@Rhenus:
Danke für dein Feedback auf meine Gedanken! Es zeigt mir, dass ich mich in einigen Punkten noch nicht klar genug ausgedrückt habe: Das Beispiel mit dem gesprochenen Satz habe ich deshalb gewählt, weil ich zeigen wollte, dass man hier eine willkürliche Setzung seiner Perspektive vornehmen kann. Und je nach Setzung dieser Perspektive erscheint die Welt völlig anders, was dann zu den Meinungsverschiedenheiten führt. Alle Perspektiven haben für sich genommen recht, jedoch ist keine allein ohne die anderen vollständig!
Um bei dem Beispiel mit dem Satz zu bleiben: Wenn ich das Wesen des Satzes mit dem akustischen Ereignis gleichsetze (die Brötchentüte beschreibe), dann erscheint der Satz als vergänglich, sterblich. Er ist nur so lange existent, wie er als georndete Schwingung der Luft messbar ist (auf das Argument mit der Energieerhaltung gehe ich gleich noch ein).
Der Nachteil an dieser Perspektive ist, dass alle Phänomene und alle was existiert uns als unstetig und sterblich erscheinen, das gesamte Universum stibt früher oder später den Wärme- oder Kältetod.
Ich denke, der "Kältetod" ist kein Tod sondern das Normal, besser als Basis bezeichnet.
Darüber hinaus Reaktion, Aktion und Anpassung.
Das Universum, darum glaube ich nicht an eine Gottheit oder Wiedergeburt, wie sie meist beschrieben wird, stirbt nicht, weil Materie nicht sterben kann. Sie wandelt sich.
Im Moment dehnt sich alles aus. Vom Urknall ausgelöst.
Die Sonne dehnt sich ebenfalls und wird die Erde verbrennen und dann aufsaugen, danach auch sie erlöschen und dabei andere Planeten aufnehmen. Schließlich selbst erkalten und Teil anderer Sterne werden usw.
Das Wasser auf der Erde ist älter als die Sonne, was also Beweis ist, dass es wohl ältere kalte molekulare Wolken gegeben haben muss.
Also wird nach der Ausdehnung wieder eine Komprimierung entstehen, die sich aufgrund der Dichte und damit ungeheuerliche Schwere so aufheizen wird, dass es erneut zu Explosionen, Kernfusion und Ausdehnungen kommen wird.
Es geht also von neuem los... Das ewige Leben halt...
Es gibt nichts an das man glauben und nichts woran man sich festhalten könnte, denn alles was einem als stetig erscheint ist ebenso vergänglich. Der große Vorteil an dieser Perspektive ist aber, dass man sich der Notwendigkeit einer materiellen Trägersubstanz bewusst wird, die aller Existenz zugrunde liegen muss. Denn wo alles ist, da ist nichts, denn kein Objekt ist von etwas anderem (nicht-Objekt) unterscheidbar und somit kann auch kein Objekt als eigenständiges (weil getrenntes) Ding existieren.
Sorry, da muss ich passen...
Objekt bedeutet in diesem Sinne für mich, meinen Blick auf etwas zur richten, also in einer Obstschale die Banane als Objekt vom Apfel zu unterscheiden.
Worin siehst du denn Nichtobjekte?
Weil doch alles zum Objekt wird, wenn ich es bemerke, beweise oder gar sehen kann.
Gäbe es einen Geist, so wäre dieser natürlich auch Objekt!
Hier wird er ja von einigen für möglich gehalten, also ist es ein Objekt.
Nun können wir aber genauso gut die Perspektive drehen und den Sinn des Satzes als das Wesenhafte ansehen. Damit können wir alle Schallereignisse, die den selben Sinn aussagen, miteinander identifizieren. Und erst in dieser Betrachtung lässt sich mit Recht sagen, dass der Satz doch auch als Denkvorgang existiert und jederzeit wieder ausgesprochen werden kann.
Ist ein Tropfen im Meer seinem Ursprung (Regentropfen) zuzuordnen?
Mit seiner Geburt in der Wolke verändert er sich sofort, beeinflusst von der Umwelt.
Alles will sich verändern, reduzieren, so wäre dein gesprochener Satz sofort vergänglich, je älter er wird. Er ist also in sich auflösbar und vergänglich.
Der Satz kann nun also auf mehreren materiellen Trägern existieren und ist damit von der Sphäre der Materie prinzipiell entkoppelt.
Eine Regel verliert sich nicht deshalb, weil etwas verzögert wird.
Es gibt kein Träger der ewig speichert, weil der Träger selbst zerfällt.
Zudem sprichst du nun von einer Information, die kopiert wurde und nicht dem Original entspricht.
Denn selbst wenn der Satz grade nicht ausgesprochen oder gedacht wird: Unter den richtigen Bedingungen (Denker, und Sprecher) könnte der Satz an jedem Ort und zu jeder Zeit wieder gedacht oder ausgesprochen werden.
Auch hier, nach meinem Dafürhalten, ein logischer Fehler.
Man unterscheidet zwischen Original und Analogie.
Man kann also einen Satz nur einmal aussprechen (Unikat), jedes weitere Mal ist ebenfalls ein Unikat aber nicht gleich, sondern neu.
Und das selbst dann, wenn der gleiche Satz gesagt oder wiedergegeben wird.
Und alleine das Wort "könnte" lässt uns in diesem Zusammenhang sehen, dass es nicht irgendeine Realisierung, sondern die MÖGLICHKEIT seiner Realisierung ist, die den tranzendentalen Charakter aufweist. Der Vorteil dieser Perspektive ist, dass nun endlich eine transzendente Wirklichkeit durchschimmert, die über die Vergänglichkeit der Materie erhaben ist und allen Phänomenen ursächlich zugrunde liegt. Hier lässt sich etwas Stabiles, etwas Ewiges finden. Der große Nachteil ist aber auch, dass die transzendenten Formen mit ihren materiellen schnell Trägern verwechselt werden, und nun komme ich endlich auf den Punkt mit der Energieerhaltung zu sprechen.
Es kommt darauf an, wie man Dinge betrachtet.
Was ist schon ein Molekül im Bezug zu der Anzahl die es geben mag.
Wir als Mensch, bestehen ja alleine schon aus unzähligen.
Und darüber hinaus sind wir so gerechnet auch wieder nichts.
Doch wir existieren! Und wir existieren, weil es ein Molekül gibt.
Materie ist sehr langlebig und steht im untrennbaren Verhältnis und Bezug zur Energie.
Daher betrachte ich Materie als permanent vorhanden und lediglich als Aggregatzustand.
Ergo kann deine Theorie nur Energie beschreiben, was aber wiederum nur eine andere Form der Materie ist.
Das gesprochene Wort, ist am Rande bemerkt, nur in einer Atmosphäre möglich.
Denn es muss eine Verbindung zwischen beiden Bereichen der Wirklichkeit geben, die die Welt des Geistigen mit der Welt der Materie verbindet.
Dazu musst du beschreiben, was du unter Geist verstehst. Elektromagnetische Wellen?
Ich meine das Denken, also das des Menschen, was zuerst elektrochemische Energie ist und anschließend Schallwellen.
Und hier müssen wir uns nun den Begriff der Information klarmachen: Eine Information lässt sich als Unterschied definieren, der einen Unterschied macht. Wenn also die Tankanzeige im Auto zwischen "aus" und "gelb" unterscheidet, dann wird daraus in der Regel der Unterschied zwischen "weiterfahren" und "eine Tankstelle suchen". Die geistige Welt funktioniert mit Unterscheidungen, die materiell repräsentiert werden. Damit steckt der Geist nicht in der Materie (oder Energie) selbst, sondern im Muster seiner Anordnung!
Na ja, dafür gibt es ein Wort: Information.
Aber das für sich wäre ja nicht der Knackpunkt...
Die Frage stellt sich, ob Geist, also Information auf diesem Wege als elektromagnetische Wellen den Körper verlassen können. Telepathie?
Doch das ist ja nicht die eigentliche Hürde.
Diese stellt sich doch mit der Frage, ob solche Wellen „denken“ können....
Also Intelligenz haben. Ob sie Persönlichkeit hat, ein ICH, welches mit fremden anderen ICHS bewusst kommunizieren kann.
Zudem aus einem Vorleben vorgeprägt, dabei mit allen Erinnerungen aufwarten kann und dann eben die Fähigkeit besitzt, sich informell auszutauschen.
Welcher Sinn sollte dahinter stehen und wie liefe eine Evolution ab?
Und damit ist die Entropie als Maß für die Unordnung in einem System gleichzeitig das Maß für dessen Strukturlosigkeit. Wenn also ein toter Körper zu Erde oder ein gesprochener Satz zu Wärme wird, dann erhöht sich physikalisch die Entropie, so dass die spezifische Information (die charakteristischen Strukturunterscheidungen) in einem "Rauschen" der Zufälligkeit untergehen und damit ihre Existenz als klar abgrenzbare Ordnungsstruktur verlieren. Aus diesem Grund kann man eben NICHT sagen, dass das Wesen eines Satzes oder einer verstorbenen Person in der Wärmeenergie enthalten ist und wieder rekonstruiert werden kann.
Die Energieerhaltung besagt, dass die Entropie sich nur innerhalb eines geschlossenen Systems verändern kann.
Daher müsstest du das anders beschreiben. Denn unterm Strich finden nur immer Energieausgleiche statt. Wird etwas wärmer, so wurde zuvor etwas kälter. Die Menge der Energie bleibt gleich.
Aber du musst mal überlegen auf welcher Ebene das abläuft.
Gehst du in deiner Betrachtung in viel kleinere Funktionen, dann gibt es da eine unumstößliche Ordnung.
Natürlich kann man in "tote" Materie ein solches Wesenhaftes hineinsehen und nun in einem künstlerischen Akt die Materie entsprechend des Geistprinzips formen und somit den Geist in wieder zum Ausdruck bringen.
Erst einmal, Materie ist nicht tot...
Wer sollte das deiner Meinung nach können, weil Materie einen Zweck folgt sich ständig zu wandeln.
Wo bliebe der Sinn und wo der Platz für Wesen?
Materie schafft Wesen, jedoch Wesen keine Materie. Ale Materie war schon da.
Nichts anderes passiert in der Kunst. Aber ein Künstler ist kein guter Künstler, wenn er nicht auch die Eigenheiten der Materie, die er gestaltet, kennt.
Oh, gewagte These...
Mit welchem Hilfsmittel kann das der Künstler?
Wir sprechen jedoch jetzt wohl nicht von der gleichen Definition einer Materie. Oder?
Das sind doch vielmehr Materialeigenschaften und Ausdruck seines Schaffens.
Im Prinzip entsteht Kunst also aus einer Zusammenführung der beiden von mir gezeigten Perspektiven.
Bist du da sicher?
In meiner Denkleistung sehe ich keine Kunst...
Für mich dreht sich auch die ganze Diskussion um Tod, Sterblichkeit, Jenseits, Seele und Wiedergeburt um genau diesen Punkt. Je nach dem, auf welchen der Standpunkte man sich stellt, sieht die Welt anders aus.
Die Welt ist doch begrifflich definiert. Man kann sie doch nicht zum Geist werden lassen.
Standort der Betrachtung... Das ist wiederum Information.
Im Grunde ist eine Welt zu einem festen Zeitpunkt, maßen wir uns mal an, wir könnten die Zeit und Bewegung anhalten, jedoch theoretisch statisch und definierbar.
Wir könnten also ein genaues Abbild sehen...
Und bezüglich Gott und einer jenseitigen Welt lässt sich aus meiner Perspektive dann formulieren, dass die Frage nach der Beweisbarkeit hier eine falsche Frage ist! Denn wenn ich etwas Beweisen möchte, dann muss ich eine unabhängige Existenz voraussetzen.
Natürlich werden wir mit verbesserten technischen Mitteln noch viel erforschen, was wir heute noch nicht wissen, aber auch (und grade!) die Dinge, die man niemals mit diesem Mitteln wird finden können, sind deswegen noch lange nicht unwahr.
Ach... das jetzt schon wieder einmal auszuführen... nee
Da schaust du bitte mal hier im Forum, da gibt es Genügend Postings, die sich damit befassen, u.a. von mir.
Oder anderswo, wie man Hypothesen logisch definiert und beweist.
Ach ja, dann gibt es noch Darwin...
Das Problem liegt hier in dem Begriff der Existenz: Existent ist streng genommen nur das, was in Raum und Zeit manifestiert ist. Dabei entgeht uns aber all das, was eben zur Zeit nicht manifestiert ist, sich aber manifestieren KANN.
Demokrit hat weit vor Christus das Atom erklärt.
Meinst du wirklich, man könnte keinen Gott erklären und beweisen, wenn er denn existent wäre.
Aber auch hier wieder die Frage nach einer Sinnhaftigkeit einer Existenz eines Gottes...
Warum brauchen wir Gott?
Und wenn ich so darüber nachdenke: Schon die Tatsache, dass ich etwas als existent Beweisen möchte beweist in sich selbst, dass es existent ist.
Diesen Satz verstehe ich nicht...
Was nicht existiert, kann ich nicht beweisen...
Zwar nicht unbedingt "da draußen", aber auf jeden Fall in mir selbst! Denn ich habe dann eine Vorstellung von der Sache, nach der ich suche und damit muss sie in meinem Hirn schonmal strukturell existieren. Und das ist, wie ich finde, eine wunderbare Lebenseinstellung: Denn wenn ich nur das Träumen darf, was schon als existent erwiesen ist, dann wird es in dieser Welt niemals etwas aufregendes Neues geben!
Das ist ein unendlich komplexes Thema und allein die Definition der Begriffe zur Diskussion kann ewig dauern. Aber ich hoffe, dass nun ein paar Gedanken klarer herausgeschält werden konnten.