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Zukunft ohne Perspektive

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a_Augsburger

Gast
Das könnte durchaus auch organische Ursachen haben, in Frage kämen hier Milz, Leber und Nieren oder auch Unterfunktion der Nebennieren.
Evtl. hast du auch Vitamin D - Mangel, falls du zu wenig raus gehst.
Vitamin D wird am besten mittags gebildet, 30 min an der frischen Luft sind ausreichend.
Die Nebennieren produzieren genauso wie die Schilddrüse Hormone.

Lt. TCM könnte es an der Ernährung liegen. Kuckst du hier:
Unzureichende Milz mit der Stagnierung der Feuchtigkeit PI QI XU + SHI


Laut TCM wird die Milz durch die erhöhte Belastung, Sorgen und Nachdenken, durch die übermäßige Konsumation süßer Gerichte und kühler Lebensmittel erschöpft und geschwächt. Die so geschwächte Milz kann die Nahrung nicht richtig verarbeiten. Die Folge ist die Ansammlung der Flüssigkeiten oder die Stagnierung der schädlichen Feuchtigkeit SHI. Die angesammelte Feuchtigkeit „löscht“ das natürliche physiologische Feuer der Milz. Es entsteht ein Teufelskreis, wenn die Milz zu schwach ist, dass sie die Feuchtigkeit mit Hilfe des physiologischen Feuers und der Energie verdampfen kann, und die stagnierende Feuchtigkeit hindert zugleich die Milz daran, dass sie wieder regenerieren und ihre Energie Qi und Yang ergänzen kann. Der Zustand stellt einen Mangel auf dem Niveau der Milz und einen Überschuss an Feuchtigkeit dar.
Die unzureichende Milz mit der Stagnierung der Feuchtigkeit beginnt oft schon im Kindesalter infolge der übermäßigen Konsumation von Süßigkeiten, Fetten, Ölen oder Weizen. Der Weizen bringt nämlich die sog. Kühle und Feuchtigkeit, und deshalb löscht er das Feuer und erhöht zugleich auch die Feuchtigkeit. Dank des übermäßigen Verzehrs von Weizen lösen wir heute die „Epidemie“ der Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) und ähnlich steht auch die hohe Aufnahme von Milch und Milchprodukten hinter vielen Allergien gegen Eiweiß der Kuhmilch.
Beispiele der unzureichenden Milz mit der Stagnierung der Feuchtigkeit PI QI XU + SHI:

  • übermäßige Müdigkeit, Schlafsucht, Erschöpftheit, Leistungsunfähigkeit (geistig und auch physisch )
  • unspezifische Verdauungsbeschwerden (Gefühl der Fülle nach dem Essen, weicherer Stuhlgang, Blähungen…)
  • Zöliakie (Allergie oder Glutenunverträglichkeit)
  • Laktoseunverträglichkeit und Allergie gegen Eiweiß der Kuhmilch
  • chronisches Ermüdungssyndrom oder Burn-out-Syndrom
  • Cellulitis bei Frauen
  • Fettsucht des Typs Feuchtigkeit/Kälte (weicher Hängebauch – auch Männer)
Empfohlene Lebensmittel: Laut TCM werden allgemein leichte und einfach verdauliche Gerichte empfohlen, wie Suppen, gedünstetes Fleisch und gedünstetes Gemüse, gekochte, trocknende und erwärmende Gerichte. Eine gute Möglichkeit ist gekochtes Gemüse mit Reis, Graupen, Hirse, Polenta, Hafer, Bulgur, Couscous, Erbsen oder Hiob-Tränengras (Weiße Perle des Ostens 910), Linsen, Bohnen (am besten weiße Bohnen), Kichererbsen oder mit Süßkartoffeln. Geeignet ist auch eine kleinere Menge austrocknender tierischer Eiweißstoffe, wie Huhn, Kaninchen, Hahn, Pute (möglichst aus der Hauszucht), weiße Fische und Obst (gekocht als Kompott). Eine geeignete Ergänzung der Gerichte ist der Zusatz austrocknenden und erwärmenden Gewürzes, wie Ingwer, Zimt, Nelke, Muskatnuss, schwarzer Pfeffer oder Kardamom.Zum Frühstück werden z.B. dasGetränk der chinesischen Weisen (900) oder Malzkaffee empfohlen. Jedes Essen ist stets gründlich zu zerkauen und zu zerbeißen!
Nicht empfohlene Lebensmittel: Allgemein werden keine sog. kalten und feuchten Gerichte empfohlen. Zu den kühlen Lebensmitteln gehören z.B. Gerichte aus dem Kühlschrank, rohes Gemüse (Kopf- oder Eissalat, Gurken, Sellerie, Spinat, Tomaten), rohes Obst (vor allem Melonen und Birnen), Bohnen Mungo, Meeressalgen, Buchweizen, Weizen, alle kalten Getränke oder Getränke mit Eiswürfeln.<0}
Zu den feuchten Lebensmitteln gehören z.B. weißer Zucker (er ist durch Malzextrakt oder getrockneten Malzextrakt aus Gerstenmalz zu ersetzen), Honig, Melasse, Kuhmilch und Milchprodukte, Zitrusfrüchte und Säfte, Ananassaft, weiter sämtliche fetten, fettreichen, gebratenen und öligen Gerichte (Pommes frites, Schnitzel, Steaks...) (…). Ebenfalls erhöht das Trinken der Flüssigkeiten unmittelbar vor und während des Essens den Zustand der Feuchtigkeit auf unseren Flüssen und macht sie zu einem mooriges Terrain in unserem Magen und in der Milz!

(Quelle: Die hufigsten Ernhrungsbeschwerden laut TCM - Aus dem Nhkstchen der TCM)


Falls du dich hier wieder findest empfehle ich "Das große Handbuch der Chinesischen Ernährungslehre" von Manuela Heider de Jahnsen.
 
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Gast

Gast
hust... man sollte vielleicht deutlich drauf hinweisen, dass a_augsburgers ausfuehrungen zur milz mit modernen naturwissenschaftlichen und medizinischen erkenntnissen absolut gar nichts zu tun haben. was da ueber die milz behauptet wird, ist ja abenteuerlich...
 
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a_Augsburger

Gast
hust... man sollte vielleicht deutlich drauf hinweisen, dass a_augsburgers ausfuehrungen zur milz mit modernen naturwissenschaftlichen und medizinischen erkenntnissen absolut gar nichts zu tun haben. was da ueber die milz behauptet wird, ist ja abenteuerlich...
Wenn man die Welt immer nur mit dem Chemiebaukasten betrachtet, dann ist die ganze TCM wohl äußerst abenteuerlich. Ich frage mich dabei aber, warum die Chemie kein Leben erschaffen kann, wenn jedes Lebewesen doch nur aus ein paar Atomen und Molekülen besteht, wie es die Wissenschaft ja gerne behauptet und warum die Wissenschaft all unsere Krankheiten nicht wirklich heilen kann.
 
G

Gast

Gast
Wenn man die Welt immer nur mit dem Chemiebaukasten betrachtet, dann ist die ganze TCM wohl äußerst abenteuerlich. Ich frage mich dabei aber, warum die Chemie kein Leben erschaffen kann, wenn jedes Lebewesen doch nur aus ein paar Atomen und Molekülen besteht, wie es die Wissenschaft ja gerne behauptet und warum die Wissenschaft all unsere Krankheiten nicht wirklich heilen kann.
ich betrachte die welt einfach, wie sie ist.

dass die wissenschaft nicht alles heilen kann, ist kein grund, an abenteuerlich herbeiphantasierte storys ueber die milz zu glauben.
 
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Gast

Gast
Uff, das ist ganz schön viel. Vieles, was ich kenne und häufig lese. Man kann es übrigens besser lösen, je konkreter man wird (was du in deiner Therapie lernen wirst). Zum Beispiel könnte es hilfreich sein, wenn du erzählst, was du studierst, welche Diagnose du hast und womit du im normalen Alltag Schwierigkeiten hast. Egal, wie lang die Aufzählungen sind, werde halt konkret und situationsbezogen!

Zunächst mal habe ich beobachtet, dass ein früher Studienabbruch Zeit sparen kann. Allerdings für flexible Leute. Wenn du aber Theoretiker bist und eine Ausbildung eher keine passende Alternative ist, denke darüber nach, was dir das Studium erleichtern könnte und wer dir dabei helfen könnte:
- Ein Therapeut und ein Arzt können dir beispielsweise Atteste geben und sogar Medikamente.
- Die psychosoziale Beratung deiner Uni kennt sich hingegen besser mit Angeboten an deiner Uni aus und gibt auch selbst Infos/ Kurse zum Lernen und zur psychosozialen Gesundheit.
- Bafög-Amt und Eltern können finanziell unterstützen.
- Die Agentur für Arbeit hat ein Hoschulteam und bietet etwas zur Orientierung und zum Ausprobieren an.
- die Volkshochschule und andere Einrichtungen bieten manchmal Kurse für essentielle Kompetenzen, an denen man als Student und Arbeitsloser günstiger teilnehmen darf. Gerade Büroarbeit und Rhetorik werden dort angeboten. (Oder du guckst an deiner Uni nach Kursen.)
- Praktika sind eine Sache, die ich nicht umgehen würde, lieber probieren vorm Studieren!
- Kommilitonen sind aber die besten Ansprechpartner, auch Alumni. Egal ob online oder real.

Unter Umständen ist auch ein duales Studium bzw. die FH besser, selbst wenn man evtl. weniger verdient. Aber mein Gott, das Geld ist doch erstmal unwichtig!

Wie wäre es mit einer offiziellen Pause, einem Urlaubssemester? Leider studierst du nicht auf Diplom, aber ein Semester kann man auch im BA oder MA einrichten. Wichtig ist die Absprache mit der Uni, weil sie festlegen, wer das machen darf. Ansonsten habe ich nach der Uni lange Pause gemacht und muss sagen, dass mir es danach weniger geholfen hat. Ich hätte früher einlenken sollen, da ich regelrecht mit zermatschtem Gehirn weiter gemacht hatte. Als ich nach dem Studium dann Pause hatte, habe ich quasi nur im Zimmer gehockt und mich so natürlich nicht effektiv erholt. Ein bisschen Anregung braucht man schon. Gerade von außen. Eine weitere Möglichkeit ist ein halbjähriges Praktikum oder ein Auslandssemester. Beides kommt bei Firmen gut an, beides bringt Chancen und es ist beides mehr oder weniger wie eine Pause. Auch hier musst du dich aber früh mit der Uni absprechen, sonst gibt es ein böses Erwachen.

So an sich klingst du stark am Ende, aber hier im Thread geht es nich einigermaßen. Das ist schonmal ein gutes Zeichen! :) Da steckt auch noch ein Fünkchen Energie in dir, denn sonst hättest du nicht bis zum 4. Semester durchgehalten. Der kritische Punkt ist, ob du mit dem Studium Probleme hast oder mit deiner Psyche. Und bisher kam die Psyche zumindest im Text an sekundärer Stelle, oder? Wenn du dir Hilfe holst und das hast du ja schon gemacht, kannst du aktiv bleiben. Lass dich erstmal bei egal was nicht unterkriegen! Etwa die Hälfte der Studentenschaft erlebt Ähnliches wie du und ich finde, du hast auch ein Recht darauf, dich ausprobieren und zu gucken, was du brauchst. Lieber jetzt als später! Die jetzige Krise ist im Prinzip eine Präventionsantwort deines Körpers. ;)

Du bist nicht die einzige Person mit solchen Schwierigkeiten. An sich muss ich aber schon sagen, dass du manchmal etwas sehr drastisch schreibst. Signalwörter sind z.B. "Sinn", "nie" oder "kein". Das ist gerade für Depressive und Pessimisten eine typische Sprache. Generell weiß kein Mensch, wie sein Leben verlaufen wird oder wie es hätte sein können. Das wissen nur Geschichtenerzähler über ihre Figuren. Auch eine Persönlichkeitsstörung heißt nicht, dass man nie wieder glücklich wird. Im Übrigen heißt es noch weniger, dass man eine "gestörte Persönlichkeit" hat... Darüber sollte dein Therapeut dich aufklären!

Den Sinn zu suchen, halte ich für eine gefährliche Idee. Ich kenne Leute, die auf Sinnsuche waren und sich für eine lebensbeende Aktion entschieden. Du kannst dem ganzen aber mehr Verständnis geben, indem du dir mal aufschreibst, wie es zu deiner Studienwahl kam. Schreibe aber positiv, statt "Ich musste studieren" oder "Ich hatte keine andere Idee" so etwas wie "Die Berufschancen werden höher und vielfältiger". Okay?
Auch eine Methode zur Berufsorientierung ist, wenn du dir aufschreibst, was du a) gut kannst, b) sehr gut kannst und c) gerne macht bzw. einsetzt. Selbst wenn da nur "kochen" steht, kann das ein Hinweis sein!

Da nun das nächste Semester beginnen wird, wirst du wieder wählen müssen. Du kannst das 5. Semester machen, abbrechen oder Pause machen. Entscheide mit jemandem zusammen, damit du am Ende nicht überfordert bist. Es ist anfangs schwer, aber geteiltes Leid ist tatsächlich halbes Leid. ;)
 
A

a_Augsburger

Gast
ich betrachte die welt einfach, wie sie ist.

dass die wissenschaft nicht alles heilen kann, ist kein grund, an abenteuerlich herbeiphantasierte storys ueber die milz zu glauben.
Weißt du, die TCM ist eine sehr alte Medizin und sie ist eine Erfahrungsmedizin. Sie hätte wohl nicht so lange überlebt, wenn alles Humbug wäre, was sie lehrt und ich bin auch davon überzeugt, dass die Chinesen nicht alle dumm sind. Die TCM hat lediglich andere Erklärungsmodelle als die Schulmedizin, die ja ebenfalls Erklärungsmodelle verwendet. Diese sind eben chemischer Natur und wenn das chemische Modell nicht mehr ausreicht, dann wird es halt auf die Psyche geschoben. Für mich ist wichtig, was bei der Sache rauskommt, ob eine Krankheit geheilt werden kann. Oft betrachtet man mit unterschiedlichen Modellen ein und die selbe Sache, nur aus verschiedenen Blickwinkeln.

Ich wollte mit meinem Beitrag auch keine Grundsatzdiskussion anzetteln. Mir ging es lediglich darum, dem TE einen anderen Blickwinkel aufzuzeigen, der da lautet, es kann auch an der Ernährung liegen. Und mal ehrlich, welches Risiko ist dabei, es einfach mal auf diese Art auszuprobieren? Wenn es wirkt, hat er gewonnen und wieder mehr Energie. Wenn nicht hat er trotzdem nichts verloren.
 
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Gast

Gast
Du bist nicht allein!
Leider habe ich auch kein Patentrezept für dich, da es mir ähnlich geht, aber allein dein Bericht hat mir ein wenig geholfen mich nicht mehr so allein mit meinen Problemen zu fühlen. Danke!
 

sabre

Mitglied
Wenn du und andere ohne Perspektiven seit, was bin dann ich (soll Mut machen):

Ich habe nur einen Realschulabschluss (der leider gesellschaftlich wertlos geworden ist) und vor kurzem eine Autismusdiagnose auf unmögliche Weise (erkläre ich ein anderes Mal) bekommen.
Das Arbeitsamt hat mich am 24.9. aus der Ausbildungssuche rausgenommen, weil es nichts für mich tun kann.
Also stehe ich auch ohne Rentenversicherung zur Zeit da.:(

Ich werde in der Zukunft eine Bezieherin von Grundsicherung sein, da ich weder Anspruch auf Hartz 4 habe noch auf Sozialhilfe. :wein:

Und ihr sagt ihr hättet keine Perspektiven.

Nur wer mal einen richtigen Tritt in den Hintern möchte, ansonsten überspringen:
Lernt doch einfach eine sehr, sehr niedrige Ausbildung (definiert als Ausbildung ohne Zukunft), die keinen Abschluss erfordert und dann sagt noch einmal ihr hättet keine Perspektiven.:mad:

Ich hoffe, dass hat einige wieder auf die Beine gebracht und Ihnen gezeigt, dass sie doch Chancen haben. Es klappt halt nicht bei allen gleich gut, aber wenn es bei diesen Leuten mal klappt, dann richtig.;)
 

XAnonym

Mitglied
Gast #26,
erst mal ein dankee für deine sehr ausführliche Antwort!

Was bestimmte Dinge angeht werde ich nicht viel preisgeben. Ein mal wegen der Anonymität, was mir, wie mein Username andeutet, relativ wichtig ist. Zum Anderen denke ich aber auch, dass es in meinem Fall nicht unbedingt notwendig oder hilfreich wär besonders ins Detail zu gehen. Ich möchte ja mit eurer Hilfe "lernen", wie ich mit meinen Problemen selber besser klar komme. Je konkreter es wird, umso höher die Gefahr, dass ich jeden einzelnen Schritt vorhergesagt bekomme und daraus selber nichts begreife. Also ich befürchte, mir wäre nur wirklich geholfen, wenn ich das Grundlegende begreife, damit ich dann im konkreten Fall eben selbst in der Lage bin zu wissen, was ich tun muss.

Da ich nicht flexibel bin, falle ich wohl in die Kategorie Theoretiker. Zu Praktika und Auslandssemester hab ich ja schon geschrieben, wieso das keine Option ist.
Diagnosen sind in meiner Therapie eigentlich so gut wie kein Thema, ich werde auch ganz gewöhnlich behandelt. Ich will mich nicht hinter meiner Störung (Ängstlich-vermeidende Persönlichkeit) verstecken, aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass ich u.a. dadurch in sehr vielen Bereichen große Schwierigkeiten habe...

Was das für Schwierigkeiten sind? Wie ich ein paar Seiten vorher mal erwähnt habe, bin ich sozial ziemlich defizitär. Entweder wirke ich reserviert und zeige kaum Gefühlsregungen (weil ich versuche meine innere Anspannung und Unsicherheit zu überspielen) oder ich werde von anderen als verwirrt, nervös, apathisch, hilfsbedürftig oder neben-der-Spur beschrieben. Reden fällt mir schwer und Gespräche verlaufen sehr knapp und angestrengt. Ich kriege kaum korrekte Sätze heraus und rede auch Unsinn, den ich eigentlich gar nicht sagen möchte. Auf Augenhöhe verläuft es schon gar nicht, ich sage schnell zu allem ja und Amen, kann im Gespräch nicht mein Anliegen vorbringen oder argumentieren.
Einfache schriftliche Korrespondenz ist für mich Schwerstarbeit. Kann mich nicht ausdrücken. Jedes Wort ist so anstrengend. Für eine längere Nachricht wie diese wälze ich seitenweise Syonymwörterbücher aus dem Internet.
Ich kann mir kaum was merken. Vergesse z.B. wo Leute wohnen, die ich schon häufiger besucht habe. Ich könnte noch einige andere Dinge nennen wie z.B. meine Orientierungslosigkeit usw.

Bafög beziehe ich sowieso und zusätzlich unterstützen mich meine Eltern noch etwas, anders könnte ich das ja eh nicht finanzieren. Aber das hat sich mittlerweile auch erledigt! Mein Bafög wird mit sofortiger Wirkung gestrichen, weil ich ich die Regelstudienzeit nicht einhalte nach derzeitigem Zwischenstand.
Jetzt hab ich es auch endgültig schwarz auf weiß – dass ich mich einerseits quasi nur mit meinem Studium und mit sonst gar nix befasst habe wie ein Workaholic, und trotzdem gleichzeitig nicht ein mal die Mindestanforderungen erfüllt habe in meinem Studium. Das ist als Gewissheit sehr erbärmlich und erniedrigend.

Ich neige sehr zum pessimsische Denken. Für meine Zukunft sehe ich aber nach "objektiven" Standpunkten wirklich schwarz. Trotzdem glaube ich zu wissen, was du mir sagen möchtest. Es kommt eben darauf an, wie man eine Siutation betrachtet und da neige ich dazu, immer stark das Negative zu betonen, obwohl man es auch nach dem Gegenteil ausdrücken kann.

Diese Berufsorientierungsmaßnahme ist bei mir wohl leider nicht erfolgsversprechend. Ich hab das schon mehrfach von der Schule oder Arbeitsagentur aus gemacht... da blieb nie viel übrig. Das was noch da war, war eher vernichtend. Wie erwähnt, ich sehe nicht, dass ich irgendwas gut kann.




Ich muss lernen mich nicht mehr so an mein Studium festzuklammern. Dass ich auch in allen anderen Branchen, Jobs und Fachgebieten nicht werde fußfassen können, sollte mich davon möglichst auch nicht abhalten. Selbst wenn ich generell gern auf meinem Gebiet studiere (bzw. gerne richtig studieren würde), muss ich mich von der Vorstellung lösen, mein Studium jemals erfolgreich abzuschließen oder etwas in dieser Richtung beruflich zu machen. In der Therapie hieß es zwar, dass meine Gefühle nicht richtig zu mir durchkommen, aber ich merke doch, wie stark ich diesbezüglich mit mir selbst hadere, wenn es z.B. um meine Zukunft geht. Die Einsicht, dass ich all das in meinem Leben nicht erreichen werde, alleine ist nicht ausreichend, sondern entscheidend wird sein, dass ich endlich lerne das zu akzeptieren. Und da hab ich noch einen weiten Weg vor mir, bis ich vielleicht irgendwann damit klarkomme, dass ich niemals ein normales erwerbstätiges Leben und nie mehr eine funktionierende Gedankenwelt/geistige Leistungsfähigkeit haben werde. Ein Querschnittsgelähmter wird schließlich auch nicht ohne weiteres zum Sprintolympiasieger. Ich muss aufhören mich dagegen zu wehren. Aber ich kann mich bislang schon für die Beiträge hier bedanken, die mir immerhin zu dieser Erkenntnis verholfen haben. Je früher der Schalter in mir umgelegt wird, umso besser. Und wenn ich nicht, bleibt im Zweifel ja immer noch "Plan B".

Danke auch für die anderen Antworten.
sabre, das tut mir wirklich Leid, das meine ich völlig ernst. Klingt nach einer schlimmen Situation, aber dennoch habe ich nicht den Eindruck, dass meine Sorgen unberechtigt wären.
 
A

a_Augsburger

Gast
Gut, das klingt in der Tat erst einmal ziemlich ausweglos und vernichtend für deinen bisher gewählten Lebensweg.
Was mir dabei sehr imponiert, dass du trotz deiner Einschränkungen Biss hast und versuchst, deine Ziele zu erreichen.
Ich finde übrigens absolut nicht, dass du dich nicht ausdrücken kannst.

Zu deiner Situation:
Es kann auch sehr befreiend sein, Dinge loszulassen, die so nicht zum Ziel führen werden.

An deiner Stelle könnte ich mir z. B. vorstellen, mich zum Broterwerb auf Bereiche zu konzentrieren, die keine so hohen Anforderungen an dich stellen. Damit hast du dann wieder mehr Energie frei, um dich auf Dinge zu konzentrieren, die dich interessieren und hast dann auch nicht mehr solchen Druck im Genick.
Mir fallen da z. B. Berufe wie Lokführer, Zugbegleiter, LKW-Fahrer, Gärtner ein.
Und wenn du z. B. nachts arbeiten würdest, hast du tagsüber ein paar Stunden Zeit, deine Ziele zu verfolgen.

Bezüglich der sozialen Kontakte:
Mach dich nicht so sehr abhängig davon. Soziale Kontakte sind schön, wichtig und hilfreich.
Man kann aber auch sehr isoliert leben und glücklich werden. Wichtig dabei ist, sich selbst so anzunehmen, wie man ist und sich Hobbies und Interessengebiete zu suchen, die auch alleine Spass machen.
Ich denke da z. B. an lesen, Aufenthalte in der Natur, Sport, Computerarbeit, Vereine, kochen, gärtnern, meditieren, Yoga, klettern, Bergwandern... und manchmal findet man dann so ganz nebenbei Menschen, die einem gut tun.

Grundsätzlich solltest du bei solch wichtigen Entscheidungen aber vor allem auf den Rat deines inneren Ichs vertrauen. Andere müssen nicht mit den Konsequenzen einer falschen Entscheidung leben, sie können dir nur mögliche Wege zeigen.
 
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S Angst vor der Zukunft/Versagensangst Studium 15

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