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Verein für Sterbehilfe

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hilfe-schlumpf

Aktives Mitglied
Hi,

wäre aber arg schade um all`die gerade Volljährigen mit Lebensunlust, weil Pech in der Liebe, doofe Lehrer oder sonstige Problemchen. Wenn JEDER das Recht hat, sich umbringen zu lassen, dann auch die.
Dabei könnte ihnen morgen, bei richtiger Hege und Pflege, die Sonne aus dem...Pony scheinen.
Kareena, ich habe mir deine Themen mal angeschaut. Du bist 22, machst eine ungeliebte Ausbildung und willst laut deiner Aussagen nicht mehr leben.
Möchtest du dich gerne an einen solchen Verein wenden?
Wissend, dass Leben Veränderung bedeutet und es in ein paar Monaten ganz anders aussehen könnte? Kein Mensch wird zum Leben gezwungen. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich zu töten. Sie werden täglich genutzt. Warum soll die Verantwortung für den eigenen Suizig delegiert werden? Braucht man eine Absolution?
Nun, der Mensch ist ein Tier, das ungemein gerne extrapoliert, sprich, die heutige, schon eine Weile andauernde Situation wird , paradoxer Weise, je länger sie andauert, um so unveränderlicher gesehen. Daher ist für jemanden mit 3 Monaten Dauerpech so eine Aussage natürlich nicht hilfreich und hat ihre Ohrfeige verdient.

Aber ich stimme dir natürlch zu, dass die offensichtlichen Probleme, die ein "bedingungsloes Recht auf Suizid für Jedermann" mit sich brächte, niemals dazu führen dürfen , dass man analysiert, welche Probleme das sind und wie sie vlt. zu lösen wären. Das darf auf keinen Fall geschehen. Ein Problem zeichnet sich am Horizont ab ? = sofort alle Maschinen stop, sprich : Sterbehilfe in allen Fällen verbieten.

Ich bin nicht so suizidär, dass ich wage es zu beurteilen, ob und wenn ja wieviel es leichter wäre, sich von jemand "einen Drink" reichen zu lassen, als sich auf die Gleise zu legen. Aber so wie unsere Gesesllschaft mit erfolgreichen ( und nicht erfolgreichen ) Suizidanten umgeht ( da ist man schon mal schuld am traumatisierten Lokführer ) kann ich es verstehen, dass man lieber "sauber" gehen möchte. Mit "Absolution" im Sinne von Genehmigung oder Akzeptanz hat das glaube ich nichts zu tun. Das muss und macht eh jeder mit sich selber aus wenn es soweit ist.
 

Burbacher

Aktives Mitglied
Und wenn Gott entscheidet das ich Lebe mit extremen Schmerzen die ich nicht aushalten kann besser ist, als friedlich zu sterben. Soll ich das auch noch tun. :confused: Da kriege ich eher Gänsehaut.
Kareena,

hatten wir schon. Die Schmerztherapie ist heute so fortgeschritten und ausgefeilt, dass niemand extreme Schmerzen ertragen muss. Dabei gilt sogar der Grundsatz, dass eine solche Schmerztherapie zulässig ist, auch wenn sie sich im Endeffekt lebensverkürzend auswirkt.

Was hier - so scheint mir - überwiegend nicht verstanden wird, ist für mich der stille Druck, der da auf betroffene Menschen ausgeübt werden könnte.

Wenn ich dann noch höre, und das war gerade wieder eine Meldung aus den Niederlanden, dass es dort ausreicht, einem Menschen Sterbehilfe zu gewähren, wenn er sich einsam fühlt und isoliert, dann kann ich nur sagen, hier entledigt sich die Gesellschaft der Probleme, die sie sich selbst geschaffen hat.

Burbacher
 

hilfe-schlumpf

Aktives Mitglied
Das Suizidhilfe für kommerzielle Anbieter verboten gehört ist für mich klar. Darüber sollte man auch nicht zu lange debattieren, sondern schnell Gesetze verabschieden.

Alles Andere!
Ist Sache zwischen dem sterben-möchtenden Menschen, vertrauter Ärzte, und auserwählter Fachleute...Familie und Freunde. Selbstverständlich sollte es Vereine geben, die unter ethischen Grundsätzen - und gesetzlich geregelten Bestimmungen helfen dürfen.

Warum sollten psychisch Kranke pauschal ausgeschlossen werden? Darum geht es ja, psychisch Kranke haben unter Umständen "erst recht" ein Recht auf Hilfe...

Und,
ein "erst recht" gibt es nicht. AUch kein weniger, "Du ja/Du nein...

Dieses Recht ist universal zu betrachten.

Ich maße mir nicht an, die verschiedenen Krankheitsstadien - auch noch unterschiedlich zu bewerten. Jeder Mensch hat ein Recht auf sein Leben, wie seinen Freitod. Das ist meine Meinung.

Vorher sollten wir Alle-Mitmenschen diesen Menschen beistehen, sie als Freunde und Mitmenschen begleiten, damit sie den Lebensmut noch aufrecht erhalten können und sich in Gemeinschaft fühlen.

Trotzdem werden andere Menschen mit hineingezogen, wenn wir an Robert Enke denken, wo der Lockführer ja auch... und die Angehörigen...

Alle wollen leben und erfreuen sich daran. Völligst normal und so soll es sein.
es gibt aber auch Robert Enke und viele Andere#
Was fehlt, ist "das sich Hineinversetzenkönnen..."

Zu oft ist eine, alleine initiierte Selbsttötung der letzte Ausweg. Ich möchte nicht wissen, wie viele dieser Versuche "schief gehen" und der Mensch fortan...noch gequälter leben muss...

Auch dafür braucht es diese Hilfe und man kann den Menschen auf Knien danken, daß sie helfen.
Dort sind dann alle Mitmenschen, Familie eingeweiht, man kann Abschied nehmen ohne jemanden Anderen in ein Unglück zu stürzen und einschlafen.
Die Frage ist, wo fängt "kommerziell" an. Ein Verein, der ohne Gewinnerzielungsabsicht arbeitet ist "kommerziell" und ein Arzt, der das Medikament und die zeitliche Leistung nach GoÄ abrechnet nicht ?

Jemanden, der nicht die notwendigen medizinischen Kenntnisse hat, sollte man sowas nicht machen lassen. Das wäre für mich die einizge Voraussetzung.
 

hilfe-schlumpf

Aktives Mitglied
Da nun sagen uns Schmerz-Mediziner, dass die Schmerztherapie soweit fortentwickelt ist, dass kein Mensch unzumutbare Schmerzen ertragen muss.


Burbacher
Das soll ein Argument für ein Verbot sein ?

Ja, Schmerztherapie ist heute viel besser als früher. Fakt . Lässt sich daraus ein Anspruch auf - notfalls gewaltsame Durchsetzung - derselben ableiten ? Wohl eher nicht.
 

Kareena

Sehr aktives Mitglied
Kareena,

hatten wir schon. Die Schmerztherapie ist heute so fortgeschritten und ausgefeilt, dass niemand extreme Schmerzen ertragen muss. Dabei gilt sogar der Grundsatz, dass eine solche Schmerztherapie zulässig ist, auch wenn sie sich im Endeffekt lebensverkürzend auswirkt.

Was hier - so scheint mir - überwiegend nicht verstanden wird, ist für mich der stille Druck, der da auf betroffene Menschen ausgeübt werden könnte.

Wenn ich dann noch höre, und das war gerade wieder eine Meldung aus den Niederlanden, dass es dort ausreicht, einem Menschen Sterbehilfe zu gewähren, wenn er sich einsam fühlt und isoliert, dann kann ich nur sagen, hier entledigt sich die Gesellschaft der Probleme, die sie sich selbst geschaffen hat.

Burbacher

Jeder kann doch entscheiden wie er sterben will. Wenn er diese Schmerztherapie nicht machen möchte. Wieso ist der friedliche Tod schlimmer, als ein Leben voller Qualen? Ich meine Deutschland muss ja nicht die Niederlande nachmachen, dass sagt ja keiner. Aber ich finde es vollkommen zu verbieten eindeutig übertrieben.
 

Burbacher

Aktives Mitglied
Jeder kann doch entscheiden wie er sterben will. Wenn er diese Schmerztherapie nicht machen möchte. Wieso ist der friedliche Tod schlimmer, als ein Leben voller Qualen? Ich meine Deutschland muss ja nicht die Niederlande nachmachen, dass sagt ja keiner. Aber ich finde es vollkommen zu verbieten eindeutig übertrieben.
Ich wiederhole mich wahrscheinlich, aber die frühe Begegnung mit einem Bewusstsein, selbst in Todesgefahr zu sein, hat mich in dieser Frage geprägt. Meine Erinnerungen reichen ziemlich exakt bis in mein drittes Lebensjahr zurück. Und da gab es mehrere Stationen in meinem Leben, in denen ich mich sehr konkreter Todesgefahr ausgesetzt sah.
Im Alter von fünf Jahren litt ich an einer infektiösen Hirnhautentzündung, wurde in einem Krankenhaus isoliert und in einem Badezimmer untergebracht. Ich hatte Todesangst. Mein Unterbewusstsein sagte mir, sie würden mich sterben lassen.
Zwei Jahre später erlitt ich eine schwere Hirnverletzung, in deren Folge sich Hirnblutungen und Hirnkrämpfe einstellten, und obwohl in der Zeit oft ohne Bewusstsein, erinnere ich sehr genau Phasen, in denen mir klar wurde, dass ich kämpfen müsse, weil, so meine Wahrnehmung, sie mich aufgegeben hatten. Ich habe von daher eine frühe Erfahrung und eine sehr nahe Begegnung mit dieser Grenzerfahrung.
Es ist wahrlich kein schönes Gefühl, ein - wenn auch mit Schleiern - behaftetes Bewusstsein zu haben, dass andere den eigenen Tod akzeptieren und irgendwie wahrnehmbar nicht mehr um sein Leben ringen.
Von daher rührt meine sehr persönliche Einstellung zu dieser Frage, und ich weiß sehr genau, dass ich damals nicht überlebt hätte, hätten meine Eltern nicht und wiederholt darauf bestanden, eben nicht aufzugeben, sondern nochmals bestimmte Maßnahmen zu ergreifen.
Es gab keine wirklich plausible Erklärung dafür, warum sich mein Hirn-Innendruck plötzlich normalisierte, die Liquor sich regulierte und ich letztlich überlebte.
Hätten also meine Eltern damals den ärztlichen Rat akzeptiert, um mir Schmerzen zu ersparen, ich wäre mit 7 Jahren von der Bühne abgetreten.
Aus dieser Perspektive sehe ich diese Dinge, und ich maße mir an, zu wissen, wovon ich rede.

Burbacher
 
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Burbacher

Aktives Mitglied
Jeder kann doch entscheiden wie er sterben will. Wenn er diese Schmerztherapie nicht machen möchte. Wieso ist der friedliche Tod schlimmer, als ein Leben voller Qualen? Ich meine Deutschland muss ja nicht die Niederlande nachmachen, dass sagt ja keiner. Aber ich finde es vollkommen zu verbieten eindeutig übertrieben.
Ich wiederhole mich wahrscheinlich, aber die frühe Begegnung mit einem Bewusstsein, selbst in Todesgefahr zu sein, hat mich in dieser Frage geprägt. Meine Erinnerungen reichen ziemlich exakt bis in mein drittes Lebensjahr zurück. Und da gab es mehrere Stationen in meinem Leben, in denen ich mich sehr konkreter Todesgefahr ausgesetzt sah.
Im Alter von fünf Jahren litt ich an einer infektiösen Hirnhautentzündung, wurde in einem Krankenhaus isoliert und in einem Badezimmer untergebracht. Ich hatte Todesangst. Mein Unterbewusstsein sagte mir, sie würden mich sterben lassen.
Zwei Jahre später erlitt ich eine schwere Hirnverletzung, in deren Folge sich Hirnblutungen und Hirnkrämpfe einstellten, und obwohl in der Zeit oft ohne Bewusstsein, erinnere ich sehr genau Phasen, in denen mir klar wurde, dass ich kämpfen müsse, weil, so meine Wahrnehmung, sie mich aufgegeben hatten. Ich habe von daher eine frühe Erfahrung und eine sehr nahe Begegnung mit dieser Grenzerfahrung.
Es ist wahrlich kein schönes Gefühl, ein - wenn auch mit Schleiern - behaftetes Bewusstsein zu haben, dass andere den eigenen Tod akzeptieren und irgendwie wahrnehmbar nicht mehr um sein Leben ringen.
Von daher rührt meine sehr persönliche Einstellung zu dieser Frage, und ich weiß sehr genau, dass ich damals nicht überlebt hätte, hätten meine Eltern nicht und wiederholt darauf bestanden, eben nicht aufzugeben, sondern nochmals bestimmte Maßnahmen zu ergreifen.
Es gab keine wirklich plausible Erklärung dafür, warum sich mein Hirn-Innendruck plötzlich normalisierte, die Liquor ihren normalen Weg fand und meine Krämpfe aufhörten.
Hätten sie aufgegeben, ich wäre mit spätestens 7 nicht mehr gewesen, was ärztliche Prognose war.

Burbacher
 

Burbacher

Aktives Mitglied
mitohne,

dein Eindruck ist richtig. Mich hat es in der Tat stutzig gemacht, mit welcher Vehemenz, ich möchte eher sagen, Penetranz, das Thema Sterbehilfe in die Gesellschaft getragen wird. Die Zahl der Talkshows zu diesem Thema war kaum noch zu zählen.
Mir schien das geradezu so, als müsse man uns weichklopfen, uns im Fall des Falles nicht zu verweigern.
Dass es dabei vor allem Widerstand aus den Kirchen geben könnte, hatte man sicher auf der Rechnung, und da kam, so werte ich das, die Haltung von Nikolaus Schneider den Propagandisten des Todes sehr gelegen.
Was deine Schmerzen angeht, kann ich dir versichern, dass meine damaligen Krampfanfälle keineswegs schmerzlos waren, und ich habe danach nie wieder derartig bestialische Kopfschmerzen aushalten müssen wie in dieser Zeit.
Noch Jahre danach spürte ich Wetterwechsel und wenn es mich richtig packte, konnte ich tagelang weder richtig schlafen, noch sonst irgendeiner aktiven Tätigkeit nachgehen.
Deshalb nochmals: Ich rede nicht aus der Situation von Ahnungslosigkeit, sondern ich war damals und das einige Jahre mitten drin.

Burbacher
 
Status
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