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Zutiefst unglücklich mit allem

Luisa3009

Neues Mitglied
Liebes Forum,
ich habe mich gerade erst angemeldet und begrüße alle, die sich das hier durchlesen.
Ich möchte mir hier, wohl egoistischerweise einmal alles von der Seele schreiben und fange einfach mal so an.
Ich bin 23, gelernte Krankenschwester (derzeit arbeitslos, aber nicht mehr lange), single, wohne alleine, hab mein Leben an sich ganz gut im Griff was Haushalt, Finanzen etc. betrifft.
Ich habe einen halbwegs stabilen Freundeskreis, muss aber dazu sagen, dass ich diesen aufgrund von viel Arbeit in den vergangenen Monaten sowie damals meinem mittlerweile Exfreund stark vernachlässigt habe.

Auch noch kleiner Fakt am Rande, meine Eltern sind geschieden, mein Vater lebt im Ausland und wir haben leider keine gute Bindung. Er ist ein Narzisst und tut seit Jahren so, als hätten wir die beste Vater-Tochter Beziehung, jedoch kann ich ihm nichts anvertrauen und wir haben nur so alle 2 Wochen in etwa etwas Kontakt über Whatsapp.
Mit meiner Mutter habe ich ein super Verhältnis und sie stellt die größte Stütze in meinem Leben dar.
Ich habe eine ältere Schwester, die im Ausland lebt, zu der ich ein normales, nicht zutiefst inniges Verhältnis habe, aber doch geht sie mir manchmal ab.
Hobbys in dem Sinn habe ich keine besonderen, Ich gehe normalerweise gerne ins Fitnessstudio (bin aber trotzdem kein überdrüber Sportfreak) und treffe mich sonst mit Freunden, lebe also ein ganz herkömmliches Leben würde ich sagen.

Ich hatte schon in meiner Jugend immer wieder so Phasen, in denen ich kurz andauernde depressive Verstimmungen hatte. Als ich dann jedoch mit meiner Ausbildung zur Krankenschwester begann, hörte dies komplett auf- das waren wohl die glücklichsten 3 Jahre meines bisherigen Lebens. Ich baute mir einen neuen Freundeskreis auf und hatte meinen ersten Freund (dieser war 14 Jahre älter als ich, hatte sein Leben GARNICHT im Griff, war Alkoholiker und unsere Beziehung war ihm relativ gleichgültig- das Ganze hielt 2 Jahre, ich brauchte lange Zeit, mich von ihm lösen zu können, da ich starke Verlustängste habe, die ich auf die gestörte Beziehung zu meinem Vater zurück führe). Trotzdem hatte ich die Zeit meiner Ausbildung das Gefühl, alles im Griff zu haben- ich begann mit dem Sport, zog in meine erste Wohnung, hatte meinen ersten kleinen Job und war immer gut beschäftigt.
Gegen Ende meiner Ausbildung lernte ich auf einer Dating-App meine aktuell immer noch andauernde Freundschaft plus kennen, in die ich seit etwa einem halben Jahr extrem unglücklich verliebt bin. Es ist sehr schwierig und würde wohl den Rahmen sprengen, hier alles aufzulisten, aber er sagte mir von Anfang an, dass er keine Beziehung will, ich ließ mich darauf ein, verliebte mich und leide nun seit Monaten an der Situation. Versteife mich auf kleine Aussagen oder liebe Gesten seinerseits, und rede mir oft alles schön bzw. rede mir ein, dass es ja doch noch etwas werden könnte. Ich schaffe es mich nicht zu trennen, da ich Angst vor dem Alleine sein habe. Diese Situation belastet mich aber unglaublich. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht daran denke.

Auch in der Arbeit rennt es leider anders als erhofft- Ich bin erst seit etwas über einem halben Jahr fertig mit meiner Ausbildung, und trete jetzt meine dritte Stelle an. In meinem ersten Job waren die Kollegen ein Problem, ich fühlte mich dort einfach nicht wohl und ging ungern arbeiten. Dort kündigte ich nach einem halben Jahr. In meiner zweiten Stelle hielt ich es sowieso nur 4 Wochen aus, da die Arbeitsbedingungen katastrophal waren, dafür aber die Kollegen ein Traum. Ich hoffe nun, dass es in der neuen Stelle klappt.

Ich kann eigentlich garnicht so recht beschreiben, was nun mein Grundproblem ist, aber ich bin einfach so komplett unglücklich. Ich bin jetzt seit einem Monat arbeitslos, und trete in 2 Wochen meine neue Stelle an. Nun mit der ganzen Corona-Situation und dem vielen daheim sein fällt mir eben die Decke auf den Kopf, und man beginnt viel nachzudenken, ich bin sicher, da geht es nicht nur mir so. Jedoch war diese Grund-“Unzufriedenheit” schon davor da.

Ich bin unglücklich in meinem Beruf. Ich liebe ihn, und mache ihn mit Leidenschaft, aber auf der anderen Seite sind sie Arbeitsbedingungen katastrophal, man hat keine Zeit für seine Patienten, die Schichtdienste sind belastend und ich fühle mich manchmal mit der großen Verantwortung überfordert. Alle sagen, dass wird schon mit mehr Erfahrung. Aber in jeder Arbeit die ich bis jetzt hatte bin ich mit Bauchschmerzen hingefahren, und ich kann nichtmal so genau sagen wieso. Manchmal frage ich mich, ob ich doch den falschen Beruf gewählt habe. Wäre ich nicht vielleicht doch in irgendeinem Büro besser aufgehoben?
Ich glaube aber auch, dass ich zu hohe Ansprüche an meine Arbeitsstelle habe. Ich wünsche mir Arbeitskollegen, die wie Familie für mich sind, und ein gutes Miteinander, danach bin ich schmerzlichst auf der Suche. Aber man muss eben echt glück haben, so etwas zu finden. Freunde von mir sagen, dass sie sich täglich auf die Arbeit freuen, ich konnte das noch nie behaupten, und das macht mich irgendwie eifersüchtig. Ich habe Angst, meine neue Stelle anzutreten, weil ich nicht wieder enttäuscht werden möchte, aber jetzt schon weiß, dass es so sein wird. Manchmal glaube ich fast, ich wäre arbeitsfaul, da ich mir einfach ein stressfreies Arbeiten wünschen würde, das jedoch in meiner Berufssparte kaum
wo möglich ist.

Ebenso macht mich mein Liebesleben zutiefst unglücklich. Die Situation mit meiner Freundschaft + belastet mich, da ich mich wie gesagt immer wieder an Aussagen oder Gesten seinerseits hänge und soviel hineininterpretiere. Obwohl mir mein Bauchgefühl und auch alle Anzeichen sagen, dass es einfach nur eine Freundschaft plus ist. Wir sehen uns auch nur etwa alle 3 Wochen, er ist Polizist und arbeitet viel. Ich habe mich auf ihn fixiert, da ich sonst keine andere Männer treffen, somit führe ich mit ihm eine Beziehung, während er davon nichts weiß und mit anderen Frauen schläft. Ich traue mich nicht, es anzusprechen, weil ich ihn nich verlieren will, also mache ich das Ganze mit, denn alles besser als alleine zu sein, oder?

Manchmal könnte ich mich selbst ohrfeigen. Ich würde mich gerne selbst so sehr wertschätzen, dass ich einsehen würde, was mir nicht gut tut, und dass dann abwende. Aber ich scheine nach Herzschmerz förmlich zu suchen, war bei meinem Exfreund schon so.
Ich klammere mich so daran, jede andere hätte schon längst die Kurve gekratzt.

Ich habe versucht, mich mit anderen Männern zu treffen, um nicht so fixiert auf den einen zu sein, aber die schienen eben alle so anders zu sein wie er, und die wollte ich dann alle nicht. Angebote hätte ich immer genug gehabt, aber die waren mir nie gut genug. Ich warte auf etwas, dass nie eintreffen wird und der Gedanke alleine bringt mich zum Heulen. Aber ich finde alles an ihm toll, und ich bezweifle es einfach, jemals wieder so jemanden zu finden, obwohl ich weiß, da gibt es sicher sogar noch Bessere.

Das Problem ist auch, dass ich mein komplettes Glück von diesem einen Mann abhängig mache- wenn wir uns sehen, bin ich der glücklichste Mensch, und die restlichen Tage des Monats warte ich darauf, dass er sich weder meldet oder eben auf unser nächstes Treffen. Ich habe das Gefühl mein ganzes Leben besteht aus Warten. Auch als ich noch gearbeitet habe war ich stark abgelenkt und habe oft auf mein Handy gestarrt und geschaut ob er mir geschrieben hat (das kommt jedoch selten vor, er führt sein Leben eben ohne Gedanken an mich zu verschwenden, außer es ist ihm eben mal danach).

ich will so nicht sein aber ich kann mich nicht losreißen. Ich bin mit allem so unzufrieden. Ich habe auch während Corona sehr viel zugenommen, da ich eben nicht zum Fitness gehen konnte, und mir die Motivation für Sport zuhause gefehlt hat. Es vergeht also einfach ein Tag nach dem anderen, an dem nichts passiert.
Ich versuche, jetzt wo es wieder möglich ist, mehr mit Freunden zu unternehmen, aber auch dann starre ich die ganze Zeit auf mein Handy. Und ich weiß, in 2 Wochen, wenn meine neue Arbeit beginnt, wird es so weitergehen, und dann werde ich wohl noch unglücklicher sein, weil mir auch die Arbeit keinen Spaß macht.

Ich weiß nicht, was mit mir los ist- ich fühle mich genauso wie mit 16 damals.
Und dann gibt es sie doch wieder, die kleinen Momente, wo ich einfach nur glücklich bin (meistens nach einem Treffen mit meiner Freundschaft +), das hält dann vielleicht einen Tag, und dann versinke ich wieder im Selbstmitleid.

Ich freue mich, wenn die Fitnessstudios wieder aufsperren, dann werde ich mich wieder darauf konzentrieren. Darauf freue ich mich wirklich und ich hoffe, es gibt mir ein bisschen mein Glück zurück. Aber wie es ansonsten weitergehen soll, weiß ich nicht. Ich bin 23 Jahre jung und habe das Gefühl, ich verschwende meine Zeit- mit warten- auf bessere, glücklichere Zeiten, aber ich kann irgendwie nichts dafür tun- oder bin zu schwach dazu. Ich hoffe, es pendelt sich alles wieder ein. Mir fehlt einfach etwas, und ich glaube mittlerweile, dass ich mich nach einer Beziehung sehne- auf jemanden, der mich stützt in schwierigen Zeiten und der für mich da ist- so etwas können eben Freunde oder Familie dann doch nicht komplett ausgleichen. Und ich glaube auch, dass wenn es im Privatleben besser passen würde, dass es dann auch beruflich für mich erträglicher wäre.

Das war jetzt einfach nur ein wirres Geschreibe von meiner Seite, aber es hat gut getan, das alles loszuwerden. Ich erwarte hier eigentlich keine Antworten, aber freue mich natürlich trotzdem, von anderen zu hören...
 

RainUniverse

Mitglied
Hallo,
erst einmal vielen Dank das du dich hier geöffnet hast und deinen Lebensverlauf teilst. Ich habe mir alles durchgelesen und glaube, dich verstehen zu können, zumindest in manchen Punkten. Hast du über das alles schon einmal mit jemandem gesprochen ? Wenn nicht, vielleicht wäre es gut, wenn du das tun würdest, entweder mit einer Vertrauensperson oder du suchst dir sogar einen Therapeuten. Die können bei sowas auch immer sehr gut helfen, sodass du am Ende zufriedener bist. Die Situation mit deinem Job kann ich schlecht einschätzen, da ich selbst noch nicht so weit bin. Allerdings würde ich dir trotzdem empfehlen, zu versuchen, von deiner Freundschaft plus wegzukommen, auch wenn das sehr schwer ist. Im Endeffekt sagst du ja selbst, dass es dich unglücklich macht, also vielleicht wäre es gut wenn du jemand neuen kennenlernen würdest und das geht nur wenn du dich vom alten löst. Ist leichter gesagt als getan, aber so wie du dich jetzt fühlst solltest du dich nicht dein ganzes Leben fühlen. Zudem ist Sport auch sehr gut zum Stressabbauen, aber du hast ja eh vor, bald wieder ins Fitnessstudio zu gehen, das kann dir auch helfen. Ich weiß nicht, ob meine Antwort in irgendeiner Art hilfreich war, aber hoffentlich findest du einen Weg, zufrieden zu sein. Von mir auf jeden Fall alles Gute :)
 
J

Joergii

Gast
Hey Luisa,

ich sehe in deiner aktuellen Lebensphase eine sehr große Leere. Dir fehlen Leidenschaften abseits von dem Zwischenmenschlichen, die dich emotinal begeistern. Da sich in deiner beruflichen Situation die größte Veränderung momentan überhaupt versteckt, wünscht du dir dort das alles zu bekommen, was dir im Privatleben fehlt. Ein Job kann so mies sein wie er will, wenn man jedoch gerne nach Hause kommt und weiß wofür man schufften war, dann fällt einem der mieseste Job auch nicht mehr schwer. Wenn man in seinem Privatleben den festen Halt bekommt, ist man für alles andere stark genug. Bei dir läuft es genau andersrum und suchst daher den Halt im Job, damit du stark genug für dein Privatleben wirst.

Daher brauchst du dringend die Veränderungen in deinem Privatleben, die du dir eigentlich für deinen Job wünscht. Deine Freundschaft+-Geschichte hält dich leider dabei wohl am meisten auf, weil du dort die Wunschhoffnung für diese Veränderungen hast und daher lieber auf das Wunder wartest, anstatt die Zügel selbst in die Hand zu nehmen. Das Problem bei dieser Geschichte ist, dass du dich dort in einem schwer loszureißenden Zustand befindest. Denn du hast keine Möglichkeiten die schlechten Seiten und negative Situationen mit diesem Mann kennenzulernen - also überhaupt keine Möglichkeit ihn selbst wirklich kennenzulernen. Dir bleibt nur das Bild, welches du selbst über ihn erschaffen hast, welches mit der Zeit immer göttlicher wird, weil er in diesem Kreislauf immer mehr als deine Rettung erscheint. Die Zeit ohne ihm wird immer schlimmer und dadurch die Zeit mit ihm immer besser und glücklicher. Dort bist du allein durch deine eigene Gedankenkonstruktionen gelandet und gefangen, obwohl es alles andere als die Wahrheit ist, obwohl es dir so scheint. Darüber solltest du dir unbedingt Gedanken machen, dass es für ihn einfach ist sich nur zu melden und kommen, wenn er will und ansonsten nie für dich da sein muss. Daher sieht er immer gut aus und deine Gefühle immer voller Glück. Aber wie wäre es, wenn du doch mit ihm eine Beziehung anfangen müsstest? Du ihn jeden Tag sehen müsstest und er dann auch in unangenehmen Situationen da wäre und du dann durchaus von ihm mehr Interesse an dir erwarten dürftest? Wie lange würde er das durchstehen und dabei immer noch so Gutaussehen, wie jetzt auf der Distanz als Retter in den einsamen Momenten? Mache dir darüber öfters mal Gedanken... und nehme ihn als das wahr was er ist - eine Sexgeschichte - und halte den Blick realistisch anstatt dort mehr rein zu interpretieren als es ist, nur weil du selbst mit dir und deiner Lage unzufrieden bist.

Der Sport wird dir wieder helfen. Aber ich würde dir zusätzlich zum Fitnessstudio zu einem Vereinssport raten.. um mit dem Sport noch mehr Erfolge zu verknüpfen und andere Ziele und Leidenschaften zu bekommen, in denen man aufgehen kann. Und dort eventuell auch etwas zu bekommen, was du dir eigentlich für die Arbeit wünscht.
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

ehrlich, ich weiß nicht warum du diesen Mann so in den Himmel hebst. Dieser Mann hat einfach nur Macht über dich und du machst da mit. Dieser Mann tut dir nicht im geringsten gut, eher das Gegenteil, er zieht dich runter.
Trenne dich von ihm und bringe dein Leben in Ordnung.

Ich bin mir sicher, dass diese Beziehung dich so unglücklich macht das dieses Unglück sich auf dein ganzes restliches Leben ausweitet.

Baue dein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein schnellstens wieder auf sonst wird sich nicht viel in deinem Leben ändern.
Du alleine hast es in der Hand. Warte nicht auf Menschen aus deinem Umfeld, die dich bei der Hand nehmen um dich aus deiner Misere
rauszuholen. Das ist dein Part, nur so ist es nachhaltig.

Fang morgen damit an und verbringe sehr viele Stunden, bevor dein neuer Job anfängt, im Fitnessstudio. Sport kann auch ablenken und den Kopf frei machen. Besser noch du joggst, dass macht glücklich, ohne Witz.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
 

Luisa3009

Neues Mitglied
Hallo,
Vielen Dank an alle Antworten! Ich fühle mich zwar grade ziemlich dämlich, da ich eigentlich auf jeden Beitrag hier einzeln antworten wollte, aber muss ja gestehen dass ich nicht herausgefunden hab, wie ich das anstelle. Also folgt eine allgemeine Antwort :-D

Ich glaube eben leider auch, dass vieles „Unglück“ in meinem Leben von meiner Freundschaft plus ausgeht, und diese Unzufriedenheit dann auf alle Bereiche in meinem Leben übergeht. Ich sehe das auch absolut so, dass mir dieser Mann nicht gut tut, und ich weiß wirklich nicht, warum ich ihn so vergöttere. Vor allem, da ich auch schon viele negative Seiten an ihm entdeckt habe- wenig liebevoll, kalt, verschlossen und unverlässlich/unpünktlich- das alleine müsste doch schon reichen, um ihm endgültig den Rücken zuzukehren, aber leider rede ich ihn mir in meinem Kopf immer schön. Ich denke, es liegt (so oberflächlich das klingt), auch viel an seinem Äußeren und seinem „Status“ (Polizist- stark, Respektsperson, anziehend), da er sehr gut aussieht und ich davor immer nur eher unscheinbare Männer kennengelernt habe. Die sehr gut aussehenden haben sich nie so für mich interessiert.

Den Rat mit dem Joggen habe ich heute gleich umgesetzt, und ich habe auch eine kleine Wanderung zurückgelegt- das hat mir wirklich sehr gut getan. Ich möchte und kann auch gar nicht nur zuhause sitzen und mich eben selbst bemitleiden, das halte ich nicht aus und bringt mir natürlich auch nichts...
Die Vorstellung, mich bei einem Sportverein anzumelden finde ich an sich super! Leider bin ich ein richtiger Feigling was sowas angeht, ich wurde früher von meiner Turnlehrerin gemobbt und habe seitdem Probleme, vor bzw. mit anderen Leuten Sport zu treiben, da ich mich immer selber klein rede und denke, dass ich sowieso nicht mithalten kann. Es ist eigentlich ein Wunder dass ich mich in ein Fitnessstudio gehen traue... Aber sehnen würde ich mich nach einem Gruppensport, wo man auch gegenseitig sich motiviert und Freude an den Erfolgen hat. Falls hier jemand also Vorschläge für eine Gruppensportart hat, die auch von einer nicht allzu sportlichen Person ausgeführt werden kann, ich bin offen für Vorschläge!

Ich treffe mich nun wieder viel mit Freunden und versuche, mich irgendwie abzulenken- an manchen Tagen gelingt das sicherlich besser als an anderen, aber ich gebe mir Mühe. Ebenso werde ich wohl versuchen, mich auch für die Männerwelt wieder etwas zu öffnen, habe auch überlegt, mich wieder auf der Dating-App anzumelden, was habe ich denn zu verlieren? Das mag jetzt sehr hart klingen und dafür ernte ich vielleicht Kritik, aber mir fällt es wesentlich leichter mich von einem Mann zu trennen, wenn ich jemanden Neuen kennengelernt habe. Bei meinem Exfreund habe ich es ohne geschafft, aber ich fürchte bei diesem Exemplar wird es mir diesmal nicht möglich sein. Aber wir führen ja keine Beziehung also wird das ja erlaubt sein.

Ich bedanke mich auf alle Fälle für die Antworten und werde versuchen, die genannten Tipps umzusetzen!
Ich habe auch schon überlegt, eine Therapie zu machen, da ich gerne meiner emotional selbstverletzenden Art was Dating und Männer betrifft gerne mehr auf den Grund gehen würde, da ich denke, dass das etwas mit meiner Vater-Beziehung zutun hat. Und meine Verlustängste finde ich eben teilweise auch bedenklich...

LG und danke noch einmal!
 
J

Joergii

Gast
Na da hast du jetzt wirklich gut erkannt, warum du eigentlich dem Mann so verfallen bist. Jetzt musst du mit dieser Sicht auch einsehen, dass es keine wirklich Liebesbindung zu ihm ist - also das Wort Liebe streichen - und dafür das Wort Sucht ersetzen. Du bist einfach nach den wenigen Eigenschaften die er bietet süchtig - vor allem, weil er der einzige momentan ist, der dies in deinem Leben gerade zu bieten hat. Dadurch brauchst du wahrscheinlich auch tatsächlich erst einen anderen Mann, um dich von ihm lösen zu können. Es ist halt wie mit fast jeder anderen Sucht auch.

Ich selbst bin Cheerleader, daher kann ich gar nicht anders als diese Sportart als Gruppensportart vorzuschlagen. Alles was man dazu braucht, das lernt man dabei. Denn Technik ist wichtiger als die eigentliche sportlichkeit, auch wenn es gleichzeitig ein richtig harter Sport ist. Aber daran gewöhnt man sich nebenbei. Zudem lehrt dieser Sport wie kein anderer Sport andere Menschen zu vertrauen und vor allem vertrauen geschenkt zu bekommen. Durch diese Erfahrungen ist dieser Sport auch schon von Anfang an sehr Familär. Auch dein jetziges Alter stellt kein Problem dar, denn man muss ja sich jetzt nicht das beste Meisterschaftsteam schlechthin suchen. Schnupper dort mal bei einem Verein vorbei, du hast nichts zu verlieren.. nur etwas zu gewinnen. Sei es nur mal einen hier unbekannteren Sport etwas besser kennenzulernen. :)
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

ich freue mich über deinen Beitrag den du geschrieben hast.
Du schreibst sehr selbstreflektiert, dass gibt Anlass zur Hoffnung.

Wenn du das alles umsetzt, was du beschrieben hast, dann sehe ich dich auf einem guten Weg.

Nur mit einem bin ich nicht deiner Meinung.
Auch unscheinbare Männer können super sein, da sie vermutlich das Herz am rechten Fleck haben. Langweilig dürfen sie aber natürlich nicht sein. Trotzdem würde ich sie nicht gleich ausschließen.

Was Gemeinschaftssport angeht.
Erkundige dich was alles in deiner Stadt angeboten wird. Nichts ist verpflichtend wenn du dort in den Verein mal reinschnupperst. Man darf, so kenne ich es, eins, zweimal reinschauen und mitmachen, um dann zu sehen ob es für einen passt.
Bei manchen Sportarten muss man sich eventuell auch einige Dinge zulegen um den Sport auszuüben, wenn man dann dort aktiv mitmachen möchte.
Vor dieser Geldausgabe solltest du sicher sein, diesen Sport auch ausüben zu wollen über einen längeren Zeitraum.

Aus meiner Vergangenheit. Ich wurde immer sehr nett aufgenommen von den anderen Mitgliedern. Wenn du dich da etwas öffnest wird mal dir sicherlich freundlich entgegen treten und dir Hilfestellung geben.

Nimm deinen Schwung, wie durch die Wanderung und das Joggen mit und verändere dein Leben jetzt so, dass es dir eine Freude ist zu Leben. Wenn es zeitlich passt, morgen gleich wieder eine Runde joggen gehen. Jedes mal wenn Zweifel kommen, besonders mit diesem Polizisten, Schuhe an und raus zum Joggen.

Ich hoffe doch sehr das du immer mal von Zeit zu Zeit hier ein Update geben wirst damit wir an deinen Veränderungen Teil nehmen können.
Bzw. dir einen Schups geben können wenn du wieder in alte Verhaltensmuster fallen möchtest.
Ich denke, du bist ein ganz taffes Mädel, dass nur ein wenig aus der Spur gekommen ist.

Viele Grüße,
Muir
 

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