Ich auch. Aber ich kenne cafard inzwischen gut genug, um zu wissen, dass sie solche Fälle gar nicht im Blick hat.Einer, die bei einem gewalttätigen Säufer ist, würde ich immer raten, das Weite zu suchen. Ich hab Schmerzen bei so manchem Hilfesuchthread.
Der Begriff "Opferbereitschaft" wird von den meisten Menschen heute völlig missverstanden (dasselbe gilt übrigens auch für den Begriff "Demut") und mit Masochismus, Unterwürfigkeit und Leiden gleichgesetzt. Gemeint ist aber, dass man auch mal dem Partner zuliebe etwas tut, wozu man eigentlich keine Lust hat. Ja, selbst dann, wenn's mal in harte Arbeit ausartet. Kann z.B. sein, dass man sich im Laufe der Ehe um die pflegebedürftige Schwiegermutter oder um ein gemeinsames behindertes Kind mit Down-Syndrom (oder einer noch wesentlich gravierenderen Behinderung) kümmern muss. Außerdem auch, dass man den Partner nicht gleich verlässt, nur weil es schwierig wird. Auf eine Partnerschaft, in der bei der ersten ernsthaften Krise gleich das Handtuch geworfen wird, verzichte ich gern. Wie heißt es so schön? In guten und in schlechten Tagen, in Gesundheit und Krankheit. Was ist von einer Partnerschaft oder gar Ehe zu halten, bei der ich mit hoher Wahrscheinlichkeit damit rechnen muss, dass der Partner mich verlässt, sobald ich schwer oder chronisch erkranke, älter werde und nicht mehr so attraktiv aussehe, keine Kinder bekommen kann oder meinen Arbeitsplatz oder mein Vermögen verliere? Das ist keine Liebe, sondern nur ein saft-, kraft- und wertloses Gesäusel. Nichts als eine hedonistische Zweckgemeinschaft, die den Namen Partnerschaft, geschweige denn Ehe, nicht verdient.
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