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Journalist werden - wie machen?

DrHouse

Mitglied
Hallo, liebes Forum.
Ich bin 19 Jahre alt und besuche die 13. Klasse (Schwerpunkte Sprachen: Englisch, Französisch, Latein, Ergänzung: Wirtschaft/Politik) eines Gymnasiums in Norddeutschland. Im Jahresendzeugnis des 12. Jahrgangs hatte ich einen Durchschnitt von 1,8, war aber auch gerade erst an die Schule gewechselt, da ich vorher eine Menge Stoff durch Krankheit verpasst habe und dann auch noch umgezogen bin. Jetzt habe ich mich eingelebt und hoffe, im Unterricht etwas besser mitzukommen.
Da sich meine Schulzeit nun dem Ende zuneigt, stellt sich die Frage, was danach kommt, und ich habe bereits vor längerer Zeit den Entschluss gefasst, auch wenn das durch die wachsende Etablierung der Online-Infodienste immer mühseliger wird, in die Branche der Printmedien einzusteigen.
Um dorthin zu kommen wurde mir von der Studienberatung der Bundesagentur für Arbeit angeraten, mir erst ein Fach oder Thema zu suchen, in dem ich tätig werden möchte, und dann ein Nebenfach oder einen Masterstudiengang zu wählen, der zum Bereich Journalismus passt.
So, wie es im Moment aussieht, wird der Studiengang Geschichte heißen, Nebenfach Politikwissenschaft oder umgekehrt. Für die Herbstferien, die Zeit zwischen dem schriftlichen und mündlichen Abitur sowie den kompletten Juli habe ich bereits Zusagen für Praktikumsplätze bei einer sehr kleinen Regionalzeitung, einer etwas größeren Regionalzeitung weiter weg und einem offenen Radiokanal bekommen; ich werde nach den ersten Klausuren des Jahres noch weitere Bewerbungen an größere Stellen abschicken, aber da ich dann auch gern zum Wintersemester ins Studium einsteigen würde, werden nicht wesentlich mehr Praktika oder Hospitanzen, falls sie länger als vier Wochen sind, zusammenkommen.
Nun stellt sich mir aber schon die Frage, wie ernst ich diese Studienberatung nehmen kann und ob sich ein Studiengang wie Journalistik/Medienwirtschaft oder Germanistik nicht eher anbieten würde. Ich weiß ja nicht, ob hier Leute dabei sind, die in dem Bereich Erfahrungen oder Zusatzwissen haben, aber ich wüsste schon gern, ob ich dabei jetzt irgendein mögliches Studienfach oder irgendeinen weiteren Einstieg übersehen habe bzw. ob mir irgendjemand einen hilfreichen Tipp geben könnte?
Vielen Dank.
 
Hallo DrHouse,
ich würde diese Fragen an deiner Stelle nicht
hier stellen, sondern denjenigen, die bereits
in diesem Beruf erfolgreich etabliert sind -
oder auch einer Berufsvereinigung oder den
späteren potentiellen Arbeitgebern.

Also nach dem Motto: wer schon auf der
Spitze des Berges angekommen ist, müsste
auch wissen, wie der Weg dahin geht 🙂

Alles Gute und viel Erfolg!
Werner
 
Erst einmal: "Journalist" ist keine geschuetzte Berufsbezeichnung. Es koennen also ganz viele Wege - theoretisch auch gar keine Ausbildung, nur Anleitung - zu dieser Beschaeftigung fuehren.

Ich rate dir, dich in einem Studium auf die Faecherkombi zu konzentrieren, die im spaeteren Beruf dein Schwerpunkt sein soll. Danach solltest du versuchen, einen Platz an einer renommierten Journalistenschule zu ergattern. Hier ist ganz besonders die Henri-Nannen-Schule zu erwaehnen, die exzellent in Theorie und viel Praxis auf den Beruf vorbereitet. Aber auch viele andere Journalistenschulen sind ihr fast ebenbuertig.

Das Aufnahmeverfahren und die Ausbildung ist extrem hart, aber wer es auf diesen Schulen schafft, hat beste Voraussetzungen, anschliessend auch ein Berufsangebot zu bekommen. Du weisst sicher, dass man mit Arbeitslosen des Studiengangs "Journalistik / Medienwirtschaft" die Strassen pflastern kann. Es ist ein Studium in die direkte Arbeitslosigkeit. Selbst die besten Absolventen haben kaum Chancen, im Medienbereich Fuss zu fassen, wenn sie kein "Vitamin B" haben, sei es, dass man "Kind von...." ist oder jemand Einflussreichen kennt.
 
So, wie es im Moment aussieht, wird der Studiengang Geschichte heißen, Nebenfach Politikwissenschaft oder umgekehrt.
Umgekehrt fände ich persönlich besser, aber nur meine Meinung.

Und ich würde mich, wie Werner schon meinte, auch in einschlägigen Foren informieren, hier z. B.:

Journalismus.com Forum

Bevor du von Wirtschaft und Politik "gekauft" worden bist, könntest du Praktikum auch bei mir machen, z. B., im berühmtesten Verein der Welt. 😱😀
 
Jetzt bin ich zwar etwas neugierig geworden, aber nein, ich bin nicht House. Nur ein Fan der Serie. Nix besonderes, auch nicht prominent. Einfach ich. 🙂
Ein Praktikum bei dir - Was machst du denn so?
Von der Journalistenschule ist mir abgeraten worden, weil ich mir erstens kein Studium an einer Privatuni leisten kann und zweitens der Andrang an den staatlichen Unis viel zu gross ist (nicht wundern, mein PC ist auf Englisch eingestellt, deshalb gehen "sz" und die Umlaute momentan nicht, ich mache normalerweise kaum Rechtschreibfehler).
Die Studienberatung sagte ausdruecklich, dass er es fuer klueger hielte, mir erst ein Fach zu suchen, besonders falls das eben in der Branche der Printmedien nicht klappen sollte, damit ich wenigstens ein abgeschlossenes Studium habe, mit dem ich auch noch in andere Berufsrichtungen gehen kann.
Ich habe schon haeufiger von Leuten, die einen aehnlichen Weg eingeschlagen haben, gehoert, dass einige Betriebe ihnen nach laengeren Hospitanzen eine Anstellung angeboten haben. Ich weiss auch, dass man ueber den "freien Mitarbeiter" mittlerweile nur noch selten hinauskommt, genau deshalb zaudere ich auch, einen Studiengang zu waehlen, der quasi direkt in diesen Bereich geht.
Aber nur mal so nebenbei - in welcher Berufsgruppe, ausser VWL und Medizin sind heute noch Leute gefragt? Vielleicht noch Lehramt, aber sonst ist ueberall allmaehlich alles voll, deshalb entstehen ja solche Berufsgruppen, die die Welt nicht braucht. Fussballstatistiker. Das ist eine Berufsbezeichnung, ehrlich! Oder klinische Linguisten. Das wuerde ich nun auch nicht die naechsten vierzig Jahre machen wollen...
Und tut mir leid, wenn das hier nicht ganz passend war, aber ich wusste nicht, wo man sowas sonst postet, diese Journalistenforen sehen immer so unheimlich serioes aus, als ginge es da nur immer um fachliche Themen, nicht um die Ausbildung an sich.
 
Jetzt bin ich zwar etwas neugierig geworden, aber nein, ich bin nicht House. Nur ein Fan der Serie. Nix besonderes, auch nicht prominent. Einfach ich. 🙂
Ein Praktikum bei dir - Was machst du denn so?
Also nicht "Uns House", kannst du ja aber noch werden. 🙂

War eher scherzhaft bzw. sarkastisch gemeint, aber kann sein, dass der erwähnte Menschenrechtsverein der berühmteste der Welt ist, aufgrund der berühmten Persönlichkeiten, die schon mitgewirkt haben, oder aber der F.C. Bayern😉, aber ich würde heutzutage keinem mehr empfehlen, in Deutschland Menschenrechtsarbeit (auch journalistische) zu leisten, da er auch zu den meist bekämpften bzw. verleumdeten gehört, da unabhängig - deshalb auch keine Namen...

Also könntest du deine Karriere bereits an den Nagel hängen, bevor sie überhaupt begonnen hat.

Aber ein cooles Praktikum wär`s: Nix tun. 😀

Hier gibt es aber wahrscheinlich "einige Profis", und ich gehe von aus, dass da noch was kommt, was dir hilfreich sein wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ich Abitur gemacht habe hatte ich auch einen Klassenkameraden, der Journalist werden wollte. Er hatte schon Kontakte zu sehr guten Journalisten geknüpft. Diese haben ihm vom Journalismusstudium abgeraten. Er solle lieber Poitikwissenschaften oder Wirtschaft studieren, oder was ihn sonst so interessiert, damit er etwas hat, worüber er schreiben kann. Du musst wissen worüber du schreibst, damit du nicht als Reporter der Regionalzeitung endest, der die Artikel nur aus den großen Zeitungen abschreibt.
 
Als ich Abitur gemacht habe hatte ich auch einen Klassenkameraden, der Journalist werden wollte. Er hatte schon Kontakte zu sehr guten Journalisten geknüpft. Diese haben ihm vom Journalismusstudium abgeraten. Er solle lieber Poitikwissenschaften oder Wirtschaft studieren, oder was ihn sonst so interessiert, damit er etwas hat, worüber er schreiben kann. Du musst wissen worüber du schreibst, damit du nicht als Reporter der Regionalzeitung endest, der die Artikel nur aus den großen Zeitungen abschreibt.

... ganz ehrlich, ich würde dir dazu raten, ein Studium des Journalismus zu absolvieren, mir graust es oft, wenn ich Beiträge in der Presse lese, da habe ich sehr oft das Gefühl, dass das keine Journalisten mit Herzblut sind, denen der Beruf etwas bedeutet oder auch Fernsehjournalismus, ich bin oft verwundert, über die oberflächliche oder suggestive Berichterstattung ... Guten Journalismus, den finde ich heutzutage fast nur noch mit der Lupe. Journalist zu sein bedeutet nicht nur, über Politik oder Wirtschaft Wissen zu haben, sondern auch vor allem der deutschen Sprache, der Stilistik usw. Es ist eigentlich ein "Handwerksberuf", den man auch von der Pike auf lernen muss.
 
... ganz ehrlich, ich würde dir dazu raten, ein Studium des Journalismus zu absolvieren, mir graust es oft, wenn ich Beiträge in der Presse lese, da habe ich sehr oft das Gefühl, dass das keine Journalisten mit Herzblut sind, denen der Beruf etwas bedeutet oder auch Fernsehjournalismus, ich bin oft verwundert, über die oberflächliche oder suggestive Berichterstattung ... Guten Journalismus, den finde ich heutzutage fast nur noch mit der Lupe. Journalist zu sein bedeutet nicht nur, über Politik oder Wirtschaft Wissen zu haben, sondern auch vor allem der deutschen Sprache, der Stilistik usw. Es ist eigentlich ein "Handwerksberuf", den man auch von der Pike auf lernen muss.
Also, es ist ja nicht so, als hätte ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Ich bin letztlich zu dem Entschluss gekommen, es in der Branche der Printmedien zu versuchen, weil ich mit der deutschen Berichterstattung an vielen Stellen ganz und gar nicht d'accord gehe. Wenn (falls) ich jemals so weit komme, möchte ich etwas verändern. Wir leben in einem Land, das Meinungs- und Pressefreiheit genießt - jeder einzelne von uns. Die sollten wir auch nutzen, und nicht wie einige angeblich seriöse Blätter einfach das schreiben, was der Chef, die Leserschaft oder Barack Obama lesen will, sondern neutral, faktenbezogen und aus "erster Hand" berichten. Das ist heute sogar viel wichtiger als noch vor 10 Jahren. Und vor allem sollte eine Zeitung, eine Nachrichtensendung oder ein Bericht in jedem Fall die Zusammenhänge erklären, besonders in gesellschaftswissenschaftlichen Bereichen. Deshalb war für mich auch von Anfang an klar: Wenn Politologie, dann nur mit Historik zusammen. Die historischen Zusammenhänge werden in der modernen Berichterstattung völlig außer Acht gelassen, deshalb werden außenpolitische Konflikte auch vollkommen verzerrt dargestellt, keiner weiß mehr, was von was kommt, wer wo mit drinhängt... Ich habe mich neulich mit jemandem unterhalten, der zum Thema Krim nur zu sagen hatte: "Für mich wohnt das Böse im Kreml." Er ist nicht mal auf den Gedanken gekommen, dass nicht Russland alleine da Ärger gemacht hat, sondern dass da noch der Ost-West-Konflikt, der Georgienkrieg, die Aufstände in Syrien und alle möglichen innenpolitischen und wirtschaftlichen Faktoren eine Rolle spielen. Nur so als Beispiel.
Genau das ist der Punkt, an dem ich eingreifen will. Das ist das, was ich als meine Pflicht gegenüber der Gesellschaft und gegenüber meiner Heimat verstehe, das ist es, was ich verändern möchte.
Ich habe bereits den Kostenfaktor erwähnt, glaube ich. Zwar kann ich den NC an den staatlichen Unis für Journalismus schaffen, aber der Andrang ist so groß. Der Berufswunsch meiner Generation ist "Irgendwas mit Medien". Das will jeder, wirklich jeder machen, der Texte schreiben, ein bisschen zeichnen und/oder mit einem Computer umgehen kann. Journalismus ist da ein Bereich, der von vielen zum Einstieg gewählt wird. Aber im Prinzip ist das auch nur eine heruntergebrochene Mischung aus Germanistik, Politologie und Wirtschaft. Das eigentliche Handwerkszeug lernt man im Volontariat. Mit Blick auf mein eigentliches Ziel habe ich einfach Angst, die falsche Entscheidung zu treffen. Sowohl meine Lehrer als auch die Studienberatung haben mir ein inhaltsbezogenes Studium ans Herz gelegt. Ich kann es mir nicht leisten, an einer privaten Uni zu studieren. Ich habe mit einem abgeschlossenen Politikstudium noch ein anderes Alternativspektrum als mit einem Journalistikstudium. Aber mir fehlt natürlich die literarische Komponente, die ich auch durch meine Sprachbegeisterung ganz sicher nicht einfach so nebenbei mit erlernen kann. Mir ist auch von Seiten der Schule schon ein Germanistikstudium vorgeschlagen worden. Allerdings fehlen mir dann wieder die Inhalte, und außerdem lerne ich dort eher, Sekundärliteratur zu verfassen, als wirklich zu "schreiben". Diese Aspekte grenzen die Zahl der Möglichkeiten schon etwas ein; ich hoffe natürlich auch, noch weitere Wege zu finden, wenn ich meine Praktika beendet habe. Und um sicherzustellen, dass ich alle Wege mit berechnet habe, habe ich diesen Thread überhaupt gepostet, weil ich mich nun mal langsam daran machen muss, die Zeit nach dem Abi zu planen, wenn ich zum Wintersemester einsteigen will, muss ich spätestens im Juni wissen, wo es denn wirklich hingehen und damit, was es nun wirklich werden soll.
 

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