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Es nicht vergessen, als Merkel in der akuten GR Krise ohne uns über Kerneuropa diskutierte

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Daoga

Urgestein
@Daoga
"Das erste heilige römische Reich war für seine Zeit ein sehr fortschrittliches Gebilde und solange es
existierte der einzige Schutz gegen den vordringenden Islam"

Das ist eine historische propagandistische Vereinfachung, der Kategorie "obvious". Die Türken koalierten mit den ungarischen Protestanten. Die zu Recht mehr dem Sultan vertrauten, als unseren fanatischen Gegenreformatoren. Von denen sie bis aufs Blut geschunden wurden.
Klar ist es eine starke Vereinfachung. In die Zeit dieses Reiches fällt ja auch der größte interne Konflikt, der 30jährige Krieg. Den die Muslime mit ihren gewaltsamen Konflikten zwischen Sunniten, Schiiten etc. etc. heute nachstellen. Trotzdem ist es ihnen nicht gelungen, dauerhafte Landgewinne in Mitteleuropa zu machen oder gar ganz Mittel- und Nordeuropa zu erobern, sie wurden gestoppt und zurückgeworfen. Und auch aus Spanien im Rahmen der Reconquista (auch alles andere als gewaltfrei gelaufen) vertrieben. Das bewaffnete und gewalttätige Christentum war ihnen also trotz allem über.
 

bertil

Aktives Mitglied
Ich staune mal wieder wie differenziert und abgewogen die im HR vertretenen Ansichten sind.
Passt gar nicht zu Deinem subtilen Feinschliff.

"Geblubbere (sorry)"

Ich bin dafür, das "(sorry)" einfach wegzulassen, weil das ein schäbiger Rückzug ist. Wenn beleidigen, dann bitte ohne wegducken.
 

bertil

Aktives Mitglied
Sorry, aber was soll mir dieser Beitrag sagen? Dass es mal eine Konferenz gab, die nicht (sofort) zur Lösung führte? Ist ja der Hammer.
Diplomatie ist keine Abteilungsleiter Konferenz im Ikea. Jede Ein- bzw. Nichteinladung hat ziemliches Gewicht. Darum gibt es bei der Einladung Abstufungen. Man kann als aktiver Teilnehmer, aber auch als passiver Zuhörer eingeladen werden. Fällt man aus diesen Abstufungen ganz heraus, ist das ein durchaus starkes, exkludierendes und für mich damals überraschendes Signal. Man soll es auch nicht übermäßig nachtragen. Die scheinbar ausbleibende Korrektur oder Veränderung - so ein Experte bin ich aber nicht um das alles überblicken zu können - ist mir im Sinne einer "nationalen Eitelkeit" völlig schnurz. Es beschäftigt mich ganz persönlich, meine Perspektiven und die meiner Kinder betreffend.

"um's Ausschlafen verstehe ich noch obwohl ich nichts grundsätzlich gegen Franzosen habe."

Und ich wollte mehr humoristisch ein altes Klischee bedienen. So gewichtig wars nicht gemeint, ich habe ebenso nichts gegen Franzosen. Im Gegenteil, bei uns wurden französische Vokabel nicht eingedeutscht. Wir hätten die "Schangs" ja durchaus entlehnen können, wollten aber die lieber die "Chance". Wir sitzen im Fauteuil und über uns ist der Plafond. Die französischen Bestattungszeremonien im Rahmen von Napoleons Beehrung (der in Wien sehr beliebt war) haben so beeindruckt, dass der Totengräber seither "Pompfineberer" heißt.
 

bertil

Aktives Mitglied
Natürlich sehe ich Kerneuropa auch als Plan B. Einen Plan B soll man haben aber nie überfokussieren, sonst tendiert man automatisch von Plan A weg. Analog zum Auto - man fährt immer dorthin, wo man hinschaut. Und wenn ich drüber nachdenk, fehlt mir der Überblick um sagen zu können, von wem "dabei oder nicht" in dem Szenario wirklich ausgeht.

Ich weiß nur, zu den wesentlichen Aspekten warum ich mit meinem Bundeskanzler Probleme habe, gehören die Visegrad Bestrebungen. Das will ich nicht haben. Fühlen wir uns vernachlässigt, packeln wir eben mit Anderen, so ein Nihilismus liegt mir überhaupt nicht. Nur kann ich Henne und Ei nicht erkennen. Ist der Visegrad Separatismus eine Notwehrreaktion auf eine mögliche Exklusion aus Kerneuropa. Oder ist es eben diese Mentalität, die eine Teilnahme daran erschwert.

Eine prosperierende EU ist auch für mich der Plan A. Wird mit der jetzigen Subsidiarität aber nichts werden können, wenn Subversivlinge nicht überstimmt werden können, die das eigene Haus zum Einsturz bringen wollen. Was das betrifft, hab ich seit Farage die Schnauze voll. Der sich keineswegs auf sein Brexit Anliegen beschränkte und zur Zerstörung der EU aufrief. Diesen Grad an feindlicher Frontalopposition will ich im EU Parlament nicht mehr sehen. Dass so jemand noch Jahre zur Verfügung hatte, um im Parlament über den Brexit hinaus möglichst viel Schaden anzurichten, ist unerträglich, an so einem Ort. Gilt noch einmal mehr für ambivalente Orbans und Kaczynskis, die zugleich nuckeln möchten und die Milchbar zerstören.

Da hat sich nichts geändert. Zum Mega Coronapaket hat sich nichts geändert und die deutsche Rolle dabei wäre ein Witz, wäre nicht sonnenklar dass die "sparsamen Vier" (Österreich, Niederlande, Schweden, Dänemark) für Deutschland laufen. Was wohl jedem Deutschen klar sein dürfte, dass ein solcher Paradigmenwechsel in "Schäuble-Country" absurd wäre. Ihr tuts höflich kalmieren und wir machen die Drecksarbeit. Mag sein, dass das eben notwendig ist. Aber auf Dauer wäre es ein Konstruktionsfehler. Weil diese Strategie den Betroffenen eh nicht verborgen bleibt. Gestern Schäuble, heute sind aus deutscher Sicht die Anderen "peinliche Furzklemmer" weil sie Haushaltswahrheiten einmahnen? Das ist wieder einmal eine Peking Oper.

Zur heutigen Rechenpower gibt es nicht die kleinste Ausrede dafür, warum dieser Geldfluss nicht haarklein protokolliert und im Detail entschieden werden sollte. Auf den Euro genau. Wird das theatralisch naserümpfend verhindert, sind wir schon wieder in einer organischen Gießkannen Zone, damit das Ehrgefühl der Empfänger nicht verletzt wird.

"Nana, es riecht schon wieder nach Troika wie in GR"

"Um Gottes Willen, wir bitten vielmals um Entschuldigung! So wars nicht gemeint!"

Und Wien wäre die perfekte EU Hauptstadt. Brüssel wäre tief beleidigt, aber es geht um mehr. Will man Orban und Kaczynski zähmen und ihre absehbar gleich gepolten Nachfolger, muss man ihnen näher kommen. Dann werden die Ungarn sich für die neuen, erreichbaren Arbeitsplätze interessieren. Für Österreich wärs natürlich eine willkommene Streicheleinheit, und es wäre die Chance das Lohniveau in Ungarn endlich zu heben. Denn 100km neben einer EU Hauptstadt 500.- verdienen, das wäre Selbstbeschädigung und würde sich rasch ändern. Das reiche Belgien sollte vielmehr mit Gold und Diamanten assoziiert werden, als mit Schokolade. Freilich müsste man sie irgendwie zufriedenstellend kompensieren. Aber ich schätze die hochentwickelten Belgier nicht mehr als nationale Eiferer ein, die es nicht überwinden könnten. Die Nationalen haben wir in Osteuropa und die müssen, zum Glück muss ic2h mich nicht diplomatisch ausdrücken, bekehrt werden. Wie die Sachsen :) wofür ihn Wien zufällig die "wirklich wahre heilige Lanze" zur Verfügung stünde :)

Deutsch-französische "Doppelmonarchie" und die EU Hauptstadt daher praktischerweise zwischen ihnen, ist ein Problem. So wird die Notwendigkeit eines Kerneuropa heraufbeschworen. Mit genau dem Zentralismus der KuK umbrachte. Als Ruthenen sich in Wien ihre Matura bestätigen lassen mussten. Die deutsch-französische Freundschaft ist wichtig, zugleich muss die Ballung dort aufgelöst werden. Orban selbst würde zum Paulus mutieren, wenn er näher lobbyieren und ungarische Bürokräfte platzieren kann. Was ihnen zusteht und ändert sich nichts am Lohnniveau, muss man gar nicht weiter nachdenken, ob sie Pro-Europäer werden. Budapest als EU Hauptstadt wäre momentan undenkbar und würde Putin herausfordern. Prag würde Putin ebenso herausfordern. Das wären die paar 100km zu nahe an seinem Machtbereich. Die paar 100km die ihm Gewissheit gäben, das auf die Ukraine gegriffen wird. Wien ginge gerade noch. Zumal die Beziehungen gefestigt sind. Das russische Kriegerdenkmal in Wien ist nicht zu übersehen. Wir sind zur Erhaltung verpflichtet, was aber nicht notwendig wäre. Weil es abgesehen von ein paar Vandalen nie umstritten war.

Wien strotzt von repräsentativen Gebäuden im Dornröschenschlaf des provinzialisierten Österreich. Die EU könnte mehr klassische Repräsentation vertragen. Ich bin ein großer Freund moderner Architektur, aber von NY abgesehen haben diese Gebäude es nie geschafft zu Projektionsflächen zu werden. Dafür braucht es scheinbar einen Nostalgiefaktor. Es ist alles nicht "Österreich" sondern gemeinsame HRR Investition. Wieso überhaupt, wurde Wien Residenzstadt? Weil das Erzherzogtum Österreich keine Kurberechtigung hatte. Und als Residenz war es dann fix, dass es keine neunte Kur geben würde. Die Kurfürsten waren ja bekanntlich nicht deppert.

Mit Frankreich gäbe es kein Problem. Tatsächlich hat Wien seine Stellung im Reich verloren, weil sie Napoleon die Treue hielten, damit wurde der Graben zu den Preussen eine isländische Kolossalspalte. Die Liebe zu Frankreich ist tief im Wiener Dialekt verankert.

Ich glaube, Deutschland ist dabei das einzige Problem. Wien musste raus, für die kleindeutsche Lösung und das gehört zur Identität. Weil es mitten durchging. Abgesehen von Bayern, Sachsen, Thüringen u.a. war, wenn ich das richtige sehe Hannover im Jahresabstand einmal kleindeutsch eingestellt, dann großdeutsch, dann großösterreichisch und im "Gagernschen Doppelbund" :)
Das schließlich Bismarck dreinfuhr wie Blücher, hat schon seine Berechtigung.

Doch Hand aufs Herz, ein "Bismarck Hering" ist nicht der Freude schöner Götterfunken. Es geht doch nichts über den holländischen Matjes. Der leider immer kleiner wird, weil die Heringe schneller gefangen werden, als sie auswachsen können. Es müsste dringend ein Moratorium zustande gekommen. Kenn mich nicht aus, aber weiß, vielleicht würden drei Jahre genügen für einen Heringsbestand "wie damals". Und wurde vermutlich undenkbar durch den Brexit. Die wohl ganz im Gegenteil wieder Fischereikriege beginnen werden.

Vor möglichen Abschweifungen, Polemiken und fußfreier Schwadronade wird gewarnt. Diese Texte eignen sich nicht für Zwangslakoniker und Faktoleptiker!
 
Zuletzt bearbeitet:

bertil

Aktives Mitglied
bertil meinte: "wollen die Ösi überhaupt

NAA, aber gefragt wärns halt gern worn.
Nicht umsonst kürte Freud Wien zur Hauptstadt des Narzissmen. Oder waren es die Neurosen?

Wie gesagt denke ich schon, dass das Vertrauen in die Eigenstaatlichkeit abgenommen hat seit sich Malversation und Skandal bei uns gute Nacht sagen. Ohne Konsequenzen, die sie nicht fürchten müssen. Noch ein paar Coups im Stile Haiders, dann beutelts uns sowieso richtig durch.

Wir sind scheinbar nicht mehr zu Aufarbeitung dieser Fälle in der Lage. Nach einer halben Nacht in U-Haft wurde die Klage gegen die Bank Meinl European Land eingestellt. Weil das Gutachten nicht hielt. Meinls internationale Staranwälte konnten es meucheln. Jetzt hat die Justiz schlicht kein Geld mehr, für ein neuerliches Gutachten und der Rechtstaat hat Pause bzw. muss ich auf die Brosamen der kleinen Fälle konzentrieren.. Ob die Justiz vom Sparefroh umarmt wird oder ob es zusätzliche Gründe geben könnte warum ihr Budget nicht aufgestockt wird....
Das sind dampfende Schwachstellen betr. Integrität und Souveränität eines Staates. Selbst, wenn das Budget wieder gefüllt wäre, hängt es vom sog. "Weisenrat" unseres Justizministerium ab, ob der weisungsgebundene Staatsanwalt es wieder aufgreifen könnte.

Da fehlt eine übergeordnete Instanz. Mit der Föderale in D. zu rechnen haben. Bei uns fahren die
Landeskaiser unserer Bundesländer mit dem Bund Schlitten, wohin sie wollen. Der nach 70 Jahren Gerangel noch immer nicht ausreichend gestärkt wurde. Unsere Eigenständigkeit hängt davon ab, ob der Bund sukzessiv weiter ermächtigt wird. Dazu gab es in den letzten 70 Jahren nur erbitterten Widerstand von unseren Landeshauptleuten. Wien, sagen sie, sei der Wasserkopf, obwohl sie es sind,
die ihre unzähligen Landes-Minibehörden verteidigen.

Deutschland würde in vielerlei Hinsicht davon profitieren. Unser Bund kommt aus der Defensive nicht heraus, aber euren würde es stärken und wir hätten endlich auch einen starken Bund.

"Der Westen wird sich dem Osten angleichen", liest man immer öfter.

Eine Gegenkraft in der Familie, aus dem Süden, könnte die Situation verändern. Die gute Beziehungen
zum Osten unterhielt aber mental passte da kein Blatt Papier in die Ausrichtung nach Westdeutschland.

Vormachen sollte man sich auch nichts. CSU/CDU bekämen das "Land" dazu, die Provinz in ihrer
ganzen Fläche. SPD, Grüne Wien und alle Ballungszentren. AfD und FPÖ würden aber verschwinden,
weil in so einem Projekt niemand Salamander reibende Burschenschafter am Tisch vertrüge, die in dem Fall zwar kooperativ wären, aber auch das bliebe eine gefährliche Drohung. Markige großdeutsche Sager, die mit Sorgenfalten vom Guardian beobachtet würden.... Wenn man den Wähler auf solche Risiken vorbereitet, werden sie sich nicht dumm verhalten. FPÖ ist bereits am absteigenden Ast, spielte in der Wien-Wahl letzten Sonntag keine Rolle mehr.

Bewegung zählt. In erster Linie wünsche ich mir eine funktionierende EU, die weniger(!) durch Subsidiarität erpresst werden kann. Und die Antieuropäern keine Finanzgießkannen schickt, sondern
die Investitionen dort nicht aus der Hand gibt. Ungarn soll auf jeden Fall gepusht werden, aber nicht
aus Orbans Händen, der dort unser Geld verteilt, für "ganz was Anderes". Soll er eben auf die Finanzhilfen verzichten, wenn ihm das nicht passt und es den Ungarn erklären.
#eu_direktinvestition #ausschlieszlich
 
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