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Manuel+
Gast
Hallo crispy2!die war logischerweise nicht erfreut
Sie wundern sich darüber und thematisieren es als ein Problem für sich, wenn Sie etwas tun, was "logischerweise nicht erfreut"!!!???
"Logerischerweise" müssen Sie sich über die Reaktion Ihrer Umwelt nicht wundern.
Es stellt sich die Frage, ob Sie noch frei handeln: Wenn Ja: warum begeben Sie sich freiweillig in diese problematische Situation? Warum tun Sie freiwillig etwas, das "logischerweise nicht erfreut" und den Widerstand Ihrer Umwelt hervorruft?
Oder ist Ihr Problem, dass Sie "zwanghaft" etwas tun müssen, was sich nicht im Einklang mit Ihren Mitmenschen befindet?
Sie geben selbst eine interessante Erklärung:
Respekt, Vergeltung, Stärkung des Egos und des Selbstbewußtseins, Identifikation, nicht mehr suchen müssen (wollen). Wie Sie das mit der Vergeltung ganz praktisch sehen, würde mich mal interessieren. Davon abgesehen scheint dieser "Satanismus", von dem Sie sprechen, Ihnen etwas in Richtung Identität und Selbstbewußtsein zu geben. Wie das konkret mit Hilfe dieser Weltanschauung ablaufen soll, haben Sie uns noch nicht erklärt. Wir können es ja auch nicht wissen, da Sie unser Wissen über den Satanismus als von den Medien gesteuerte Fehllehre ansehen.Ich will Satanist sein da ich die Philosophie des Respekts und der "Vergeltung" mag um das eigene Ego zu stärken also das Selbstbewusstsein, ich hatte vorher so gut wie garkeins, und ich habe endlich durch den Satanismus den Lebensweg gefunden mit dem ich mich einfach am meisten identifizieren kann, dadurch bin ich automatischer selbstbewusster geworden da ich endlich die Suche nach meinem Weg abgeschlossen habe, aber dies zu verachten finde ich einfach nur traurig und ich akzeptiere trotzdem das Christentum egal ob ich es mag oder nicht.
Also wäre es für uns vielleicht interessant zu wissen, wie Ihr Satanismus Ihnen Selbstbewußtsein verschafft.
Im Augenblick habe ich den Verdacht, dass Sie aufgrund von seelischen Verletzungen (kein Respekt, kein Selbstbewußtsein etc.) durch den "Satanismus" eine Kompensation suchen. Entschuldigen Sie, wenn ich etwas plakatiere: der Schwache braucht den Satanismus, um sich egozentrisch aufzublähen. Das Böse oder Destruktive entsteht (teilweise) durch Unterdrückung.
Mag sein, dass Sie unter "Satanismus" etwas ganz anderes supertolles verstehen als Ihre Mutter. 99 % aller Deutschen inklusive Ihrer Mutter und deren Freundin verstehen "logischerweise" etwas anderes darunter. Wundert es Sie nicht auch, dass kein Politiker oder Unternehmer sich zum "Satanismus" bekennt? Ich kenne auch keinen Lehrer, Fleischer, Dachdecker...
Ich will damit sagen: das Label ist in jedem Falle etwas, was fast jeden Deutschen unangenehm berührt. Das, was Sie positives über den "Satanismus" schreiben, können Sie auch unter einem anderen Label haben. Ich wiederhole mal Ihre Beschreibung der Vorzüge des "Satanismus":
Frei sein, sein wie man ist, ohne Abstinenz (!), Wissen, was man ist, nicht mehr Suchen müssen, Erlösung von der Unterdrückung.Was es heißt ein Satanist zu sein ist die schwierigste Frage aber die kann ich dennoch beantworten. Satanist zu sein bedeutet frei zu sein einfach das zu sein wie man halt ist ohne jegliche Art das Abstinenz uns "Beherrscht" also grundsätzlich das Respektieren von den Menschen der Natur und den Tieren und des "Ich's".
Worauf sich das Selbstbewusstsein begründet ist ganz einfach, die Antwort steht auch in der Satanischen Bibel im Vorwort. Das Selbstbewusstsein begründet sich daraus das man weiß was man ist und die Suche gestoppt hat.
Satanisten glauben an die Menschenrechte und an die Freiheit und von der Erlösung der Unterdrückung und Machtspiele.
Das könnte man alles praktizieren ohne das Label "Satanismus" und schon wäre die Mutter etwas gelassener.
Aber als Jugendlicher sind eben Labels, Klingeltöne, Uniformen (bestimmte Outfits) in Mode, weil sie Identität versprechen.
Noch ein paar Worte zur Analyse Ihres "Satanismus". Hinter den von Ihnen genannten "Werten" scheint mir im Grunde die HippiePhilosophie der 68er zu stecken. Freiheit, keine Unterdrückung, keine Abstinenz, alles machen, wozu man Bock hat etc. Und man kann sich mit dieser Art von Auflehnung auch ganz stark vorkommen. Die 68er als Reaktion auf eine jahrzehntelange Unterdrückung sind in meinen Augen auch ganz plausibel...
Ihren praktizierten "Satanismus" kann man also auch als eine besondere Überhöhung einer pubertären Antihaltung verstehen. Das Besondere daran ist, dass das Label "Satanismus" gemeingesellschaftlich schlecht anerkannt ist. Der Graben zur Welt der Erwachsenen wird dadurch noch einmal vertieft.
Eine gute und Ihrem Alter ganz normale Identitätssuche erfordert die Abgrenzung von den Werten der Erwachsenen. Ihr Problem besteht darin, dass Ihre Mutter Ihren für Ihr Lebensalter normalen Freiheitsdrang etc nicht hinter dem Label "Satanismus" erkennen kann. Im Grunde handeln Sie ja wie ein normaler Jugendlicher und haben auch ganz übliche Motive für Ihr Handeln.
Gut wäre es, wenn Sie sich mit Ihrer Mutter darüber sachlich unterhalten könnten. Dann könnte ihr aufgehen, dass Sie nichts Schlechtes suchen, sondern Freiheit (wenn auch in meinen Augen eine egozentrische ohne Verantwortung im Gauckschen Sinne 🙂). Sagen Sie ihr, was Sie wirklich wollen! Wenn Sie nichts unrechtes wollen, dann müssen Sie Ihrer Mutter klar machen, was in Ihnen vorgeht, wenn Sie ihren Respekt wieder gewinnen wollen.
Davon abgesehen kommt es im Leben primär darauf an, dass man das Gute mit maximalem Engagement umzusetzen versucht. Freiheit bedeutet vor allem aus freien Stücken, seine Pflicht zu tun. Wer Freiheit ausschließlich sucht, um sich Glücksgüter zu sammeln ("ohne Abstinenz"), der ist auf dem Holzweg. Der Mensch ist nicht dafür erschaffen, ausschliesslich ein Empfänger des Glücks zu sein. Man muss sich sein Glück auch verdient haben.
Ich fände es schön, wenn Jugendliche ihre Antihaltung in einem Engagement gegen negative gesellschaftliche Zustände ausagieren würden. Auf diese Weise könnten sie ein Korrektiv zu manchen verkrusteten Formen des Erwachsenenlebens bilden. Einsatz für Gerechtigkeit statt einer glücks- und konsumverliebtem Party- und HappyMentalität!