt und gemobbt als Sonderling, weil ich nicht "cool" sei, "Lappen" wäre.
- als junger Mann wurde ich abgelehnt, weil ich andersartig war, "unpassend"; abgehängt.
- mit Mitte 20 wurde ich abgelehnt, weil ich krank darüber wurde, man fand mich jetzt "gestört".
- mit Mitte 30 werde ich abgelehnt, weil ich "negativ" sei, denn ich nehme es mir heraus darüber zu sprechen.

Was sich als roter Faden ungefragt durch mein Leben zieht, mich in eine Abwärtsspirale ziehen soll, ist nichts als eine konstruierte perverse Lüge angeblicher Minderwertigkeit, deren Berechtigung sich aus Vorurteilen beziehen will und aus dem Umstand, das mir bereits Leid zugefügt wurde.

Ich nenne das adultes Mobbing. Menschen die das tun sind seit der Kindheit sozial nicht gewachsen, sie bemänteln ihre Missgunst nur mit gesellschaftlich konformen Fassaden.

Es verbietet sich, auch nur eine Sekunde lang diese Lügen zu glauben, wenn ich dieser Vernichtung entkommen will. Ich muss mich hier höflich äußern, aber meinen Zorn spürt man.
Einfach zu sein wie andere verbietet meine Lebenserfahrung.

Wer mich anders haben will von Grund auf, verlangt nichts geringeres, als das ich mich ganzes Dasein auslösche, den meine Verletzung reicht bis auf den Grund meiner Seele.

Menschen mit abweichender Lebenserfahrung sind nicht minder, böse, schlecht oder lieblos. Wer das denkt und so spricht, geriert sich lediglich als Täter.

Das Wort "Opferrolle" ist eine perfide Lüge. Allein das Wort verbietet sich. Sich als Opfer nur darzustellen setzt voraus, kein Opfer sondern Täter zu sein. Ich verwahre mich gegen Beschuldigung, Täter meiner Kindheit und Jugend zu sein.

Wenn ich über meine Vergangenheit spreche, so ist das keine Opferhaltung, es ist die Wahrheit. Keine kranke Fantasie, es ist die kranke Wahrheit, und ich bin das Produkt vielfacher Misshandlung. Krank, falsch, gestört, toxisch und negativ sind die anderen. Die, die ungestraft als normal gelten.

Wer mich bestrafen, ablehnen und ausgrenzen will für meine Vergangenheit, ist kein Stück besser.
Ich kann kein Verständnis erwarten, sicher, es ist eine kranke Welt.

Also was ist "negativ"? Die Wahrheit mag es sein, aber ich verbitte mir einen Schuldspruch über den Mensch selbst. Man kann einen Menschen auf diese Weise abweisen, aber es zu verteidigen ist arrogant.

Man kann sagen "deine Worte stimmen MICH negativ", in der Tat, das mag sein, es ist nicht alles Rosarot. Aber "DU bist negativ", ist ein Vorwurf, krank und verdreht. Die Unterstellung, nicht liebenswert zu sein.


Nein, diese schwarze Seite ist nicht alles was mich ausmacht, ganz und gar nicht. Menschen die sich die Mühe machen, mich kennen zu lernen, mich akzeptieren, schätzen mich sehr. Auch das ist Teil der Wahrheit.

Es war nicht alles bitter-schwarz auf diesem Lebensweg. Man hat meine Welt scharz gemalt aus Bosheit, das vegesse ich nicht. Ich kann auch anders. Ich habe meine eigenen Farben gemischt.

Nicht Menschen die Schlechtes erfahren haben sind die Schwarzmaler, Menschen die Schlechtes tun sind es.

Es is nicht falsches daran, einer Frau mitzuteilen, fast noch nie eine Beziehung oder Sex gehabt zu haben. Es ist falsch zu verlangen, zu erzwingen!, darüber zu lügen, Selbstverleugnung zu betreiben.

Genauso wenig wie es falsch ist, noch nie Nike-Schuhe oder eine Prostituierte gehabt zu haben oder sonst irgendein erfundener Grund für Geringschätzung.

Eine Lüge ändert nichts an der Wahrheit. Eine Frau, die erwartet, das ich für ihr Wohlbefinden über mich lüge? Solche Menschen sollte mir wirklich besser aus den Augen gehen.

Was ist nun "negativ"? Definiert es bitte neu, anstatt fremde Menschen niederzumachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 85627

Gast
Du hast viel hinter Dir. Ich mag meine Geschichte nicht öffentlich machen, Gewalt, Missbrauch waren prägend.
Eine kPTBS, Essstörung, Schlafstörung, Depression, phasenweise mit Angststörung, Panikattacken, Flashbacks und noch ein paar so komische Dinge sind meine Begleiter.

wenn man z.B. bei der Partnersuche (i.d.R. als Mann) von Frauen
FrauEN. Mehrfach also.
Könnte das nicht ein Hinweis sein, dass da etwas dran sein kann, wie Du auf andere wirkst?

als "negativ" abgesetzt wird.
Jemand kann positiv auf andere wirken.
Jemand kann negativ auf andere wirken.

Ersterer wird es leichter haben, mit anderen in - auch engeren - Kontakt zu kommen.

Welche guten Gründe sollte es geben, jemanden, der einen negativ gestimmten Eindruck bei mir hinterlässt, in mein Leben zu lassen? Ihn näher kennenlernen zu wollen?

Für mich wäre das selbstschädigend, solche Menschen tun mir nicht gut, sie ziehen mich mit sich runter. Also halte ich mich fern.

Ich nehem das deswegen nicht an, weil es ein subjektive Urteil ist
Das ist jedes Urteil, auch das deinige.
Es ist Deine Entscheidung, ob und was Du aus erhaltenem Feedback machst.

Sie sind reine subjektive Interpretationen, im Endeffekt nur Vorurteile anhand oberflächlicher Bewertung.
Mehrere Personen, die unabhängig voneinander alle die gleichen subjemtiven Vorurteile haben?
Kannst Du so sehen, das spielt letztlich nur für Dich eine Rolle.

Wenn anderen etwas an mir nicht gefällt, so macht mich das nicht falsch, es ist nicht mein Problem, sondern der Urteilende hat ein Problem.
Auch das kannst Du jederzeit so sehen, Du bist derjenige, der mit den Konsequenzen aus seiner Haltung leben muss.
Für die weitergezogenen Frauen spielt das keine Rolle.

An mir gefällt anderen auch etwas nicht so gut. Ich sehe allerdings, dass es durchaus an mir liegt, mich das weniger kompatibel sein lässt.
Natürlich gründet das in dem, wie mich meine Vergangenheit prägte.
Aber darauf ruhe ich mich nicht aus, ich kann als Erwachsene diese Zusammenhänge erkennen und an mir arbeiten, wenn ich nicht immer wieder ähnliche Erfahrungen machen möchte, bereit bin, etwas zu verändern, neue Verhaltensweisen zu lernen und zu üben.

Die Menschen, die mir heute begegnen, haben ganz eigene Themen und Probleme, sind aber in keiner Weise dafür verantwortlich, dass ich mit bestimmten Verhaltensmustern anecke.

Wenn Du die Gesellschaft, Dein Umfeld, als zusammengefügtes Puzzle betrachtest mit einem freien Feld, dann kann in dieses Feld ein Teil mit entsprechender Form eingefügt werden, selbst dann, wenn es zerknautscht ist, ein Stück fehlt, oder auch, wenn es etwas zu klein ist.
Das wird aber nicht funktionieren, wenn es völlig unpassend ist und aus Material, das sich kaum bearbeiten, anpassen lässt.
Entweder ist man dann gewillt, anstrengend daran herumzufeilen, bis es einigermaßen kompatibel ist oder man akzeptiert, dass es daneben liegen muss.
Das Teil kann so für sich völlig ok sein.
Nur in seiner Form nicht in dieses Puzzle integriert werden.

Für viele (Dauer-)Singles scheint es so zu sein, dass allein schon die sachliche/faktische Wahrheit über die eigene Person bzw. Vergangenheit als "negativ" bewertet wird und letztlich die Forderung besteht, der Betroffene solle besser darüber lügen.
Zwischen lügen beim Kennenlernen oder dabei seine positiven Eigenschaften zeigen liegen Welten.

Für mich durchzieht diese ungerechtfertigte Abwertung mit allen Folgen mein ganzes Leben.
Das KANN nicht nur an den anderen, unterschiedlichsten Menschen liegen.
Und hier trifft man besser eine bewusste Entscheidung, setzt Prioritäten, wird sich darüber klar, was man möchte.
Und lebt danach.

Ich habe in diesem Alter das erstem Mal meine Mutter gesagt, das ich lieber sterben will
Es passiert einiges, was mir Angstörungen verursachte.
ich wurde zunehmend psychisch krank.
Ich vermute, alle Traumata stammen aus meiner Kindheit.
Mit 14 kann ich sagen, hatte ich bereits ausgewachsene soziale Ängte
Spätstens hier hatte ich erste Suizidgedanken und SVV.
war das erste mal in einer Klinik zur Reha.
ich wurde sozial nicht akzeptiert
Für die Frauen war ich spätestens ab da auch "kein echter Kerl" mehr
Oder zu komisch, zu depri, zu was-auch-immer.
Ich finde, Du machst es Dir etwas leicht, indem Du "die Frauen" in eine Schublade steckst, die es Dir ermöglicht, die Opferrolle beizubehalten.

Mit 23 dann der erste Suizidversuch, weitere sollten folgen.
ich wurde in die Psychiatrie gebracht. Mehr als einmal.
Das klingt nach einer Großbaustelle seit der Kindheit. Das ist eine Hausnummer, die nicht unsichtbar bleibt, und Mitmenschen einfach überfordern kann.

Menschen, die sich von meiner Vergangenheit und mein Wesen abschrecken lassen, besitzen keinen Wert für mich.
Siehst Du, Du verhältst Dich wie viele.
Andere sollen Deine Erwartungen erfüllen, tun sie das nicht, sind sie wertlos für Dich.

Kein Unterschied dazu, an ein Kennenlernen die Erwartung von Leichtigkeit zu knüpfen und sich abzuwenden, wenn diese Erwartung nicht erfüllt wird.

Deine Vergangenheit würde mich beim Kennenlernen nicht die Bohne interessieren und würdest Du das thematisieren, gäbe es kein zweites Gespräch. Das ist kein Kennenlernthema.

Ich muss Vertrauen lernen, das Menschsein lernen. Aber ein Teil von mir hasst diese Menschen, will ich so werden?
Eben diese misantrophische Einstellung nehmen Deine Mitmenschen wahr. Wie sollte das anziehend sein?

In jedem Fall kann ich dies nicht alleine.
Es kann aber nicht zur Aufgabe eines Partners gemacht werden, Dein Therapeut zu sein.

Es fehlt die Erfahrung, das es kein Fehler ist, Menschen zu lieben und zu vertrauen.
Es braucht Mut, sich einzulassen.

Ich glaube, ohne echte Zuneigung einer liebenden Seele, gibt es keine Heilung.
Du möchtest einem Partner die Verantwortung für Dein Seelenheil auferlegen, überstülpen. Eine viel zu große Last.

Einsamkeit ist ein Schmerz. Entzug von Gefühlen, von sozialer Bindung. Es ist Folter, es verändert mich, verbittert mich.

Einfach mit Menschen sein? So einfach ist das nicht. Auch ohne Vorurteile und Abweisung kostet es oft mehr Kraft als es hervorbringt.
Du möchtest Bindung, Nähe, und zugleich hast Du nicht die Kraft, nicht den Mut, und bist in Teilen ein verbitterter Misanthrop, wie ich das lese.
Ganz schön schwierig und fast ein Widerspruch in sich.

Wie könnte nichts Negatives in mir sein? Wie könnte es nicht Teil meiner Essenz sein? Wie könnte ich nicht Trauer, Zorn und Enttäuschung fühlen?
Arbeitest Du daran, mit all diesem alten Gefühlschaos umgehen zu lernen, das von heutigen Gefühlen zu trennen?

Würde mir das beim Kennenlernen, mühsam unter einer dünnen Oberflöche verborgen, entgegenbrüllen, wäre ich weg.

Das Wort "Opferrolle" ist eine perfide Lüge. Allein das Wort verbietet sich. Sich als Opfer nur darzustellen setzt voraus, kein Opfer sondern Täter zu sein. Ich verwahre mich gegen Beschuldigung, Täter meiner Kindheit und Jugend zu sein.
Du verstehst das Wort nicht.
Du warst Opfer. Vergangenheit.
Nun kannst Du lernen, Dich aus dieser erlernten Rolle zu lösen und die Gegenwart anders zu leben. Dazu findest Du jede Menge Informatives im Netz.
Woher Du die erwähnte Beschuldigung nimmst, weiß ich nicht.

Nein, diese schwarze Seite ist nicht alles was mich ausmacht, ganz und gar nicht. Menschen die sich die Mühe machen, mich kennen zu lernen, mich akzeptieren, schätzen mich sehr.
Was könnte jemanden dazu verführen, diese Mühe auf sich zu nehmen?
Und weshalb muss es mühsam sein?
Warum nicht gleich positive Seiten zeigen?

Es is nicht falsches daran, einer Frau mitzuteilen, fast noch nie eine Beziehung oder Sex gehabt zu haben. Es ist falsch zu verlangen, zu erzwingen!, darüber zu lügen, Selbstverleugnung zu betreiben.
Warum ist es Dir ein Bedürfnis, das mitzuteilen?
Was versprichst Du Dir davon?
Wer verlangt, dass Du darüber lügst?
Wie könnte das jemand erzwingen?

Ist alles, was nicht in den ersten Kennenlernstunden auf den Tisch kommt, Selbstverleugnung?
Bei allem, was scheinbar auf diesen Tisch gepackt werden soll, muss er schon fast zusammenbrechen. Viel zu schwer.

Eine Lüge ändert nichts an der Wahrheit. Eine Frau, die erwartet, das ich für ihr Wohlbefinden über mich lüge?
Welche Frau erwartet das denn?
 

Northern Light

Sehr aktives Mitglied
Hallo Winterherz, danke für deinen langen Text. Mir ist vieles dabei durch den Kopf gegangen, aber in erster Linie diese beiden Gedanken:

Man kann sagen "deine Worte stimmen MICH negativ", in der Tat, das mag sein, es ist nicht alles Rosarot. Aber "DU bist negativ", ist ein Vorwurf, krank und verdreht.
Völlig richtig. Leider ist es für die meisten nur ein geringfügiger Unterschied in der Rhetorik. Dass die Formulierung die Aussage verändert, ist vielen nicht bewusst. Würdest du dein Gegenüber darauf ansprechen, würdest du wahrscheinlich nur ein Achselzucken und ein "ist doch dasselbe" als Antwort bekommen. Das ist zumindest meine Erfahrung.

Ich kann allerdings nicht verleugnen (das ist der zweite Gedanke) dass beim Lesen deines Textes auch bei mir deine Wut über das, was dir widerfahren ist, deutlich zu spüren war. Es ist ja auch nicht so, dass du das zu verbergen versuchst, eher im Gegenteil. Sie ist Teil deiner Selbst und du möchtest, dass dein Gegenüber sie als solches akzeptiert. Es gibt dich nur im Gesamtpaket. Das ist auch völlig in Ordnung und muss so sein, nur ist es natürlich so, dass die Gewichtung bei dir da anders verteilt ist als bei den meisten anderen. Damit ist ein Großteil der Leute einfach überfordert. Ich wäre es wahrscheinlich auch. Aber das Gesamtpaket Winterherz umfasst ja noch mehr. Wo bleibt das?
Ich muss mich hier höflich äußern, aber meinen Zorn spürt man.
Absolut. Ich persönlich habe aber nicht nur den Zorn auf deine Vergangenheit gespürt, sondern auch so etwas wie einen vorauseilenden Vorwurf, einen Zorn darüber, dass davon auszugehen ist, dass auch dieses Mal dein Gegenüber nicht die von dir erwünschte Reaktion zeigen wird. Das macht es schwierig und schreckt ab.

Ich würde dir wünschen, dass du es schaffen kannst, neuen Kontakten gegenüber unvoreingenommener zu sein. Das ist aufgrund der Vergangenheit sicher nicht leicht, aber auch nicht fair dem anderen gegenüber. Und du legst dir selbst damit Steine in den Weg.

gib nichts zu erreichen ohne Brücken.
Es braucht auch eine Gesellschaft, die mir die Hand zu reichen bereit ist.
Richtig, es müssen Brücken gebaut werden, und in deinem Fall ist die Brücke nunmal länger und aufwändiger zu errichten als im Normalfall. Daher ist es wichtig, dass von beiden Seiten daran gebaut wird, damit man sich hoffentlich irgendwann an einer Stelle treffen kann. Es muss ja nicht die Mitte der Brücke sein, aber gebaut werden muss von beiden Seiten.
Es war nicht alles bitter-schwarz auf diesem Lebensweg
Wahrscheinlich würdest du gut daran tun, mit diesem Teil deiner Geschichte zu beginnen. Das bedeutet nicht, dass der Rest unter den Tisch fallen soll oder weniger wichtig ist. Aber es ist der bessere Türöffner. Ich glaube, dass in dir soviel Intelligenz, Vielseitiges und Interessantes steckt, dass es schade wäre, den Blick darauf von vornherein durch dieses Ungetüm an Vergangenheit zu verbauen. Jemand, der eine Beziehung sucht, egal ob romantisch oder freundschaftlich, möchte immer auch sehen, was diese Beziehung ihm Gutes bringen könnte. Zeige das zuerst. Du hast da, glaube ich, so viel zu bieten, dass es mit Sicherheit Menschen gibt, die darüber auch bereit sind, die andere Seite der Medaille kennenzulernen. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute.
 

joe50

Aktives Mitglied
Lieber Winterherz,
erst hab ich auf deinen ersten Beitrag geantwortet und alles wieder gelöscht, weil ich dann im zweiten sah wie du dich entwickelt hast und ich kann dir nur sagen, dass ich schwer beeindruckt bin von deiner inneren Stärke, die du ausstrahlst.

Deine Geschichte ist erst sehr berührend, doch dann sah ich viel mehr Licht, dessen du dir vielleicht nicht bewusst bist.

Lügen zieht weiteres Lügen nach sich und führt ins Chaos, niemand sollte sich gezwungen sehen lügen zu müssen, schlussendlich wirst du lernen zu dir zu stehen und das vieles, was in dir noch abläuft altes Kopf-Kino ist was es zu durchschauen gilt, mit der Zeit, denn da kommen Konditionierungen die dich fest halten, wenn du diese kennen lernst, wirst du sie ablegen können und dazu wünsche ich dir alle Kraft die du in dir hast zu einem Leben in Selbstbestimmung und innerer Freiheit. :)
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Es gibt doch nichts interessanteres, als wahre Geschichen von echten Menschen zu erfahren.
Wenn sich jemand so öffnet und erzählt und dann vom Gegenüber nur als negativ empfunden wird, empfinde ich dieses Gegenüber oberflächlich und langweilig und uninteressiert.
Es gibt halt Menschen die haben nur Interesse daran von anderen Personen zu profitieren...Und eingibt Menschen die haben echtes Interesse am anderen.
Die Qintessenz ist einfach. Es passt nicht.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Es geht glaube ich auch gar nicht mal zu sehr um das negative.
Es geht darum, das kaum jemand die Geduld hat, sich die Geschichte, die Vergangenheit eines anderen anzuhören.
Mir geht es auch immer so - wirklich immer - wenn ich mit jemandem im Gespräch bin, dass ich nach einer Weile feststelle dass ich Fragen über Fragen stelle - weil es mich interessiert was der andere zu sagen hat - aber selber fast nie irgendetwas gefragt werde.
 
G

Gelöscht 115192

Gast
Ich verstehe nicht ganz den Bezug. Es wurde in einem anderen Thread über einen Dating-Versuch geschrieben, der misslang. Die Gründe waren aber nicht nur die negative Ausstrahlung, sondern auch die ungeschickte und schlechte Kommunikation. Es hat von Anfang an nicht gepasst.

Niemand mag es, den Spiegel vorgehalten zu bekommen, vor allem nicht von Leuten, die man nicht kennt. Man wird sofort bewertet. Das geschieht aber laufend und hat nichts mit dem Geschlecht zu tun.

Warum man da jetzt pauschal mal wieder auf Frauen schlecht zu sprechen kommen muss, erschließt sich mir nicht.

Man sollte schon mal auch bei sich schauen, wie man denn so auf andere wirkt. Wenn man sich selbst als "misanthropisch" bezeichnet, sollte man eventuell schon annehmen, dass man auch etwas anstrengend rüberkommt.
 
G

Gelöscht 119884

Gast
Es tut mir leid, dass dein Leben bisher so schlecht war.
Obwohl du mich gestern so angegriffen hast aus dem Nichts (ich hatte eine normale Frage gestellt und du hast wie die Axt im Walde reagiert und am Schluss noch was Schlechtes gewünscht), möchte ich gerne hier auch was dazu schreiben. Du kannst von mir aus mich danach wieder angreifen, ist ok und ich werde hier nicht mehr mitlesen.

Ich habe einige Jahre mehr als du auf dem Buckel und meine Vergangenheit war auch nicht schön.
Ich war zwar nie in einer psychiatrischen Klinik und im Heim war ich auch nicht, aber ich habe praktisch mein ganzes Leben lang Mobbing und Ablehnung erlebt. Ich wurde in der Schule angespuckt und musste mir von den Jungs jeden Tag anhören wie hässlich und dick ich sei. Zuhause wurde ich jeden Tag grundlos verprügelt. Dies alles führte dazu, dass ich keine Ausbildung absolvieren konnte. Ich habe aber später eine nachgeholt. Als Twen wurde ich in der Disco immer als die hässliche Begleitung meiner Freundinnen angesehen. Während meine Freundinnen alle ihre Erfahrungen mit Männern machen durften, musste ich mir auch zu jener Zeit regelmässig dumme Sprüche anhören, die ich auch heute nicht vergessen habe. "Was machst du hier, du bist zu hässlich, geh nach Hause" oder "du bist zu fett, geh nach Hause". Diese Sprüche werde ich nie vergessen. Geflirtet hat natürlich auch niemand mit mir. Ich habe immer gute Miene zu Bösem Spiel gemacht und mir den Schmerz nicht anmerken lassen und alles in mich reingefressen. Später war ich bei der Arbeit auch regelmässig ein Mobbing Opfer.
Heute wo ich älter bin, werde ich in Ruhe gelassen aber trotzdem mag ich wegen all diesen Erfahrungen Menschen nicht so. Dennoch bin ich kein frustrierter Mensch, der anderen die Schuld zuschiebt. Die Leute um mich herum sagen sogar immer wieder, ich sei ein äusserst positiver Mensch. Das bin ich wohl auch, weil ich endlich Frieden mit mir geschlossen habe und mein Glück nicht mehr von anderen abhängig mache. Und das solltest du auch.

Wenn du heute noch da bist, trotz all diesen schlechten Erfahrungen, dann bedeutet das, dass du ein Kämpfer bist und eigentlich sehr viel Potential in dir vorhanden ist.
 

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