Viele deiner Probleme hängen direkt mit deiner Arbeit zusammen, oder noch präziser ausgedrückt, mit deinem Arbeitgeber.
Schaffst du es in eine andere Arbeitsstelle (auch keine IT) zu wechseln in welcher du dich wohlfühlst, werden sich auch deine psychosomatischen Begleiterscheinungen deutlich bessern.
Sogesehen hast du diesbezüglich eine einzige Fehlentscheidung getroffen, nämlich bei diesem Arbeitgeber mit "Feuerwehreinsätzen" in der IT zu beginnen.
Die Entscheidung ist, in Retrospektive fair betrachtet, jedoch verständlich aufgrund des guten Gehalts welches dir geboten wurde. Das wäre sehr vielen passiert.
Den Plan, von deinem Vorgesetzten eine Prio deiner Aufgaben einzufordern ist schonmal sehr gut. Er sieht mit was du alles betraut bist und du zeigst damit Initiative das Problem angehen zu wollen. Wäre ich dein Vorgesetzter käme das sehr gut an und gäbe (weitere) Punkte auf deinem Bewertungsbogen für dich.
Trau dich und schicke ein paar Bewerbungen raus. Auch auf Jobs, die für dich außerhalb der IT interessant erscheinen.
Die Schulden von 45k kannst du auch mit einem geringeren Gehalt noch abzahlen. In deinem Alter ist das absolut noch machbar.
Nach ganz unten kann man schneller kommen als man denkt.
Hui, in deinem anderen Thread war das ungefähr immer mein Statement. Da hast du natürlich Recht und die Denke ist auch gut. Jetzt muss ich hier allerdings mal etwas relativieren.
Mit Anspruch auf ALG-1 (den hast du sicher, auch Arbeit bei deinem vorherigen Arbeitgeber gehört dazu), eventuell Krankengeld (kenne hier, ehrlich gesagt, die exakte Regelung nicht) und 18k auf dem Konto HAST du einen Puffer. Hinzu kommt die Unterstützung deiner Ärzte, die dein Problem gut erfasst haben und dir wahrscheinlich bei der Umgehung einer ALG-Sperre helfen werden. Hinzu kommt ein bei Arbeitgebern begehrter Job mit hoher Arbeitsbelastung und weit fortgeschrittener Einarbeitung. Die werden dir nicht einfach kündigen, wenn du ein paar Tage krankheitsbedingt ausfällst. Da bin ich mir ziemlich sicher.
Also nochmal tief durchatmen. Für eine Flucht ins Ausland besteht kein Grund. Deine hier geschilderten Probleme sind feilich belastend aber allesamt lösbar. Dies gilt auch dann, wenn du am Montag nicht mehr kannst und daheim bleibst.
- Rufe auf der Hotline deiner Krankenkasse an und bitte darum, dass man dir deinen Anspruch auf Krankengeld ausrechnet
- Solltest du ausfallen, unbedingt beim Chef Bescheid geben und eine Krankmeldung vom Doc einreichen. Erähne nichts von deinen psychischen Problemen, wenn dein Chef was fragt, schiebe die Entzündung im Rachen vor... du kannst nicht essen und trinken und begibst dich in ärztliche Behandlung.
- Suche Zerstreuung aber meide unbedingt Suchtmittel aller Art. Ich will mich hier nicht als Oberlehrer aufspielen, ich denke du bist bei Weitem intelligent genug um zu wissen, dass speziell Alkohol hier dein Problem verschärfen würde.
- Schreibe Bewerbungen auf Jobs, die dir gefallen. Du meintest mal etwas von Landschaftsgärtner oder so.
- Schlafe aus ohne Wissen im Hinterkopf, dass der nächste Tag stressig wird.
- Melde dich eventuell bei der Agentur für Arbeit als arbeitssuchend (nicht zu verwechseln mit arbeitslos!). Deren Jobvorschläge sind zwar in der Regel für die Tonne, aber hey, auch blinde Hühner finden Körner.
Alles Gute und halte uns mal auf dem Laufenden wie es am Montag bei dir weitergeht.