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Es nicht vergessen, als Merkel in der akuten GR Krise ohne uns über Kerneuropa diskutierte

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tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Die EU ist das Deutsche Reich römischer Nation 2.0 und nichts anderes. Das geht genauso unter wie das erste, aber eher ganz leise, ohne Schall und Rauch.

Über China sollten sich alle weniger Gedanken machen. China sollte man als Neutralstaat ansehen. Im Prinzip wird China nur als Billiglohnland genutzt, benutzt usw. und anschließend regt man sich auf, daß die unsere Technik kopieren und 1:1 nachbilden. Wir verkaufen doch die ganze Nation aus. Selbst wenn hier ein Riesen Amazon Zentrum aufmacht, die stellen nicht einen Mitarbeiter direkt ein, alles über Leiharbeit, Hire and Fire. Steuern zahlen die auch keine, kein Wunder, daß kleine Versandhändler pleite gehen. Die Autoindustrie, da läßt man den Verkauf von Opel zu, subventioniert die Giga Fabrik von Tesla und verschenkt obendrein 9000€ an wohlhabende Menschen, die sich eine solche Karre leisten können.

Von mir aus kann Europa zerfallen und untergehen. Ich brauche kein Europa, es ist mir Jacke wie Hose. Den Euro habe ich nie gewollt.
 
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M

Mswew

Gast
Die EU ist das Deutsche Reich römischer Nation 2.0 und nichts anderes. Das geht genauso unter wie das erste, aber eher ganz leise, ohne Schall und Rauch.
Alles ist vergänglich, selbst das Universum.
Ein Gebot des Staates, wird schnell zu einem Verbot durch Behörden.
Wo Argumente fehlen, gibt's Verbote.
Für den Deutschen gilt ein Verbot erst dann, wenn auch die Strafgebühr draufsteht.
Ende gut, alles gut.
Deutsches Sprichwort
 

bertil

Aktives Mitglied
Lieber Tony, die Subsidiarität ist das genaue Gegenteil eines HRR. Es ermöglichte dem zypriotischen Großreich, das CETA Abkommen mit Kanada zu blockieren, weil sie ihren Halloumi Schofkaas gefährdet sehen.

Einerseits ärgerlich, andererseits ein begrüßenswertes Signal. Diese Akzeptanz ist für die deutsche
Zentrifugalkraft essentiell. Gerade dadurch bekommt Deutschland das Recht, sein
Potential nicht verstecken zu müssen. Denn gibt es Fairness und Wertschätzung, muss Deutschland nicht theatralisch mit Schwächeren mithumpeln und sich kleinmachen, damit alle beruhigt sind.

Damit sind wir auch gleich bei den völlig absurden Problemen der EU. Der zypriotische Inselschurke
(dem wir so nett die Bankomaten wieder auffüllten) verhindert die EU Sanktionen gegen Lukaschenko, per nackter Erpressung. Wenn wir ihnen gegen die Türken nicht zu Willen sind - keine Sanktionen gegen Belarus. Was mir dann schon momentan die Luft raubt und verspüre eine gewisse Lust, diese Zwergerlgangster zu würgen wie einen Truthahn. Ja, das ist unerträglich. Es offenbart niedrigste Motive und ausgesuchte Frechheiten als Dank für die Rettungspakete.

Mit der Subsidiarität kann es so nicht weitergehen.

Aber was ist denn die EU? Sie ist ein veränderlicher Handlungsrahmen. Egal was daran nicht stimmt,
es kann und muss innerhalb dieses Rahmens verändert werden.

Es gibt darum keinen rationalen Grund für die Zerstörung der EU, weil sie nicht rund läuft. Man tritt
doch auch nicht seinen Ofen in Stücke, weil das Brennholz schlecht und feucht ist.

Wie stark der Euro tatsächlich ist, dafür ist der Krieg gegen Libyen immer noch der beeindruckendste
Beweis. Gewiss, eine fürchterliche Diktatur, Gaddafi ein Menschheitsverbrecher. Aber wir wissen ja,
wie ausgeprägt der realpolitische Wille zur Befreiung der armen Geknechteten ist...

Gadaffi kündigte an, sein Öl in Euro abrechnen zu wollen. Das war der Casus belli. Augenblicklich wurde bombardiert und das beweist, wie stark und ja gefürchtet der Euro tatsächlich ist.

Dessen Vernaderung durchaus stark instrumentalisiert ist. Das hat mit Verschwörungstheorien nichts
zu tun. So funktioniert der unblutige Dauerwirtschaftskrieg. Es gibt immense Anstrengungen um den
Euro anzupatzen, die selbstverständlich ihren Niederschlag auf die öffentliche Meinung haben. Sonst
würden sich diese Anstrengungen nicht lohnen.

Das muss keine Verschwörungstheorie sein, wenn unsere 500er Banknoten nicht von Banden sondern von ausländischen Mächten gefälscht werden. Das gehört alles zum psychologischen Repertoire. Mit beachtlichem Erfolg. Unsere zwei Parade Banknoten, 200er und 500er wurden gründlich devastiert. In Österreich sind wir noch nicht umgefallen. Der Einzelhändler wird nicht erfreut sein, aber wenn der persönliche Eindruck stimmt, gibt er dir nach einigem zureden doch auf den 500er raus. In Holland kannst damit shysen gehen. Die Holländer lassen dich mit einem Bündel 500er in der Brieftasche auf der Straße verhungern.

Skandalöser funfact: von der Firma mit Spesen in bar ausgestattet und weil ich als Eurofreund zu stur bin für den gedemütigten Gang zum Bankomaten (habe immer mind. 0.00 verfügbar), wär ich in Den Haag fast liegen geblieben. Von den Geschäften ganz zu schweigen, wechseln NL Banken dir nicht einmal gegen Vorlage des Reisepasses. Was ich für einen Skandal ersten Ranges halte, aber es kommt noch dicker. Ich wurde an die Wechselstube am Bahnhof verwiesen und die Freundliche wollte von mir Wechselgebühr!!!! Tatsächlich musste ich Eur. 5.- Gebühr bezahlen um Eur. 500 wechseln zu können, im EUROSTAAT Niederlande. Vermutlich erinnert man sich noch an mich als den Typen, der wild durch den Bahnhof brüllte. Ich beschloß, dem Kaaskünig aan Briaf zum schreibm, aus dem die Funken spritzen. Soweit hatten sie mich. Habs dann aber sein lassen.

Das ist eine Katastrophe. Schlimmer kann man eine Währung nicht ruinieren. Egal ob ausländische
Anstrengungen dahinter stehen oder ein Euro-Bürgerkrieg, auf die Art machen wir uns kaputt.

Es gibt keine vernünftige Begründung für solche Attacken gegen unsere zwei besten Banknoten. Weil eine Banknote nichts mit der Europolitik an sich zu tun hat. Für mich sieht das ganz nach einem Angriff von außen aus. Denn Plastikgeld hin oder her, die beste Banknote in den Dreck ziehen nennt man psychologische Kriegführung. Bei allem Ärger innerhalb der Eurozone, so blöd kann doch keiner sein, dass er in die eigene Brieftasche spuckt.

Bin kein Verschwörungstheoretiker, glauber aber doch vielmehr an großangelegte internationale Kampagnen gegen unsere Währung.

Daran ist nichts verschwörerisch. Jean Ziegler hat das ganz richtig gesagt, es tobt ein unblutiger
Weltkrieg. Ich weigere mich die USA als Feind zu betrachten, das wäre Unfug. Die USA haben Österreich mehr Gutes getan, als uns zustand. Wir partizipierten überdurchschnittlich am Marshallplan. Aber sie nehmen eine schizophrene Rolle ein und scheuen keine Mühen unsere Währung zu attackieren und keine Methode ist ihnen zu niederträchtig.

Was zugleich beweist, wie stark der Euro tatsächlich ist. Es liegt AN UNS dass wir NICHT auf diese Attacken gegen den Euro hereinfallen.

Wechselgebühr für den Umtausch von Euro in Euro, die Nichtannahme der Banken... dafür müssten die NL zur Räson gebracht werden.

NL gibt diesen Angriffen willfährig nach, in Österreich wurde noch jeder 500er akzeptiert, denn wir sind absolut Pro Euro - aber nicht die Richtigen für Kerneuropa??? ...lasst euch auslachen, ihr Deppen (da oben) die echte Loyalität nicht wahrnehmen können (da selbst Zyniker?) :-/
 
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Daoga

Urgestein
Wollen denn die Ösis überhaupt "heim ins Reich"? Und ganz ohne feindliche Übernahme diesmal.
Daß bei Planspielen aus den 80ern Österreich nicht berücksichtigt wurde ist wohl logisch, da halb dem Ostblock zugehörig. ("Neutral" war ein Witz.)
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Zum Höhepunkt der GR Krise gabs eine informelle Konferenz in Berlin um die Kerneuropa Lösung ggfs in die Wege zu leiten. Was dann nicht geschah, aber nach wie vor, ev. sogar mehr denn je im Raum steht. Dazu eingeladen waren Frankreich und Benelux.

Dürfte also nach 10:00 angesetzt worden sein, weil früher bekommt man Franzosen ja nicht aus dem Bett. Ich Ösi steh in der Regel um 6:00 auf, ungezwungen da Freiberufler. Sarkasm off, damit wir nicht wieder auf die ganz alten Ressentiments kommen. Obwohl ich als Beleidigter das natürlich schon darf :cool:

Ich liebe Frankreich, kenne es von etlichen Seminaren und schätze die Lebensart sehr. Mit ca. 10 ausgiebigen Kaffeepausen in 8 Stunden.

Denken nicht daran, das Rentenalter hinaufzusetzen. Aber ja, ich Troglodyt kann nur unscharf geblendet aufsehen zu den "Kerneuropatauglichen"
Sorry, aber was soll mir dieser Beitrag sagen? Dass es mal eine Konferenz gab, die nicht (sofort) zur Lösung führte? Ist ja der Hammer.

Das "Geblubbere" (sorry!) um's Ausschlafen verstehe ich noch obwohl ich nichts grundsätzlich gegen Franzosen habe.
 

Daoga

Urgestein
Die EU ist das Deutsche Reich römischer Nation 2.0 und nichts anderes. Das geht genauso unter wie das erste, aber eher ganz leise, ohne Schall und Rauch.

Über China sollten sich alle weniger Gedanken machen. China sollte man als Neutralstaat ansehen. Im Prinzip wird China nur als Billiglohnland genutzt, benutzt usw. und anschließend regt man sich auf, daß die unsere Technik kopieren und 1 :1 nachbilden. Wir verkaufen doch die ganze Nation aus. Selbst wenn hier ein Riesen Amazon Zentrum aufmacht, die stellen nicht einen Mitarbeiter direkt ein, alles über Leiharbeit, Hire and Fire. Steuern zahlen die auch keine, kein Wunder, daß kleine Versandhändler pleite gehen. Die Autoindustrie, da läßt man den Verkauf von Opel zu, subventioniert die Giga Fabrik von Tesla und verschenkt obendrein 9000€ an wohlhabende Menschen, die sich eine solche Karre leisten können.

Von mir aus kann Europa zerfallen und untergehen. Ich brauche kein Europa, es ist mir Jacke wie Hose. Den Euro habe ich nie gewollt.
Das erste heilige römische Reich war für seine Zeit ein sehr fortschrittliches Gebilde und solange es existierte der einzige Schutz gegen den vordringenden Islam, als kompakter und wehrhafter Herrschaftsbereich. Ohne es würden wir heute alle in Moscheen beten, Sklaven halten - oder selber welche sein - und Kamele für das fortschrittlichste Transportmittel halten, denn mit technischem Fortschritt im westlichen Sinne hatten es die islamischen Kulturen bekanntlich nie.
Und China als ebenso kompakten Herrschaftsbereich (Parteidiktatur) und bereits heute schon weltweit agierende Macht für ein reines Billiglohnland und unwichtig zu halten, ist in der heutigen Zeit ein ganz gewaltiger Fehler. Europa im heutigen Ausmaß, auf sich allein gestellt, wäre jederzeit gefundenes Fressen für China, wenn es nicht weitere Großmächte wie USA und Russland gäbe, die als Schutz und Puffer dienen, ganz zu schweigen erst von einem reduzierten Kerneuropa. Sowas könnte der mächtige Drache China jederzeit als Appetithäppchen verschlingen. Wer sollte "uns" davor retten? Es gäbe niemanden! Feindliche oder freundliche Übernahme (wie das euphemistisch genannt wird), das wäre die einzige Wahl die wir hätten, wäre den Chinesen beides egal. Teilweise gehören wir ihnen heute schon, da braucht man nur mal die Wirtschaftsseiten der Zeitungen studieren, in welchen Konzernen und Technologiesparten die Chinesen heute schon ihre Finger drin haben.
 

bertil

Aktives Mitglied
@Daoga ("Da Oarga" ???) :)

"heim ins Reich" ...in dem Sinn natürlich nicht. Außer ich krieg eine Panzerdivision und eine fette Villa als Gefechtsstand.

"wollen die Ösi überhaupt"

Das ist schwer zu beantworten. Die Unabhängigeit und als kleines Land hat viele positive Aspekte. Es geht nicht um Wirtschaftsflucht und eigentlich(!) ist es so, dass die Demokratie umgekehrt proportional zur Größe eines Landes funktioniert. Ich bin für die indirekte Demokratie, aber natürlich wird sie mit zunehmender Verwaltungsgröße noch indirekter, zwangsläufig. Eigentlich, wohlgemerkt. Wenn man nicht wie in unserem Fall unter absolutistischen Kommerzialräten schmachtet.

Der Sozialstaat profitiert von der kleineren Dimension. Zumindest subjektiv wohnen reich und arm näher aneinander und das Harmoniebedürfnis ist größer. Ich habe den Eindruck dass es bei euch regionale Agglomerationen gibt. Alle Reichen hie, alle Armen dort und können leichter ignoriert werden. Das gibt es bei uns auch, aber man kann sich nicht all zu weit separieren. Das sorgt für den gesunden sozialen Verhandlungsdruck.

Zudem wurde Österreich zur Abkehr von Deutschland gezwungen. Seit 1918, nicht seit 1945. "Deutschösterreich ist Teil des deutschen Reiches" stand im ersten Satz der republik. Verfassung von 1918. Ein paar Monate später wurde in den Pariser Vorortverträgen (in unserem Fall St. Germain) die Vorsilbe Deutsch- verboten und die Bezugnahme zum Reich. Das wurde in weiterer Folge entschieden durchgesetzt. 1930 wollten zwei deutschsprachige Demokratien eine Zollunion, doch Frankreich hat es verboten. Zwei Demokratien die nicht das gelbe vom Ei gewesen sind, aber es beweist, dass das trotz zeitlicher Nähe kein Nazi Angelegenheit war. Ich bin meiner österreichischen Identität keineswegs abhold aber wie gesagt, muss man sich sowieso drein fügen und das Beste draus machen. Das bleibt ein ungutes Gefühl.

Es war trotzdem eine Erfolgsstory, Bis wahnsinnige Dinge geschahen. Ein Herr Haider & Konsorten von der "AfÖ" schafften Geld in Mistsäcken zu u.a. kroatischen Hoteliers. Mindestens 16 Milliarden Miese, ist mein Kenntnisstand. Dann hat er sein Lenkrad verrissen und ein Viertel der Wahlberechtigten möchte trotz gestrichener Kassenleistungen weiterhin neben suizidalen Hetzern im Auto sitzen. Dann kam der Oberwahnsinn. Unsere "CSÖ" und angeblich staatstragendste Wirtschaftspartei aller Zeiten, verliebte sich in diese Strolche. Dem halben Land (auch CSÖ intern) spritzten die Wuttränen, als Herr Kurz unablässig von seinem Partner, Herrn Strache (ein gelernter Zahntechniker, unser Bundeskanzler ist immerhin Maturant/Abiturient) schwärmte und euphorisch versprach, uns mit diesem Dreamteam in eine völlige neue Zukunft zu führen. Zur hochverräterischen Groteske auf den Balearen waren dann wieder alle sprachlos. Aber doch nicht so sprachlos, dass sie den letztverantwortlichen Bundeskanzler zur Verantwortung ziehen wollten. Der ewige Collegeboy hat sich elegant drüber gerettet, als noch nie dagewesener Wendehals (Siehe Sloterdijk, -
"die schrecklichen Kinder der Neuzeit" :) )

"Es braucht hässliche Bilder" im Flüchtlingsszenario, in dem Moment hatte ich mit meinem Bundeskanzler fertig. Denn wer hässliche Bilder braucht, outet sich im Fromm'schen Sinne als nekrophil. Sowas kann man nicht emittieren, das ist schmuddelig. Weiß nimmer ob das bei Maischberger oder Illner gewesen ist. Ein empörter Heiko Maas und alle Anderen schauten betroffen auf ihre Knie. Bis auf einen, den ungarischen Außenweirdo Sziyarto. Der Kurz beipflichtete und Kurz konnte gar nicht aufhören mit begeistertem Zunicken, als der ungarische Außenweirdo seine Rohheiten dazu gab. Dieser gehässige Autismus, der die Entfernung von den Anderen Diskussionsteilnehmern triumphal ignorierte, das zu beobachten war schon sehr schmerzhaft.

Und unsere Politpülcher haben es mit ihren Malversationen geschafft, uns um das triple A zu bringen. Zum Glück ist unser AA1 bestätigt und meines Wissens langfristig AA+. Was ungeheuerlich ist. Pech kann man haben, aber bei uns wurde es ohne Not verzockt. In Deutschland käme man noch rechtzeitig oder wenigstens hinterher an den Marterpfahl. Aber unsere Kamarilla bleibt fürstlich entrückt. Keine Frage, dass die große Stücke auf unsere Unabhängigkeit legen, besonders auf ihre.

Unsere tonangebenden Agrarhoteliers werden immer fetter und zugleich können wir keine Wissenschaftler mehr im Land halten. Denn unsere Agrarier halten Universitäten für bessere Volkschulen, die ein paar Tische brauchen und eine Tafel. Unser Wissenschaftsbudget ist ein schlechter Witz. Das sind pathologische Eigenbröteleien, die mir zunehmend unheimlicher werden.

Unsere Politkaste ist immunisiert und beschäftigt sich mit sich selbst. Egal was man wählt, der Mittelbau ändert sich nicht. Die Beamten werden von Burschenschaftern gestellt, als quasi Geburtsrecht. Darum ist der FPÖ nicht beizukommen. Wenn sie nicht mitregieren, erholen sie sich in der 2. Reihe, die vom Vater zum Sohn weitergegeben wird.

Im Übrigen sollte man doch seine Haut zu Markte tragen, solange sie noch einen Wert hat. Gewiss, wird Österreich letztlich auf C geratet, beweist sich wahre Bruderliebe in Schiller'scher Reinform. Aber man solls ja nicht drauf anlegen :)

Ich empfinde keinen Druck in dieser Sache aber ja es wär mir ein Volksfest, würden sie in Berlin die Fresse poliert kriegen. Gut, das Söder und Seehofer betr. Moria klar machten, welche gehässige Steigerung sie nicht mehr mittragen und zugleich wieder einmal beschämend für uns.
 
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bertil

Aktives Mitglied
@Daoga
"Das erste heilige römische Reich war für seine Zeit ein sehr fortschrittliches Gebilde und solange es
existierte der einzige Schutz gegen den vordringenden Islam"

Das ist eine historische propagandistische Vereinfachung, der Kategorie "obvious". Die Türken koalierten mit den ungarischen Protestanten. Die zu Recht mehr dem Sultan vertrauten, als unseren fanatischen Gegenreformatoren. Von denen sie bis aufs Blut geschunden wurden.

Die "Akinci" Freibeuter, die im 15. Jhdt unablässig Steiermark und Kärnten heimsuchten - das Vorgeplänkel zu den großen Kriegszügen, da waren auch Christen darunter. Die Steirer wurden vom Kaiser völlig sitzengelassen. Der das Heer für seine Geschäfte in Belgien und sonstwo brauchte. Solche regionalen Einzelschicksale eines armen Landstrichs ließen die HRR Kaiser völlig kalt. Von den Herrschaften abgesehen. Dass die in ihre toskanischen Winterresidenzen flüchten mussten, hat ihn schon sehr verbittert. #Aristokratie
Nationalismus, "unser Volk" an einem Strang gehört ins 19. Jhdt und kann nicht rückwärts gedacht werden.

Beispiel: im Friedensvertrag von San Stefano (oder einem Anderen) waren die Türken schon so geschwächt, dass sie Morea/Peloponnes freiwillig zur Verfügung stellten. Ohne Gegenleistung. Der Kaiser hat abgelehnt, weil er mit dem Peloponnes nichts anzufangen wusste. Damit wurden weitere 150 Jahre griechisches Joch besiegelt. Durch uns.

Die zweite Belagerung Wiens erfolgte durch eine osmanisch-französische Koalition. Es war ein typisch barockes Szenario. Natürlich musste der allerkatholischte Les Roi Soleil dann auch dem Entsatzheer ein Kontingent stellen. Mit der Weisung, dass sie auf ihre Kameraden im türkischen Feldlager (als Belagerungsingenieure) möglichst Rücksicht nahmen. Wien war nach Vaubans System befestigt, darum war es opportun, den Türken französische Belagerungsingenieure zu schicken. Soviel zum "christlichen Beistand"

Mit dem Rückzug der Osmanen eröffnete das katholische Frankreich an der Westgrenze einen "Erbfolgekrieg". Eine weitere propagandistische Verdrehung. Denn dieser "Erbfolgekrieg" hatte den Zweck, die m Osten retirierenden Osmanen zu entlasten. Sprich, das eigene französische Kontingent in der "heiligen Liga" zu schwächen. Typisch Barock und ohne Religionsmascherl.

Wäre noch zu erwähnen, dass die Stauffer in Italien wunderbare Synkretismen mit den sizilianischen Arabern eingingen. Castel del Monte und vieles mehr, zeugen von einer Bereicherung durch neue Perspektiven einer islamischen Hochkultur.

In den Anfängen war das osmanische Reich uns haushoch überlegen und als Wirtschaftsmacht mit den heutigen USA vergleichbar. Ihre Bombarden waren bei den Mogulkaisern begehrt. Die wurden nicht in Indien gegossen, sondern von den Osmanen dorthin transportiert. Die Qualität konnte also nicht einmal von Mogulkaisern als "Franchise" übernommen werden. Das war der Boeing Konzern seiner Zeit. Und dadurch gelangte indische Heilkunst an den Bosporus. Im Bayezid Hospital von Edirne wurden erfolgreich Wirbelsäulen begradigt uvm. Für die Frauen gab es logischerweise Ärztinnen.... Bei uns wurden Geisteskranke mit einem Halsring an die Kellerwand geschmiedet. Dort in Edirne gab es ein Orchester für sie, um sie aufzumuntern. Sie separierten gefährliche von ungefährlichen und die therapeutischen Bemühungen waren höchst bemerkenswert. Zwangserkrankungen versuchte man durch Strick- und Bastelarbeiten zu lindern. Zu jedem Reichen musste ein Armer aufgenommen und exakt gleich behandelt werden. Edirne an sich und das Bayezid Hospital im Besonderen sind zwei Nächtigungen mehr als wert. Chalkidiki Urlauber und von Kavala aus sollten das erwägen.

Die "Salva Guardia" für Bruck an der Leitha belegt eine differenzierte Realität. Mit humorvollen
Aspekten, etwa zur Herausforderung durch unseren vergorenen Traubensaft :)

„ haben so Vil profiandt nach Wyen ins türkische Lager geschicket vndt so Vil Weyn Ihns Lager geführt, dass sye Täglich syen bliz Vol gewest vndt haben die Thürcken dass weyn Trüncken auch schon gelernet welche sich doch sonst der nichternheit sehr befleissen . "

"Und Kamele für das fortschrittlichste Transportmittel halten"

Natürlich war das baktrische Kamel (Trampeltier) das fähigste Transportmittel der Zeit. Kurios: noch im 1. Wk zogen sie mit den Trampeltier Karawanen bis Nordserbien hinauf. Im Bulgarien der 20er waren vor den Pflug gespannte Dromedare noch keine Seltenheit, als "Verwertung". Im Gegensatz zum unverwüstlichen Trampeltier, waren die Dromedare aber völlig ungeeignet. Sie mussten die Fourage mitführen und die Dromedare wurden trotzdem krank, von der Äsung in Mitteleuropa.

Funfact (in Gänsefüßchen), selbstverständlich haben wir auch Trampeltiere im Keller....
https://www.bbc.com/news/science-environment-32145248

"Wäre jederzeit gefundenes Fressen für China, wenn es nicht weitere Großmächte wie USA und Russland gäbe, die als Schutz und Puffer dienen"

Keine Frage. Siehe das aktuelle Interview mit Ai Weiwei im Spiegel.
 
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bertil

Aktives Mitglied
Zur historischen Propaganda gehören auch die Holzschnitte mit den Akinci, die Säuglinge auf ihre Lanze spießten, mit den verzweifelten Eltern an der Halsleine nachgezogen. Eins der Lieblingswerbemotive der FPÖ. Was ich für unverschämt gegenüber heutigen Türken halte. Dafür gehört ihnen ein weiterer Prozess gemacht.

Es gab außerordentliche Gräuel, das steht ganz außer Zweifel.

Ein Akinci bekam aber keinen Sold und lebte ausschließlich von Versklavung. Es wäre unsinnig gewesen, seine "Ware" psychisch zu zerrütten und an einer Halsleine auf den Markt in Istanbul zu ziehen. Um für solche Geschundenen 50% Abschlag akzeptieren zu müssen. Diese Versklavungen waren furchtbar, aber nicht in der Dimension des transatlantischen Dreieckshandels. Weiße Sklaven waren sehr geschätzt und wurden meist verhältnismäßig gut behandelt. Und es gibt noch einen wesentlichen Unterschied. Diese Sklaven konnten zum Großwesir aufsteigen und so war es auch.
 
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