Knabberkeks
Mitglied
Ich habe deinen Beitrag jetzt beim Stöbern gefunden. Ich denke, du hast recht, dass da große Parallelen bestehen. Inzwischen arbeite ich nicht mehr bei dieser Bildungseinrichtung. Die hatten im März, während des ersten Lockdowns, komplett geschlossen und als es dann im Juni langsam wieder los ging, hieß es, ich bräuchte nicht mehr kommen. Das fand ich etwas gemein und habe mich da eine Weile drüber geärgert, dass man mir das nicht schon eher sagt, sondern mich den ganzen Lockdown über warten lässt, aber das zeigt mir auch, dass die mich da wirklich nicht haben wollten.@KnabberkeksIm öD ist es wichtig, in der Anfangszeit sehr sehr ruhig, zurückhaltend und so unauffällig und devot wie möglich aufzutreten. Zu viel Offenheit, Selbstbewusstsein und Beliebtheit ist eher schädlich als nützlich. Die Leute wissen genau, wie sie anderen schaden können, weil sie nach der Probezeit so gut wie unkündbar sind.
Wenn du dich nicht zurückhalten kannst oder nicht willst, würde ich dir zu einem Wechsel in die freie Wirtschaft raten.
Aus den Beiträgen hier habe ich für mich erkannt, dass es am besten ist, wenn ich selbstständig arbeite. Es mag so sein, dass ich manchmal etwas egozentrisch bin und die Befindlichkeiten anderer nicht genug sehe, aber ich denke nicht, dass sich das ändern lässt und vieles kommt mir tatsächlich als lächerliche Kleinigkeit vor wie deine Geschichte mit der Kaffeepause, wo der böse Drucker die armen Mitarbeiter stört. Genau solche Sachen habe ich auch erlebt. Und da dann „devot“ zu sein und es allen recht zu machen, da würde ich irgendwann explodieren. Ein bisschen kann ich mich verstellen, aber nicht ewig.
Ich arbeite nun mehrheitlich selbstständig und das läuft gut. Ich höre oft von neuen Kunden, dass ich ihnen empfohlen wurde und da denke ich, muss ich doch ganz gut ankommen. Ab und an erledige ich ein paar Aufträge für den TÜV und gebe da Schulungen, aktuell alles Online-Lehrgänge. Mit den (erwachsenen) „Schülern“ komme ich auch gut aus, die Leute aus der Verwaltung beim TÜV sind allerdings auch etwas korinthenkackermäßig und achten immer sehr auf (aus meiner Sicht) unwichtige Details. Aber da ich mit denen nicht persönlich zu tun habe, sondern nur Berichte per Mail hinschicke und die dann gegebenenfalls was nachfordern, was denen noch fehlt, ist es erträglich. Ich denke, ich werde perspektivisch irgendwann nur noch selbstständig arbeiten, wo mir keiner mehr etwas vorschreiben kann und auch das, was ich für den TÜV mache, irgendwann selbst über meine eigene Firma anbieten und keine Aufträge mehr vom TÜV annehmen. Mit einer Kollegin aus der damaligen Schule habe ich noch Kontakt, wir hatten uns immer ganz gut verstanden, sie ist aber wegen Corona auch nicht mehr dort.
Vielleicht haben diejenigen, die sich hier kritisch mir gegenüber geäußert haben, schon recht, dass ich ungern nachfrage und am liebsten alles selbst entscheide. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, ich will mich nicht andauernd verstellen oder unterordnen, das frustriert mich irgendwann zu sehr. So will ich nicht leben und arbeiten und daher ist für mich der Fokus auf die Selbstständigkeit.
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