Bundestagswahl 2009

[weidebirke]

Danke für den Zusatz "mathematisch".

Denn ich weigere mich, Verantwortung für etwas zu übernehmen, an dem ich nicht teilnehme. Mir ist das völlig wurst, inwiefern sich da das prozentuale Verhältnis verschiebt, das ist einfach nicht meine Party!

 

[Werner]

Habe es gerade nochmal nachgelesen, die Ungültigen zählen nicht zur Wahlbeteiligung.

Eigentlich wäre es aber angemessen, da hat dein Gefühl ein gute Vorgabe gemacht.

Für die ungültigen Stimmen (und evtl. auch für die Nichtwähler) könnten dann "wilde Abgeordnete" in den Bundestag einziehen - also Leute wie du und ich, die sich auf eine Liste setzen lassen und dann per Los ausgewählt werden.

Dann käme Bewegung ins Parlament und die Diskussionen wären mal wieder richtig zum Zuhören!

Übrigens wisst ihr, dass man unter der Telefon-Nummer 030-22 27 20 018 zum normalen Festnetz-Tarif (also oft umsonst, wenn man Flatrate hat) laufende Bundestagsdebatten live verfolgen kann?

 

[Werner]

Denn ich weigere mich, Verantwortung für etwas zu übernehmen, an dem ich nicht teilnehme. Mir ist das völlig wurst, inwiefern sich da das prozentuale Verhältnis verschiebt, das ist einfach nicht meine Party!

Geht leider nicht, Weidebirke - stell dir mal vor, anstatt der 50 Millionen Wähler (?) wären es nur zwei. Und du weigerst dich. Denkst du nicht, du hättest dann Mitverantwortung dafür, was der andere Wähler macht?

 

[weidebirke]

Nein, warum? So lange er mich in Ruhe lässt?

Ich verstehe, was Du sagen willst, aber der Vergleich hinkt ein bisschen (wie das mit Vergleichen eben immer so ist).

Außerdem jammere ich ja nicht, die Gesetze sind, wie sie sind und ich finde mich darein. Wenn es mir irgendwann zu bunt wird, mach ich mich vom Acker. Aber der Geldschneiderei und Augenwischerei der Politiker muss ich ja nun nicht auch noch Vorschub leisten.

 

[EuFrank]

Hallo Werner!

...

@ Nichtwähler ...: Wer nicht wählt, wählt die Partei, welche die meisten Stimmen bekommt - rein mathematisch

Der Smilie scheint wohl schon darauf hinzudeuten, dass das weder mathematisch noch logisch korrekt ist.

 

[Werner]

@ Weidebirke: So lange die anderen, denen du die Verantwortung überlässt, nichts beschließen, das dir deine Ruhe nimmt, stimmt das.

Aber stell dir mal vor, 90% der Bevölkerung würden so denken wie du?

 

[EuFrank]

Auch dann. Denn die Sitzverteilung im Bundestag folgt nur aus den gültigen Stimmen und deswegen sind dann die Nichtwähler automatisch Unterstützer der Mehrheit.

So ein Blödsinn! Als Nichtraucher bin ich auch nicht automatisch Unterstützer der Tabakindustrie.

 

[Werner]

[Der Smilie scheint wohl schon darauf hinzudeuten, dass das weder mathematisch noch logisch korrekt ist.

Doch, EuFrank. Das ist völlig korrekt, mathematisch und logisch. Du kannst es ja mal mit einer geringeren Anzahl Wähler durchspielen - dann wird rasch klar, dass ich recht habe. Am Besten mit zwei Wählern und einer wählt nicht oder macht auf "ungültig". Dann macht er aus den 50% Einfluss rasch mal 100%.

 

[Werner]

So ein Blödsinn! Als Nichtraucher bin ich auch nicht automatisch Unterstützer der Tabakindustrie.

Angenommen, es gibt 100 Schachteln Zigaretten zu verteilen, z.B. unter zwei Freunden. Und du nimmst deine 50 nicht, sondern überlässt sie dem Freund. Dann bist du schon mit verantwortlich und unterstützt das.

Man kann ja seine Stimme nicht "vernichten" oder aus dem Wahlvolk austreten. Weil eben die Sitze im Bundestag nur unter den gültigen Stimmen verteilt werden - und die Anzahl der Sitze im Groben vorher festgelegt ist. Also egal, ob 55% wählen oder 95%.

 

[EuFrank]

Hallo Werner!

Geht leider nicht, Weidebirke - stell dir mal vor, anstatt der 50 Millionen Wähler (?) wären es nur zwei. Und du weigerst dich. Denkst du nicht, du hättest dann Mitverantwortung dafür, was der andere Wähler macht?

Der andere Wähler wählt auf alle Fälle eine Partei, die ich aus Gründen der Vernunft nicht wählen könnte. Was bliebe mir für eine Wahl (ausser nicht zu wählen)? Antwort: auch eine der Parteien zu wählen, die aus Vernunftgründen nicht wählbar sind.

Meine Stimme, die ich gegen mein Gewissen geben würde (nämlich einer Partei, die ich gar nicht wählen kann und will) würde den Eindruck erwecken, dass ich mit der Politik dieser Partei einverstanden wäre. Ich wäre eine Art Lügner. Ne Werner! Unter dem Deckmäntelchen der Zustimmung darf man keiner Partei seine Stimme geben, wenn man dieser Partei eben nicht zustimmt.

Ich lasse mich nicht zum Urnenpöbel machen!