Irgendwie werde ich die ganze Zeit auf einen naiven Schüler reduziert, der keine eigene Meinung hat und vor allem NICHTS weiß.
Ich würde das gerne einmal klarstellen: Ich habe ZUERST die Unilisten durchgeguckt. Es gibt genau DREI Journalistenschulen, die staatlich anerkannt sind in Deutschland. Eine ist in Hannover, eine in Dortmund und eine in Leipzig. Alle anderen Fachhochschulen für Journalismus sind PRIVATUNIS, die einen schönen Haufen Geld kosten. Ferner gibt es die Möglichkeit, an einer staatlichen Universität das Fach "Journalistik und Medienwirtschaft" zu studieren - das geht fast überall, mit einem NC von mindestens 1,6 und da lernt man Webdesign, ein klein wenig Germanistik, jede Menge Statistik und ein bisschen Kulturwissenschaft. Danach darf man sich dann Absolvent eines Studiums im Bereich der Medien nennen und mit ganz viel Glück bekommt man irgendwo ein Volontariat. Wenn nicht, ist man ein arbeitsloser Akademiker.
Da mir diese Möglichkeiten (zu Unrecht? Oder was? Nicht genug Eigenrecherche, was die Sache mit den Berufsperspektiven angeht? Oder wie?) etwas beschränkt vorkamen, habe ich die Studien- und Berufsberatung der Agentur für Arbeit aufgesucht und dort die Frage gestellt, welche Alternativen es in diesem Bereich gäbe. Die wiederum haben mir erklärt, weshalb so viele private Hochschulen das Fach anbieten - weil es jeder machen will. Fragt mal jemanden, der in den 90ern geboren ist, was er später mal machen will. 85% werden antworten "Irgendwas mit Medien". Ob es dann trotzdem ratsam ist, Journalismus zu studieren und sich notfalls in einen Studiengang "einzukaufen" mit Geld, das man nicht hat, ist, denke ich, durchaus diskutabel. Ich habe mich also an mehreren Nachrichtenstellen um Praktika beworben und habe auch von allen Zusagen bekommen, um mich dort nochmal umzuhören und auch die Möglichkeit des Quereinstiegs einmal aus der Nähe zu betrachten.
Der nächste Schritt war zu überlegen, welche Möglichkeiten ich noch habe. Meine Stärken liegen im sprachlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, also blieben noch Germanistik, Linguistik, Politologie und Historik übrig. Mein Interessensbereich ist da eher bei politischen Themen. So in etwa bin ich zu der Entscheidung gekommen, Politologie und Historik zu studieren. Soll ich noch ein bisschen mehr Eigenrecherche betreiben und mich an allen Unis eintragen, um erstmal selbst herauszufinden, welche davon am besten ist? Dann studiere ich montags in Heidelberg Germanistik, dienstags in Kiel Geschichte, mittwochs in Berlin Politik, donnerstags in Leipzig Journalismus... Kann man machen. Aber das Fahrgeld wäre noch höher als die Gebühren einer Universität, für deren Programm man selbst, unabhängig von Land und Kreis, sondern nur für den "Betrieb" selbst, Geld zahlen muss. Das wäre die geläufige Definition einer privaten Universität. Die Erfahrung mit den Kosten für Bildungseinrichtungen habe ich übrigens schon in meiner Schulzeit machen dürfen, meine wunderbare, harmonische Familie hat nämlich dafür gesorgt, dass ich auch in Bezug auf Schulen, Internate und Wohnorte jede Menge "Eigenrecherche" betreiben durfte. Und deshalb weiß ich trotz meiner frischen 19 Jahre ziemlich genau, was meiner Geldbörse blüht.
Übrigens, nur weil ich ein Fan einer Serie bin, in deren Zentrum ein Mann steht, muss das noch lange nicht heißen, dass ich einer bin. Mein Profil verrät meines Wissens, dass der Name in keiner Relation zu seinem ursprünglichen Träger steht. Mit ein wenig "Eigenrecherche" hätte man diesen Irrtum recht schnell aus der Welt geschafft.
Und noch eins: Suchmaschinen filtern die Ergebnisse nach den Seiten, die viel Geld dafür bezahlen, ganz oben zu stehen. Und wer braucht so viel Werbung? Richtig. Die, die sich selbst finanzieren. Die Privatunis.
Wollte ich nur mal gesagt haben. Sechs Monate vor meinem Abitur werde ich wohl wissen, wie man sich über Studienfächer in "Eigenrecherche" informiert. Ich hatte in einem der anderen Beiträge bereits erwähnt, dass ich nur eine zweite Meinung haben und eventuell noch Informationen finden wollte, die mir durch die Lappen gegangen sind. Offenbar habe ich da das falsche Forum erwischt.
Tut mir leid, wenn ich jetzt ein wenig unter die Gürtellinie gegangen bin. Nur, weil ich mir eine zweite Meinung einholen wollte, muss man nicht gleich darauf schließen, dass ich ein dummer junger MANN bin, der Entscheidungen trifft, ohne darüber nachzudenken und vor allem insgesamt ohnehin nicht so viel selbst denkt.