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Zur Weihnachtsfeier gehen oder nicht?

Ich würde auch hingehen und nett lächeln.
Entweder es wird nicht so schlimm wie befürchtet oder du geht eben früh.

Du fällst jetzt schon negativ auf weill du dich eher zurück ziehst. Es ist verständlich das du zeit für dich willst, aber der Laden tickt eben so wie er tickt.

Die veranstaltung ist zeitlich sehr begrenzt. Wir reden hier von einmalig ein paar stunden. Wenn das aber so wichtig ist wie du es hier beschreibst dann kann das sein das ein nichterscheinen dir noch über wochen oder monate nachgetragen wird wohingegen dir ein erscheinen positiv ausgelegt werden kann.
 
Guten Morgen, ich weiß nicht ob ich zur Weihnachtsfeier meiner Firma kommen soll oder nicht.

Ich verstehe mich mit den meisten Mitarbeitern einfach nicht und da ich Partys und Gespräche und so viele Menschen sehr anstrengend finde, tendiere ich zum Absagen. Habe auch ein bisschen Angst mich zu blamieren, da ich schon einige Male ins Fettnäpfchen getreten bin.

Ich meine sonst würde ich die privat auch nicht sehen wollen, und die Feier ist natürlich nach der Arbeit, wo ich längst nach Hause will. Nur rät mir bisher jeder aus meinem Freundeskreis, über meinen Schatten zu springen, da ich schließlich meinen guten Willen zeigen muss und ich mich vielleicht doch mit jemandem anfreunde.

Ich werde aber richtig nervös, wenn ich daran denke, entweder ein paar Stunden schweigend da zu sitzen oder etwas derart peinliches zu sagen, dass ich meine Anwesenheit noch wochenlang bereuen werde.

Was meint ihr? Auf mich selbst hören oder mich dazu zwingen?


Hallo Cupido,
ich (w, 52 Jahre) kann Deine innere Zerrissenheit und Dein Zögern in Bezug der Weihnachtsfeier gut verstehen.
Mir ging es mal ähnlich wie Dir. Mittlerweile bin ich "leider" berentet aufgrund von Mobbing am Arbeitsplatz und Ausgrenzung während der Schulzeit sowie im sozialen Bereich.

Auch mir ging es im Job (fast 20 Jahre Betriebszugehörigkeit) nicht gut.
Anfangs waren alle sehr "nett". Doch mit der Zeit und den Jahren wurde man nur noch ausgenutzt und teilweise sogar bewusst ignoriert.
Dabei war ich diejenige, die für viele Mitarbeiterinnen geschrieben hat (früher am Anfang noch auf der Schreibmaschine mit dem Durchschlagpapier (Kohlepapier), später dann am PC).

Übrigens:
Als es damals hieß, wir bekommen alle demnächst einen Computer, war ich von meinen anderen Kolleginnen, die ebenfalls Phonotypistinnen waren, die letzte, die einen zur Verfügung gestellt bekommen hat. Dabei hatte ich im Vergleich zu den anderen schon für mehrere Abteilungen zu schreiben.

Naja, ich komme vom Thema ab.
Ich bin in den fast 20 Jahren ganze 3-mal bei einer Weihnachtsfeier und 2-mal bei einem Betriebsausflug dabei gewesen.
Wohlgefühlt habe ich mich aufgrund der "lieben" Kollegen dort nicht.
Wie oben erwähnt, wurde ich gemobbt und gemieden. Nur wenn kein anderer da war, bin ich wichtig gewesen.
Ansonsten hat mich von sich aus, außer es wollte jemand etwas arbeitsmäßig von einem, niemand angesprochen.

Dabei habe ich in den letzten Jahren im Beruf noch in der Telefonzentrale und der Postabfertigung gearbeitet.
Wie sagt man: "Mädchen für alles".

Ich habe im Übrigen Kauffrau für Bürokommunikation gelernt. Dazu gehörte früher noch die Stenografie und das Schreibmaschine-Schreiben.

Die Entscheidung, ob Du zur Weihnachtsfeier gehen sollst, kann ich Dir leider nicht abnehmen.

Darf ich wissen, welchem Beruf Du nachgehst und wie alt Du bist?

Es tut mir für Dich sehr leid, dass Du dort so Schwierigkeiten hast.

Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, Dir eventuell professionelle Hilfe zu suchen?

Eine Therapeutin bzw. kann Dir zwar in Deiner Situation am Arbeitsplatz nicht helfen, jedoch können sie in erster Linie als Zuhörer fungieren und Dich etwas auf Deinem Weg begleiten.
Es wird Dir zumindest im ersten Moment nach den Gesprächen besser gehen und Du kannst ein wenig klarere Gedanken fassen.

Lass' es mich bitte wissen, wie Du Dich entscheidest.
Vielleicht gibt es ja noch eine Möglichkeit für Dich, in gewisser Zeit sich nach einem anderen Arbeitgeber umzusehen.

Doch was viel wichtiger ist, während der Therapie ein gesundes Selbstbewusster und Selbstvertrauen aufzubauen.
Das wird gerade in unserer heutigen Zeit, die eine absolute Leistungs- und Ellenbogengesellschaft geworden ist, immer relevanter.

Ich wünsche Dir viel Glück und Kopf hoch.
Die Erfahrung sagt mir, es ist nicht einfach, doch Du bist nicht allein.
 

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