Er bzw. Biden weiß das nicht, er propagiert das z. B. in Davos 2017 vor dem World Economic Forum.
Er kann es nicht wissen - oder hat der ein Orakel befragt.
Das mit der Zukunft ist so eine Sache.
Manche Entwicklungen kann man mit
hoher Wahrscheinlichkeit oder gar an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlich-
keit vorhersagen – andere nicht.
Wenn ich etwa mit meinem Auto 50 km/h
fahre und noch 10 Meter von einem Ab-
grund entfernt bin, ist die Wahrscheinlich-
keit hoch, dass ich es nicht mehr schaffe,
noch abzubremsen.
Bei der Erderwärmung hat man aus der
Klimageschichte die Information, dass auf
stark steigende CO2-Werte in aller Regel
stark steigende Temperaturen (und Meeres-
spiegel) folgen. Ich habe bisher kein stich-
haltiges Argument gehört, warum das dies-
mal nicht auch so sein soll.
Aber klar, es könnte theoretisch auch sein,
dass zwei große Vulkane in Äquatornähe
große Mengen schwefelhaltige Gase in die
hohen Atmosphäreschichten blasen und
dadurch das Klima für einige Jahre herun-
terkühlen. Nur ist das nicht die Regel, son-
dern eher die Ausnahme.
Viele meinen ja, die Menschheit könnte jeder-
zeit, wenn sie erst einmal bereit ist, den Reg-
ler am Thermostat herunterdrehen. Wenn
man das denkt, hat man die Dynamik des Kli-
masystems nicht verstanden – also wie lange
es "vorläuft", was eine Selbstverstärkung ist
oder was Kipppunkte sind. Es ist also eine ge-
wisse Bildung nötig, um Vorhersagen zum
Klima zu treffen und genau deshalb sagen ja
die "klugen Leute" wie Greta Thunberg, dass
man auf die Wissenschaft hören soll und nicht
nur seinem Bauchgefühl trauen darf oder dem
eigenen Wunschdenken.