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Übermenschen Akademiker? Ich werde nie genügen. Anfang 30 und Lebensmüde

T

ThiloWagoo

Gast
Ich hatte heute nacht ganz starke Selbstmordgedanken weil ich beruflich bis heute nicht richtig Fuß gefasst habe. Alles um mich herum scheint anspruchsvolle Sachen zu studieren und den Weg schlechthin gefunden zu haben. Ich bin nur ein kleiner billiger Arbeitnehmer der das macht was er halt kann. Ich würde gerne da oben mitmischen, auch einen angesehenen Beruf haben, dabei habe ich mich in jeder Schule sehr schwer mit dem Lernen getan, wusste nie so eindeutig welcher Beruf mir überhaupt so 100% liegt. Mein bester Freund hält Vorträge, hat riesen Verantwortung, fliegt in ganz Europa herum, kommt wie aus dem Ei gepellt. Ich habe im Vergleich dazu nichts, würde mir bei einem Vortrag in die Hose machen, und verstehe nichtmal das Titelthema seiner Masterarbeit. Ich habe versagt, ich resigniere, ich wünsche mir dass es ein Ende hätte. Ich bin Dreck unter dem Fingernagel. Wer würde einen Niemand wie mich schon vermissen
 
Hallo,

warum misst du denn dem Erfolg im Beruf so furchtbar viel Bedeutung bei? Es gibt doch noch viel anderes im Leben. Natürlich ist es schön wenn jemand in seinem Beruf so richtig aufgeht, aber es reicht auch wenn man damit nur sein Geld verdient und seine Erfüllung an anderer Stelle findet. Beispielsweise in Hobbys oder der Familie.
 
Wieso "Übermenschen"? 😕

Zufriedene Menschen gibt es in jeder Berufsgruppe.

Sich wegen beruflicher Komplexe umzubringen ist tatsächlich ....unklug.

Wenn du dich beruflich weiterentwickeln willst, besuche Fortbildungen.

Oder mach`eine Therapie, um auf die Vergleicherei verzichten zu können.
 
Hallo Du,
ich weiß nicht, ob das was ich Dir sage wirklich weiterhelfen wird, aber vielleicht ja ein kleines bisschen.
Ich bin selber Akademikerin und verstehe bis heute nicht das Thema der Magisterarbeit meines Mannes. Schon einfach deswegen weil er Naturwissenschaftler ist. Ihm geht es bei dem Thema meiner Abschlussarbeit genauso und das obwohl er überdurchschnittlich intelligent ist. Aber solche Arbeiten sind teilweise sehr abgehoben und speziell, das versteht man meistens nur, wenn man sich intensiv mit dem Thema beschäftigt.

Und nur, weil Du nicht studiert hast bedeutet das ja noch lange nicht, dass Du deswegen ein schlechterer Mensch bist. Du hast sicherlich auch ein Gebiet auf dem Du richtig gut bist. Das müssen ja nicht immer scheinbar große Dinge sein, manchmal sind es Dinge, die Dir im Alltag gar nicht auffallen und für Dich selbstverständlich sind. Aber für andere sind sie das nicht. Ich musste schon einmal den Elektiker anrufen, weil kein Strom mehr ging. Es war "nur" eine Sicherung rausgesprungen, aber ich war einfach nicht fähig mir da weiter zu helfen. Ich wette, Du hättest das im Handumdrehen gelöst, oder 🙂
Jeder Mensch kann irgendwas besonders gut, vielleicht hast Du einfach noch nicht entdeckt, was es bei Dir ist. Dazu ist es aber nie zu spät.
Und glaub mir, viele die Studieren tun nur so, als wäre ihr Weg genau das richtige für sie. In meinem Studiengang waren sehr viele die mittendrin gemerkt haben, dass es ihnen nicht gefällt und die das Studium nur durchgezogen haben, weil sie dachten, dass tun zu müssen. Später im Job waren sie damit auch nicht so glücklich, aber das gestehen sich nur wenige gerne ein.

Du hast jetzt nicht so viel über Dich geschrieben, aber ich glaube trotzdem, dass es mindestens eine Person gibt, die Dich vermissen würde, nämlich Dein bester Freund.
Vielleicht würde es Dir ganz gut tun, wenn Du ihn mal fragst, was er an Dir schätzt. SOwas kann sehr aufbauend und motivierend sein.

Lass Dich nicht hängen
LG
 
Ich bin nur ein kleiner billiger Arbeitnehmer der das macht was er halt kann.
Du bist kein kleiner billiger Arbeitnehmer, sondern ein Mensch! Ein Individuum. Du bist ein Freund, vielleicht ein Bruder, ein Sohn, ein Kollege, ein Onkel (eventuell)...Du bist so viel mehr als einfach nur ein Arbeitnehmer. Und wird der Wert eines Menschen -sofern man überhaupt von Wert reden kann- nicht dadurch definiert, wie er andere behandelt? Ob er ihnen Verständnis, ehrliches Interesse, Liebe und Mitgefühl entgegen bringt?
Ich würde gerne da oben mitmischen, auch einen angesehenen Beruf haben,
Warum? Wer würde Dir dann mehr Liebe und Wertschätzung entgegen bringen? Irgendwelche Verwandten? Dein Freund? Du selber? Oft denkt man, "wenn ich da oben mitmischen würde, würde ich mich bedeutend, wichtig und anerkannt fühlen." Doch von Menschen, bei denen das der Fall ist, weiß ich, dass es nicht so ist. Fast immer gibt es jemanden, der beruflich über einem steht (egal wie weit oben man ist) und gegenüber dem man Rechenschaft ablegen muss. Auch für das Verhalten seiner Untergebenen. Und bei genau denen muss man sich deshalb oft unbeliebt machen. Ich kenne einen Menschen mit einem Riesen-Monatsgehalt, mit Macht & Verantwortung, der sagt, dass echte Freunde immer weniger werden, je weiter man nach oben kommt. Denn man hat keine Zeit mehr, um Freundschaften zu pflegen.
Wertschätzung oder Anerkennung? Gibt es nicht. Der vermeintlich kleine Arbeitnehmer bekommt vielleicht -nicht heute- aber im Laufe seines Lebens ein Lob vom Chef. Doch der Chef bekommt kein Lob von seinen Angestellten. Sondern oft hinter seinem Rücken Kritik wegen seiner Entscheidungen.
dabei habe ich mich in jeder Schule sehr schwer mit dem Lernen getan, wusste nie so eindeutig welcher Beruf mir überhaupt so 100% liegt.
Wenn einem etwas schwer fällt, verdient es umso mehr Anerkennung, wenn man es durchhält. Jeder einzelne Monat unter erschwerten Bedingungen verdient Anerkennung! Nicht jeder Mensch ist für das gleichgeschaltete deutsche Schulsystem gemacht. Manche Menschen lernen eher intuitiv und sind von ihrem Gehirn her rechtsseitig ausgerichtet. In der Schule wird ist aber fast nur die linke Gehirnhälfte gefragt und lineares Denken.
Und das ist nur einer von ganz vielen Gründen, weshalb man sehr intelligent sein kann, aber einfach nicht in das System Schule hinein passte. Über Dich als Menschen sagen Deine Schulprobleme nichts aus. Schon gar nicht über Deine Intelligenz. Oder Deine Fähigkeiten.
Da ist jedoch eine Sache: viele Menschen mit Schulproblemen suchen die Schuld bei anderen und driften ab in Milieus von Aggression und Gewalt. Es spricht total für Dich, dass Du offensichtlich keiner Fliege etwas zuleide tun kannst.
Dass Du über Dich und Dein Leben nachdenkst und in diesem Internet Forum unterwegs bist und nicht beispielsweise in einer Gang.
Nur sei bitte etwas gnädiger zu Dir selber.
Und übrigens mal nebenbei: ich war in der Schule auch schlecht. 😉
Mein bester Freund hält Vorträge, hat riesen Verantwortung, fliegt in ganz Europa herum, kommt wie aus dem Ei gepellt. Ich habe im Vergleich dazu nichts, würde mir bei einem Vortrag in die Hose machen, und verstehe nichtmal das Titelthema seiner Masterarbeit.
Kein Mensch versteht den Titel von Masterarbeiten von Fächern, die man nicht selber studiert hat. Dein bester Freund kann gut Reden halten. Offensichtlich weil er eine hohe Meinung von sich hat (oder so tut als ob). Dafür bist Du -wie es aussieht- nachdenklich und sensibel. Und nachdenkliche, sensible Menschen machen unsere Welt so viel reicher!
Und Dein Freund sieht aus wie aus dem Ei gepellt? Na und? Beurteile ein Buch niemals nach seinem Umschlag. Das Innere ist das, was zählt. Nicht die vergängliche Hülle. Man bereichert die Welt nicht durch seine schöne Kleidung. Sondern dadurch, dass man Liebe und Mitgefühl in sich hat. Dass man der alten Dame oder dem alten Herren in der Straßenbahn zum Beispiel einen Platz anbietet. Dass man zu einer friedlichen Atmosphäre beiträgt, in dem man rücksichtsvoll im Straßenverkehr ist. Dass man sich nicht in den Himmel lobt und über alles und jeden stellt (darin bist Du weltklasse 😉🙁). Und dass man sich selber Liebe, Geduld und Verständnis entgegenbringt. Bitte arbeite daran.
Ich habe mich auch lange nur über meine Hülle (Status, Erfolg, Aussehen, was andere von mir denken, usw) definiert. Dann folgte eine Lebenskrise der nächsten. Und mittlerweile beurteile ich mich nach anderen Werten. Beispielsweise danach, ob ich zum Guten in dieser Welt beitrage (wenn auch nur im kleinen Maße) oder zum Schlechten.
Ich habe erkannt, dass es in dieser Welt nicht um das Besitzen (zB von Status, Prestige) geht, sondern um das Teilen (zB dass man seine zwei gesunden Arme dafür benutzt um anderen die Tür aufzuhalten, jemanden beim zu Tragen helfen, Zuzuhören <-auch eine Fähigkeit! und und und). Wenn man Fähigkeiten unter dem Gesichtspunkt des Teilens und nicht des Besitzens sieht, wird man viel freier und unabhängiger.🙂

Wenn ich mal wieder meinen Wert anzweifele, frage ich mich oft: "wie viel habe ich bisher getan, um anderen Menschen bewusst zu schaden oder um mich selber und mein Fortkommen absichtlich zu boykottieren?"
Und siehe da...auf einmal sieht man vor seinem inneren Auge Leute, denen zu dieser Frage viel mehr Situationen aus ihrem Leben einfallen würden als einem selber. Weil: man hat ja (fast) immer Gutes gewollt. Und nicht nur die Ergebnisse, auch die Motivationen zählen.
Mir ist die Putzfrau, die einer alten Frau dabei hilft eine schwere Tasche zu tragen, tausendmal lieber als ein Mensch, der studiert, öde Master-Arbeiten verfasst, jeden Tag malocht, zum Boss aufsteigt und all das nur tut, damit andere seine Hülle und seinen Status hofieren. Ein Mensch, der sich so verhält, ist weder glücklich noch frei.
Und wie gesagt: dort oben bei den Mächtigen ist es wirklich nicht so schön wie man oft denkt. Mein Bekannter nannte die Menschen, die mit ihm oben sind, "Kindergarten" wegen der Machtspielchen. Und man muss innerlich hart werden, damit man diese auf Dauer durchhält. Und echte Wertschätzung und Anerkennung? Fast immer Fehlanzeige.

Alles Gute von Einer, die beruflich überhaupt nicht Fuß gefasst hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Worte machen mich sehr betroffen. Stelle dir einmal vor, es gäbe dich nicht auf dieser Welt? Ich weiß nicht in welchem Beruf du arbeitest.

Jeder Mensch der arbeitet, gibt dieser Gesellschaft etwas. Die Reinigungskraft in der Klinik ist ebenso wichtig wie der Professor oder Arzt. Denn wenn es die Reinigungskräfte nicht gäbe, wäre jede Klinik schmutzig.

Gäbe es die Müllmänner nicht, gingen wir im Dreck unter. Gäbe es die Zeitungsausträger nicht, säßen wir ohne Zeitung da. Wir ergänzen uns doch alle irgendwie gegenseitig.

Aber ich kann dich verstehen. Dein Gefühl kenne ich durchaus. Aber du solltest dich auch selbst annehmen und sehen, dass du ein wertvoller Mensch bist. Unser gesamtes System kann nur funktionieren, wenn die Arbeit gemacht wird. Vermutlich übersiehst du deine eigenen Stärken. Oft ist es ja so, dass Akademiker zwei linke Hände haben und nicht mal eine Lampe an die Decke hängen können. Der so oft belächelte zerstreute Professor braucht seine Frau, um nicht in der Unterhose zur Uni zu gehen. 🙂 - Niemand ist vollkommen. Jeder hat Stärken und Schwächen. Wichtig ist nur, dass man seine eigenen Stärken auch kennt. Und ein Abi und ein Doktortitel besagen nichts über die wahre Seele eines Menschen.

Ich wünsche dir, dass du dieses dunkle Loch in dem du steckst, alsbald wieder verlassen kannst. Es gibt immer wieder diese dunklen Zeiten im Leben. Ich wünsche dir von Herzen, dass du deine eigene Arbeit wertschätzen kannst.

Ich kenne einen Mann, der kann weder lesen noch schreiben. Aber er kann nähen. Und er hat wundervolle Ideen, was er aus alten Stoffen nähen kann. Kleine Wunderwerke und bezaubernde - vor allen Dingen aber praktische - Gegenstände. Vielleicht denkst du hin- und wieder mal an meinen Freund. Jeder Mensch hat eine Begabung, meistens sieht man seine eigenen Talente eben nicht.
 
So ein Unfug!

Was ist ein Akademiker? Jemand der es geschafft hat die (Fach)hochschulreife zu erlangen und danach, vorzugsweise im halbjährlichen Turnus, Lernzielkontrollen zu meistern. Auf gut deutsch: Abi in der Tasche, danach alle paar Monate Klausuren mit mehr oder minder hohem Anspruch geschrieben. Und die meisten der Akademiker haben einige dieser Klausuren sicherlich auch mehr als einmal schreiben müssen. Danach noch ca. 50 Seiten Abschlussarbeit hinschmieren, von denen aber letztendlich nur 20 Seiten konkrete Materie sind, und fertig ist der Akademiker.

So, hört sich das nach einer übermenschlichen Leistung an? Für mich nicht. Bin auch einer dieser Übermenschen, aber um ehrlich zu sein fühl ich mich deswegen nicht besser oder schlauer. Den Ar*** aufgerissen hab ich mir im Studium auch nicht. Viele Klausuren waren einfacher als in mancher Ausbildung. Bekannte von mir hat mir mal Klausuren aus der Krankenpflegeausbildung gezeigt, da blieb mir erst einmal die Luft weg. Wenn du dir mal die Dissertationen von manchen Ärzten in Deutschland anschauen würdest, dann wärst du erstaunt über die Qualität und Quantität dieser Arbeiten. Und noch erstaunter, dass auf solche Leistungen Doktortitel folgen.

Die wahren Übermenschen, wenn man sie denn so nennen mag, sind für mich die Nobelpreisträger, Forscher und Wissenschaftler, die wirklich akademisch arbeiten. Die bahnbrechende Erfindungen machen, die der Gesellschaft und Menschheit nachhaltig nützlich sind.
Alle anderen haben studiert. Punkt. Nicht mehr, nicht mehr weniger. Und das ist nicht mehr wert als eine abgeschlossene Ausbildung. Wer das Gegenteil behauptet, der sonnt sich doch nur in seinen eigenen Beweihräucherungen, weil er sonst nichts vorzuweisen hat, womit er andere Menschen begeistern kann.

Grundsätzlich ist der Hochschulabschluss eine Einstiegsmöglicheit (und oftmals Voraussetzung) in eine bestimmte Managementebene. Das ist eine Ausbildung im Übrigen auch, nur das diese unterhalb angesiedelt ist. Ob die Akademikerjobs spannender, interessanter, toller sind, das ist eine andere Frage. Ich bezweifle es. Aber das muss jeder selbst wissen. Und ob all diese Jobs erstrebenswert sind, das wage ich ebenfalls zu bezweifeln. Mein Vorgesetzter (Akademiker-Übermensch) rackert 50-60 Std. in der Woche, erhält dafür KEINEN Überstundenausgleich, sitzt permanent auf dem Schleudersitz (denn auf ihn wird öfters und intensiver geschaut als auf mich einfachen Angestellten) und trägt die Verantwortung für jeden Mist, ob er ihn verbockt oder nicht. Genau das ist auch der Grund, warum höhere Positionen besser bezahlt sind. Nicht weil der Inhaber dieser Position ein so intelligenter Akademiker ist. Und nun kann sich jeder mal fragen, ob er gern mit meinem Vorgesetzten tauschen möchte. Ich möchte es nicht. Auch nicht für sein dickes Gehalt.
 
So ein Schwachfug wieder!

Ich bin aktiv im Akademiker-Zirkel drin und ich kann dir nur sagen, dass Akademiker überbewertet werden. An der Uni hängen viel mehr Leute mit Halbwissen, als man denkt. Da sind viele Leute drunter, die sich ihre Hausarbeiten, Masterarbeiten usw. von einem Ghostwriter schreiben lassen z.B. und auch viele, die mit irgendwelchen auswendig gelernten Worthülsen blenden. Ich bin der Meinung, dass es an der Uni bloß das Auftreten macht, ob man da irgendwie gebildet rüberkommt oder nicht - mehr Schein als Sein quasi.

Dazu muss ich sagen, dass ich auch recht viele weltfremde Leute an der Uni kennen gelernt habe.
z,B. Leute, die sich nur auf dem Geld der Eltern ausruhen, selbst noch nie Nebenjobs gemacht haben, nie Existenzängste hatten usw. Die nicht mal wissen, was n Hartz IV Empfänger oder einer mit BAföG kriegt...
die einen dumm angucken, weil man 15-20h pro Woche neben dem Studium arbeiten gehen muss.
HAbe ich einige Male erlebt.
Mit solchen Statements disqualifizieren sich die Leute bei mir.
Mag ja sein, dass die Studierenden aus der unteren Mittelschicht bzw. Arbeiterschicht immer noch stark in der Minderheit sind, aber man kann die ja nicht weg leugnen... lol

Das hat für mich nichts mit Schlauheit zu tun, wenn Leute sich so geben. 😉

Ich sage es mal so: für Leute, die wirklich nicht nebenher arbeiten gehen müssen, sind die meisten Studiengänge mit ein bisschen Fleiß und Sitzfleisch, lachhaft.
Wenn du aber von deinen Sekundärproblemen so geschlaucht bist, fällt dir das alles nicht mehr so easygoing und du überschreitest auch leicht mal die Regelstudienzeit!

Ich bin kurz davor, meinen ersten akademischen Grad zu erlangen und ich habe jetzt nicht irgendwie den Eindruck, soooooo schlau zu sein, wie es der Begriff Akademiker einschließen müsste... O_O

Lass dich nicht kirre machen!
Uni ist mehr Schein als Sein.
selbst bei Dozenten und Professoren!
 
Ich hatte heute nacht ganz starke Selbstmordgedanken weil ich beruflich bis heute nicht richtig Fuß gefasst habe. Alles um mich herum scheint anspruchsvolle Sachen zu studieren und den Weg schlechthin gefunden zu haben. Ich bin nur ein kleiner billiger Arbeitnehmer der das macht was er halt kann. Ich würde gerne da oben mitmischen, auch einen angesehenen Beruf haben, dabei habe ich mich in jeder Schule sehr schwer mit dem Lernen getan, wusste nie so eindeutig welcher Beruf mir überhaupt so 100% liegt. Mein bester Freund hält Vorträge, hat riesen Verantwortung, fliegt in ganz Europa herum, kommt wie aus dem Ei gepellt. Ich habe im Vergleich dazu nichts, würde mir bei einem Vortrag in die Hose machen, und verstehe nichtmal das Titelthema seiner Masterarbeit. Ich habe versagt, ich resigniere, ich wünsche mir dass es ein Ende hätte. Ich bin Dreck unter dem Fingernagel. Wer würde einen Niemand wie mich schon vermissen
Kein Grund, sich deswegen umzubringen. Ich bin Akademikerin, habe aber derartige (unverschuldete!) familiäre Probleme mit meiner psychisch kranken Schwester, dass ich auch nicht glücklich bin. Da führt sicher manche Bäckereifachverkäuferin oder Supermarktkassiererin trotz knapperer Kasse ein glücklicheres Leben. Ich arbeite bei einer Behörde, da haben gerade die Nichtakademiker bzw. die Beschäftigten in Berufen mit geringer Qualifizierung ein Selbstbewusstsein, eine Anspruchshaltung und manchmal auch eine Klappe, dass ich nur staunen kann. Die haben bestimmt keine "Ehrfurcht" vor Akademikern oder fühlen sich unterlegen. Eher im Gegenteil. Gebraucht wird jeder, ohne Beschäftigte in nichtakademischen Berufen funktioniert das Alltagsleben auch nicht. Wenn du das, was du beruflich tust, gut machst, ist es doch im Grunde genug. Sehnst du dich allerdings nach mehr Bildung oder besserer Rhetorik, lässt sich - z.B. in Abendkursen - manches nachholen. Aber auch Akademiker kochen nur mit Wasser und sind keine besseren Menschen als andere!
 
Zuletzt bearbeitet:
ich bin auch einer dieser "Übermenschen" und kann nicht behaupten, dass ich beruflich besonders glücklich oder besonders erfolgreich wäre. Länger als 3 Jahre war ich noch in keiner Firma, und ständig muss ich in eine neue Stadt...

Manchmal sage ich zu mir Wärst Du mal Blumenverkäuferin geworden"... Irgendwie denke ich, das wär eine schöne Arbeit...


aber um auf Deinen Kummer einzugehen: Ich bin erstaunt, dass Du Dich so extrem über die berufliche Rangordnung definierst... Hast Du mal überlegt, woher das kommt? Ich meine, Arbeit macht nur einen Teil des Lebens aus, die wichtigere Teil ist doch, wie man in Beziehung zu den anderen Menschen steht. Ich bin mir sicher, dass auch Du ein bestimmtes Potential hast, dass Du auch ein Segen sein kannst für Deine Nächsten.

Mir hilft es manchmal, mir zu überlegen, was noch wichtig sein wird, wenn ich sterbe. Die meisten weltlichen Dinge - inklusive der Frage, wieviel ich verdient habe - werden dann ziemlich klein und unbedeutend. Wichtig ist, ob ich mehr Gutes als Schlechtes vollbracht habe. Und die Messlatte ist bei mir da rein moralischer Natur. Die meisten Bankmanager fallen da gnadenlos durch 😉


Mein Eindruck ist, dass Du ernsthaft überlegen solltest, welche Prioritäten Du für Dich setzt. Beruflicher Status sollte meiner Meinung nach nicht sooo weit oben stehen. Ich hoffe, dass es Dir bald besser geht... und vor allem, dass Du Dir nicht bloß wegen dem Job alle guten Faccetten im Leben ruinieren lässt. Das ist es einfach nicht wert
 

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