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Seht Ihr Selbstmord als Flucht ?

Ist Selbstmord eine Flucht ?

  • Ja

    Teilnahmen: 16 34,8%
  • Nein

    Teilnahmen: 30 65,2%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    46
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

pecky-sue

Aktives Mitglied
Ich betrachte Selbstmord als eine Art der Bewußtlosigkeit, Bewußtlos über die, welche einem lieben. Diese Bewußtlosigkeit fürhrt zu dem Verlust von Verantwortung, und eben zu der leichtfertigen Handlung sein Leben weggeben zu wollen.
Deswegen Selbstmord ist für mich eine bewußtlose Verzweiflungtat.
Und alle die an dieser Schwelle stehen haben mein ganzes Mitgefühl.
Und ich wünsche mir das sie diese Zeilen lesen.
Und ich wünsche mir, das sie meinen Lebenswillen fühlen, bis in die hinterste Ecke diese landes, ich habe genug davon, ich kann noch viel lebenswillige Energie abgeben.
Wenn man diesen Lebenswillen spenden könnte, so wie beim Blut spenden, ich wäre die erste die anstehen würde.

Das Leben, das wir so in dieser reinen menschlichen Form erhalten haben, ist es wirklich wert zu leben, zu er-fühlen, zu denken, mal besser mal schlechter zu erleben, aber immer um es mit "GUT" zu meistern.


Die unendliche Quelle der Lebensenergie befindet sich zwischen dem 2 und 3 Energiechakra.


Liebe Grüße Pecky
 

Despina

Mitglied
Ich empfinde Suizid oftmals als ein Resultat des an der Wand stehens, des nicht mehr fliehen könnens.
Wenn man selbst keinen anderen Ausweg mehr sehen kann, erscheint es den Betroffenen die einzige Lösung, die noch bleibt.
Für Aussenstehende ist das schwer zu verstehen, weil sie immer noch andere Lösungswege sehen.
Wenn ein Mensch aber nicht mehr vor sich selbst fliehen kann und auch keine Kraft mehr zu kämpfen hat, sieht er einfach keine andere Lösung mehr für sich.

Ich sehe keine Flucht. Flucht bedeutet, dass man ausweichen, vor etwas weglaufen kann. Das ist Suizid in meinen Augen nicht.
 

Daoga

Urgestein
Selbstmord als Flucht : ja, definitiv. Allerdings gibt es bekanntlich viele Gründe für Selbstmord.

Selbstmord wegen Depression beispielsweise fällt für mich unter die Rubrik "akute Geistesverwirrung". Depressionen hängen ja meistens mit Störungen in der Hirnchemie zusammen, weshalb die Aktionen einer Person in diesem Zustand für geistig gesunde Personen nicht unbedingt nachvollziehbar sind. Also hier: Flucht aus einem krankheitsbedingt als hoffnungslos betrachteten Dasein - ohne Depression würden die meisten dieser Menschen an Selbstmord nicht mal denken.

Selbstmord bei schwerer Krankheit und Leiden, beispielsweise ständigen Erstickungsanfällen, bei denen Schmerzmittel nicht helfen, ist für mich nachvollziehbar - man kann und darf es einem Menschen nicht zumuten, wie ein Tier krepieren zu müssen. Hatte das Spielchen selbst, die Oma mütterlicherseits ist an Darmkrebs krepiert - nicht gestorben, sondern jämmerlich krepiert, weil die Ärzte und Krankenhäuser es damals mit Schmerzprophylaxe noch nicht so hatten. Wenn ein Kranker unter solchen Bedingungen zu Tabletten oder anderen Hilfsmittelchen greift und die Sache abkürzt - kann ich sofort verstehen.

Was nach Abzug dieser zwei Varianten noch übrigbleibt, läßt sich mit Angst vor dem Leben oder auch mit Hoffnungslosigkeit nach zahlreichen Abstürzen im Leben bezeichnen. Das Gefühl, zu strampeln und zu strampeln, um am Ende doch mit Nichts dazustehen, verkraftet nicht jeder, irgendwann gibt man auf und sehnt sich nur noch nach einem befreienden Ende. - Bin zwar nicht in der Lage, kann es aber empathisch nachvollziehen. - Und natürlich gibt es die vielen Selbstmordversuche, die gar nicht richtig ernst gemeint sind, weil sie in Wahrheit Hilferufe sind, aber doch hin und wieder quasi als "Unfall" tödlich enden, besonders häufig bei Jugendlichen, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden haben und meinen, ihn niemals finden zu werden, weil man in diesem Alter noch nicht in längeren Zeitabschnitten denkt.
Insgesamt finde ich die Aussage korrekt, daß viele Leute, die über Selbstmord nachdenken, aus den verschiedensten Gründen nicht fähig sind, die vielen Wege, die ihnen tatsächlich offenstehen, zu erkennen, ihre Augen sind regelrecht zugekleistert - und über die Gründe dafür kann man als Nichtbeteiligter nur spekulieren. Selbstmord ist "einfach", wenn man glaubt, daß einem keine andere Wahl mehr bleibt. Aber tatsächlich ist der Mensch ein ziemlich zähes Viech, das immer einen Weg findet, sich selbst unter widrigsten Umständen ans Leben zu klammern, wenn es will. Erkennt man unter anderem daran, daß unter günstigen Lebensbedingungen die Selbstmordraten relativ hoch sind, daß aber in Katastrophenzeiten, wenn es wirklich ums Überleben geht und die Chancen für Selbstmörder geradezu ideal wären, die Selbstmordrate plötzlich in den Keller geht. (Vielleicht weil die ganzen "Hilferuf"-Selbstmordversuche dann wegfallen, wenn die gelangweilten/nichtbeachteten Jugendlichen plötzlich merken, daß es wichtigere Dinge gibt als ihr eigenes angekratztes Ego?)

Und, letzte Bemerkung, hab weder Selbstmordfälle in meiner Umgebung (von denen ich wüßte jedenfalls) noch hab ich selbst jemals an Selbstmord gedacht. Das Leben hat mir zu viel zu bieten, als daß ich davon leichtsinnig was abknapsen täte, und der natürliche Tod kommt vermutlich früh genug. Und wenn ich heute alles irgendwie verlieren würde, was mir wichtig ist... würde ich es als "Großreinemachen" einstufen und einfach von vorne anfangen. Mit heutiger Erfahrung vieles anders machen als früher, neue Dinge anfangen, mit denen ich mich früher nicht befaßte und die sich jetzt erst anbieten würden...
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Wenn ein 9 jähriger versucht sich umzubringen, ist es Flucht oder das Versagen von dessen nahen Umfeld? Vor was möchte man sich drücken, wenn man es als Flucht plakatiert?
 

Daoga

Urgestein
Wie kommt denn ein 9jähriger überhaupt auf solch eine Schnapsidee? Wer ist sein "Vorbild"? Wer redet ihm ein, daß Selbstmord der ideale Ausweg aus... was?... sei? Von selber denkt kein 9jähriger sich sowas aus, in diesem Alter denkt man meistens noch gar nicht an die eigene Sterblichkeit. Außer... man hatte eine Vorlage.
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Wie kommt denn ein 9jähriger überhaupt auf solch eine Schnapsidee? Wer ist sein "Vorbild"? Wer redet ihm ein, daß Selbstmord der ideale Ausweg aus... was?... sei? Von selber denkt kein 9jähriger sich sowas aus, in diesem Alter denkt man meistens noch gar nicht an die eigene Sterblichkeit. Außer... man hatte eine Vorlage.
Ach, ich hab nur von mir geredet. ;) Der Grund war der permanete Missbrauch. Keiner wollte mir glauben. Man kommt ja nicht drauf das das auch jungen passiert. Und wenn, ganz zuletzt. Mehr wil ich nicht sagen. Dürfte aber reichen.
 

kiablue

Aktives Mitglied
Ich hatte den gleichen Gedanken wie Abendtau. Ich habe es mit 5 versucht. Ich habe Glasscherben gegessen. Ich wollte damals nicht bewusst sterben, jedenfalls nicht mit diesem Gedanken an sich, davon weiß man noch nichts. Ich weiß noch meine Gedanken von damals, ich wollte, dass etwas gaaanz Schlimmes passiert, damit ich nicht mehr nach Hause muss, nicht mehr so leben muss. Mit 16 habe ich es wiederholt. Und mit 50 habe ich es endlich erreicht, nicht mehr sterben zu wollen.

Flucht - naja. Egoistisch, mit 5 oder auch 9?

Ich würde mir niemals anmaßen bewerten zu wollen, warum jemand sterben will, warum es jemand versucht, warum demjenigen nichts helfen kann, warum und auf welche Weise es jemand versucht. Und ich habe selbst einen Fall vor kurzem erlebt, bei ihm würde ich sagen, vielleicht war dieser Weg für ihn vielleicht doch einfach der beste. Er war einfach nicht fähig zu leben, sich die Bedingungen zu schaffen, die er brauchte, auch nicht mit Hilfe. Er war einfach nur kaputt gespielt von Bedingungen auf die er keinen Einfluss hatte. Klar, jeder außen Stehende sah seine Möglichkeiten, vielleicht sah er es auch, aber er konnte es nicht empfinden, es half ihm nicht. Über so viele Jahre. Er wäre 50 geworden.
 
G

*Gänseblümchen*

Gast
Mein erster Versuch war mit 8. Das Messer war zu stumpf. Nachdem mir meine Mutter einen sexuellen Übergriff nicht geglaubt hat.
 

Mustang

Aktives Mitglied
Nunja, ich musste ehrlich gesagt erstmal Googlen was Flucht überhaupt defniniert.

Wikipedia meinte:
Flucht ist eine Reaktion auf Gefahren, Bedrohungen oder als unzumutbar empfundene Situationen.
Selbstmord ist durchaus eine Reaktion. Und ob die Situation Unzumutbar ist, dürfte eigentlich auch in der Mehrzahl gegeben sein. Außnahmen stellen hier natürlich Selbstmorde die aus Versehen, im Affekt oder durch psychologische Beeinträchtigung (Halluzinationen, Paranoia o.ä.) getätigt wurden.

Beantwortet das die Frage des TE?
 
Status
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