Um das Problem zu lösen, denke ich, dass man die Ursache kennen muss.
Und wo ist das in unserer Kultur anders? Alexander der Große (man beachte den Namenszusatz), Julius Cäsar, Napoleon (ok, wohl ein Grenzfall), Ramses,... Ägypten-Dokus laufen auf dem TV ja recht gut, scheinen beliebt zu sein. Vielleicht weil die Leute sich darin wiederfinden, wie irgendjemand, der ja im Grunde auch nur irgendein Hansel ist, als gottgleich emporgehoben wird und sich alle darunter total unterwerfen. Dazu diese Verehrung, diese Aufopferung für die Errichtung der Pyramiden und der ganze Prunk in den Gräbern. Scheint eine Faszination zu sein, dieses Emporheben der Autorität und damit einhergehend die bedingungslose Selbstaufgabe.
Der Vergleich Islam (Mohammed) mit Alexander der Große und Nachfolger ist ein sehr schiefer Vergleich. In unserer europäischen Kultur gibt es keinen Politiker oder eine Persönlichkeit, die gottgleich emporgehoben wird und der sich alle unterwerfen. Alle Machthaber, die Länder eroberten und Unterwerfung verlangten, sind nicht mehr. Wir lesen von ihnen in den Geschichtsbüchern. Das war es dann aber auch schon.
Ich glaub, um 'auf Böse gedrillte' Leute zu sehen, braucht man nicht den islamischen Kulturkreis.
Da wieder ist was dran.
Die Frage, die gestellt werden muss, lautet: Warum gibt es in der Welt diesen Verlust der Menschlichkeit? Bevor man das nicht beantworten kann, braucht man auch gar nicht um eine Lösung für die ganzen Konflikte nachdenken. Ich sehs ja ein, dass das mühsam ist
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Ich denke, dass das ganze ein pathologisches Problem ist, dass im Grunde so gut wie die gesamte Menschheit erfasst hat. Ich habe das Gefühl, wenn ich einen Schritt vor die Türe gehe, dass ich mich in einem einzigen, gigantischem Irrenhaus wiederfinde. Wie bringt man die Menschen dazu, dass sie aus ihrem eigenen Selbst heraus mit ihren Mitmenschen verantwortungsbewusst umgehen? So das sie wie Menschen sind und nicht wie Monster. Rücksichtslos, hämisch, respektlos, abwertend, verletzend, gefühllos.
Antwort: Indem man sie dazu bringt, sich
nicht unter eine Autorität zu unterwerfen. Indem man sie von Klein auf die Erfahrung machen lässt, offen und neugierig für die Welt zu sein. Indem man sie anerkennt und wertschätzt, ohne irgendwelche strikten Vorgaben, denen sie sich zwanghaft anzugleichen haben. Und wie das geht? Aber selbstverständlich mit Gutmütigkeit.
Dem kann ich nicht zustimmen. Autoritäten sind wichtig. Das fängt schon im Kindesalter an. Wenn Eltern gegenüber ihren Kindern keine Autorität haben, wenn Eltern ihren Kindern keinerlei strikte Vorgaben machen, führt das nach meiner Meinung zur Orientierungslosigkeit sowie zu einer seelischen Verwahrlosung. Kinder müssen lernen, was richtig und was falsch ist. Wie heisst es so schön? Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
Aber sich der Denkmuster der Leute bewusst sein (das ist eben die Aufgabe). Strikt "Nein" sagen zur Bösartigkeit und Paroli bieten. Und dann nach viel, viiieeel Arbeit und Zeit, wäre man vielleicht irgendwann wieder soweit, dass die Leute human miteinander umgehen können. Momentan ist es halt wirklich so richtig dabei den Bach runterzugehen. Man muss halt anfangen. Bei sich selbst, im eigenen Umfeld, im Kleinen, und seine Möglichkeiten nutzen. Darüber sinnieren, dass in Istanbul das nächste Bömbchen hochgeht und man entsprechend kontern muss, hilft da nichts.
Und wenn es vorab richtig gemacht wurde, muss im Nachhinein niemand bekämpft werden, weil der zu Bekämpfende erst gar nicht geschaffen wurde.