@Lebenszauber:
"Der war gut. Ich habe Sozialrecht studiert - ebenso das SGB II (regelt Hartz Vier).
Lächerlich sind die Halbwahrheiten und das intellektuelle Geschwafel hier "
- Ich verstehe nicht, wieso man so einen unhöflichen Ton anschlagen sollte, nur weil nicht jeder der Diskutanten hier Sozialrecht studiert hat.
Der für mich entscheidende Punkt ist doch:
Wieso sollte man einem Menschen das Existenzminimum in diesem Land vorenthalten, welches aufgrund seiner hohen Produktivität in der Lage ist, jedem Menschen dieses Existenzminimum zur Wahrung eines Lebens in Menschenwürde zu gewähren?
Aus meiner Sicht ist es selbst dann ein skandalöser menschenrechtswidriger Akt, wenn ein Mensch aus Faulheit oder Schlampigkeit auf der Straße landen und betteln muss und nichts mehr zu essen hat.
Der ideale perfekt funktionierende Mensch ist vielleicht gedanklich vorstellbar, jedoch in der Realität nicht existent.
Eine Gesellschaft muss sich - sofern sie den Anspruch hat, von humanistischen Ansprüchen geleitet zu sein - fragen, ob sie ernsthaft lediglich aufgrund von Charaktereigenschaften von Menschen eine Zweiklassengesellschaft forciert, bei der Menschen, die nicht ins System integriert werden können, nicht einmal mehr das Recht besitzen, eine Wohnung zu haben und sich wie ein durchschnittlicher Bürger ernähren zu können.
Ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen, wieso man daraus solch eine großes Problem machen sollte, jedem Menschen ein Einkommen zu gewähren, wo doch an Gütern absolut alles im Überfluss vorhanden ist.
Es ist doch absurd, dass eine Gesellschaft mehr Lebensmittel produziert, als Menschen überhaupt verzehren können, jedoch bestimmten Menschen verweigert wird, durch ein Einkommen an dem Verfügbaren teilzuhaben.
Es ist doch eindeutig eine Frage danach, wieviel Wert uns überhaupt das Leben eines Menschen und seiner Würde sind.
Wenn wir die Menschenwürde als gesellschaftliches Kollektiv bejahen, können wir es nicht gutheißen, das absolute Existenzminimum eines Menschen an Bedingungen zu knüpfen.
Das untergräbt die Würde des Menschen massiv und ist der realen Umsetzung unseres humanistischen Weltbildes fundamental entgegengesetzt.
Es ist absolut unsozial, einen Menschen damit zu erpressen, dass er bei Nichterfüllung bestimmter Auflagen nicht einmal mehr wohnen und essen darf.
Es gibt doch in jeder Gesellschaftsform einen prozentual kleinen Anteil an Menschen, die sich nur sehr schwer integrieren lassen. Trotzdem handelt es sich bei diesen Individuen noch um MENSCHEN und nicht um erpressbare Sklaven.
Elis