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Wie lebt man mit einer Sozial Phobie?

Also ich bin 17 und kämpf auch mit der Soziophobie. Lösungsvorschläge kann ich dir leider keine bieten, ich mache derzeit eine medikamentöse Therapie und in 2 Monaten kommt die Psychotherapie dazu mit Schwerpunkt Soziale Phobie. Du solltest dir vielleicht auch einen Psychologen suchen, der auf Soziale Phobie spezialisiert ist. Eventuell könntest du auch einen Psychiater aufsuchen, je nachdem ob du auch Medikamente nehmen würdest.
 
Das mit der Pufffrage haben letztens andere bei mir gemacht, die auch recht schüchtern wirkten. War echt lustig, jetzt ergibt es Sinn. Aber man sollte es vielleicht dort machen, wo einem niemand kennt. Also irgentwo ein paar Städte weiterfahren.

Und da lasse ich dann Pfiffi, die 6 Coladosen hinter mir her laufen......:daumen:
 
Sooo - nun bin ich vom Rhetorikclub zurück. Anstatt 10 Leute waren dort ganze 23 anzutreffen. Alter Schwede. Es war suuupernett ... es herrschte eine tolle Stimmung aber soooo viele Leute in einem Raum - das war schon heftig. Puuuh ....

Aber - ich habe die ganzen 2 Stunden durchgehalten und ich habe meine Rede gehalten. Wenn man so etwas macht, fällt einem danach ein Stein vom Herzen (eher ein gewaltiger Findling).

Nach dem Rhetorikclub sind noch 12 Personen ins gegenüberliegende Restaurant gegangen und ich wurde auch eingeladen aber das habe ich erstmal abgelehnt und es gelassen. Ich musste das alles erstmal "verdauen" und bin 2 Straßen weiter in eine kleine Pizzeria gegangen. Auf einmal geht die Tür auf und 3 Personen aus dem Rhetorikclub stehen an meinem Tisch, grüßen und fragen ob sie sich dazu setzen können. Ich sagte "ja - natürlich" und dann haben die Probleme angefangen. Man muss Small-Talk halten .... ein Gespräch führen, interessiert nachfragen und das Gespräch am Laufen halten. Damit habe ich extreme Probleme und obwohl die sehr nett waren, habe ich mir ganz schön einen abgebrochen und war verkrampft.

Aber – ich habe durchgehalten – der Rest wird auch noch klappen – Übung macht ja den Meister.

In diesem Rhetorikclub sind Mitglieder ... einige vielleicht erst 24 Jahre alt .... die konnten soooo unglaublich gut reden - ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Völlig selbstsicher, souverän und mißreißend haben die da "Reden geschwungen" ich habe mich nur gewundert.
 
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@destinoremoto

Was für eine "medikamentöse Therapie" machst du? Ich hoffe dir wurden keine Benzodiazepine (Diazepam, Lorazepam o.ä.) verschrieben.

Falls doch, pass bloß auf mit dem Shice ... von dem Dreck wirste ruck zuck abhängig und dann haste, neben deiner sozialen Phobie, noch mit ner Suchterkrankung zu kämpfen.

Wenn man, neben der sozialen Phobie, Depressionen hat, kann man durchaus ein leichtes Antidepressiva nehmen aber gegen eine reine sozialen Phobie, gibt es keine helfenden Medikamente. Wer etwas anderes behauptet, weiß nicht wovon er/sie spricht. Und viele Psychologen/Therapeuten und auch Psychiater gehören leider auch in die Kategorie "ich weiß von nichts" (muss ich aus eigener Erfahrung sagen).

Und zu deiner Psychotherapie. Wenn es sich um eine "Gesprächstherapie" handelt, wird der Erfolg praktisch NULL sein. Es gibt keinen einzigen überlieferten Fall aus dem hervorgeht, dass eine soziale Phobie durch eine "Gesprächstherapie" geheilt wurde. Das gab es noch nie.

Stell dir vor, dass du Schwimmen lernen musst. Wie macht man das? Redet man die ganze Zeit übers schwimmen und lernt es? Nein - da gibt es eine kurze theoretische Einführung und dann muss man "vollkontakt" ins Wasser und üben, üben, üben. Genau das selbe muss man bei einer sozialen Phobie machen.

Viele "Therapeuten" haben davon aber scheinbar noch nie etwas gehört.

Ich wünsche dir trotzdem viel Erfolg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde das alles schon ziemlich krass, wär ich ein Kerl würde ich sowas vielleicht machen.. Aber da ich weiblich bin, definitiv nein danke. Ich bin bereits in Behandlung, wie ich in meinem Beitrag schon erwähnt habe, hat aber bisher einfach noch nicht wirklich angeschlagen. Über eine medikamentöse Behandlung möchte ich nicht nachdenken, ich bin sehr vorsichtig mit Medikamenten und möchte definitiv nicht riskieren abhängig zu werden.
 
Lieber Gast,

bei einer sozialen Phobie und den Konfrontationsübungen spielt es keine Rolle ob du männlich oder weiblich bist, auch nicht ob du 60 Jahre alt oder erst 16 bist.

Diese Übungen sind das einzige was dir helfen wird.

Wenn man über seine sozialen Ängste redet, spürt man zwar kurzzeitig eine Entlastung weil man sich mitgeteilt hat, weil man auch den Frust, den Ärger, die Trauer und die Anspannung "raus gelassen hat" und vielleicht auch weil man glaubt der Therapeut versteht einen ABER die Ängste werden danach weiterhin vorhanden sein, sie verschwinden nicht "durch reden" ... völlig gleichgültig wie lang und wie oft man das macht. Sobald man danach wieder in eine Situation mit vielen Menschen kommt, ist die Angst SOFORT wieder da.

Neben der sozialen Phobie gibt es noch zahllose andere Phobien z.B. die Höhenangst (Akrophobie) oder die Angst vor Spinnen (Arachnophobie). Was denkst du wie man solche Ängste überwindet? Indem man "redet" oder indem man "einfach" das tut wovor man Angst hat? Menschen mit Höhenangst müssen soooooo lange auf hohen Gebäuden/Türmen (was auch immer) ausharren bis sie merken, dass die übertriebene Angst völlig unnötig ist. Menschen mit Spinnenangst müssen sich diverse Spinnen auf die Hand/Arm setzen lassen und dort müssen "die Viecher" sooooo lange herum krabbeln bis man merkt, dass nichts schlimmes passiert. Das selbe muss man auch bei einer sozialer Phobie machen. Mit "Reden" erreicht man bei Phobien ABSOLUT NICHTS. Man verliert weder seine Höhenangst, auch nicht seine Spinnenangst und erst recht nicht die sozialen Ängste.

Die Erfahrung, dass jahrelange "Gesprächstherapien" bzgl. einer sozialen Phobie, völlig sinnlos sind und an deinem Zustand praktisch nichts ändern werden, musst du scheinbar erst selbst machen.

Ich wünsche dir aber trotzdem viel Erfolg und gute Besserung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soooo .... ich habe mich heute nachmittag in die U-Bahn gesetzt, bin 5 Stationen gefahren, dort ausgestiegen und habe die vorgeschlagene "Wo-ist-der-nächste-Puff-Übung" gemacht.

Bevor ich anfing, dachte ich "Das ist doch richtig easy" aber als ich dann auf dem Bürgersteig irgendwo in Berlin stand und eine fremde Person ansprechen wollte, wurde mir schon etwas flau im Magen.

Aber ... ich überwand mich und habe es gemacht. Das Ansprechen der ersten Person war am schwersten ... danach wurde es immer einfacher. Ich sprach zuerst ausschließlich Männer an, Frauen nach nem "Puff zu fragen" traute ich mich nicht.

Ich musste 16 Männer ansprechen bis ich mit dieser Frage keine Probleme mehr hatte. Danach war es mir egal was die über mich dachten. Als ich keine Angst mehr spürte, habe ich diese Frage noch 10 weiteren Männern gestellt - völlig locker, selbstsicher und entspannt. 🙂

Danach habe ich Frauen angesprochen und bei der ersten Frau hatte ich wieder dieses komische Gefühl im Magen und ich fragte mich "Was wird die bloß über mich denken" .... aber ... ich habe es getan und es ging einfacher als gedacht. Schon nach der 7ten Frau hatte ich keine Probleme mehr mit dieser Frage und mir war gleichgültig was die über mich dachten. Wie bei den Männern, habe ich, nachdem ich auch bei den Frauen keine Angst mehr spürte, noch 10 weitere Frauen angesprochen (ziemlich cool).

Es war suuuuper .... morgen werde ich die Übung wiederholen.

Danach habe ich noch spontan in der U-Bahnstation einer Frau gesagt, dass ich sie hübsch finde (sie lief rot an). 😀
 
Geil Berliner, danke für die geilen Erfahrungsberichte!!!!🙂

Ich hab heute auch Übungen gemacht, allerdingsn och mit kleinerem Schwierigkeitsgrad. Bin pfeiffend durch die Fußgängerzone gelaufen. Mit über Fußgängerampel gegangen und habe die stehenden Autos angewinkt und laut Haloooooo geschrien. Bin bei grüner ampel stehen geblieben, bis jemand hupt. Vor allem das mit dem Hallo rufen und winken war lustig.😀

Werd ich jetzt öfter machen. Diese Puffübung, da würd ich allerdings sicherheitshalber in eine andere Stadt fahren.

Danach habe ich noch spontan in der U-Bahnstation einer Frau gesagt, dass ich sie hübsch finde (sie lief rot an). 😀
Mach das jetzt einfach bei jeder Frau die du hübsch findest. Irgentwann hast du vielleicht mal Glück und es passiert mehr.
 
Hallo Kreatur,

danke für die Blumen. 🙂

Dass Du auch Übungen gemacht hast, finde ich super. Ich muss sogar sagen, dass die Übung "bei der grünen Ampel stehen bleiben bis jemand hupt" und auch "zuwinken und Hallo rufen" viel schwerer ist als "nach dem nächsten Puff zu fragen. Damit hätte ich große Probleme.

Respekt :daumen:

Ich schreibe mir die Übung aber mal auf - mal gucken ob ich die auch irgendwann umsetzen kann.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg. Wir schaffen das schon. 🙂

Gruß Matthias
 
Update: Konfrontationsübung „Wo ist der nächste Puff“

Wie schon gestern erwähnt, habe ich die Übung heute wiederholt. Beim ersten Mann und bei der ersten Frau spürte ich kurzeitig ein leichtes Schamgefühl – danach ging es aber „wie am Schnürchen“ weiter und ohne, dass ich soziale Ängste hatte.

Ich habe 20 Männer und 20 Frauen angesprochen. Ich war in Berlin ca. 2 Stunden zu Fuß unterwegs und diese 2 Stunden waren das Lustigste was ich seit langem erlebt habe.

Das coole war – sobald die sozialen Ängste verschwunden sind, konzentriert man sich nicht mehr auf sich und seine Ängste sondern kann das Umfeld beobachten und sich auf die Reaktion der Menschen konzentrieren. Die meisten Menschen reagieren einfach völlig locker und nett, niemand war abfällig oder abweisend. Ich habe mehrere Small-Talks gehalten, mir wurde sogar öfter auf die Schulter geklopft (von Männern) und sogar die Frauen waren von dieser Frage so überrascht (weil sie wohl noch nie nach dem nächsten Puff gefragt wurden), dass sie alle nur (völlig nett) gelacht haben. Einige Menschen waren, durch die Frage, so perplex, dass sie leicht stotterten. Die meisten konnten mir nicht sagen wo der nächste Puff ist aber einige haben mir dann lang und breit den Weg erklärt „Dahinter gehst du rechts, dann 300 Meter weiter, dort links, wieder rechts usw.“ 🙂

Heute Nachmittag habe ich über mich und über die Menschen so viel gelacht, dass ich mir den Bauch halten musste. Es war einfach suuuuuuuuuuuuper! Es war der geilste Nachmittag seit vielen Jahren.

Nach dieser Übung habe ich einfach auf der Straße weitere Frauen angesprochen und ihnen gesagt, dass sie hübsch sind, schöne Augen haben, sexy Beine und vieles mehr …. Und die meisten Frauen haben GESTRAHLT vor Freude.

Ich gebe zu … bei einigen Dingen habe ich übertrieben und teilweise habe ich mich wohl auch etwas „infantil“ angestellt aber das war ja nur eine Übung um die Reaktion aufzuschnappen. Und … ich habe KEINE EINZIGE negative Reaktion bekommen und selbst wenn jemand negativ reagiert hätte, wäre es mir völlig schnuppe gewesen.

Bisher war es so, dass ich, wenn ich in Restaurant ging (in dem viele Menschen sitzen), immer diverse soziale Ängste spürte. Heute, nach der Übung, ging ich in ein völlig überlaufenes Restaurant und setze mich an einem Tisch direkt in der Mitte. Um mich herum Menschenmassen ohne Ende. Und …. Was passierte? NICHTS!!!! Ich spürte keine sozialen Ängste mehr … ich war ganz entspannt, suchte Blickkontakt und fühlte mich phantastisch.

Einfach nur genial!

Vor 8 Jahren war ich das letzte Mal auf einer Party (mit Bekannten) und danach, wegen den sozialen Ängsten, nicht mehr, aber heute Abend gehe ich in einen Club (und zwar allein) und lasse diesen absolut coolen Tag ausklingen.

Ich war heute so gut drauf, dass ich selbst die Dosenübung gemacht hätte (hätte ich Dosen und ein Schnur dabei gehabt). 🙂

Mein Selbstwertgefühl und meine Selbstsicherheit sind massiv gestiegen und nach solchen Übungen merkt man in extremster Weise wie bescheuert, dumm und falsch die sozialen Ängste doch sind.

Sozial-Phobiker - macht diese (oder ähnliche) Übungen. Die wirken so unglaublich gut, dass man das fast nicht glauben mag. :daumen:

Jetzt mache ich noch eine Stunde Kameratraining (Sprach-, Gestik- und Mimik-Übungen). 🙂
 
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