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Verein für Sterbehilfe

Status
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frara

Urgestein
@ Frauenrausch
Aber es wäre doch kein Fehler zu wissen, solte ich es nicht ( mehr ) können, Hilfe bekommen zu können.
Ich bin ja unbedingt für das Leben! Aber ich kann mir für mich Punkte vorstellen, an denen ich nicht mehr möchte.
Und die Frage ist dann halt, kann ich es überhaupt noch selber machen. Und sollte ich das können, ist das human?
Und auch an die Hinterbleibenden sollte man bei dem Thema denken.
hallo, wolf!! wenn der zeitpunkt naht, dass mir ein schlechtgelaunter mensch von der sozialstation den hintern wischen muss, bin ich fort.
 

Silan

Aktives Mitglied
Ich halte Sterbehilfe für sinnvoll, wenn sie hilft einen sterbenskranken Menschen von körperlichen Qualen zu erlösen. Bei psychischen Erkrankungen hingegen sollte Sterbehilfe nicht angewand werden dürfen. Ich halte mich persönlich als bestes Beispiel dafür, warum psychische Erkrankungen ausgeschlossen werden sollten:
Wie aus einigen meiner Treads zu entnehmen ist, habe ich eine dissoziative Identitätsstörung, auch als Multiple Persönlichkeitsstörung bekannt. Nun gibt es bei uns eine hochsuizidale Innenperson, die in der Vergangenheit auch mal nach aussen geswitcht ist und versucht hat sich zu töten. Sie würde jede Gelegenheit nutzen um uns umzubringen. Viele andere von uns wollen aber leben und tun alles dafür. Doch diese eine Person wäre durchaus in der Lage, einem Gutachter deutlich zu machen, dass ihr Todeswunsch absolut ist und es für sie eine Erlösung wäre, sterben zu dürfen.

Vor vielen Jahren waren viele von uns suizidal. Und wir haben viele Selbstmordversuche hinter uns, einige davon haben wir nur mit viel Glück überlebt. Heute sind wir wahnsinnig froh darüber, dass es niemandem gelungen ist, diesen Körper zu töten.

Liebe Grüße
Eine von Vielen
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Ich glaube nicht daran das man am Freitag ein brauchbares Pro zustande bekommt. Ist mir persönlich auch egal. Ich weiß wo ich hingehen muß - bevor nichts mehr geht. Ist eine Schande. "Die Würde des Menschen ist unantstbar" Haha... Wenn dem so wäre, gäbe es keinen Sterbetourismus und keine 2 Klassen-Medizin und und und....

Ein christlich geprägtes Land kann sich so etwas leisten -> Liebe den Nächsten, aber nicht bis in den Tot! Hölle geht, aber nicht freiwillg! :p
Ach bitte ihr Gutmenschen, lasst mir doch wenigstens meinen Frust unkommentiert! Das macht mir das Sterben leichter. Ich geh Euch dafür auch nicht mehr auf den Sack (Ausnahmen bestätigen die Regel!).
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Habe letztens auch eine reportage zum thema gesehen.
Eine frau der man nicht ansah dass sie so krank war. Glaube sie hatte krebs...leber oder lunge...
Sie hat sich für einen verein in der schweiz entschieden.
Als (vorgeschriebene) begleitperson hat sie ihre hochbetagte mutter mitgenommen...
Sie sind einige tage vorher angereist und haben noch sightseeing gemacht, sind schön essen gegangen etc...
Also ich fand das ganze schon etwas befremdlich.
Auch ein mann wurde gezeigt dessen selbsttötungsversuch fehlschlug und der anschliessend sehr dankbar dafür war. Ihm sah man seine krankheit sehr an. Er starb dann ein paar woxhen später im kreis seiner familie.

Ich weiss nicht...irgendwie hat mich die enscheidung des bundestags heute schon geschockt...
Zumindest würde ich mir wünschen, dass dann jeder mensch am ende seines lebens die bestmögliche versorgung und schmerzlinderung etc. erhält...um in würde sterben zu könenen.
 

Kareena

Sehr aktives Mitglied
Habe letztens auch eine reportage zum thema gesehen.
Eine frau der man nicht ansah dass sie so krank war. Glaube sie hatte krebs...leber oder lunge...
Sie hat sich für einen verein in der schweiz entschieden.
Als (vorgeschriebene) begleitperson hat sie ihre hochbetagte mutter mitgenommen...
Sie sind einige tage vorher angereist und haben noch sightseeing gemacht, sind schön essen gegangen etc...
Also ich fand das ganze schon etwas befremdlich.
Auch ein mann wurde gezeigt dessen selbsttötungsversuch fehlschlug und der anschliessend sehr dankbar dafür war. Ihm sah man seine krankheit sehr an. Er starb dann ein paar woxhen später im kreis seiner familie.

Ich weiss nicht...irgendwie hat mich die enscheidung des bundestags heute schon geschockt...
Zumindest würde ich mir wünschen, dass dann jeder mensch am ende seines lebens die bestmögliche versorgung und schmerzlinderung etc. erhält...um in würde sterben zu könenen.
Ich bin auch geschockt. Die gehen garnicht auf die Befürfnisse der Menschen ein.
 

Burbacher

Aktives Mitglied
Mich überkommt ein großes Schaudern, und ich bekenne zudem, auch große Angst, wenn ich das erneute Aufwärmen dieser Diskussion verfolge. Für mich sieht es so aus, als stünden hinter dem Thema mächtige Interessen. Dabei geht es gar nicht so sehr um ein paar obskure Vereine, die sich mit fragwürdigen Motiven die Sterbehilfe auf die Fahne geschrieben haben.
Wir werden, was zunächst ja positiv ist, heutzutage deutlich älter, als noch die Generation unserer Großeltern. Mit dem zunehmenden Alter stellen sich aber eben auch zunehmend Krankheiten ein, die behandelt werden müssen. Das kostet Geld.
Unsere Alterspyramide steht inzwischen fast auf dem Kopf und eine immer kleiner werdende Generation aktiv Beschäftigter muss die Gelder für eine zunehmende Senioren-Generation aufbringen. Alles bekannt.
Ich erwähne nur nebenbei, dass die Bundesrepublik immer noch und reichlich Geld in militärische Aktionen steckt, in Aktionen, deren Erfolg man als fragwürdig bezeichnen kann. Stichwort: Afghanistan.
Die festen Familienstrukturen zerfallen seit Jahrzehnten, und Familien, in denen mehrere Generationen unter einem Dach leben, werden zur Seltenheit.
Da landen Oma und Opa dann im Altersheim, deren es mehr und mehr gibt, während Schulen wegen Mangels an jungen Menschen geschlossen werden müssen. Mit Altersheimen, Seniorenresidenzen (welch ein Wort) aber lässt sich Geld machen, ganz viel Geld. Mit den Einen verdienen sich Wohlfahrtsverbände eine goldene Nase, mit den Anderen private Investoren.
Hier ernten viele Zeitgenossen auch, was sie selbst gesät haben. Ich erinnere mich einer früheren Kollegin, die mir bei meinem dritten Kind ziemlich unverblümt vorhielt, sie sei ledig, und sie zahle mit ihren Steuern meine Kinder.
Jetzt sinnt man angesichts der Lage auf Abhilfe und dabei fragt man weder danach, was Caritas- und Diakonie-Direktoren verdienen, wie Knete sich Verbände, auch Kirchen in die Taschen stecken, sondern man spart zunächst beim Personal und spart an den personellen und materiellen Zuwendungen für Patienten und Heimbewohner.
Da liegt der Gedanke, je früher ein Patient, ein Heimbewohner geht, was nichts Anderes heißt, als dass er stirbt, doch nahe. Ist ein Bewohner dann noch krank, leidet auch, schleicht sich der Gedanke der Erlösung in die Argumentation.
Das hatten wir schon. Plötzlich ist von "Sterben-Dürfen" die Rede, als handele es sich um ein Geschenk. Ich bin nicht so naiv, um nicht zu wissen, dass es schreckliche Krankheiten gibt, die keine Heilung finden. Aber es sträubt sich mein ganzes Bewusstsein, dass es da Menschen gibt, die entscheiden, wann ein Leben beendet werden kann und wann nicht.
Als Christ sage ich, das dies Sache Gottes ist, nicht die der Menschen. Als Bürger reklamiere ich das Recht auf Leben als das höchste Gut, dass der Staat zu schützen hat. Und da darf niemand ein Leben als Ergebnis einer Kosten-Nutzen-Analyse beenden.
Das ist nicht nur grausam, sondern es greift die Fundamente unseres Wertesystems auf breiter Front an. Es ist zudem ein Hohn, und es zeigt weit sich die Perversion des Denkens schon entwickelt hat, dass man Menschen, die sich einsam fühlen und alleine, diesen Zustand durch die Injektion ersparen will.
Wo sind wir gelandet?
Ich sprach meine religiöse Bindung an, und auf diesem Hintergrund hat mich das öffentliche Engagement des ehemaligen Chef-Protestanten Gisbert Schneider zutiefst irritiert, hat er doch die Tür für den assistierten Suizid meterweit aufgestoßen, ob er das wollte oder nicht.
Ich wage in diesem Zusammenhang die These, dass da gezielt getestet wurde, wie weit man gehen kann, wie weit die Menschen sich dem Anliegen des assistierten Suizids öffnen.
Ja, ich habe Angst, habe Angst, dass auf dem Hintergrund meiner diversen gesundheitlichen Probleme, da irgendwann und irgendwer die Kostenfrage zum alleinigen Kriterium über mein Leben machen könnte, und deshalb sage ich:
"Wehret den Anfängen!"

Burbacher
 
Zuletzt bearbeitet:
A

annakarina

Gast
Ich sehe die Gefahr genauso wie einige Politiker. Deutschland hat numal eine unrühmliche Geschichte und muss mehr als alle anderen Nationen vorsichtig sein.
Und ich sehe auch die Gefahr, dass dem Missbrauch Tor und Tür geöffnet sind grad in Bezug auf alte und behinderte Menschen. Wie und wo will man abgrenzen? Will man überhaupt noch abgrenzen.....?
Der thread über das Downsyndrom zeigts doch im Grunde schon.....
Daher bin ich auch gegen eine Legalisierung - denn wir erleben hier ja nur zu oft, dass aus der Legalität eine Illegalität wird.....
 

Burbacher

Aktives Mitglied
mitohne,

Du schreibst: "Sicher wollte er. Oder meinst Du, er wurde genötigt, erpresst oder stand unter Drogen?
Es wird Zeit, daß solche Menschen ihren Mund aufmachen."

Das Verhalten des ehemaligen Ratsvorsitzenden meiner Kirche hatte zwei Seiten, eine persönliche und eine offizielle.
Was er als Ehemann und Partner mit seiner an Krebs erkrankten Frau vereinbart, ist deren beider sehr persönliche Sache.
Das müssen/mussten beide miteinander und - auf ihrem persönlichen religiösen Hintergrund - mit Gott ausmachen.

Daneben aber, und da setzt meine Kritik an, hat Gisbert Schneider mit seinem Gang in die Öffentlichkeit eine Tür geöffnet für alle diejenigen, die die Idee der Sterbehilfe aus anderen Gründen favorisieren. Das kritisiere ich, und ich sage zudem, dass ich mich darin ausdrücklich von ihm nicht vertreten fühle.

Zudem befeuerte er damit die Diskussion um die Sterbehilfe. Für mich sieht es zudem so aus, als stünden hier ganz andere Interessen im Hintergrund, bei denen es letztlich nicht um schwerkranke Menschen geht. Gerade in kirchlich geführten Heimen für alte, kranke Menschen müsste alles getan werden, um die Würde und die Selbstbestimmung der Betroffenen bis zum letzten Augenblick zu bewahren und zu schützen.

Nicht auch nur einen Augenblick darf, mit welchen Argumenten auch immer, Zweifel darüber aufkommen, dass man das Leben schützen will, anstatt dem Tod das Wort zu reden.

Natürlich kann ich eine Patientenverfügung erstellen, was ich mir für den Fall des Falles wünsche, gleichwohl fürchte ich, dass man mir auch dann, auf dem Hintergrund der geführten Debatte, irgendwann die finale Lösung als einzig gangbare vorstellt, natürlich in meinem eigenen Interesse. Niemand wird sagen, dass meine Behandlung kostenmäßig nicht mehr zu bewältigen sei. Niemand wird auch sagen, dass man nicht bereit sei, die Last der Fürsorge und Pflege auf sich zu nehmen.

Und da bietet sich der Gedanke, mir großes Leid ersparen zu wollen, geradezu an. Ich habe hier schon darüber geschrieben, hätten sich meine Eltern vor mehr als 60 Jahren einer solchen Argumentation geöffnet, mein Hausarzt damals nicht bemüht, ich wäre schon seit fast 60 Jahren tot und vergessen.

Burbacher
 
Status
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