Update:
seit 30 Minuten bin ich wieder daheim und immer noch geflasht.
Heute sollte die Schlüsselübergabe stattfinden - alle meinten, dass es eine 450km Henkersfahrt wird.
Kurz bevor ich losfuhr bekam ich einen Anruf von dem Unternehmner, er würde gerne bei der Schlüsselübergabe dabei sein. Fand ich etwas seltsam, aber als Druckmittel sicherlich nicht schlecht.
Später erfuhr ich die Hintergründe:
Nachmittags hatte der Unternehmer, die Freundin des Mieters ( Arbeitsstelle kannte er von mir) angerufen und sich kurzfristig mit ihr getroffen.
Um es kurz zu machen: Der junge Mann wurde heute mittag vom Chef bis Montag von der Arbeit freigestellt, in der Firma muss es wahnsinnig eskaliert sein, der Junge drohte sich umzubringen, falls der Chef den Mietvertrag nicht unterschreibt usw.
Daraufhin hatte der Unternehmer wohl Angst um die Freundin und um mich und sich zum Kommen entschlossen.
Ich bekam meine Schlüssel zurück, vertraglich wurde vereinbart, dass die Möbel innerhalb 4 Wochen in unserem Beisein abgeholt werden, andernfalls können wir diese kostenpflichtig zu Lasten des Mieters entsorgen. Die bezahlte Kaution wird für die Entfernung der Schieferwand und für Schadensersatzforderungen verwendet.
Der Anwalt hatte mir im Vorfeld ein Schriftstück zum Unterschreiben mitgegeben.
Ich habe nochmals richtig Glück gehabt, dass dieser Unternehmer mich so unterstützte.
Im Zuge dieser Wohnungsgeschichte und bei den angestellten Recherchen durch den Firmenchef sind in der Firma kriminelle Vorfälle ans Tageslicht gekommen.
Der Unternehmer drückte sich uns gegenüber nur sehr vage aus.Nur soviel: Ab Montag hat er keinen Job mehr und die Kripo am Hals. Das Unternehmen könne nicht riskieren, dass der Ruf seiner Firma durch einen kriminellen Mitarbeiter beschädigt wird.
Ich denke, dass bekommt der junge Mann aber erst am Montag eröffnet.
Für die Freundin brach eine Welt zusammen, auch ihr gegenüber hat er diesen gefälschten Lebenslauf über ein Jahr lang gelebt.
Mir tat sie unendlich leid, genauso wie dem Unternehmer. Auch sie musste die Wohnung heute atock verlassen, kann aber ihre persönlichen Dinge jederzeit abholen. Eine andere Mieterin von uns hat den Schlüssel.
Gott lob, hat das Mädchen ihre Familie in der Stadt und kommt dort vorläufig unter.
Wo der junge Mann letzendlich übernachtet - keine Ahnung. Sorry, mir zerriss es fast das Herz.
Laut Unternehmer wird er wohl die nächsten 1 bis 2 Jahre auf Staatskosten untergebracht.
Und trotzdem sage ich: menschliche Tragödie. Mir kommen die Tränen wenn ich an den dummen Kerl denke.
Leute, ich schwöre bei dem Leben von meiner Tochter und mir, diese Geschichte hat sich genauso zugetragen.
Ob ich je einen neuen Mieter bekomme? Ich bin echt ein mißtrauischer Mensch, und prüfe alles doppelt und dreifach. Nach dieser Erfahrung schiebe ich aber eine Paranoia.
Danke an all diejenigen, die immer gute Tipps gaben. Ich werde sicher einige davon beherzigen.