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göttlich

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Einige streng Gläubige scheinen komischerweise zu denken, dass Gott ihnen die Bestrafung überlassen hätte, oder dass sie im Namen Gottes die Sünder bestrafen müssten. Was ja andererseits auch bedeuten kann, dass Gott selbst nicht in der Lage sei zu strafen.

Ist das so in unserer Gesellschaft? Das kenne ich zeitnah nur aus dem Islam.

Andere wiederum behaupten, dass die Sünder eben erst im Jenseits mit Höllenqualen bestraft werden würden. Das finde ich eigentlich auch eher sadistisch: lasst die Leute nur machen, sie werden schon sehen, was sie davon haben...

Wenn Gott Sünder jetzt und heute bestrafen würde - wer würde vom Gericht verschont bleiben?
Ist diese Zeit - bis zum Gericht - nicht die Zeit, in der der Einzelne überlegen kann und sollte, wie und nach wem er sein Leben ausrichtet? Insofern leben wir in einer Überlegens- und Entscheidungszeit.
 

Hallo Nordrheiner,

schau mal hier: göttlich. Hier findest du vielleicht was du suchst.

Ich denke, dass gerade gläubige Menschen dem Begriff Freiheit am nächsten kommen, wenn sie mitdenken und z.B. den Mut haben, aufgrund ihres Glaubens auch der öffentlichen Meinung zu widersprechen.

Aus Sicht der Gläubigen mag das zutreffen. Mir wiederum scheint es aber eher so, als ob sie zwar möglicherweise der öffentlichen Meinung widersprechen (zumindest was die öffentliche Meinung in einem säkular orientierten Staat betrifft), aber eben auch nur die Meinung ihrer Glaubensrichtung wiedergeben. Sie stellen sich zwar der säkularen Meinung entgegen, passen sich aber der Meinung des Glaubens an. Dem Begriff Freiheit kommt das meiner Ansicht nach auch nicht näher.

Im übrigen: auch die säkular orientierten Menschen sind in der Lage, mitzudenken, und über ein reines Nachplappern einer öffentlichen Meinung hinaus zu einer eigenen Meinungsbildung zu kommen.
 
Es ist in meinen Augen nicht grundsätzlich verkehrt, sich einer bereits bestehenden Meinung anzuschließen. Lediglich empfehle ich, diese Meinung - z.B. der Kirche - zu durchdenken und erst dann sein "ja" hinzuzufügen. Man sollte zu seiner Meinung stehen und sie begründen können, egal ob man autodidaktisch diese Meinung erarbeitet hat oder ob man sich einer bestehenden Meinung anschließt.

Jedoch halte ich es für einen großen Irrtum, Gläubigen zu unterstellen, sie würden ohne Nachzudenken einfach blind alles gutheißen, was die Kirche sagt.
 
Im übrigen: auch die säkular orientierten Menschen sind in der Lage, mitzudenken, und über ein reines Nachplappern einer öffentlichen Meinung hinaus zu einer eigenen Meinungsbildung zu kommen.

Wie problematisch es ist, ohne Gott gute Entscheidungen zu treffen, habe ich bereits in Beitrag 129 erläutert.
 
Wie problematisch es ist, ohne Gott gute Entscheidungen zu treffen, habe ich bereits in Beitrag 129 erläutert.

Das würde z.B. bedeuten, dass meine Familie ihr Leben lang nur Probleme gehabt hätte, gute Entscheidungen zu treffen? So wie auch der große Teil meines sozialen Umfelds?

Und wie machen das z.B. die Japaner, die an Shinto-Götter glauben? Gelten die auch, um zufriedenstellende Entscheidungen zu treffen, oder sind die Japaner generell nicht in der Lage dazu?
 
Generell gilt das Geschriebene in 129 für alle Menschen, also auch für Japaner.

Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen ihre Entscheidungen für gut befinden, auch wenn diese Entscheidungen schlecht sein sollten:

- der Entscheider hat die Macht. Was er sagt, gilt als gut. (Willkür)

- der Entscheider hat mit seinen Entscheidungen einen gewissen für ihn positiven Erfolg. Das (ver-) führt ihn zu der Annahme, dass die Entscheidung gut sein muß.

- der Durchschnittsmensch trifft mal gute und mal schlechte Entscheidungen. Da sich die Gesellschaft mehrheitlich aus Durchschnittsmenschen zusammensetzt, kommt der Durchschnittsmensch im Vergleich zu den Anderen zum Ergebnis: Die Anderen sind nicht besser als ich, also muß auch ich es richtig machen. Solange man mir kein Verbrechen vorwerfen kann, bin ich also ein guter Mensch.
 
das Geschriebene in 129


Hallo Nordrheiner,


woher hast Du die umfangreiche Erkenntnisverarbeitung aus Deinem Beitrag 129? Selbst geschrieben, oder aus einem Buch/Büchern zusammengefasst?

Ich frage, weil ich es überflogen habe und staune, auch wie es formuliert wurde. Den abschließenden Satz in Deinem Beitrag 129 kann ich verstehen. Ich muss jedoch sagen, das die gesamte Komplexität sehr gut durchdacht scheint, von daher nochmal zurück zu meiner Frage.

Grüße,
peace
 
Nordrheiner meinte:
Beitrag #129 "Wenn Gott nicht existiert, ist alles erlaubt"

Eine Handlungsempfehlung oder ein Gesetz ist nur dann zu beachten, wenn sie völlig objektiv und absolut ist, weil durch einen Gott bestätigt? In den meisten Kulturen gibt es ein Gesetz, das das Töten von Menschen verbietet. Es wird aber im Krieg außer Kraft gesetzt. Auch die Bibel berichtet zu genüge von solchen "Ausnahmen". Mir als Mensch reicht diese nicht ganz objektive Handlungsempfehlung durchaus, weil ich die Folgen abzuschätzen vermag, was geschehen würde, würden wir dieses Gesetz auf Dauer außer Kraft setzen. Es ist aus vernünftigen Gründen eben nicht alles erlaubt.

Wieder einmal "verteufelt" zu werden, weil man einen Gott nicht anerkennt, ist eben nicht durch Logik begründbar und auch nicht notwendig. Ganz subjektiv zu entscheiden: ich helfe meinem Nachbarn, weil ich vielleicht einmal seine Hilfe brauchen könnte, reicht mir wieder völlig und es darf auch etwas eigennützig sein. Absolutheit verführt Menschen immer wieder zu Hochmut und der hat sehr selten gute Folgen, wie man so oft in der Geschichte verfolgen kann. Sobald sich Menschen "von einem höheren Wesen berufen fühlen", geschahen und geschehen leider immer wieder furchtbare Dinge. Ich möchte als Mensch lieber etwas unsicher sein und meine Handlungen hinterfragen müssen, als meine Verantwortung abzuschieben und mit gläubiger Sicherheit meine Fehler begehen. Ganz kann man diese ohnehin nicht ausschließen, auch nicht mit vermeintlich göttlichem Rückhalt.

Wenn ich mir anschaue, mit welcher Vermessenheit manche Diener eines Gottes Entscheidungen (Verhütung, Vergewaltigungen und deren Folgen, etc.) rechtfertigen und damit so viele Menschen in Nöte und Konflikte stürzen, dann wäre mir auch hier etwas mehr Hirn und Verstand lieber, statt Schuldzuweisungen und Behauptungen.
 
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