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Die Welt und der Verlust der Menschlichkeit

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Für weitere Antworten geschlossen.

Daoga

Urgestein
...gesellschaftlich ändern wo, in unserem Land, mit dessen Verhältnissen die allermeisten Menschen gut leben, oder in den Ländern, aus denen die meisten Terroristen kommen bzw. in deren Glaubens- und Wertvorstellungen sie sozialisiert wurden (wie die "Franzosen mit Migrationshintergrund" in Paris, die sich nie wirklich in die französische Gesellschaft integrierten, sondern im Geiste nach Algerien, Tunesien oder wo ihre Eltern sonst herstammten, gehörten...)
 
M

Mr. Pinguin

Gast
Um das Problem zu lösen, denke ich, dass man die Ursache kennen muss.

Bei Deinen Punkten hast Du Nummer Drei vergessen, nämlich Leute, die von Geburt an auf Böses gedrillt werden, weil in ihrer Kultur Eroberer, Kriegstreiber und Gewaltherrscher bis heute verherrlicht und als moralische Vorbilder für die Jugend dargestellt werden, was im islamischen Kulturkreis bekanntlich der Fall ist.
Und wo ist das in unserer Kultur anders? Alexander der Große (man beachte den Namenszusatz), Julius Cäsar, Napoleon (ok, wohl ein Grenzfall), Ramses,... Ägypten-Dokus laufen auf dem TV ja recht gut, scheinen beliebt zu sein. Vielleicht weil die Leute sich darin wiederfinden, wie irgendjemand, der ja im Grunde auch nur irgendein Hansel ist, als gottgleich emporgehoben wird und sich alle darunter total unterwerfen. Dazu diese Verehrung, diese Aufopferung für die Errichtung der Pyramiden und der ganze Prunk in den Gräbern. Scheint eine Faszination zu sein, dieses Emporheben der Autorität und damit einhergehend die bedingungslose Selbstaufgabe.

Überhaupt laufen doch ständig Dokus über Kriege (WK2 ist ja Dauerbrenner) und über Kriegsgeräte, wie z.B. Flugzeugträger, Stealth-Schiffe, usw. Man könnte glatt den Eindruck gewinnen, die vielen Kriegsbilder und was dazugehört, sollen uns an den Krieg (ein-)gewöhnen. Und was bekommt man auf der Glotze nicht alles an Gemetzel und Psychoterror zu sehen. In jedem Vorabendkrimi bekommt man schon die übelst zugerichteten Leichen zu Gesicht. Und ständig dreht es sich ums Sterben und den gewalttätigen Tod. Und wie sie alle Stress und Kummer haben und Angst haben und hassen. Es ist so völlig normal.

Ja auch in Büchern. Was da so in den Buchhandlungen ausliegt. Heftigst. Von einer Vergewaltigungsszene aus einem Historienroman (wenn ich das geahnt hätte), bin ich jetzt noch traumatisiert. Und Gemetzel, Abschlachten, Blutfehden, Terror... Warum läuft das so gut? Gewalt, "maschineller" Sex, Intrigen? Ich glaub, um 'auf Böse gedrillte' Leute zu sehen, braucht man nicht den islamischen Kulturkreis.

Die Frage, die gestellt werden muss, lautet: Warum gibt es in der Welt diesen Verlust der Menschlichkeit? Bevor man das nicht beantworten kann, braucht man auch gar nicht um eine Lösung für die ganzen Konflikte nachdenken. Ich sehs ja ein, dass das mühsam ist ;) .

Ich denke, dass das ganze ein pathologisches Problem ist, dass im Grunde so gut wie die gesamte Menschheit erfasst hat. Ich habe das Gefühl, wenn ich einen Schritt vor die Türe gehe, dass ich mich in einem einzigen, gigantischem Irrenhaus wiederfinde. Wie bringt man die Menschen dazu, dass sie aus ihrem eigenen Selbst heraus mit ihren Mitmenschen verantwortungsbewusst umgehen? So das sie wie Menschen sind und nicht wie Monster. Rücksichtslos, hämisch, respektlos, abwertend, verletzend, gefühllos.

Antwort: Indem man sie dazu bringt, sich nicht unter eine Autorität zu unterwerfen. Indem man sie von Klein auf die Erfahrung machen lässt, offen und neugierig für die Welt zu sein. Indem man sie anerkennt und wertschätzt, ohne irgendwelche strikten Vorgaben, denen sie sich zwanghaft anzugleichen haben.

Und wie das geht? Aber selbstverständlich mit Gutmütigkeit. Aber sich der Denkmuster der Leute bewusst sein (das ist eben die Aufgabe). Strikt "Nein" sagen zur Bösartigkeit und Paroli bieten. Und dann nach viel, viiieeel Arbeit und Zeit, wäre man vielleicht irgendwann wieder soweit, dass die Leute human miteinander umgehen können. Momentan ist es halt wirklich so richtig dabei den Bach runterzugehen. Man muss halt anfangen. Bei sich selbst, im eigenen Umfeld, im Kleinen, und seine Möglichkeiten nutzen. Darüber sinnieren, dass in Istanbul das nächste Bömbchen hochgeht und man entsprechend kontern muss, hilft da nichts.

Und wenn es vorab richtig gemacht wurde, muss im Nachhinein niemand bekämpft werden, weil der zu Bekämpfende erst gar nicht geschaffen wurde.
 
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M

Mr. Pinguin

Gast
Dabei hat auch ein Psychopath nur so viel Macht, wie ihm die Menschen geben.

Das wäre doch eine Idee für den Lehrplan in der Schule. Wie erkennt man das und wie lässt man sich nicht benutzen. Sollte Grundbildung sein sowas.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Um das Problem zu lösen, denke ich, dass man die Ursache kennen muss.

Und wo ist das in unserer Kultur anders? Alexander der Große (man beachte den Namenszusatz), Julius Cäsar, Napoleon (ok, wohl ein Grenzfall), Ramses,... Ägypten-Dokus laufen auf dem TV ja recht gut, scheinen beliebt zu sein. Vielleicht weil die Leute sich darin wiederfinden, wie irgendjemand, der ja im Grunde auch nur irgendein Hansel ist, als gottgleich emporgehoben wird und sich alle darunter total unterwerfen. Dazu diese Verehrung, diese Aufopferung für die Errichtung der Pyramiden und der ganze Prunk in den Gräbern. Scheint eine Faszination zu sein, dieses Emporheben der Autorität und damit einhergehend die bedingungslose Selbstaufgabe.

Der Vergleich Islam (Mohammed) mit Alexander der Große und Nachfolger ist ein sehr schiefer Vergleich. In unserer europäischen Kultur gibt es keinen Politiker oder eine Persönlichkeit, die gottgleich emporgehoben wird und der sich alle unterwerfen. Alle Machthaber, die Länder eroberten und Unterwerfung verlangten, sind nicht mehr. Wir lesen von ihnen in den Geschichtsbüchern. Das war es dann aber auch schon.

Ich glaub, um 'auf Böse gedrillte' Leute zu sehen, braucht man nicht den islamischen Kulturkreis.
Da wieder ist was dran.

Die Frage, die gestellt werden muss, lautet: Warum gibt es in der Welt diesen Verlust der Menschlichkeit? Bevor man das nicht beantworten kann, braucht man auch gar nicht um eine Lösung für die ganzen Konflikte nachdenken. Ich sehs ja ein, dass das mühsam ist ;) .

Ich denke, dass das ganze ein pathologisches Problem ist, dass im Grunde so gut wie die gesamte Menschheit erfasst hat. Ich habe das Gefühl, wenn ich einen Schritt vor die Türe gehe, dass ich mich in einem einzigen, gigantischem Irrenhaus wiederfinde. Wie bringt man die Menschen dazu, dass sie aus ihrem eigenen Selbst heraus mit ihren Mitmenschen verantwortungsbewusst umgehen? So das sie wie Menschen sind und nicht wie Monster. Rücksichtslos, hämisch, respektlos, abwertend, verletzend, gefühllos.

Antwort: Indem man sie dazu bringt, sich nicht unter eine Autorität zu unterwerfen. Indem man sie von Klein auf die Erfahrung machen lässt, offen und neugierig für die Welt zu sein. Indem man sie anerkennt und wertschätzt, ohne irgendwelche strikten Vorgaben, denen sie sich zwanghaft anzugleichen haben. Und wie das geht? Aber selbstverständlich mit Gutmütigkeit.

Dem kann ich nicht zustimmen. Autoritäten sind wichtig. Das fängt schon im Kindesalter an. Wenn Eltern gegenüber ihren Kindern keine Autorität haben, wenn Eltern ihren Kindern keinerlei strikte Vorgaben machen, führt das nach meiner Meinung zur Orientierungslosigkeit sowie zu einer seelischen Verwahrlosung. Kinder müssen lernen, was richtig und was falsch ist. Wie heisst es so schön? Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

Aber sich der Denkmuster der Leute bewusst sein (das ist eben die Aufgabe). Strikt "Nein" sagen zur Bösartigkeit und Paroli bieten. Und dann nach viel, viiieeel Arbeit und Zeit, wäre man vielleicht irgendwann wieder soweit, dass die Leute human miteinander umgehen können. Momentan ist es halt wirklich so richtig dabei den Bach runterzugehen. Man muss halt anfangen. Bei sich selbst, im eigenen Umfeld, im Kleinen, und seine Möglichkeiten nutzen. Darüber sinnieren, dass in Istanbul das nächste Bömbchen hochgeht und man entsprechend kontern muss, hilft da nichts.

Und wenn es vorab richtig gemacht wurde, muss im Nachhinein niemand bekämpft werden, weil der zu Bekämpfende erst gar nicht geschaffen wurde.
Deine Frage "Warum gibt es in der Welt diesen Verlust der Menschlichkeit?" wäre klarer, wenn Du definieren würdest, was Du unter Menschlichkeit verstehst. Aus meiner Sicht gehört unethisches und unmoralisches Handeln ebenso zum Menschen wie das ethische sowie das moralische Handeln. Ich vermute mal, Du meinst mit "Menschlichkeit" den respektvollen Umgang miteinander.

Gutmütigkeit - wie Du es vorschlägst, führt sicher nicht dazu, dass Menschen respektvoll miteinander umgehen. Aus meiner Sicht ist es schon erforderlich, dass in der Kindererziehung Respekt gelehrt wird.

Ich stimme Dir zu, wenn Du schreibst: "Strikt "Nein" sagen zur Bösartigkeit und Paroli bieten." Dabei sollten wir beachten, dass Bösartigkeit nicht nur den miesen Charakter anderer Menschen widerspiegelt, sondern auch aus dem eigenen Herzen kommt.

LG, Nordrheiner
 
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M

Mr. Pinguin

Gast
Die Autorität der Eltern sollte fürsorglicher Natur sein. D.h., man erzieht das Kind zu einem gesunden Selbstbewusstsein und das es nach und nach immer unabhängiger wird, so das es irgendwann selbstständig leben kann, ohne jemanden, der sagt, was man zu machen hat. Das es so jemanden nicht mehr braucht.

Meiner Meinung nach führen gerade die strikten Vorgaben, wie z.B. sei fleißig, bring Leistung, sei gehorsam, knie vor deinem Gott nieder, zur Orientierungslosigkeit. Eben weil man dann wieder die Orientierung an etwas Übergeordnetem braucht, wie z.B. die Leistungsgesellschaft oder eine Religion.

Niemand sollte vor etwas niederknien müssen und jeder sollte das Anrecht haben so genommen und akzeptiert werden zu können, wie er ist. Auch wenn er z.B. nicht so das große Talent ist. Dann, wenn man aufrecht gehen darf, wenn man ohne Bedingung wertgeschätzt wird, kann man auch offen sein für andere und diese akzeptieren. Wenn man sich selbst ablehnen muss, weil man nicht den gewünschten Vorgaben entspricht und sich anzugleichen hat, geht das nicht, weil man die eigene Selbstablehnung auf andere, die anders sind, übertragen muss, um nicht in Konflikt mit dem nahen Umfeld zu geraten. Das könnte ich dann auch als seelische Verwahrlosung bezeichnen, die Grausamkeit andere auszugrenzen, zu bekämpfen und regelrecht zu vernichten, weil sie anders sind, nicht angeglichen.

Gerade für ein Kind, bzw. Kleinkind, sind doch die Eltern übergeordnete, transzendente Wesen, deren Fürsorge man keinesfalls verlieren darf. Man darf das Kind nicht dazu bringen, sich selbst abzulehnen, da es sich sonst mit dieser Grausamkeit identifiziert. Es wird sich haltlos und verloren fühlen, und sich deshalb gezwungen sehen, sich an die Vorgaben zu halten und dies ins Erwachsenenleben mit übernehmen und die Bestätigung, die Akzeptanz und die vermeintliche Fürsorge durch etwas Übergeordnetes weiter anstreben und sich hierunter unterwerfen. Die Eltern hatten immer recht. Und so wird auch das Übergeordnete, das Transzendente immer recht haben. Das kann Gott sein, oder auch die Leistungsgesellschaft. Es braucht halt einen Orientierungsrahmen, weil man sich selbst, in seiner frühen Lebensphase, durch das negative einwirken von Autoritäten, verloren hat. Und das ist schlimm, weil man dadurch manipulierbar wird und andere, skrupellose Leute einen für die eigenen, kranken Zwecke benutzen können.

Die Lösung für die vielen Konflikte ist also die Rückführung, bzw. "Hinfindung" zur Menschlichkeit, zum humanen Umgang miteinander. Dann wird auch nichts böses aus dem eigenen Herzen kommen. Im Gegenteil. Die Wurzeln hierbei liegen in der Erziehung. Und da die meisten Eltern leider vorbelastet sind, wäre die Aufgabe hierbei, gesellschaftlich und sozial einzuwirken. Klingt utopisch, ist es vielleicht auch. Aber ich wüsste jetzt keinen anderen Ansatz, wie man zum Frieden kommen kann. So wie es jetzt ist zumindest, wird es immer irgendwelches dummes Gescheppere (Krieg, gewaltsame Auseinandersetzungen) und auch Ausbeutung, Erniedrigung usw. usw. auf der Welt geben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Die Autorität der Eltern sollte fürsorglicher Natur sein. D.h., man erzieht das Kind zu einem gesunden Selbstbewusstsein und das es nach und nach immer unabhängiger wird, so das es irgendwann selbstständig leben kann, ohne jemanden, der sagt, was man zu machen hat. Das es so jemanden nicht mehr braucht.

Im ersten Moment neigte ich dazu, Dir zuzustimmen. Im zweiten Moment erkenne ich, dass Du hier nicht differenzierst. Mangelnde Differenzierung führt zu Fehlern.

Begründung: Sicher ist Fürsorge (auf Basis der Liebe) absolut wichtig, damit das Kind zu einem gesunden Selbstbewusstsein findet.

Jedoch führt diese Erziehung niemals dazu, dass der Mensch leben kann, ohne dass es mal mehr mal weniger auch einen anderen Menschen gibt, der sagt, was zu tun ist, was bezogen auf eine Situation oder auf eine Aufgabe richtig und was falsch ist.

Auch mit der besten und liebevollsten Erziehung wird der Mensch nicht perfekt oder zum Alleswisser und Alleskönner.

Führt eine Erziehung dazu, wie Du es aussagst, dass der Mensch von sich annimmt „ich brauche keinen Menschen, der mir sagen könnte/sollte, was ich zu tun habe“, dann sind soziale und berufliche Katastrophen vorprogrammiert.


Meiner Meinung nach führen gerade die strikten Vorgaben, wie z.B. sei fleißig, bring Leistung, sei gehorsam, knie vor deinem Gott nieder, zur Orientierungslosigkeit. Eben weil man dann wieder die Orientierung an etwas Übergeordnetem braucht, wie z.B. die Leistungsgesellschaft oder eine Religion.

Was denn nun? Führen jetzt strikte Vorgaben zur Orientierungslosigkeit oder zur Orientierung an „……“ ? Da sehe ich bei Dir einen Widerspruch. (Komisch, dass das bisher anscheinend niemand bemerkt hat).

Ich weiß ja nicht, wieviel Kinder Du groß gezogen hast, nach meiner Erfahrung sind strikte Vorgaben absolut notwendig. Das einzige, was ich in diesem Zusammenhang für sehr wichtig halte, ist das Überdenken und das Abwägen, welche strikte Regeln und welche festen Werte vorgegeben werden sollen.

Dass man etwas Übergeordnete nicht braucht, halte ich schlichtweg für falsch. Nehmen wir mal Deine beiden Beispiele Leistungsgesellschaft und Religion.

Die Leistungsgesellschaft besteht bereits und wir werden sie als Einzelperson nicht ändern. Wenn „wir“ nicht als totale Aussteiger auf einer Insel, losgelöst der Gesellschaft leben wollen, müssen wir sie und ihre Spielregeln erkennen und sollten die Spielregeln auch beherrschen. Das bedeutet nicht, dass wir uns ihr in allem anpassen müssen oder sollen. Aber wir müssen uns in ihr zurecht finden, wenn wir nicht abgesondert bzw. „aussortiert“ ein Schattendasein am Rande der Gesellschaft führen wollen.
Und was Religion betrifft, so drängt sich mir der Eindruck auf, dass Du Dich noch zu wenig mit ihr befasst hast. Wenn ein Vergleich erlaubt ist: Es gibt Menschen, die ihr Leben lang nur mit dem Zwei- oder Dreirad fahren. Sie können sich kaum vorstellen, welche Vorteile ein Fahrzeug mit 4 Rädern haben könnte und sagen: „Brauche ich nicht.“ Das mag für diese Menschen zutreffend sein. Jedem Tierchen sein Plaisirchen. Ich würde daraus jedoch nicht ableiten wollen : "Was ich nicht brauche - braucht auch sonst kein Mensch."

LG, Nordrheiner
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Niemand sollte vor etwas niederknien müssen und jeder sollte das Anrecht haben so genommen und akzeptiert werden zu können, wie er ist. Auch wenn er z.B. nicht so das große Talent ist. Dann, wenn man aufrecht gehen darf, wenn man ohne Bedingung wertgeschätzt wird, kann man auch offen sein für andere und diese akzeptieren.

Also ich kann auch aufrecht gehen und offen sein, wenn ich nicht überall und immer wertgeschätzt werde. Ich hole mir gerne einen Rat – jedoch von keinem Menschen eine Erlaubnis für die Art und Weise wie ich lebe. Ein Mensch, der erst aufrecht geht, wenn er darf, hat in meinen Augen ein sehr geringes Selbstbewusstsein.

Wenn man sich selbst ablehnen muss, weil man nicht den gewünschten Vorgaben entspricht und sich anzugleichen hat, geht das nicht, weil man die eigene Selbstablehnung auf andere, die anders sind, übertragen muss, um nicht in Konflikt mit dem nahen Umfeld zu geraten. Das könnte ich dann auch als seelische Verwahrlosung bezeichnen, die Grausamkeit andere auszugrenzen, zu bekämpfen und regelrecht zu vernichten, weil sie anders sind, nicht angeglichen.

Wieso muss man sich selbst ablehnen, weil man den gewünschten Vorgaben nicht entspricht? Das entbehrt jeglicher Logik. Niemand hindert mich, alle möglichen Vorgaben zu überdenken und selbst zu entscheiden, welche dieser Vorgaben ich akzeptieren will und welche nicht.



Gerade für ein Kind, bzw. Kleinkind, sind doch die Eltern übergeordnete, transzendente Wesen, deren Fürsorge man keinesfalls verlieren darf.

Eltern sind dem Kind übergeordnete Geschöpfe, aber das hat mit Transzendenz nichts zu tun.


......
Die Lösung für die vielen Konflikte ist also die Rückführung, bzw. "Hinfindung" zur Menschlichkeit, zum humanen Umgang miteinander. Dann wird auch nichts böses aus dem eigenen Herzen kommen. Im Gegenteil. Die Wurzeln hierbei liegen in der Erziehung.

Das ist leider ein Irrtum. Wir können immer wieder feststellen, dass Kinder aus einer „gesunden“ Familie, in der es sehr sozial und gesund zuging, als Erwachsene ganz unterschiedliche Wege einschlagen. Und nicht jeder, der aus einem solchen Elternhaus kommt, ist ohne Böses. Hättest Du Recht, dann sind Eltern schuld, wenn Kinder als Erwachsene Böses tun. Wo bleibt bei Dir die Reife des Erwachsenen, selbst nachzudenken, was gut und was böse ist?


Und da die meisten Eltern leider vorbelastet sind, wäre die Aufgabe hierbei, gesellschaftlich und sozial einzuwirken. Klingt utopisch, ist es vielleicht auch. Aber ich wüsste jetzt keinen anderen Ansatz, wie man zum Frieden kommen kann. So wie es jetzt ist zumindest, wird es immer irgendwelches dummes Gescheppere (Krieg, gewaltsame Auseinandersetzungen) und auch Ausbeutung, Erniedrigung usw. usw. auf der Welt geben.
Ich stimme Dir zu, dass alle Eltern vorbelastet sind. In unser aller Leben gibt es Gutes und Böses sowie Erkenntnis und Irrtum. Die Aufgabe der Gesellschaft kann es sein, über gut und böse nachzudenken. Aber wenn „ich“ meine Verantwortung, über gut und böse nachzudenken, der Gesellschaft überlasse, dann gelange ich in eine Abhängigkeit, die Du richtigerweise oben abgelehnt hast.

Der Fadentitel ist mir zu schwammig formuliert, weil der Begriff Menschlichkeit nicht definiert ist. Ich biete als Definition „respektvoller Umgang“, Ehrlichkeit und den Wert an, sowie dass der Mensch immer wichtiger als das Materielle ist. Und wenn die Gesellschaft / die Welt diese Werte vernachlässigt, dann liegt es an dem Einzelnen, sich in seinem Leben dieser Vernachlässigung nicht anzupassen und gegen diese Vernachlässigung der Werte zu opponieren.

Die Welt werden wir dadurch nicht verändern, aber vielleicht ein bißchen unsere Umwelt direkt vor unserer Haustüre.

LG, Nordrheiner
 

Daoga

Urgestein
Gerade für ein Kind, bzw. Kleinkind, sind doch die Eltern übergeordnete, transzendente Wesen, deren Fürsorge man keinesfalls verlieren darf. Man darf das Kind nicht dazu bringen, sich selbst abzulehnen, da es sich sonst mit dieser Grausamkeit identifiziert. Es wird sich haltlos und verloren fühlen, und sich deshalb gezwungen sehen, sich an die Vorgaben zu halten und dies ins Erwachsenenleben mit übernehmen und die Bestätigung, die Akzeptanz und die vermeintliche Fürsorge durch etwas Übergeordnetes weiter anstreben und sich hierunter unterwerfen. Die Eltern hatten immer recht. Und so wird auch das Übergeordnete, das Transzendente immer recht haben. Das kann Gott sein, oder auch die Leistungsgesellschaft. Es braucht halt einen Orientierungsrahmen, weil man sich selbst, in seiner frühen Lebensphase, durch das negative einwirken von Autoritäten, verloren hat. Und das ist schlimm, weil man dadurch manipulierbar wird und andere, skrupellose Leute einen für die eigenen, kranken Zwecke benutzen können.
Prima Definition von der Wirkungsweise der Religion. Religionen, vor allem die missionierenden, kommen mir vor wie Quacksalber, die gesunden Menschen geschickt eine Krankheit einreden, um sie für den Rest ihres Lebens
am Gängelband zu haben und ihnen ihre a*teuren aber letztlich wirkungslosen, weil völlig überflüssigen Mittelchen andrehen zu können. Und manche Leute bilden sich allen Ernstes auch noch ein, sie wären "lebensnotwendig darauf angewiesen" und bemühen sich fleißig, auch andere Leute von dieser Unverzichtbarkeit zu überzeugen. So wie Nordrheiner, der mir im Schuld-Thread so fleißig eine Schuld einreden will, weil ich keinem hirnrissigen Gottglauben anhänge....
Kinder brauchen Fürsorge, Liebe und Toleranz, Vorbilder ab einem gewissen Alter und auch Grenzen und Konsequenz wenn nötig, sonst zieht man sich einen Westentaschen-Tyrannen heran. Höflichkeit immer, die tut nicht weh, Respekt oder Achtung nur wem Respekt und Achtung gebührt (manche Leute sind echt nicht respektabel...) , aber keine Unterwerfung, kein blindes Folgen nach irgendwelchen "Autoritäten", stattdessen ständiges Hinterfragen und den Mut, sowohl eigene als auch fremde Fehler konsequent über Bord zu werfen und sie nicht krampfhaft am Leben zu halten, nur weil eigene oder fremde fehlerhafte Weltbilder davon abhängen.
 
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