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wachsende Intoleranz und (Nicht-) Religion

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Ich hätte gar kein Problem mit bestimmten Religionen und Kirche, wenn sie nicht bestimmte Menschengruppen - mich eingeschlossen - diskriminieren und anfeinden würden.

Ich selbst habe mich ja auch lange in kirchlichen Kreisen bewegt und weiß, dass es da auch viele nette und humanistisch denkende Menschen gibt. Ich persönlich habe meine Probleme hauptsächlich mit Menschen bzw. Denkweisen, die ihrerseits gern das betreiben, was Nordrheiner als Kriterien für Hetze aufgelistet hast, und sich dabei auf Gottes Willen oder die angebliche Natur berufen wollen.
 
Mich würde interessieren, was du als über Kritik hinausgehende Hetze betrachtest. Ersteres wird nämlich gerne mal als letzteres bezeichnet.
Was immer weniger oder so gut wie gar nicht mehr, sowohl in der realen Welt als auch in der virtuellen Welt, akzeptiert wird, ist diese Argumentationsweise, dass alles, was die eine Seite (kirchliche, religiöse) sagt, von der Meinungs- und Religionfsfreiheit gedeckt ist, umgekehrt aber bei scharfer Kritik der anderen Seite "Hetze" geschrien wird. Also im Grunde genau das, was du schreibst, nur "seitenvertauscht".

Zur Erläuterung nehme ich ein Beispiel: Wenn z.B. ein griechischer Bischoff Homosexuellen in der Öffentlichkeit die Menschenrechte abspricht, dann ist das von der Religionsfreiheit gedeckt. Trotzdem empfinde ich das als Hetze, denn die logische Folge wäre die Ermordung von Homosexuellen. Die Äusserung einer Meinung hat immer die Frage zur Folge: Und was folgt jetzt konsequenterweise daraus?

Ich denke, dass das berechtigte Interesse auf Leben jeder anderen Freiheit übergeordnet ist.

Anderes Beispiel: seitenlang wird unter dem Deckmantel "es ginge um Australien und Österreich" negative Kritik an Kirche egal wo und in welchem Land geübt und Gegendarstellungen werden wegen OT "hinauskomplementiert". Da sehe ich Meinungsunterdrückung und damit wird so ein Faden für mich zu einem Hetz-Instrument. Mir stinkt die offensichtliche Ungleichbehandlung.


Das "Nicht mehr akzeptieren" von Deutungsansprüchen, einseitigen Rechten und Privilegien, der geforderten Kritikimmunität, usw. siehst du ernsthaft als Vorläufer von schwersten Verbrechen, Menschenrechtsverletzungen und sogar Massentötungen?

Nein. So nicht. Ich sehe Meinungsunterdrückung, Unterdrückung von der Erläuterung eines religiösen Standpunktes als Vorläufer von ...


Ich darf dich erneut erinnern, dass du es warst, der im anderen Thread geschrieben hatte, dass Außenstehende innerkirchliche Angelegenheiten besser nicht kritisieren sollten, wie passt das jetzt mit diesem Thread und der Beschwerde über fehlende Meinungsfreiheit zusammen?

Wenn ich korrigieren darf: Wenn "ich" die Regeln einer Gruppe nicht kenne oder nicht verstehe, dann darf "ich" sie trotzdem kritisieren. Wir haben ja Meinungsfreiheit. Nur eben - ohne zu verstehen, was man kritisiert, macht in meinen Augen Kritik sinnlos.
 
Wenn überkommende und überholte Ansprüche an Bedeutung und Gültigkeit verlieren, dann beschwören ihre Anhänger gerne die wachsende Intoleranz mit markigen Worten und vorbelasteten Begriffen, um ihren Argumenten ein Gewicht zu verleihen, das sie offenbar nicht mehr haben. Vergangeheitsbewältigung verläuft nicht immer gesittet und ruhig, vor allem wenn so manche Vertreter des Gestrigen mit dem Wiederholen von leeren Worthülsen nicht mehr auf die Unterstützung stoßen, deren sie sich vor 50 Jahren noch zu sicher sein konnten.

So oft hast Du, Nordrheiner, in Frage gestellt, ob ein Mensch ohne Glauben moralisch und gut sein kann, hast für Dich eine Moralität aufgrund göttlichen "Rückhalts" reklamiert und damit anderen sowohl die Fähigkeit als auch die Absicht "durch die Blume" abgesprochen und nun bemühst Du den Holocaust mit mahnendem Zeigefinger, dass den christlichen Gedanken in Deinen Augen zu wenig Beachtung geschenkt wird?

Dein Hinweis auf unsere OT-Regel soll dann auch noch hier im Forum veranschaulichen, dass mit Totschlagargumenten gegen Beiträge vorgegangen wird, die ganz offensichtlich am Thema des Threads vorbei gehen? Wenn hier jemand versucht mit seinem eigenen Thema einen anderen Thread zu kapern, dann ist nicht Toleranz für dieses Tun gefragt, sondern Einsicht und Respekt dem Thema eines anderen gegenüber. Der Versuch, diese beiden völlig unterschiedlichen Sachverhalte zu verbinden, ist dann was? Demagogen haben schon zu allen Zeiten diese Taktik angewendet, um ihre Argumente mit der Überzeugungskraft ganz anderer Zusammenhänge zu stärken. Es gehört zu den Aufgaben von Demokraten, in solchen Fällen dagegen zu argumentieren und dem zu widerstehen.

Ja, viele Menschen suchen heute nach neuen Leit- und Vorbildern, weil ihnen die Widersprüche der vorhandenen zu offensichtlich sind. Dies zu bewerkstelligen ist nicht einfach und impliziert viel "try and error". Aber ist es dann besser, die Suche aufzugeben? Ich finde nicht.

Um mehr Toleranz im Umgang miteinander zu verwirklichen, könntest Du damit anfangen, Deine persönlichen Befindlichkeiten von den großen "Weltthemen" zu trennen. Das eine hat mit dem anderen nicht viel gemeinsam.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich selbst habe mich ja auch lange in kirchlichen Kreisen bewegt und weiß, dass es da auch viele nette und humanistisch denkende Menschen gibt.

Ist ja auch so.

Mein Freund ist übrigens auch katholisch getauft. Hat ansonsten aber gar nix mehr damit am Hut. 🙂
 
Mein Freund ist übrigens auch katholisch getauft. Hat ansonsten aber gar nix mehr damit am Hut. 🙂

Ich bin auch katholisch getauft und auch so sozialisiert worden, mit Religionsunterricht, Erstkommunion, Firmung etc. Noch im Studium war ich häufig auf religiösen Freizeiten, habe im Kirchenchor gesungen, an geistlichen Frühstücken teilgenommen und bin oft abends zu einer öffentlichen Komplet gegangen...
 
Zur Erläuterung nehme ich ein Beispiel: Wenn z.B. ein griechischer Bischoff Homosexuellen in der Öffentlichkeit die Menschenrechte abspricht, dann ist das von der Religionsfreiheit gedeckt. Trotzdem empfinde ich das als Hetze, denn die logische Folge wäre die Ermordung von Homosexuellen. Die Äusserung einer Meinung hat immer die Frage zur Folge: Und was folgt jetzt konsequenterweise daraus?

Ich denke, dass das berechtigte Interesse auf Leben jeder anderen Freiheit übergeordnet ist.

Anderes Beispiel: seitenlang wird unter dem Deckmantel "es ginge um Australien und Österreich" negative Kritik an Kirche egal wo und in welchem Land geübt und Gegendarstellungen werden wegen OT "hinauskomplementiert". Da sehe ich Meinungsunterdrückung und damit wird so ein Faden für mich zu einem Hetz-Instrument. Mir stinkt die offensichtliche Ungleichbehandlung.

Mein Antwortbeitrag an dich (mit gegenteiliger Meinung) wurde in dem Thread genauso gelöscht! Da muss man jetzt echt keine "versuchte Meinungsunterdrückung" draus machen... wir waren einfach Off Topic, kann man auch einfach mal zu stehen. 😉

Nein. So nicht. Ich sehe Meinungsunterdrückung, Unterdrückung von der Erläuterung eines religiösen Standpunktes als Vorläufer von ...

Es kommt doch auf das Thema und den jeweiligen Standpunkt drauf an. Wenn ein stenggläubiger Mensch der Meinung wäre, Gott hätte die Welt in 7 Tagen erschaffen, dann kann einem das primär erstmal egal sein. Man kann die Meinung unsinnig finden, aber es gäbe eigentlich keinen Grund zur scharfen Kritik, weil so eine Meinung niemandem schaden würde.
Der griechische Bischoff aus deinem Beispiel hätte hingegen jeden Gegenwind, den er bekommt, mehr als verdient.
An dem Tag, an dem Religion "nur" noch das ist, was sie eigentlich sein sollte, nämlich reine Privatsache, entfällt (in meinen Augen) auch die Notwendigkeit von Kritik.

Wenn ich korrigieren darf: Wenn "ich" die Regeln einer Gruppe nicht kenne oder nicht verstehe, dann darf "ich" sie trotzdem kritisieren. Wir haben ja Meinungsfreiheit. Nur eben - ohne zu verstehen, was man kritisiert, macht in meinen Augen Kritik sinnlos.

Genau das sollten sich Religiöse, die Homosexualität kritisieren, mal verinnerlichen. Wenn jemand nämlich meint, selbige verstoße gegen die Natur, dann zeigt das nur eines...nämlich dass er von dem Thema gar keine Ahnung hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin auch katholisch getauft und auch so sozialisiert worden, mit Religionsunterricht, Erstkommunion, Firmung etc. Noch im Studium war ich häufig auf religiösen Freizeiten, habe im Kirchenchor gesungen, an geistlichen Frühstücken teilgenommen und bin oft abends zu einer öffentlichen Komplet gegangen...

Mein Gott, das artet ja in Arbeit aus.😀
 
Mein Gott, das artet ja in Arbeit aus.😀

Tja, so war das... in den Achtzigerjahren in einer kleineren westdeutschen Universitätsstadt mit ehrwürdiger katholischer Fakultät.

Bei mir war es so, dass meine damals noch insgeheim gehegten "ungläubigen" Gedanken noch im Verborgenen gewachsen sind. Die Pflege der kirchlichen Gebräuche erschien mir damals halbwegs normal - und meine atheistischen Gedanken als unnormal...
 
Ich bin auch katholisch getauft und auch so sozialisiert worden, mit Religionsunterricht, Erstkommunion, Firmung etc. Noch im Studium war ich häufig auf religiösen Freizeiten, habe im Kirchenchor gesungen, an geistlichen Frühstücken teilgenommen und bin oft abends zu einer öffentlichen Komplet gegangen...

Ja, war bei ihm nicht viel anders. Ok, im Chor gesungen hat er nicht. Glaube ich. Hat mir jedenfalls nie was in der Richtung erzählt. 😀
 
Es kommt doch auf das Thema und den jeweiligen Standpunkt drauf an. Wenn ein stenggläubiger Mensch der Meinung wäre, Gott hätte die Welt in 7 Tagen erschaffen, dann kann einem das primär erstmal egal sein. Man kann die Meinung unsinnig finden, aber es gäbe eigentlich keinen Grund zur scharfen Kritik, weil so eine Meinung niemandem schaden würde.

Würde ich sagen, jein. Wenn der Gläubige mit seinen 7 Tagen nämlich zufällig Bio- oder Erdkundelehrer in der Schule ist und den Schülern was über Evolution oder Erdgeschichte erzählen muß, ist er entweder - wenn er sich an den Schultext hält - ein Heuchler (in den Augen seiner Religion), oder er erzählt stattdessen seinen Schöpfungsmythos und erfüllt damit nicht seinen Lehrauftrag.
Zustände wie jeden Tag in den USA, wo die Kreationisten gern mindestens gleichberechtigt neben den Darwinisten stehen möchten.
 
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