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Flashback beim Sport - soll ich trotzdem wieder hin?

T

Traubensaft

Gast
Manchmal habe ich dem auch mehrere Monate eine Chance gegeben und bin trotzdem hingegangen, aber das würde ich heute nicht mehr machen, obwohl es bedeutet, dass ich an meinem momentanen Wohnort leider kein Aikido machen kann.
Ich habe gestern tatsächlich sehr zufällig eine Frau kennengelernt, die auch diese Kampfkunst trainiert. Das Dojo ist von der Fahrtzeit ähnlich weit weg, weshalb ich mir dieses nun auch mal ansehen werde. Beim anderen Dojo habe ich bei der Kontaktaufnahme meine Vorerfahrung bezüglich der Gewalt verschwiegen. Würdet ihr das dieses Mal anders machen? Ich finde, soetwas privates gehört nicht in eine Mail, stehe mir da aber vielleicht selber im Weg.
 

Nachtgespenst

Mitglied
Hallo nochmal, Traubensaft!

Ja, das kenne ich sehr gut, mir geht es da ähnlich, dass ich mich in einer neuen Gruppe zu Beginn oft unwohl/unsicher fühle und es extrem lange dauert, bis ein Gefühl von 'Zugehörigkeit' entsteht. Trotzdem gab und gibt es auch immer wieder Situationen, wo das deutlich weniger ausgeprägt ist und ich weiß, dass es nicht grundsätzlich so sein muss. Und ja, dafür spielt es für mich durchaus eine Rolle, ob/wie ich einer Gruppe vorgestellt werde bzw. mich vorstellen kann. Andere Menschen machen sich vielleicht ganz unkompliziert zwischendurch bekannt oder legen da keinen so großen Wert drauf, aber ich finde schon, dass es für eine/n Leiter/in einer Gruppe spricht, wenn er/sie die gegenseitige Vorstellung wichtig nimmt - für den/die Neue und für die Gruppe.

Ich kann nur für mich sprechen, aber ich würde nicht schon bei der ersten Kontaktaufnahme per Mail oder am Telefon viel persönliches erzählen, wobei das auf jeden Fall eine ganz individuelle Entscheidung ist und auch davon abhängt, wie wichtig es dir ist die Information los zu werden. Ich habe es bisher (auch in den Dojos, in denen es mir nicht so gut gefallen hat) immer so erlebt, dass der/die Lehrer/in sich vor dem Probetraining oder, wenn das aus irgendwelchen Gründen zeitlich nicht möglich war, zumindest nach dem Training, mit mir unterherhalten hat und dabei auf jeden Fall Gelegenheit gewesen wäre entsprechendes anzusprechen. Allerdings hatte ich auch nie die Befürchtung schon während der ersten Stunde getriggert zu werden oder sonstwie überfordert zu sein und für andere auffällig zu reagieren. Ob ich unter den Umständen überhaupt den Mut hätte zu einem Probetraining zu gehen weiß ich nicht. Vielleicht würde ich mich auch erst einmal für etwas 'harmloseres' wie Feldenkrais oder Qi-Gong entscheiden, das auch in der Gruppe aber ohne direkte Trainingspartner/innen stattfindet.

Auf jeden Fall kenne ich es nur so, dass jede/r IMMER selber entscheidet, was er/sie mitmacht und sich JEDERZEIT an den Rand setzen kann, ohne wenn und aber und ohne Erklärungen. Das alleine hat mir immer viel Sicherheit gegeben und ich wüsste nicht, wie es anders funktionieren sollte. Und es hat ja auch mit meiner Verantwortung für mich selbst und meine/n Partner/in zu tun, dass ich nur in einem Zustand auf der Matte stehe, in dem ich voll zurechnungsfähig bin. Das Bedürfnis ohne Anzug zu trainieren hatte ich selber noch nie, egal wie heiß es war. Es war aber soweit ich mich erinnere auch nie ein Problem, wenn jemand mal nur ein weißes T-Shirt zur Hose an hatte und die Hakama-Träger haben immer selber entschieden, ob sie ihn hitzebedingt weglassen.

Grundsätzlich kenne ich die Überlegungen, was 'normal' und üblich ist und ob ich mich nur anstelle und lernen muss mit gewissen Vorgaben zu leben. In vielen Situationen, immer wieder. Aber dein Post hat mich angesprochen, weil das Aikido für mich ein Bereich ist, wo ich mir diese Fragen nicht (mehr) stellen will und keine 'Kompromisse' mache - wenn es nicht passt, dann passt es nicht und dann gehe ich da auch nicht hin, ganz egal ob es an mir, der Gruppe oder dem/der Lehrer/in liegt.
 
T

Traubensaft

Gast
Ich werde mir noch das andere Dojo ansehen und wenn das auch nicht passt, dann lasse ich es. Es bringt mir nichts, wenn ich dort gestresster fort gehe, als ich ankomme. Danke euch.
 
T

Traubensaft

Gast
Hallo,
ich hatte mich dazu entschieden, dem Lehrer nochmal eine Mail zu schreiben mit einem kurzen Feedback, wie ich das
Probetraining empfand. Ich schrieb ihm auch, dass ich mit gewissen Dingen so meine Probleme habe und ob man dies im Training für den Anfang, bis ich etwas vertrauter mit den Menschen dort bin, anders angehen kann, ohne dabei auf all zu privates eingegangen zu sein.
Ich bekam auch direkt eine freundliche Antwort, dass dies kein Problem sei. Er hat mir nun angeboten das Probetraining auf zwei Monate auszuweiten, sodass ich mir ganz in Ruhe überlegen kann, ob dieses Dojo zu mir passt oder nicht, bevor ich beitrete.

Da dort in einer Sporthalle trainiert wird, wird es langfristig darauf hinaus laufen, dass ich mir die benötigten Waffen selbst anschaffen muss. Der andere Verein, welchen ich mir ansehe, trainiert in einem eigenen Dojo wo es ausreichend Übungswaffen gibt. Das ist erstmal ein Vorteil. Werde mir dieses auf jeden Fall auch nochmal ansehen. Aber grundsätzlich finde ich die Rückmeldung des Trainers gut und auch, dass er ohne Rückfragen meine "Grenzen" so akzeptiert. :)
 
G

Gelöscht 115368

Gast
Auf Grund einer Gewalterfahrung möchtest du eine Kampfkunst erlernen. Richtig? Da musst du dann aber schon durch und auch einiges einstecken können, ansonsten ist das Training für die Katz.

Vielleicht wäre für dich noch eine Militärausbildung von Nutzen. Da lernst du einzustecken und dementsprechend auch auszuteilen.
 
T

Traubensaft

Gast
Hallo Finline,
mir geht es in erster Linie darum wieder mehr Selbstsicherheit zu lernen und um das Gefühl der Wehrhaftigkeit. Natürlich muss ich da auch einstecken können. Aber mit Menschen die diese Kampfkunst nur deshalb machen, um sich "prügeln" zu können möchte ich nichts zutun haben. Daher achte ich genau darauf, wo ich und mit wem ich trainieren möchte. Ich muss da niemandem etwas beweisen, schon gar nicht, wie "taff" ich im Einstecken bin. Ich tue dies allein für mich.

Eine Militärausbildung ist nichts für mich.
 
T

Traubensaft

Gast
Hallo,

Ich habe mir nun das Training im anderen Dojo auch angesehen und bin jetzt in der Situation, dass ich mich schwer entscheiden kann. Vielleicht hat hier ja jemand einen Rat für mich oder kann von eigenen Erfahrungen berichten.

Im ersten Dojo ist, wie schon erwähnt, die Trainingsatmosphäre eher kühl und der Lehrer sehr professionell. Er legt großen Wert auf die korrekte Ausführung und ist auch sonst, was das ganze Drumherum betrifft sehr in der Tradition, was mir gut gefällt. Trainiert wird leider in einer Sporthalle und die Teilnehmerzahl ist deutlich größer. Auch ist der Weg dort hin für mich deutlich schwerer zu erreichen.

Dort, wo ich heute war, geht es sehr familiär zu, was mir gut gefällt. Ich fühlte mich sofort wohl. Alle stellten sich mir vor und der Frauenanteil ist dort auch deutlich höher. Das Training dort ist unterteilt in Anfänger und Fortgeschrittene. Was mir leider auffiel ist, dass der Lehrer sehr viel redet und dadurch Trainingszeit verloren geht. Auch, und das fiel mir schon recht negativ auf, legt der Lehrer weniger Wert darauf, die Techniken von Anfang bis Ende sauber auszuführen und er selbst die Techniken nicht besonders sauber vorgezeigt hat. Vielleicht sind da meine Ansprüche durch das Training, das ich früher hatte höher, aber ich war doch sehr überrascht. Ausserdem sind in diesem Dojo die Matten nahezu Betonhart, was grundsätzlich natürlich erstmal nicht so schlimm ist, mir aber doch auffiel. Ebenso fiel mir auf, dass dort die Tradition weniger gelebt wird. (So war ich doch ziemlich schockiert, dass der Lehrer dort das Oberhaupt mit "der alte" titulierte...)

Nun hadere ich sehr mit mir, welchem Verein ich nun beitreten soll. Gerade als Anfängerin ist es mir schon wichtig, die Techniken sauber zu lernen, was im ersten Dojo in jedem Fall der Fall ist. Andererseits ist mir dort die Atmosphäre zu kühl und die grosse Teilnehmerzahl schreckt mich ab. Auch bekam ich beim letzten Training mit, dass es dort sehr "politisch" zugeht. Da gehen ganze Dojos nicht zu Seminaren, weil man den und den nicht mehr mag.....

An für sich ist mir ein kleines, familiäres Dojo lieber. Aber ich möchte auch nicht auf ein gutes und sauberes Training verzichten und mir Techniken ggf. nicht korrekt einprägen. Nun weiß ich allerdings auch, dass dieses System recht flexibel ist und es durchaus Spielraum zulässt und dennoch war ich mir recht sicher, dass dies nicht korrekt ausgeführt wurde.

Was würdet ihr tun? Lieber dort trainieren, wo ihr euch mit den Teilnehmern und dem Lehrer wohl fühlt und dafür ggf. erst einmal die Techniken weniger sauber lernt und auch weniger die Tradition gelehrt wird. Oder doch eher in ein Dojo, wo ihr euch nicht gleich aufgehoben fühlt aber dafür die Techniken sehr sauber beigebracht bekommt und die Tradition gelebt wird?

Ich tue mir als Anfängerin sehr schwer damit, mich zu entscheiden. Am liebsten würde ich beides kombinieren, was natürlich nicht geht.

Rat?
 

Nachtgespenst

Mitglied
Ja, das kann ich mir vorstellen, dass es nicht leicht ist in der Situation zu einer Entscheidung zu kommen. Handelt es sich denn in beiden Fällen um die gleiche Kampfkunst? Hat sich jetzt für mich so angehört?

Abgesehen davon, dass ich mich nur auf deine Schilderungen und Eindrücke beziehen kann, fürchte ich, dass es dir nichts nutzt zu wissen für welches Training ich mich entscheiden würde. Das könnte nur etwas darüber aussagen, was mir wichtiger wäre und hätte keine Bedeutung in Bezug zu dem, was dir wichtiger ist. 'Allgemein' gültige Kriterien für eine Entscheidung zwischen den beiden Alternativen sehe ich keine, das kommt wirklich darauf an, was für dich persönlich in deiner Situation wichtiger ist.

Nachtrag: Ich kenne von mir diese Tendenz, wenn ich mich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden muss, detailierte 'Listen' mit denjeweiligen Vor- und Nachteilen zu machen und verschiedene Aspekte miteinander zu vergleichen. Dabei bleiben aber zwangsweise Dinge unbeachtet und irgendwie ist das Ganze ja auch immer mehr als die Summe seiner Teile. Ich fürchte also, dass es auf diese Weise ganz grundsätzlich schwierig ist gute Entscheidungen zu treffen. Besser ist es sich allgemein zu fragen, "Wo zieht es mich hin?" bzw. "Wo merke ich Widerstände?" also mehr eine intuitive Entscheidung zu treffen, die sich nicht an einzelnen Details aufhängt. Das ist leichter gesagt als getan, das weiß ich. Hast du denn in anderen Bereichen des Lebens auch damit zu kämpfen, dass du dich schwer entscheiden kannst? Wie gehst du dann vor?
 
Zuletzt bearbeitet:
T

Traubensaft

Gast
Hallo Nachtgespenst,
es ist tatsächlich so, dass ich mich schwer tue Entscheidungen zu treffen, da ich Angst davor habe, die falschen zu treffen. Aber das hilft ja nicht, ich muss mich ja entscheiden.

Mein Bauchgefühl sagt mir, trainiere für den Anfang besser dort, wo du dich aufgehoben fühlst. An der Technik kann ich später und ggf. auch woanders noch feilen.
Mein Anspruch und der Grund, weshalb ich diese Kampfkunst lernen will, sagt mir aber, dass ich es so gut wie nur möglich lernen will.

Ich weiß nicht, ob ich mir da selbst im Weg stehe. Dem Grunde nach habe ich ja nichts zu verlieren. Wenn ich nach einem Jahr merke, dass mir das eine Dojo nicht mehr das gibt, was ich suche und brauche, steht einem Wechsel ja nichts im Weg.

Aber, und hier kommt mein persönliches Problem: Wie sagt man es, dass man grundsätzlich schon an einem Training dort interessiert ist, es derzeit aber noch nicht für mich passt und ich ggf. später noch einmal dort "anklopfe". Ich habe das Gefühl, dass dies keine feine Art ist und möchte mir ungern etwas "verbauen", sollte meine erste Entscheidung doch nicht die richtige gewesen sein.
 

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