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Viele Ängste, wenig Vertrauen

L

Löwenzahn

Gast
Hallo ihr!

Also, um einen Anfang zu finden...
Ehrlich gesagt schreibe ich dies hier, weil ich auf einen Therapieplatz warte und eine Möglichkeit suche die Zeit so zu überbrücken, dass es erträglicher wird. Also, mich auszutauschen, vllt. Tipps zu bekommen wie ich mit für mich schwierigen Situationen umgehen kann.

Ich kann mein Problem nicht einem einzelnen Begriff unterordnen, deshalb versuche ich es gar nicht erst. Das einzige was ich mit Bestimmtheit sagen kann ist, dass ich leider oft sehr unglücklich, traurig usw. bin und in ganz schlechten Phasen wird mir alles gleichgültig, ich fühle dann nichts Bestimmtes mehr. Momentan geht es etwas besser, aber in den letzten Monaten es ein paar mal vorgekommen, dass ich 2 oder 3 Tage nicht aus meinem Bett aufstehen konnte und nur noch geschlafen habe. Es ging einfach nichts mehr. In dieser Phase habe ich sehr oft Selbstmordgedanken gehabt, jetzt kommen sie Gott sei dank seltener.

Was mir oft zu schaffen macht, ist ein starkes Gefühl in mir selbst nichts wert zu sein. Ich fühle mich anderen unterlegen und ausgeliefert, selbst bei Menschen die ich sehr lieb habe. Ich bin ein sehr nachdenklicher Mensch und schäme mich oft für das was ich sage und tue, weil ich oft das Gefühl habe mich anderen aufzudrängen, weshalb ich mich in Wirklichkeit abkapsle. Ich sehne mich nach Nähe und kann sie leider kaum zulassen, weil ich jegliche menschlichen Beziehungen anzweifle.
Es ist verrückt, ich habe Freunde und Familie, und ich weiß dass ich mich sehr glücklich schätzen sollte, aber trotzdem bin ich einsam, weil ich immer denke, dass mich diese Menschen in Wirklichkeit gar nicht so mögen, wie sie es vorgeben.
Man sieht mir meine Unsicherheit nicht an. Ich weiß, dass ich sehr selbstbewusst auf andere wirken kann und in bestimmten Bereichen bin ich es auch, aber nicht wenn es darum geht von anderen gemocht oder geliebt zu werden.
Ich schäme mich zutiefst, wenn ich das Gefühl habe, jemandem zuviel von mir offenbart zu haben und andererseits habe ich ein großes Problem damit oberflächlich mit anderen Menschen umzugehen, also bleibe ich in vielen Situationen isoliert.

Mein Arzt meinte: „Fräulein, sie sind so jung (ich bin 19), tun sie etwas. So bald wie möglich.“ Ich würde wirklich gerne etwas „tun“, aber momentan bleibt mir dies leider verwehrt. Selbsttherapie gelingt mir nicht so wirklich. Ich zieh mich ja selbst immer wieder runter…

Mir fällt es sehr schwer, dass alles hier zu schreiben. Auch wenn ich anonym bleibe fühle ich mich durchschaut, ich weiß einfach nicht weiter. Möglicherweise kann ja jemand meine Empfindungen nachvollziehen?

Gruß Löwenzahn
 
F

Foxa

Gast
Hallo,
ich finde es total selbstverantwortlich und stark, dass du dich um einen therapieplatz kümmerst!!! warum ich dir antworte, ist weil ich beim lesen deines textes mich in wirklich fast allen dingen wiedergefunden habe. im gegensatz zu dir zweifle ich allerdings weniger an mir, sondern ehr an den anderen und sehe mich meist als opfer der ignoranz und egoismus anderer menschen. ich denke das mit dem mangelnden vertrauen beruht auf bestimmten erfahrungen. ich wurde in meinem leben auch shcon unzählige mal unglaublich enttäuscht, bis ich beschlossen habe absolut gefühlskalt zu werden. Bitte gehe einen anderen weg!!! Das war definitiv der Falsche. ich hätte wie du viel früher in eine Therapie gehen sollen (bin jetzt 21 und am beginn der 6. therastude).
eine therapie ist kein spaziergang es ist krass anstrengend, aber alleine gegen den rest zu kämpfen ist npoch anstrengender.
ich glaub nicht, dass ich dir soviel helfen konnte, aber so weisst du das es auhc anderen so geht.
 

pegasus83

Neues Mitglied
Hallo Löwenzahn,

als ich deinen Text durchgelesen habe, habe ich mich selbst darin wieder gefunden. Ich kann deine Gefühle verstehen. Momentan läuft es bei mir wieder ganz gut, aber es immer so ein auf und ab. Ich finde es auf jeden Fall toll von dir, dass du eine Therapie machen willst, den Mut hat nicht jeder! Gehe die Sache langsam an und gebe nicht auf!

Liebe Grüße
Pegasus
 
F

fromswitzerland

Gast
Hallo Löwenzahn,

Ich denke ich kann dich ein wenig verstehen. Auch ich würde mich als (manchmal etwas zu) nachdenklich bezeichenen. Und ich habe es auch schon erlebt dass ich auf dem Bett lag (nicht ganz so lange) und mich fragte ob das Leben überhaupt einen Sinn macht. In solchen Situationen musst du etwas machen, das dich wieder auf die Beine bringt. Ich gehe dann immer ins Krafttraining, da ich danach immer ziemlich glücklich bin und glaube alles schaffen zu können. Ich glaube dass das eher bei uns Männern wirkt, aber du kannst bestimmt auch so etwas für dich finden. Hinzu kommt das mein Zimmer (bei dir ist es vielleicht schon deine Wohnung) oft meinen seelischen zustand wiederspiegelt. Also räume ich dieses mal gründlich auf. Und nun überlegt es sich schon viel besser.

Wenn ich von anderen Menschen enttäuscht werde denke ich oft "ich komme auch alleine klar" oder "denen werd ichs zeigen" oder stelle mir einfach vor wie ich jetz alle irgendwie beeindrucke... geschieht allerdings nie. Oft hätte ich auch gerne jemanden, mit dem ich einfach alles besprechen könnte und der alles mit mir miterlebt - wie eine unsichtbare Begleitung ;). Sollte dich jemals etwas bestimmtes bedrücken so kannst du mir jederzeit eine Privatnachricht hinterlassen.

Liebe Grüsse aus der Schweiz
 
L

Löwenzahn

Gast
Danke für den Zuspruch zur Therapie! Leider ist es in Deutschland gar nicht so einfach schnell Hilfe zu bekommen…

Bei mir hat das ganze wohl auch viel mit schlechten Erfahrungen zu tun… Als Kind war ich sehr, sehr schüchtern und hab seit dem Kindergarten immer eine Angriffsfläche geboten. Praktisch ab meinem vierten Lebensjahr bis ich ungefähr 16 war, kann ich mich nicht daran erinnern keine Probleme mit Hänseleien und Mobbing gehabt zu haben.
Die ständigen Demütigungen haben aufgehört, es hat sich viel in meinem leben zum Positiven geändert, aber wie’s innen drin aussieht ist halt immer so ne Sache.
Ich bin momentan froh dass ich aus der Schule rauskomme, weil ich da nie richtig reingepasst habe. Meine Freunde sind fast alle mindestens fünf Jahre älter als ich, mit Leuten in meinem Alter habe ich, nennen wir es mal, Interessenkonflikte.

@fromswitzerland:
Danke für die Tipps, manchmal hab ich das Gefühl mein Kopf würde explodieren weil da soviel hin und her rauscht… Sport wirkt aber nicht nur bei Männern, mir geht es auch besser wenn ich regelmäßig joggen gehe, nur momentan hab ich viel Stress wegen den Abiklausuren und da fällts mir schwer es regelmäßig zu machen:)

Ich kann total nachvollziehen, wenn du schreibst, dass du dir vorstellst andere zu beeindrucken, das ist bei mir manchmal auch so. Ich denke andererseits aber, dass es viel wichtiger ist Menschen zu finden, die du nicht „beeindrucken“ willst/musst, um es ihnen zu zeigen, sondern weil du sie magst. Und da reicht es meist schon aus so zu sein, wie man ist (auch wenn das ins Klischee passt). Freunde müssen nicht nur einen selbst mögen, man muss auch seine Freunde mögen. Wenn dem nicht so ist, sollte man sich an diesen Personen nicht aufhalten… ich hoffe man kann verstehen, was ich meine.


Gruß
 
F

fromswitzerland

Gast
Hallo Löwenzahn,

Wie dir bestimmt aufgefallen ist erwächst bei mir der Wunsch andere zu beeindrucken eher eus Trotz denn aus etwas sinnvollem^^
Was bei mir auch immer hilft ist ganz sachlich, obiektiv und rational zu denken. Gerade wenn man lustlos im Bett liegt isses (zumindest bei mir) so dass meine Emotionen einfach alle irgendwie ausschalten. Ich fühle mich dann ziemlich leer und gelangweilt. Allerdings ises ja nich so dass man sich physisch nicht mehr bewegen kann. Es braucht zwar etwas Selbstbeherschung und Disziplin, aber wenn man sich dann mal aufgerafft hat und im optimalen Fall irgendjemanden anruft, dann kehrt die Vitalität wieder etwas zurück... Allerdings gelingt mir das eigentlich nicht oft :p
Hoffe du kriegst deinen Therapieplatz bald,

liebe Grüsse aus der Schweiz
 
M

MissPiggy

Gast
Hallo zusammen!

Habe mich soeben bei hilferuf.de angemeldet. Kann mich ebenfalls in deinen Texten und Problemen sehr gut wiederfinden! Dachte schon, ich bin alleine auf dieser Welt! Ich bin jetzt 25. Bei mir hat alles damit angefangen, dass meine Mutter, seitdem ich 9 Jahre alt war zu trinken angefangen hat. Grund dafür war,ständige Unterdrückung ihrer Mutter und der Tod ihres Bruders. Hinzu kamen noch Eheprobleme. Damals war es noch nicht all zu schlimm für mich, das ist erst im Laufe der Jahre hinzugekommen. Habe immer versucht ihr auf irgendeine Art und Weise zu helfen, auch wenn dies mit sehr viel Hass verbunden war. Vor 5 Jahren hat sie Brustkrebs bekommen, was ihr bzgl. der Trinkerei auch zu denken gegeben hat. Heute kommt es nur noch ab und zu vor. Leider habe ich immer noch Angst und einen unheimlichen Druck, wenn ich außer Haus gehe und sie alleine zuhause ist, sie könnte ja zur Flasche greifen. Das bekomme ich einfach nicht aus mir raus. Dies war Nr. 1.

Punkt 2.: Ich fühle mich auch die letzten 2 Monate nicht mehr richtig wohl. Habe zwar ständig solche Phasen. Geht aber nach einiger Zeit wieder. Bin auch ein ziemlich nachdenklicher Mensch und steigere mich in alles wahnsinnig hinein. Total empfindlich und verletzlich. So war ich früher nicht, da hab ich mir nicht alles gefallen lassen. Heute geht das nicht mehr. Bin total eingeschüchtert und ängstlich. Wenn mich jemand dumm anredet, kann ich gar nichts sagen, so baff bin ich. Denke mir dann immer, liegt es jetzt an mir? Bin ich wirklich so ein fürchterlicher Mensch? Hinzu kommt noch, dass ich mich auch total einsam fühle, fast die ganze Clique hat jetzt nach langem Suchen einen Freund und ich...Traue mir auch absolut nichts mehr zu!

Wäre nett, wenn mir jemand weiterhelfen könnte....




Hallo ihr!

Also, um einen Anfang zu finden...
Ehrlich gesagt schreibe ich dies hier, weil ich auf einen Therapieplatz warte und eine Möglichkeit suche die Zeit so zu überbrücken, dass es erträglicher wird. Also, mich auszutauschen, vllt. Tipps zu bekommen wie ich mit für mich schwierigen Situationen umgehen kann.

Ich kann mein Problem nicht einem einzelnen Begriff unterordnen, deshalb versuche ich es gar nicht erst. Das einzige was ich mit Bestimmtheit sagen kann ist, dass ich leider oft sehr unglücklich, traurig usw. bin und in ganz schlechten Phasen wird mir alles gleichgültig, ich fühle dann nichts Bestimmtes mehr. Momentan geht es etwas besser, aber in den letzten Monaten es ein paar mal vorgekommen, dass ich 2 oder 3 Tage nicht aus meinem Bett aufstehen konnte und nur noch geschlafen habe. Es ging einfach nichts mehr. In dieser Phase habe ich sehr oft Selbstmordgedanken gehabt, jetzt kommen sie Gott sei dank seltener.

Was mir oft zu schaffen macht, ist ein starkes Gefühl in mir selbst nichts wert zu sein. Ich fühle mich anderen unterlegen und ausgeliefert, selbst bei Menschen die ich sehr lieb habe. Ich bin ein sehr nachdenklicher Mensch und schäme mich oft für das was ich sage und tue, weil ich oft das Gefühl habe mich anderen aufzudrängen, weshalb ich mich in Wirklichkeit abkapsle. Ich sehne mich nach Nähe und kann sie leider kaum zulassen, weil ich jegliche menschlichen Beziehungen anzweifle.
Es ist verrückt, ich habe Freunde und Familie, und ich weiß dass ich mich sehr glücklich schätzen sollte, aber trotzdem bin ich einsam, weil ich immer denke, dass mich diese Menschen in Wirklichkeit gar nicht so mögen, wie sie es vorgeben.
Man sieht mir meine Unsicherheit nicht an. Ich weiß, dass ich sehr selbstbewusst auf andere wirken kann und in bestimmten Bereichen bin ich es auch, aber nicht wenn es darum geht von anderen gemocht oder geliebt zu werden.
Ich schäme mich zutiefst, wenn ich das Gefühl habe, jemandem zuviel von mir offenbart zu haben und andererseits habe ich ein großes Problem damit oberflächlich mit anderen Menschen umzugehen, also bleibe ich in vielen Situationen isoliert.

Mein Arzt meinte: „Fräulein, sie sind so jung (ich bin 19), tun sie etwas. So bald wie möglich.“ Ich würde wirklich gerne etwas „tun“, aber momentan bleibt mir dies leider verwehrt. Selbsttherapie gelingt mir nicht so wirklich. Ich zieh mich ja selbst immer wieder runter…

Mir fällt es sehr schwer, dass alles hier zu schreiben. Auch wenn ich anonym bleibe fühle ich mich durchschaut, ich weiß einfach nicht weiter. Möglicherweise kann ja jemand meine Empfindungen nachvollziehen?

Gruß Löwenzahn
 
L

Löwenzahn

Gast
@fromswitzerland:
Ja sicher, sinnvoll ist es nicht, aber man kann ja versuchen etwas Sinnvolles daraus zu schließen:) Ich hab für mich festgestellt, dass es mir, wenn ich das Bedürfnis habe jemanden zu beeindrucken, darum geht akzeptiert zu werden. Leider gibt es einige Menschen deren Weltbild sehr klein gefasst ist und die deshalb auch nur wenig Akzeptanz aufbringen können…
Bei mir ist es leider oft schon physisch. Ich bin dann nicht, wie es bei dir ist, gelangweilt, sondern sehr müde und kraftlos und fühle mich richtig krank…, aber ich weiß schon, was du meinst. In schwierigen Momenten tut es wirklich gut mal raus zu kommen und nicht allein in seinem Zimmer über seinen Gedanken zu brüten:)

@MissPiggy:
Allein auf der Welt bist du sicherlich nicht, mir geht es aber ähnlich, wenn ich lese, dass sich Menschen in meinen Sorgen wiederfinden können.
Ich bin zwar nicht in derselben Situation wie du im Bezug auf deine Mutter, aber ich denke, ich kann den Druck, den du empfindest verstehen. Es ist klar, dass du fürchtest, dass deine Mutter rückfällig werden könnte, vor allem weil du schreibst, dass es manchmal noch vorkommt, aber du kannst die Verantwortung dafür nicht allein auf deine Schultern laden. Du hast auch ein Leben, das du leben möchtest und da darfst du zulassen, die Gedanken an deine Mutter und ihren Alkoholismus mal fallen zu lassen.
Was deinen zweiten Punkt betrifft, bin ich wohl nicht so gut geeignet um schlaue Ratschläge zu geben, du hast ja gelesen was in mir vorgeht. Ich musste bei einem Satz schmunzeln: „Bin ich wirklich so ein fürchterlicher Mensch?“ Genau die gleiche Frage, und zwar exakt die Gleiche, habe ich mir auch schon oft gestellt. Also, nein, so fürchterlich können wir nicht sein, sonst gäbe es wahrscheinlich eine Masse an fürchterlichen Menschen;)
Ich kenn leider auch keinen Geheimtipp, aber ich habe immer ein offenes Ohr.


Grüße
 
M

MissPiggy

Gast
Hallo Löwenzahn!

Danke für die netten Worte! Da ists gleich ein wenig leichter, wenn andere genauso denken;-)! Ich muss wahrscheinlich erst einmal mit mir selber klar kommen! Leicht wird es nicht!
 

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