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Seelische Gewalt? - der Versuch das Unfassbare zu verstehen

#SENECA#

Mitglied
@ Yado_cat

Ich danke Dir sehr für die Schilderung Deiner ureigenen Erfahrung und es tut mir von Herzen leid, was Du durchmachen musstest. Ich kann nur hoffen, dass Du heute nahestehende Menschen hast, die Dir einfach nur gut tun und Dir helfen lange Zurückliegendes zu verarbeiten.

Für mich - und damit indirekt für die betroffene Dame - sind Deine Schilderungen eine feine Hilfe. Es macht begreiflich, wie derartige Mechanismen und Prozesse ablaufen, wie schwer die klare Sicht auf eine desolate Situation fällt, wenn geschickt in Salami-Taktik viele einzelne kleine Nadelstiche erfolgen.

Insgesamt bemerke ich als Mann ein immenses Maß an Scham, ja an Kollektivschuld.
Es kann doch nicht wahr sein, dass statistisch ein Viertel von uns derartige Drecksäcke sind.
Ich kam echt schon zu dem Punkt zu überlegen, ob sich solches gar durch die Evolution erklärt, ob Männer womöglich von Natur aus unfähig für gleichwertige Partnerschaften sind. Kraft ihrer Prägung praktisch als Machtmenschen, als dominante Figuren geschaffen und einzig gesellschaftlich zu dem sozialisiert, was sie besser oder schlechter als Rolle versuchen zu leben?

Freu Dich an Deinem Sohnemann und hilf ihm einmal ein respektvoller, einfühlsamer und verantwortlicher Mann zu werden.
Mit herzlichem Gruß eine gesegnete Weihnacht!
 

JimGmail

Aktives Mitglied
Hat weniger was mit der Evolution zu tun, dass viele Männer so sind.
Ich führe das eher auf die Auswirkung der beiden Weltkriege zurück.
Fehlender oder verstörter Vater usw..
Solche Traumen wurde dann teils über Generationen hinweg weitergeben, wenn dann die Kindheit durch die in ihrer Kindheit selbst gestörten Eltern vergiftet wurden.
Da sind dann allerlei Narzisten und was weiß ich für Persönlichkeitsstörungen daraus hervor gegangen.

Gruß Jim
 

Yado_cat

Aktives Mitglied
Es liegt wohl insgesamt an dem, was unsere Gesellschaft vermittelt.

Tolles Beispiel:
Bei uns im Betrieb gibt es einen Küchenplan, welcher regelt welche Abteilung,
wann die Spülmaschine in unserer Etage auszuräumen hat.
Ein Kollege türkischer Abstammung weigert sich, wenn seine Abteilung dran ist - die überwiegend aus Frauen
besteht - auszuräumen, das wäre schließlich Frauenarbeit!
Soviel dazu...

Es gibt sicher auch Ausnahmen und man darf nicht alle Männer über einen Kamm scheren.
Sicher gibt es auch Frauen die ihren Mann manipulieren, schikanieren und auch schlagen, nur
melden sich Männer eher weniger dazu, weil sie sich schämen! Auch das ist ein Tabu Thema.

Macken haben wir alle und Narben davon getragen vom erlebten, das prägt und verändert.

Auch dir ein schönes Weihnachtsfest...

LG Yado
 

JimGmail

Aktives Mitglied
Es liegt wohl insgesamt an dem, was unsere Gesellschaft vermittelt.

Tolles Beispiel:
Bei uns im Betrieb gibt es einen Küchenplan, welcher regelt welche Abteilung,
wann die Spülmaschine in unserer Etage auszuräumen hat.
Ein Kollege türkischer Abstammung weigert sich, wenn seine Abteilung dran ist - die überwiegend aus Frauen
besteht - auszuräumen, das wäre schließlich Frauenarbeit!
Soviel dazu...
LG Yado
Und da ist es klar Aufgabe des Vorgesetzten auch mal ein Machtwort zu sprechen.
Gruß Jim
 

#SENECA#

Mitglied
Hallo zusammen,


im Zuge meines Recherchieren und Dazulernens fand ich einen aus meiner Sicht exzellenten Artikel:


"Wenn Sie die Person, die Sie missbraucht, lieben: Stockholm-Syndrom und Trauma-Bindungen"

https://erkennepsychopathie.wordpre...ieben-stockholm-syndrom-und-trauma-bindungen/


Für mich sehr hilfreich sind dabei vor allem zwei Betrachtungen:
Zum einen wird erläutert, wieso mitunter das Opfer Verhaltensmuster des Täters mitgeht oder gar in identischer Weise lebt (Lügen, Täuschen, etc.). Zum zweiten wird erklärt, wie gegebenenfalls das familiäre Umfeld des Täters sympathisiert, was in meinem Fall von den Eltern des Opfers berichtet wurde.


Im Prozess des Verstehen Wollens schreitet man als "Normalo", der noch nie mit den Abgründen menschlicher Psyche in Berührung kam, durch einen schockierenden Wandel. Alles, was man zuvor versuchte rational / sachlich zu begreifen und zu bewerten, scheitert. Eine unglaubliche Fassungslosigkeit macht sich breit. Erst durch intensives Einarbeiten erschließt man sich ganz langsam die Sphären, in denen dann sichtbare Symptome verständlich werden.


Was dann noch bleibt ist die Ohnmacht gegenüber einer gegebenen Situation. Die Dinge liegen klar sichtbar auf der Hand - das Opfer selber wirkt aber vollends geblendet. Von außen möchte man helfen, kommt aber nicht durch die Mauern durch.
Geduld ist nicht einfach zu erzielen für Außenstehende in einer Phase, in der man sukzessive das Wachsen des Opferschadens mitverfolgen darf.
 
K

kasiopaja

Gast


Was dann noch bleibt ist die Ohnmacht gegenüber einer gegebenen Situation. Die Dinge liegen klar sichtbar auf der Hand - das Opfer selber wirkt aber vollends geblendet. Von außen möchte man helfen, kommt aber nicht durch die Mauern durch.
Geduld ist nicht einfach zu erzielen für Außenstehende in einer Phase, in der man sukzessive das Wachsen des Opferschadens mitverfolgen darf.
Was bleibt anderes übrig? Man kann keinen zum Jagen tragen und keinem helfen, der sich nicht helfen lassen will.
 

KBS

Aktives Mitglied
Hallo seneca (und hallo ihr, denen es ähnlich geht)!


Ja, die Sphäre der Geduld ist nicht einfach zu erklimmen. Und es ist richtig, was bleibt ist die Ohnmacht, die alles so unerträglich macht. Aber: wie kann die Geduld Dir dienen? Sie kann Dir dienen, indem sie Dich bis zum passenden Augenblick warten lässt, um das machen zu können, was Du eigentlich möchtest, nämlich sie retten. Daher ist die Geduld die Tugend, die Dich zum Ritter macht, um sie zu retten. Zu glauben dafür würde ein Schwert reichen, ist eine verkehrte Vorstellung. Denn das Schwert ist nur wie die Ungeduld, sie kann nicht retten.

Nun ist aber Deine Ohnmacht da, die nicht leicht zu ertragen ist, was kannst Du dagegen machen? Ergründe, worauf Deine Ängste beruhen. Wenn Du dies erkennst, wird Deine Ohnmacht an Macht verlieren, denn Du weißt als Persönlichkeit, es kommt allein auf die Ziele an -und wenn Du demütig auf ihr Schicksal blickst, wird dann Deine Ohnmacht nicht winzig klein?

Meine Frage bedeutet aber nicht, dass ich nicht die Größe Deines Schmerzes erkenne, denn auch ich sehe demütig auf Dein Schicksal!

Lieben Gruß, KBS
 

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