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Charlette
Gast
Charlette, ruf die Leute doch einfach direkt an, wenn du dich mit ihnen verabreden möchtest. Wenn sie nicht ans Telefon gehen, bitte sie per sms oder so, dich anzurufen.
Das Problematische an dieser Sache ist, wenn ich jemanden anschreibe und um einen Telefontermin bitte, derjenige aber erst mal nach zwei oder drei Tagen antwortet. Ist dann insofern dasselbe Spiel wie wenn ich die Person via WhatsApp um ein Treffen erfrage. Ergebnis ist dasselbe.
Da habe ich insofern dann auch keine Lust so jemandem auch noch mit einem Telefonat hinterher zu springen.
Wäre dann noch mehr Mühe.
Ich kenne solche Gefühle, wie du sie hast. Meine Freunde haben allerdings tausendmal mehr um die Ohren als ich. Trotzdem fühle ich mich manchmal nicht gesehen und habe auch das Gefühl, dass ich immer hilfreich zur Seite stehe, aber wenig zurück kommt. Aber das stimmt nicht so ganz.
Ansonsten habe ich meine Freundin mal um einen Termin bei ihr gebeten. Und zwar mit ihr allein, ich hätte was mit ihr zu besprechen. Und da habe ich ihr gesagt, wie ich mich fühle in der Freundschaft. Also, z. B. dass man bei mir immer davon ausgeht, dass ich ja wenig zu tun hätte, und man dann eben ganz spontan 10 Minuten vorher mal anfragt bei mir, ob ich irgendwo mit hin kommen wollen würde. Ansonsten hatte sie immer keine Zeit, wenn ich mich mal mit ihr verabreden wollte, weil alles schon verplant war. Sie hats verstanden, war betroffen und hatte es niemals böse gemeint.
Meine Freunde lassen mich jedenfalls nicht allein, wenn ich mal im Krankenhaus bin oder so. Unser Kontakt ist aber meistens persönlich, zwischendurch zwar auch per Whats-App, aber bald wird dann auch angerufen.
Ich habe schon Freunde, wie in meinen Beispielen genannt, bei denen ich weiß, dass sie für mich da wären, wenn es mir mal schlecht ginge. Doch der ganze Rest eben nicht.
Neulich beispielsweise fragte ich eine Arbeitskollegin, mit der ich mich gut verstehe, ob wir mal privat was machen wollen zusammen. Sie meinte: "Ja, sehr gerne". Gut, haben wir Nummern ausgetauscht. Da kam von ihr der Vorschlag, ob wir uns dazu treffen wollen für sie im Autohaus ein Auto anzuschauen. Da sie sich eines kaufen möchte.
Da denke ich mir dann schon wieder, dass ich sozusagen dazu fungiere ein To do zu erfüllen.
Ja, ich bin halt die, die man aufsucht, wenn man Probleme hat oder Hilfestellung benötigt.
Darin bin ich auch sehr gut. Ich kann anderen gute Ratschläge geben.
Manchmal fühle ich mich vom Geist auch viel älter, als ich eigentlich bin.
Doch genau diese Rolle gefällt mir mittlerweile nicht mehr. Weil mir das Gleichgewicht fehlt.
Bei dem ganzen Rest der Menschen, abgesehen von ein paar, denke ich mir nur noch, dass es die Mühe nicht wert ist.
Dass der Kontakt unverhältnismäßig ist. Und sie mich nicht erfüllen.