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Habe ich überhaupt Interesse?

ohrstäbchen

Neues Mitglied
Hallo!

Ich bin m, knapp über 20 und immer noch beziehungsunerfahren. Ich bin besonders unsicher und ungeübt, wenn es darum geht Kontakt zu einer Frau aufzubauen und zu halten. Unter anderem habe ich in meiner Familie fast ausschließlich negative Erfahrungen gemacht was Beziehungen angeht. Ich weiß gar nicht, ob ich so etwas überhaupt will.

Es kam bei mir bisher erst 2x bewusst vor, dass ich ernsthaft Interesse an einer Frau hatte. Das erste Mal war in meiner Schulzeit, das zweite Mal letztes Jahr im entfernteren Freundeskreis. Trotz gegenseitigem Interesse (bei der zweiten Frau bin ich mir da unsicher, aber ich glaube schon) und zu starker Unsicherheit ist nie was daraus geworden.


Nun zur eigentlichen Situation:

Anfang dieses Jahres habe ich über meinen näheren Freundeskreis noch eine andere Frau kennengelernt, welche eindeutig Interesse an mir zeigt(e). Ich weiß nur nicht ob ich Interesse habe oder nicht. Langsam wird das ganze Hin und Her zwischen uns jedenfalls nahezu Lachhaft.

Die ersten paar Male die wir uns gesehen haben, haben wir uns absolut fantastisch verstanden. Wir haben auf Anhieb auffällig viel Miteinander gelacht und konnten uns praktisch alles erzählen, obwohl wir uns eigentlich gar nicht kannten. Sie war sehr aufgeregt bei unseren Gesprächen.

Ich habe das Ganze erst mal nur als rein freundschaftliche Angelegenheit gesehen und hatte kein Bedürfnis irgendwie weiter zugehen. Meine Freunde wollten trotzdem versuchen uns zu verkuppeln, da wir theoretisch sehr gut zueinander passen. Da ich überhaupt nicht wusste ob ich überhaupt was von ihr will, kam ich mir irgendwie unter Druck gesetzt vor, nicht zuletzt weil ich vor kurzem noch eine ganz andere Frau im Kopf hatte. Also habe ich mitgespielt und hin und wieder auch ein Signal gesendet, dass ich vielleicht auch Interesse für mehr habe.

Sie wollte mit mir dann schon die Nummer tauschen und hat angefangen sich körperlich anzunähern, was ich vor lauter Unsicherheit aber komplett unter den Tisch gekehrt habe (sprich keine Nummer getauscht und keine Berührungen erwidert). Die Berührungen empfand ich allerdings als auffällig angenehm. Es gab auch eine Situation, in der ich mich gar nicht mehr auf Ihre Stimme konzentrieren konnte und über einen Kuss nachgedacht habe. Soweit ich von meinen Freunden weiß, war das bei Ihr wohl sehr ähnlich.

Die folgenden Male die wir uns gesehen haben, haben wir wenig bis nicht mehr miteinander gesprochen. Ist irgendwie auch klar, wenn ich nichts richtig erwidere ist die Enttäuschung sicherlich groß.

Jedes mal, wenn ich auf dieses Thema angesprochen werde, kann ich nicht richtig darüber sprechen und hab schon die eine oder andere Nacht nicht schlafen können. Das letzte Mal als ich Sie gesehen habe, hatte ich jedenfalls ziemliches Herzklopfen und wusste nicht was ich machen soll.

Ob da jetzt noch was daraus wird, bezweifle ich mal stark. Trotzdem würde ich gerne herausfinden, wie ich das Ganze zu verstehen habe. Ich habe absolut keine Verliebtheitsgefühle gegenüber dieser Person und doch empfinde ich Sie irgendwie als angenehm. Vielleicht sind das Herzklopfen, die schlaflosen Nächte usw. gar nicht direkt auf Sie zurückzuführen, sondern eher das ich nicht weiß wie ich mit so etwas umgehen soll? Oder doch irgendwie Beides?

Vielleicht hat hier ja einer eine Idee...

Gruß
ohrstäbchen
 
Zuletzt bearbeitet:
M

Minimii

Gast
Hey Du,

ich hab zwar keinen tollen Tipp für dich, aber ich muss dir trotzdem schreiben, weil ich in fast der selben Situation bin.
Ich komm mir oft so unfähig vor und krieg Angst weil ich nicht weiß was ich machen solll ...
Naja und ich bin schon Mitte 30 :/ :D

Ich bin gespannt was du hier für ein Feedback bekommt.

Dir alles Gute, egal wie das mit dem Mädel weiter geht
 
G

Gast

Gast
Du brauchst anscheinend noch ein wenig mehr Zeit um dich an Sie zu gewöhnen. Triff dich noch öfter mit ihr und lerne Sie noch ein wenig besser kennen. Ich finde aber, dass deine Signale schon fast eindeutig sind, du nur Angst vor dem Neuen hast.
Trau dich und lasse es einfach auf dich zukommen.

Ich habe übrigens meine erste Freundin hier über das Forum kennen gelernt und wir sind nun 1 1/2 Jahre zusammen, aber auch nur, weil wir uns getraut haben. Wobei ich sagen muss, dass wir beide eher zurückhaltende Typen, vor allem ich, sind.
 

Schweiger

Aktives Mitglied
Nimm doch mal ihre Hand und schau, wie du damit klar kommst.
Wenn du aufgeregt bist, einfach tief durchatmen.
Irgendwann wird schon einer von euch was sagen :D
Wird scho!
 

ohrstäbchen

Neues Mitglied
Du brauchst anscheinend noch ein wenig mehr Zeit um dich an Sie zu gewöhnen. Triff dich noch öfter mit ihr und lerne Sie noch ein wenig besser kennen. Ich finde aber, dass deine Signale schon fast eindeutig sind, du nur Angst vor dem Neuen hast.
Trau dich und lasse es einfach auf dich zukommen.
Das geht ja nun schon seit einem halben Jahr so. Wir sehen uns nur (vielleicht ein bis zwei mal im Monat), wenn wir im Freundeskreis irgendwas unternehmen. Ich treffe mich bisher nicht einfach so mit ihr. Möglichkeiten dazu gab es anfangs genug als wir uns viel unterhalten haben, aber ich hab es immer unter den Tisch gekehrt was daraus zu machen. Die letztes Male die wir uns gesehen haben, hat entweder Sie oder ich eher abweisend reagiert. Meine Signale und Gefühle sind da auch sehr widersprüchlich. Ich habe weder irgendwelche bewussten Verliebtheitsgefühle (so wie ich es eigentlich kenne, wenn man an jemanden interessiert ist), noch finde ich Sie irgendwie anziehend wenn ich Sie sehe. Trotz diesem scheinbaren "Desinteresse" habe ich mich anfangs auffällig gut mit ihr verstanden, schon ans Küssen gedacht und bin total aufgeregt wenn es um dieses Thema geht.

Vielleicht ist es die "Angst vor dem Neuen" und ich habe tatsächlich Interesse. Vielleicht ist es aber auch nur meine Angst überhaupt mit diesem Thema konfrontiert zu werden (unabhängig von der Person um die es geht).

Klar, werde ich erst mal sehen was sich noch so ergibt, aber ohne weiteres werde ich es wohl nicht auf die Reihe bringen da irgendwie Aktion zu zeigen. Vor allem jetzt nachdem das schon länger so ein unsicheres hin und her ist.


Nimm doch mal ihre Hand und schau, wie du damit klar kommst.
Wenn du aufgeregt bist, einfach tief durchatmen.
Irgendwann wird schon einer von euch was sagen :D
Wird scho!
Hm. Mal sehen was sich ergibt.
 

Bergsteigerin

Aktives Mitglied
Hallo du,

ich bin unsicher, ob du mit meiner Antwort was anfangen kannst. Das was du erzählst, kommt mir recht bekannt vor, aber vielleicht interpretiere ich das auch falsch und du als Mann tickst da ganz anders.

Als ich meinen Mann kennengelernt hab, habe ich auch ewig gebraucht, um rauszufinden, was ich will, ob ich tatsächlich Interesse habe. Ich hab immer hin und her überlegt, was diese Gedanken und Gefühle bedeuten, hielt es lange Zeit für Freundschaft... Aber von vorne: Damals hatte ich immer noch ein bisschen an der vorherigen (ein Jahr zuvor beendeten, aber 10 Jahre dauernden) Beziehung zu knabbern. Ich war überhaupt nicht auf der Suche nach einem neuen Partner, konnte mir gar nicht vorstellen, mich zu verlieben. Konnte mir eigentlich gar nicht vorstellen, dass es tatsächlich jemanden geben könnte, der wirklich zu mir passt...

Trotzdem, als ich ihn dann das erste Mal sah, war da gleich so ein Sympathie-Gefühl. Der sieht aber nett aus, dachte ich sofort. Als wir dann ein bisschen ins Gespräch kamen, merkten wir sofort, dass da viele Gemeinsamkeiten sind. Ähnliche Interessen, ähnlich Werte, ähnliche Weltanschauung. Von da an ging es rund in meinem Kopf. Dauernd waren da diese Gedanken, dass wir wohl ziemlich gut zusammenpassen würden. Aber Gefühle hatte ich keine, außer eben die anfangs erwähnte Sympathie. Wir waren übers Wochenende Teilnehmer desselben Kurses und begegneten uns somit noch öfter.

Beim Abschied sprachen wir dann darüber, in Kontakt bleiben zu wollen und tauschten E-Mail-Adressen und Handynummern aus. Anfangs schrieben wir uns hauptsächlich nur irgendwann telefonierten wir auch und merkten, dass wir echt auf einer Wellenlänge waren. Aber für mich war das irgendwie nur eine freundschaftliche Ebene. Wir wohnten recht weit auseinander und es dauerte ein paar Wochen, bis wir uns wiedersahen. Er schlug vor, dass wir uns doch etwa in der Mitte treffen könnten. Wir verbrachten einen tollen Tag zusammen. Hatten viel Spaß und konnten wunderbar miteinander reden.

Wieder zuhause war ich nun völlig verwirrt. Obwohl ich selber immer noch nicht den Eindruck hatte, dass da von meiner Seite mehr als nur Freundschaft war und auch er nichts Konkretes in dieser Richtung gesagt oder getan hatte, bekam ich plötzlich Angst vor irgendwelchen Erwartungen, Angst dass sich womöglich was entwickelt, wozu ich gar nicht bereit bin, oder dass der Kontakt abbricht, wenn ich was abblocke...

Ich bekam dann von einer besonderen Vertrauten den sehr guten Ratschlag, offen zu ihm zu sein. Ich schrieb ihm schweren Herzens eine sehr ehrliche Mail, wo ich beschrieb, dass ich ihn sehr mag, aber überhaupt nicht weiß, ob ich will, dass das noch enger wird, dass ich Angst hab, er könnte mehr wollen, als nur Freundschaft, dass ich unsicher bin, wo das alles hinführen soll. Mit klopfendem Herzen und rasenden Gedanken wartete ich auf eine Antwort. (Heute bin ich sehr sicher, dass ich da schon verliebt war, aber es irgendwie nicht merkte...) Als seine Antwort schließlich kam, war ich so erleichtert. Er schrieb, dass ich mir keinen Kopf machen brauche, dass er ja auch noch gar nicht sicher sei, was das ist oder wird, dass wir uns ja im Grunde noch gar nicht kennen, und dass er mich gerne noch näher kennenlernen möchte. Dass es doch auch total toll wäre, wenn es einfach eine gute Freundschaft wird und sollte doch mehr draus werden, würde es ihn freuen, aber das wisse man eben noch nicht und wenn dann würde er es langsam angehen wollen.

Wir behielten unseren Kontakt also erstmal wie gewohnt bei und ich fühlte mich wieder viel wohler bei der Sache. Ein paar Wochen später trafen wir uns wieder. Ich besuchte ihn übers Wochenende. Zunächst fühlte sich für mich immer noch alles freundschaftlich an. Als wir aber dann am zweiten Abend (leicht angeheitert) zu zweit auf seinem Sofa saßen, legte er den Arm um mich. Ich Dödel war ganz erschrocken und saß nur stocksteif da, als würde ich nichts merken. Aber schließlich entpannte ich mich und genoss das wohlige Kribbeln, das seine Berührung bei mir auslöste. Schließlich küssten wir uns und ich war hin und weg.

Es war so verrückt. Die ganze Zeit hatte ich gedacht, dass es nur mein Verstand sei, der sich eine Beziehung aufgrund der vielen Gemeinsamkeiten vorstellen konnte. Ich hatte nicht den Eindruck, dass da Gefühle oder körperliche Anziehung im Spiel wäre und dann von einem Moment auf den anderen, war alles anders. Inzwischen sind wir glücklich verheiratet und erwarten unser erstes Kind.

Wie anfangs bereits erwähnt, bin ich nicht sicher, ob das bei dir so ähnlich ist, aber es klingt für mich so, als könntest du die Verliebtheit evtl. nur nicht so recht spüren, gerade weil es so gut passt. Ihr versteht euch so gut, dass es dir eher wie Freundschaft vorkommt und durch vorherige negative Erfahrungen, fällt es dir vielleicht auch nicht ganz leicht, dich einfach fallen zu lassen.

Die Berührungen empfand ich allerdings als auffällig angenehm. Es gab auch eine Situation, in der ich mich gar nicht mehr auf Ihre Stimme konzentrieren konnte und über einen Kuss nachgedacht habe.

[...]

Jedes mal, wenn ich auf dieses Thema angesprochen werde, kann ich nicht richtig darüber sprechen und hab schon die eine oder andere Nacht nicht schlafen können. Das letzte Mal als ich Sie gesehen habe, hatte ich jedenfalls ziemliches Herzklopfen und wusste nicht was ich machen soll.
Aber die Gefühle, die du beschreibst, deuten für mich schon ziemlich stark darauf hin, dass es irgendwie mehr ist, als nur Freundschaft. Ich finde, du solltest es riskieren und dich drauf einlassen, zu schauen, wie es sich entwickelt.

Ich habe absolut keine Verliebtheitsgefühle gegenüber dieser Person und doch empfinde ich Sie irgendwie als angenehm. Vielleicht sind das Herzklopfen, die schlaflosen Nächte usw. gar nicht direkt auf Sie zurückzuführen, sondern eher das ich nicht weiß wie ich mit so etwas umgehen soll? Oder doch irgendwie Beides?
Ja vielleicht beides. :) Ich möchte dir auf jeden Fall raten, mutig zu sein. Sag ihr, was in dir vorgeht und warum du dich vielleicht manchmal komisch verhalten hast. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie Verständnis hat und dann versucht einfach zu schauen, was sich entwickelt. Ohne Zwang, ohne Druck, aber auch ohne Angst und falscher Zurückhaltung.

Alles Gute euch beiden.

Gruß
M.
 

ohrstäbchen

Neues Mitglied
Hallo Bergsteigerin,

danke für deine ausführliche Antwort. Sicherlich tickt ein Mann anders als eine Frau, aber es ist durchaus interessant was du da schreibst. Im Gegensatz zu euch, halten wir nur keinen Kontakt miteinander. Die letzten Male die wir uns gesehen haben, kamen wir schon nicht mehr so gut ins Gespräch wie anfangs. Ist ja auch kein Wunder bei solcher Unsicherheit und wie du passend gesagt hast: "falscher Zurückhaltung".

Vielleicht ergibt sich noch mal ein passender Moment, in dem ich das Thema irgendwie mal ansprechen kann und wir uns wieder näher kommen. Und selbst wenn nicht, habe ich wohl eine ganze Menge daraus gelernt. Vor allem, dass immer mehr dran sein kann, als man vielleicht denkt. Nun muss ich "nur noch" lernen, mich auch mal zu trauen und mehr in die Tat umzusetzen.


Gruß
ohrstäbchen
 

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