Na dann ist es ja ein Glück das keiner was weiß und wir eben halbwegs unbelastet weiterleben können.
Du schreibst wirklich, das du halbwegs unbelastet weiterleben kannst? Was ist mit den ganzen Trümmern drumherum? Deine Kinder, die unter allem leiden, die weg sind? Wie kannst Du das Alles so ausblenden? Ich habe hier das Gefühl, das es Dir ausschließlich um Dein eigenes Glück sowie das von Deinem Verlobten geht. Deine Kinder laufen irgendwie nur nebenher.
Was haste Deinen Kindern denn erzählt, warum Dein Verlobter im Gefängnis ist? Du hattest doch geschrieben, das Du ihn mit Deiner Tochter im Gefängnis besuchen gehst. Und woher hast Du die Gewissheit, das Deine Kinder es nicht draussen erzählen? Hast Du ihnen eine "Maulsperre" verpasst oder sollen sie draussen lügen, wenn sie mal danach gefragt werden?
Du machst Dir selber etwas vor. Man kann vor der Vergangenheit nicht weglaufen, jedenfalls nicht auf lange Sicht gesehen. Willst Du jedesmal umziehen und weglaufen, wenn etwas schreckliches in Deiner Familie passiert ist, aus Angst, die Nachbarn und Dein Umfeld könnten etwas erfahren? Das muss alles aufgearbeitet werden. Was tust Du eigentlich für Dich persönlich um alles zu verarbeiten?
Mir kommt es so vor, als wenn Du nur Entscheidungen triffst, die für Dich und Deinen Partner zum Vorteil sind. Deine Kinder werden wie bereits geschrieben, immer mitgezogen, ob sie wollen oder nicht. Und das bereits, seitdem sie auf dieser Welt sind.
Ich sehe es auch so wie Real... Dein Verlobter wurde vom Gericht für schuldig befunden und hat eine hohe Haftstrafe bekommen. Ob schuldig oder unschuldig, wissen nur Deine Tochter und er. Eure Probleme werden nach seiner Entlassung nicht kleiner werden.
Vielleicht ist es ehrenhaft, das Du so hinter Deinem Verlobten stehst, schade nur, das dieser Einsatz bei Deiner Tochter nicht gegeben ist.
Ich kenne eine Familie, wo es ähnlich gelagert war wie bei Dir. Nur das es sich um 5 Kinder von 3 verschiedenen Männern handelte und wo der Vater vom letzten Kind auch im Gefängnis war, hier aber ohne Zweifel ob schuldig oder unschuldig. 4 Kinder wurden am Ende durch das Jugendamt fremduntergebracht. 2 davon sind inzwischen erwachsen und total abgerutscht, nehmen Drogen und Alkohol. Die anderen Beiden befinden sich in psychiatrischer Behandlung und das schon sehr lange. Sie haben bislang kaum eine Chance im Leben gehabt und werden mit den Folgen ihrer lieblosen und traurigen Kindheit wahrscheinlich ein lebenlang zu kämpfen haben. Deine Geschichte erinnert mich gerade sehr an diese "Familie". Die Mutter hat inzwischen Mann Nummer 4 und ist auch umgezogen um neu anzufangen, wie so manches Mal vorher auch. Irgendwie ist das ein Schrecken ohne Ende, für die Kinder.