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Max1234
Gast
Ich bin mir über die gesellschaftliche Meinung zu nachfolgenden Zeilen bewusst und kann mir vorstellen wie ein Großteil darauf reagiert wird, dennoch versuche ich meine Gedanken zum Thema Loyalität, in Anbetracht eines kürzlichen Ereignisses, in Worte zu fassen.
Meine Freundin hat mir gestern, als ich sie, nach einem zwei Wochen Trip zu einer Junggesellenfeier ihrer Freundin in Wien, vom Bahnhof abgeholt habe, gebeichtet, dass sie einen großen Fehler gemacht hat. Ihr könnt euch sicher denken um was es geht, sie ist mir fremdgegangen. Nicht mit irgend einem nein, sondern ihrem Ex- und ersten Freund. Dazu aber weiter unten mehr.
Ich bin ein sehr reflektierter, offen logischer Mensch, dennoch hat es sich für mich natürlich wie einen Schlag ins Gesicht oder besser gesagt wie ein Messer in den Rücken angefühlt. Nachdem mich mit 17 Jahren damals meine erste Freundin nach 2 Monaten betrogen hat, als ich zur Grundausbildung bei der Bundeswehr ging, habe ich wenig in meinem Leben weniger verachtet als unloyale und unehrliche Menschen. Alle Partner die danach kamen, habe ich stets mit Bedacht gewählt und mich auf nichts eingelassen, wovon ich mir nicht dachte, ja das passt nicht zur Person, das würde sie nicht tun. Im Grunde genommen also nur Menschen denen ich nach gewisser Zeit Vertrauen zugesprochen habe. Mein Gespür dafür und mein Verlangen nach Loyalität sind sehr ausgeprägt, das bedeutet nicht, dass ich eifersüchtig bin oder Angst hätte. Wem ich Loyalität zuspreche, der genießt alle Freiheiten die damit kommen, ich nehm dich beim Wort und erwarte das du mich beim Wort nimmst. Eine einfache Regel. Jetzt bin ich natürlich keine 17 Jahre mehr (sondern 30) und meine Persönlichkeitsentwicklung hat sich extrem positiv verändert, sowie meine Weltanschauung in vielen Dingen geändert. Zuerst wollte ich sie am Bahnhof gleich wieder weiter nach Hause schicken, hab mir dann aber Gedanken dazu gemacht und das muss natürlich jeder selbst für sich entscheiden, aber bei mir gab es drei wichtige Punkte die ich nicht loslassen konnte.
Dank dem Suff auf der Feier und Gesprächen mit verschiedenen Leuten kamen Erinnerungen und Gefühle zum ganzen nicht abgeschlossenen Thema wieder hoch. Sie wollte das Thema für sich endgültig klären und abschließen und deshalb ist sie um 4 Uhr nachts zu ihm gefahren um zu reden, der Rest war laut ihrer Aussage dank Verwirrtheit und Alkohol, sie hat erst am nächsten Tag gemerkt was wirklich passiert ist (ja ich weiß wie dumm sich das im ersten Moment anhört, wir lassen das aufgrund des Gedankenexperimentes erst einmal so stehen).
HAT SIE NICHT GEMACHT, denkst du jetzt vielleicht, oder wie kann ich ihr das nur abkaufen, Alkohol, pff die Standardausrede! Blöd bin ich nicht, keine Angst und den Schlussstrich kann ich und sie jeder Zeit ziehen, aber ich habe wegen zwei wichtigen Tatsachen versucht mich trotzdem in ihre Lage zu versetzen. Nicht um sie jetzt zur Betroffenen der ganzen Geschichte zu machen, sondern um die Frage zu beantworten.
Tatsache 1, ich hätte es nie erfahren und sie hat es mir trotzdem erzählt
Tatsache 2, Fehler sind Menschlich und Perfektion gibt es nicht
Ein Mensch der seine Fehler eingesteht und sich den Folgen dieses Fehlers stellt ist mir tausendmal lieber als jemand der lügen würde um dieses Fegefeuer zu vermeiden. Das ist für mich die Definition von Charakter haben, Fehler eingestehen. Außerdem muss man sich im Leben bewusst werden, das es keine 100%ige Sicherheit gibt. Selbst wenn ihr in der längsten und besten Beziehung eures Lebens seid, nehmt es niemals für selbstverständlich und vor allem geht nicht davon aus, dass es für immer immer, egal was komme so bleiben wird, denn eine absolute Sicherheit gibt es nur in Märchen und jugendlichen bzw. gesellschaftlichen Wunschvorstellungen. Wer das allerdings ernsthaft glaubt, der macht sich meiner Meinung nach etwas vor. Ob es der Job ist, die Liebe oder der beste Freund. Dinge passieren und Fehler passieren, wer frei von Schuld ist, möge als Erster nach vorne treten, dem Wünsche ich alles Gute und hoffe, dass er niemals die Realität erfährt, denn Leute zerbrechen an solchen abergläubischen Denkweisen zu genüge.
Und bevor du jetzt vorschnell urteilst, komme zuerst am Boden der Tatsachen an und denke an dich selbst. Mach dir zuerst bewusst, dass auch du nicht perfekt bist und werde dir im Klaren darüber, das auch du schlimme Fehler machen könntest. Ich habe vorhin meine zweite Freundin angesprochen, die ich mit ca. 19 hatte, eine der loyalsten Menschen die ich jemals kennengelernt habe und immer noch stets treuer Begleiter in meinem Leben ist. Sie war alles für mich und an der Trennung wäre ich als Mensch fast zu Grunde gegangen. Was stattdessen passierte? Ich bin dadurch zur besten Version meiner Selbst geworden, nicht nur weltoffener, empathischer sondern auch deutlich stärker und mir über meinen Selbstwert als Mensch bewusst. Ich würde ihr alles anvertrauen, doch selbst in dieser Beziehung gab es Momente (ja auch unter Alkohol) die nicht immer dem gesellschaftlichen Treu-sein entsprachen, zwar hatte ich nie Sex mit jemand Anderem, aber was ihr euch bei meiner Geschichte bewusst sein müsst ist die Tatsache, dass es mir gar nicht um den Sex geht. Mir geht es um den Vertrauensbruch der gesellschaftlichen Abmachung, mir gehts um die in der Situation fehlende Loyalität, der ich seit jungen Jahren meines Lebens einen so hohen Stellenwert zuspreche. Gesellschaftlich gesehen ist Untreue das schlimmste Verbrechen, aber wenn ich mich an der Gesellschaft orientieren würde, müsste ich auch Schwule eklig finden und würde nur Menschen mit Geld als wertvoll erachten. Fakt ist, das Untreue deshalb so hart trifft, weil das viel mit Ego und Besitzdenken zu tun hat. Je mehr ich mich dieser Tatsache bewusst werde, desto einfacher fällt mir über ihren Fehler nachzudenken.
Versteht mich nicht falsch, ich möchte diesen Umstand nicht klein reden, ja es ist schlimm, es schmerzt unheimlich und es ist nach wie vor das was es ist, aber um nachzuvollziehen was passiert ist, muss ich nüchtern denken und vor allem auch empathisch denken.
Zurück zum Sexthema und der Ausrede Alkohol. Ich bin recht resistent was Alkohol anbelangt, dass habe ich meinem jugendlichen Lebensstil zu verdanken. Ich habe immer behauptet, ich weiß trotz Alkohol immer was ich tue, deshalb kann soetwas nicht passieren. Wenn man sich die Vergangenheit ansieht, passierte es doch manchmal, wenn auch in der “Light-Version” des Fremdgehens.
Man fährt zu jemandem weil man emotional mitgenommen ist und landet dann mit ihm obwohl man ihn vorher für das Ungeklärte und die Tatsache, dass er dir gesagt hat er hat dich in den 6 Jahren Beziehung nie geliebt, zusammen im Bett . Erst am nächsten Tag realisiert man was man getan hat, duscht sich und hat ein letztes Gespräch und einen Abschiedskuss. Sex gab es am nächsten Tag angeblich nicht mehr, ob das eine Tatsache oder Veränderung der Geschichte ist kann ich natürlich nicht beurteilen.
Was ich darüber denken soll, weiß ich natürlich bislang noch nicht, besonders dieser Abschiedskuss hat mich wieder aus der Bahn geworfen.
Schwarzmalen ist immer leicht und einfach Tschüss sagen wäre vermutlich die einfachste Entscheidung, ob es mir aber der Mensch wert ist und ob ich weiterhin Potential und Chancen sehe, muss ich selbst entscheiden. Die Tatsache das sie mir aber davon erzählt hat ist auch eine Form von Loyalität, sie war ehrlich und ist das nicht was zählt? Der Wille weiter zumachen, auch wenn man weiß das es normalerweise eine Death Sentence ist, man das aber nicht möchte, weil man sich seines Fehlers bewusst ist?
Meine Freundin hat mir gestern, als ich sie, nach einem zwei Wochen Trip zu einer Junggesellenfeier ihrer Freundin in Wien, vom Bahnhof abgeholt habe, gebeichtet, dass sie einen großen Fehler gemacht hat. Ihr könnt euch sicher denken um was es geht, sie ist mir fremdgegangen. Nicht mit irgend einem nein, sondern ihrem Ex- und ersten Freund. Dazu aber weiter unten mehr.
Ich bin ein sehr reflektierter, offen logischer Mensch, dennoch hat es sich für mich natürlich wie einen Schlag ins Gesicht oder besser gesagt wie ein Messer in den Rücken angefühlt. Nachdem mich mit 17 Jahren damals meine erste Freundin nach 2 Monaten betrogen hat, als ich zur Grundausbildung bei der Bundeswehr ging, habe ich wenig in meinem Leben weniger verachtet als unloyale und unehrliche Menschen. Alle Partner die danach kamen, habe ich stets mit Bedacht gewählt und mich auf nichts eingelassen, wovon ich mir nicht dachte, ja das passt nicht zur Person, das würde sie nicht tun. Im Grunde genommen also nur Menschen denen ich nach gewisser Zeit Vertrauen zugesprochen habe. Mein Gespür dafür und mein Verlangen nach Loyalität sind sehr ausgeprägt, das bedeutet nicht, dass ich eifersüchtig bin oder Angst hätte. Wem ich Loyalität zuspreche, der genießt alle Freiheiten die damit kommen, ich nehm dich beim Wort und erwarte das du mich beim Wort nimmst. Eine einfache Regel. Jetzt bin ich natürlich keine 17 Jahre mehr (sondern 30) und meine Persönlichkeitsentwicklung hat sich extrem positiv verändert, sowie meine Weltanschauung in vielen Dingen geändert. Zuerst wollte ich sie am Bahnhof gleich wieder weiter nach Hause schicken, hab mir dann aber Gedanken dazu gemacht und das muss natürlich jeder selbst für sich entscheiden, aber bei mir gab es drei wichtige Punkte die ich nicht loslassen konnte.
- Warum hat sie es getan, was war der Grund?
- Wird es wieder passieren und wie kann ich mir dessen sicher sein?
- Erwarte ich Perfektion?
- Warum hat sie es getan, was war der Grund?
Dank dem Suff auf der Feier und Gesprächen mit verschiedenen Leuten kamen Erinnerungen und Gefühle zum ganzen nicht abgeschlossenen Thema wieder hoch. Sie wollte das Thema für sich endgültig klären und abschließen und deshalb ist sie um 4 Uhr nachts zu ihm gefahren um zu reden, der Rest war laut ihrer Aussage dank Verwirrtheit und Alkohol, sie hat erst am nächsten Tag gemerkt was wirklich passiert ist (ja ich weiß wie dumm sich das im ersten Moment anhört, wir lassen das aufgrund des Gedankenexperimentes erst einmal so stehen).
HAT SIE NICHT GEMACHT, denkst du jetzt vielleicht, oder wie kann ich ihr das nur abkaufen, Alkohol, pff die Standardausrede! Blöd bin ich nicht, keine Angst und den Schlussstrich kann ich und sie jeder Zeit ziehen, aber ich habe wegen zwei wichtigen Tatsachen versucht mich trotzdem in ihre Lage zu versetzen. Nicht um sie jetzt zur Betroffenen der ganzen Geschichte zu machen, sondern um die Frage zu beantworten.
Tatsache 1, ich hätte es nie erfahren und sie hat es mir trotzdem erzählt
Tatsache 2, Fehler sind Menschlich und Perfektion gibt es nicht
Ein Mensch der seine Fehler eingesteht und sich den Folgen dieses Fehlers stellt ist mir tausendmal lieber als jemand der lügen würde um dieses Fegefeuer zu vermeiden. Das ist für mich die Definition von Charakter haben, Fehler eingestehen. Außerdem muss man sich im Leben bewusst werden, das es keine 100%ige Sicherheit gibt. Selbst wenn ihr in der längsten und besten Beziehung eures Lebens seid, nehmt es niemals für selbstverständlich und vor allem geht nicht davon aus, dass es für immer immer, egal was komme so bleiben wird, denn eine absolute Sicherheit gibt es nur in Märchen und jugendlichen bzw. gesellschaftlichen Wunschvorstellungen. Wer das allerdings ernsthaft glaubt, der macht sich meiner Meinung nach etwas vor. Ob es der Job ist, die Liebe oder der beste Freund. Dinge passieren und Fehler passieren, wer frei von Schuld ist, möge als Erster nach vorne treten, dem Wünsche ich alles Gute und hoffe, dass er niemals die Realität erfährt, denn Leute zerbrechen an solchen abergläubischen Denkweisen zu genüge.
Und bevor du jetzt vorschnell urteilst, komme zuerst am Boden der Tatsachen an und denke an dich selbst. Mach dir zuerst bewusst, dass auch du nicht perfekt bist und werde dir im Klaren darüber, das auch du schlimme Fehler machen könntest. Ich habe vorhin meine zweite Freundin angesprochen, die ich mit ca. 19 hatte, eine der loyalsten Menschen die ich jemals kennengelernt habe und immer noch stets treuer Begleiter in meinem Leben ist. Sie war alles für mich und an der Trennung wäre ich als Mensch fast zu Grunde gegangen. Was stattdessen passierte? Ich bin dadurch zur besten Version meiner Selbst geworden, nicht nur weltoffener, empathischer sondern auch deutlich stärker und mir über meinen Selbstwert als Mensch bewusst. Ich würde ihr alles anvertrauen, doch selbst in dieser Beziehung gab es Momente (ja auch unter Alkohol) die nicht immer dem gesellschaftlichen Treu-sein entsprachen, zwar hatte ich nie Sex mit jemand Anderem, aber was ihr euch bei meiner Geschichte bewusst sein müsst ist die Tatsache, dass es mir gar nicht um den Sex geht. Mir geht es um den Vertrauensbruch der gesellschaftlichen Abmachung, mir gehts um die in der Situation fehlende Loyalität, der ich seit jungen Jahren meines Lebens einen so hohen Stellenwert zuspreche. Gesellschaftlich gesehen ist Untreue das schlimmste Verbrechen, aber wenn ich mich an der Gesellschaft orientieren würde, müsste ich auch Schwule eklig finden und würde nur Menschen mit Geld als wertvoll erachten. Fakt ist, das Untreue deshalb so hart trifft, weil das viel mit Ego und Besitzdenken zu tun hat. Je mehr ich mich dieser Tatsache bewusst werde, desto einfacher fällt mir über ihren Fehler nachzudenken.
Versteht mich nicht falsch, ich möchte diesen Umstand nicht klein reden, ja es ist schlimm, es schmerzt unheimlich und es ist nach wie vor das was es ist, aber um nachzuvollziehen was passiert ist, muss ich nüchtern denken und vor allem auch empathisch denken.
Zurück zum Sexthema und der Ausrede Alkohol. Ich bin recht resistent was Alkohol anbelangt, dass habe ich meinem jugendlichen Lebensstil zu verdanken. Ich habe immer behauptet, ich weiß trotz Alkohol immer was ich tue, deshalb kann soetwas nicht passieren. Wenn man sich die Vergangenheit ansieht, passierte es doch manchmal, wenn auch in der “Light-Version” des Fremdgehens.
Man fährt zu jemandem weil man emotional mitgenommen ist und landet dann mit ihm obwohl man ihn vorher für das Ungeklärte und die Tatsache, dass er dir gesagt hat er hat dich in den 6 Jahren Beziehung nie geliebt, zusammen im Bett . Erst am nächsten Tag realisiert man was man getan hat, duscht sich und hat ein letztes Gespräch und einen Abschiedskuss. Sex gab es am nächsten Tag angeblich nicht mehr, ob das eine Tatsache oder Veränderung der Geschichte ist kann ich natürlich nicht beurteilen.
Was ich darüber denken soll, weiß ich natürlich bislang noch nicht, besonders dieser Abschiedskuss hat mich wieder aus der Bahn geworfen.
- Wird es wieder passieren und wie kann ich mir dessen sicher sein?
- Erwarte ich Perfektion?
Schwarzmalen ist immer leicht und einfach Tschüss sagen wäre vermutlich die einfachste Entscheidung, ob es mir aber der Mensch wert ist und ob ich weiterhin Potential und Chancen sehe, muss ich selbst entscheiden. Die Tatsache das sie mir aber davon erzählt hat ist auch eine Form von Loyalität, sie war ehrlich und ist das nicht was zählt? Der Wille weiter zumachen, auch wenn man weiß das es normalerweise eine Death Sentence ist, man das aber nicht möchte, weil man sich seines Fehlers bewusst ist?