Wieso "sollen"? Meinst du etwa, dass bei einer Kata-
strophe des Ausmaßes, die der Menschheit bevorsteht,
wenn nicht noch ein Wunder passiert, irgendjemand
darüber entscheiden könnte, wie viele Menschen das
überleben? Das ist als ob ein großes Schiff sinkt und
du glaubst, der Kapitän würde dann die wenigen Ret-
tungsboote verteilen.
Historisch betrachtet ist die Zeit seit der Sesshaft-
werdung (inkl. Tierhaltung, Ackerbau und Speziali-
sierung) eine Art "Versuch", ein Experiment der Evo-
lution, ob die Spezies homo sapiens klug genug ist,
trotz ihrer immer weiter gestiegenen technischen
Interelligenz auch die soziale Intelligenz aufbringen
würde, die natürlichen Grenzen zu respektieren.
Wie es derzeit aussieht, stehen die Chancen dafür
eher gering, wenn auch noch vorhanden. Aber wenn
meine mathematischen Grundkenntnisse mich nicht
täuschen, ist auf einer um durchschnittlich 2-4 Grad
oder mehr erhitzten Welt nicht mehr genügend Raum
für so viele Menschen wie heute bzw. für den Anbau
von Nahrungsmitteln für sie und ihre "Nutztiere".
Also wird – ob mit unserer Kooperation oder gegen
unseren Willen – die Evolution den Versuch beenden
und wir werden früher oder später wieder auf einem
Level landen (wenn wir Glück haben), auf dem die
Menschheit nach dem Ende der letzten Eiszeit stand.
Das ist dann die "Restzivilisation", von der ich sprach.
Lieber User
@Werner , sei mir bitte nicht böse, aber ich finde diesen und vielen deiner vorherigen Beiträge ziemlich übertrieben. Moralaufgeladene Begriffe...
"Vor - Eiszeit Rezivilisation" / "Experiment der Evolution" / "Kernzivilisation"
Sorry wenn ich jetzt nicht vor Angst erstarre...
Defacto wird der Klimawandel die Entwicklung des Menschen entscheidend beeinflussen und es wird einige Krisen zu meistern geben. Unda ja, ich denke auch, dass der Mensch einen nicht unerheblichen Beitrag zum Klimawandel leistet.
Dennoch bin ich sehr weit davon entfernt zu glauben, dass es der menschlichen Zivilisation auf lange Sicht schaden wird. Auf diesem Planeten gibt es kein Lebewesen, dass so anpassungsfähig und verbreitet ist, wie der Mensch.
Die druchaus auch positiven Seiten des Klimawandels, welche sich Menschen zunutze Machen könnten, werden völlig außer Acht gelassen. Ich denke da an beispielsweise Folgendes:
- Neue, ganzjährig eisfreie Schifffahrtsrouten
- Riesige Länderreien in Sibirien, welche aufgrund des milderen Klimas besiedelt und für Ackerbau genutzt werden können
- Neue, effektivere Gewinnung von nachhaltiger Energie (Windkraft, Wasserkraft, Gezeitenkraftwerke, Solarkraft)
- Impulse für Entwicklung, Wissenschaft und Fortschritt, wie sie sonst nur durch andere Extremsituationen (wie beispielsweise Weltkriege) zutage treten
Sich auf Weltuntergangsszenarien zu beschränken und diese stakkatoartig heraufzubeschwören ist sehr einseitig gedacht und erinnert mich ein wenig an "Fridays for Future" - Kids in der Fußgängerzone.
Mit aufstrebenden Wirtschaftsmächten wie China und Indien ist ein aufhalten des Prozesses reine Utopie, selbst wenn Deutschland bis 2050 klimaneutral werden sollte... ja selbst, wenn die ganze EU + Nordamerika und Australien bis 2050 klimaneutral werden sollten.
Was jedoch nicht heisst, dass eine langfristige Entwicklung hin zu erneuerbaren Energien ein Fehler wäre... ganz im Gegenteil. Die natürliche Nutzung der regenerativen Kräfte der Natur zur Stromerzeugung wird die Menschenheit aus meiner Sicht in 100 - 150 Jahren eine neue Blüte bescheren, die die heutige bei weitem in den Schatten stellt.
Hochentwickelte IT in Kombination mit Raumfahrt werden es Homo sapiens ermöglichen, nicht nur die Erde zu verlassen, sondern andere Planeten wie beispielsweise den Mars im eigenen Sinne zu formen. Die Grundsteine dazu werden heute gelegt.
Selbst das Massensterben der Arten, welches durchaus ein realistisches Szenario bei einem Klimawandel ist, könnte man mithilfe der Gentechnologie eindämmen (Gen- Arche).
Klingt verrückt? Ja ist es auch ein wenig... aber in die positive Seite gedacht, als Kontrast zur Schwarzmalerei.
Leben auf diesem Planeten war nie eine Konstante. Überleben und blühen tut der, der sich verändern kann.