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Was ist an Datenvorratsspeicherung so schlimm?

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HankHollywood

Aktives Mitglied
Hallo!

Grade in letzter Zeit ist die Vorratsdatenspeicherung wieder ein riesen Thema und alle sind fleißig am Jammern über ihre Privatsphäre.

Ich selbst bin bekennender Fan von Überwachungen usw. aller Bürger durch den Staat und verstehe ehrlich gesagt nicht wirklich, was daran so schlimm sein soll.

Ich befasse mich Beruflich mit genau dem Themengebiet bzw. dem technischen Hintergrund zu digitaler Überwachung und weiß sehr gut, was möglich ist und was nicht (bzw. ich weiß, dass eigentlich fest alles möglich ist)

Aber mal ganz ehrlich: Was findet ihr persönlich so besonders schlimm an der Speicherung unserer Daten?
 
Vorratsdatenspeicherung ist doof weil:
-die Daten niemals ganz sicher sind und (halb)freiwillig an Unrechtsstaaten weitergegeben werden.
-es ein großer Schritt auf dem Weg zum kompletten Überwachungsstaat ist.
 
Jahrelang wurde gegen den Warschauer Pakt gewettert, jahrelang wurde wegen der restrektiven diktatorischen Länder gewettert, weil dort jeder Überwacht wurde und dann soll es in Ordnung sein, wenn man nun daher geht und das nun in angeblich freien Ländern auch so machen will?
 
Viel interessanter wäre doch, HankHollywood, wie du dir diese Taten zusammenrechtfertigst? Du bist also dafür, dass unter horrendem Kostenaufwand (wid aus Steuergeldern bezahlt) Bürger mißbraucht werden. Warum? Die Risiken sind enorm, der Nutzen so gut wie null.

Wenn immer gesagt wird, in die Privatsphäre der Bürger einzudringen ist Mißbrauch und ein Verstoß gegen die Menschenrechtskonvetion, wird oft vergessen, dass die Daten natürlich von Kriminellen für viel schlimmere Grundrechtsbrüche benutzt werden können, bis hin zur Erleichterung des Mordes durch einen Stalker.
 
Das ist eigentlich eine interessante Frage. Bisher kamen aber wohl nur dumme Antworten zurück. Ich habe mich das auch schon mal gefragt und komischerweise haben die Meisten dazu nicht mal gute Argumente. Ein Überwachungsstaat oder Kontrollstaat ist erst mal nichts Schlimmes. Das Problem rührt meiner Meinung erst wieder aus den egoistischen Interessen Einzelner, denen die Gemeinschaft egal ist. Man kann wie immer Dinge für gute Effekte (die wir möchten) oder schlechte Effekt (die wir nicht möchten) nutzen. Mir ist es eigentlich auch egal ob ich eine Privatsphäre habe oder nicht, solange ich dadurch nicht ausgebeutet, ausgenutzt werde von anderen. Leider ist dies oftmals nicht der Fall. Würde ich bestimmte Dinge von mir preisgeben an andere Personen, könnten sie dies ausnutzen, um mich zu zerstören/ versklaven/ erpressen usw.
Die vielen Daten kann man letzten Endes für den Wohlstand der Gemeinschaft verwenden, aber eben auch umgekehrt für den Wohlstand einiger Einzelner und die Mehrheit guckt dann doof aus der Wäsche.
Das ist so meine Überlegung, allerdings hab ich mich noch nicht so tiefgründig mit der Fragestellung auseinandergesetzt, um eine breitere Palette an Überlegungen dazu einzubringen.
 
Noch nie Orwell gelesen? Dann tu das mal und du wirst verstehen, was das Problem ist. Der schreibt schon alles, was man dazu wissen muss.

Überwachung von Daten bringt über kurz oder lang eine Kontrolle der Gedanken mit sich, ganz einfach. Wenn du weißt, dass jeder Mausklick, jeder Schritt von dir überwacht wird, verhälst du dich anders und früher oder später denkst du anders. Das mag paranoid klingen, aber es ist nur logisch. Man muss schauen, wohin Datenspeicherung langfristig führt.

(bzw. ich weiß, dass eigentlich fest alles möglich ist)

Wie beruhigend. 🙄
 
Viel interessanter wäre doch, HankHollywood, wie du dir diese Taten zusammenrechtfertigst? Du bist also dafür, dass unter horrendem Kostenaufwand (wid aus Steuergeldern bezahlt) Bürger mißbraucht werden. Warum? Die Risiken sind enorm, der Nutzen so gut wie null.

Wenn immer gesagt wird, in die Privatsphäre der Bürger einzudringen ist Mißbrauch und ein Verstoß gegen die Menschenrechtskonvetion, wird oft vergessen, dass die Daten natürlich von Kriminellen für viel schlimmere Grundrechtsbrüche benutzt werden können, bis hin zur Erleichterung des Mordes durch einen Stalker.

Erstmal ein großes Lob an unser Forum! 🙂 Ich finde es super, dass man für solche heiklen Fragen nicht einfach blöd angemacht oder gar beleidigt wird (wie es in vielen anderen Internetforen üblich ist).

@Stimme der Vernunft (passender Name 😛)

Rechtfertigung
Ich denke, dass man das alles durch den Schutz aller Personen vor Straftaten rechtfertigen kann. Ich rede nicht davon, dass Straftaten im Nachhinein aufgeklärt werde können. Ich denke, dass einige Straftaten schon vor der Durchführung verhindert werden können.

Kostenfrage
Aus technischer Sicht würden meiner Einschätzung nach keine horrenden Kosten anfallen. Genau kann ich es logischerweise nicht beurteilen, aber die technische Ausstattung für eine viel stärkere Überwachung und Datenspeicherung ist doch weitesgehend schon vorhanden. Ich würde sagen, dass die meisten Kosten für die Organisation und zur einmaligen Einrichtung anfallen würden, aber auch die wären nicht sonderlich hoch. Es müsste im grunde nur einmalig ein Rechenzentrum eingerichtet werden und Personal zu Wartung usw. bereitgestellt werden. Da gibt es mit Sicherheit noch viel größere Kostenlöcher, die so vielleicht nicht sein müssten.

Missbrauch
Was genau wäre daran Missbrauch Daten über über jemanden zu speichern? Missbraucht dieses Forum uns damit, dass es (mit Sicherheit) unsere Logindaten speichert?

Risiko
Als Risiko würde mir jetzt Spionage durch andere Länder oder die eigenen Mitarbeiter einfallen. Beides würde sich im Grunde sehr gut verhindern lassen.

Nutzen
Der meiner Meinung nach unwichtigere Nutzen von Abhören und Speichern von Daten wäre, dass Verbrachen im Nachhinein aufgeklärt werden können.

Die andere Sache wäre, dass alle gespeicherten Daten mit mit verschiedenen Filtern durchsucht werden können. Das fände ich schon extrem nützlich.

Ich stelle es mal bewusst übertrieben dar: Alle privaten Nachrichten, Mails, Anrufe, ... könnten durch verschiedene Automatismen auf bestimmte Auffälligkeiten und Erkennungsmuster durchsucht werden. Solche Algorithmen haben je nach Konfiguration oft die Angewohnheit "zu sensibel" zu handeln. Anschließend müssten die zuvor aufgefallenen Daten bei den derzeit technischen Möglichkeiten auf jeden Fall erneut manuel geprüft werden. Dazu könnten die Daten problemlos anonymisiert für den durchsuchenden Mitarbeiter zur Verfügung gestellt werden.

Falls wirklich der eindeutige Wille zu einer Straftat besteht, könnten die entsprechenden Personen überwacht und die Straftat schon vor dem Durchführen verhindert werden. Grade bei Anschlägen wird das in sehr kleinem Umfang doch auch schon heute ähnlich gemacht.

Kein Bürger wäre irgendwie ernsthaft eingeschränkt. Trotzdem könnten Extremfälle wie geplante Morde und Anschläge beispielsweise verhindert werden.
 
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