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Gelöscht 118313
Gast
Hallo zusammen,
aktuell sitze ich vor den Vertragsformularen für eine Psychotherapie. Und ein Teil macht mir etwas Sorgen bzw. Unbehagen.
Und zwar die Klausel mit dem Ausfallhonorar für den Therapeuten, falls eine Sitzung nicht fristgerecht innerhalb von 48 Stunden vor dem Termin abgesagt wird.
Alles ist nachvollziehbar, Bestellpraxis etc.. Was mich daran stört, ist die Tatsache, dass das Honorar auch zu leisten ist, wenn man selbst keine Schuld an der Absage hat, wie zum Beispiel Unfall, Krankheit, höhere Gewalt etc.
Denn genau das ist eines meiner Probleme, das in der Therapie behandelt werden soll. Die Tatsache, dass man für etwas bestraft wird, das man nicht verschuldet hat, z.B. Schulden eines Lebenspartners abbezahlen, weil es auf meinen Namen lief, oder den Job verlieren, weil die Firma einfach zugemacht hat etc.
Ich hatte vorher noch keine Therapie, hatte lange auf einen Ersttermin warten müssen und war eigentlich sehr sehr glücklich, dass sich jemand meines Problems annehmen will. Doch diese Klausel hat mich mit aller Härte wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt, nämlich dass man letztlich nur mit jemandem zusammensitzt, der (natürlich verständlich) Geld verdienen muss.
Wie gesagt, selbst verschuldet kann ich verstehen, entspricht auch meinem Wertedenken, aber unverschuldet? Ich erhalte seit Monaten Krankengeld, kann schon davon kaum leben, und sollte sich eine Situation ergeben, die ich nicht verschuldet habe, die zu einer kurzfristigen Terminabsage führt, werde ich dafür bestraft, indem ich dafür bezahlen muss.
Ich hoffe, ich kann das irgendwie darstellen, dass es mir um die gefühlsmäßigen Auswirkungen geht, nämlich dass ich dadurch genau dieselben Ängste, Frust und Widerstand fühle wie im bisherigen Leben.
Wobei ich mich dann frage, warum gerade bei Therapeuten das Gesundheitssystem nicht anders aufgestellt ist, nämlich dass gerade bei psychisch instabilen Leuten nicht generell mit Ausfällen gerechnet werden muss und dafür eine finanzielle Überbrückung vorhanden ist.
Denn wenn ein "normaler" Arbeitgeber z.B. eine hohe Krankeitsquote hat, kann er deswegen auch nicht die verbliebenen zur 24-Stunden-Arbeit verdonnern, weil es ein unternehmerisches Risiko ist. Verglichen damit frage ich mich, warum dies bei Therapeuten nicht auch eingeführt wird.
Denn jemandem, der unverschuldet und vielleicht noch im Krankengeld oder gar arbeitslos noch eiskalt eine Gebühr zu berechnen halte ich nicht für förderlich.
Jetzt habe ich das Problem, dass ich zögere, die ganze Therapie überhaupt zu starten, da mir diese Klausel aufstösst und ich einfach nicht damit einverstanden bin. Wobei, das wäre dann schon mal ein persönlicher Erfolg für mich, auch mal zu etwas NEIN zu sagen, weil es mir widerspricht.
Jetzt würde ich mich aber freuen, von euch Erfahrungen oder Meinungen zu diesem speziellen Thema zu lesen.
Wie gesagt, dass ein Therapeut bezahlt werden muss und damit auch verhindert werden soll, dass die Patienten die Termine aus Lust und Laune absagen, ist alles verständlich; es geht mir nur um das unverschuldete kurzfristige Absagen eines Termins.
Vielen Dank für die Zeit, die ihr euch nehmt
aktuell sitze ich vor den Vertragsformularen für eine Psychotherapie. Und ein Teil macht mir etwas Sorgen bzw. Unbehagen.
Und zwar die Klausel mit dem Ausfallhonorar für den Therapeuten, falls eine Sitzung nicht fristgerecht innerhalb von 48 Stunden vor dem Termin abgesagt wird.
Alles ist nachvollziehbar, Bestellpraxis etc.. Was mich daran stört, ist die Tatsache, dass das Honorar auch zu leisten ist, wenn man selbst keine Schuld an der Absage hat, wie zum Beispiel Unfall, Krankheit, höhere Gewalt etc.
Denn genau das ist eines meiner Probleme, das in der Therapie behandelt werden soll. Die Tatsache, dass man für etwas bestraft wird, das man nicht verschuldet hat, z.B. Schulden eines Lebenspartners abbezahlen, weil es auf meinen Namen lief, oder den Job verlieren, weil die Firma einfach zugemacht hat etc.
Ich hatte vorher noch keine Therapie, hatte lange auf einen Ersttermin warten müssen und war eigentlich sehr sehr glücklich, dass sich jemand meines Problems annehmen will. Doch diese Klausel hat mich mit aller Härte wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt, nämlich dass man letztlich nur mit jemandem zusammensitzt, der (natürlich verständlich) Geld verdienen muss.
Wie gesagt, selbst verschuldet kann ich verstehen, entspricht auch meinem Wertedenken, aber unverschuldet? Ich erhalte seit Monaten Krankengeld, kann schon davon kaum leben, und sollte sich eine Situation ergeben, die ich nicht verschuldet habe, die zu einer kurzfristigen Terminabsage führt, werde ich dafür bestraft, indem ich dafür bezahlen muss.
Ich hoffe, ich kann das irgendwie darstellen, dass es mir um die gefühlsmäßigen Auswirkungen geht, nämlich dass ich dadurch genau dieselben Ängste, Frust und Widerstand fühle wie im bisherigen Leben.
Wobei ich mich dann frage, warum gerade bei Therapeuten das Gesundheitssystem nicht anders aufgestellt ist, nämlich dass gerade bei psychisch instabilen Leuten nicht generell mit Ausfällen gerechnet werden muss und dafür eine finanzielle Überbrückung vorhanden ist.
Denn wenn ein "normaler" Arbeitgeber z.B. eine hohe Krankeitsquote hat, kann er deswegen auch nicht die verbliebenen zur 24-Stunden-Arbeit verdonnern, weil es ein unternehmerisches Risiko ist. Verglichen damit frage ich mich, warum dies bei Therapeuten nicht auch eingeführt wird.
Denn jemandem, der unverschuldet und vielleicht noch im Krankengeld oder gar arbeitslos noch eiskalt eine Gebühr zu berechnen halte ich nicht für förderlich.
Jetzt habe ich das Problem, dass ich zögere, die ganze Therapie überhaupt zu starten, da mir diese Klausel aufstösst und ich einfach nicht damit einverstanden bin. Wobei, das wäre dann schon mal ein persönlicher Erfolg für mich, auch mal zu etwas NEIN zu sagen, weil es mir widerspricht.
Jetzt würde ich mich aber freuen, von euch Erfahrungen oder Meinungen zu diesem speziellen Thema zu lesen.
Wie gesagt, dass ein Therapeut bezahlt werden muss und damit auch verhindert werden soll, dass die Patienten die Termine aus Lust und Laune absagen, ist alles verständlich; es geht mir nur um das unverschuldete kurzfristige Absagen eines Termins.
Vielen Dank für die Zeit, die ihr euch nehmt