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Zu Faul für den Haushalt???

Macon97

Mitglied
Mein Problem ist zur Zeit folgendes:

Ich hatte einen kleinen Streit mit meinem Freund, welcher mir zu denken gibt und ich gerne Rat einholen möchte. Da wir nun zusammen gezogen sind und somit viele vorherige Probleme geklärt wurden, ist es logisch, dass sich neue auftun.

Er ist der Meinung, dass ich zu Faul bin und nichts im Haushalt mache. Nach kurzer Überlegung musste ich dies auch eingestehen. Ich wusste nichtmal was ich zuletzt im Haushalt aus Eigeninitiative erledigt habe. Entweder fordert er mich auf oder legt es mir irgendwo in den Weg, dass ich gezwungen bin es weg zu räumen. Dazu muss ich sagen, dass dies die letzten 5 Jahre, die ich alleine gewohnt habe, auch so war. Ich habe nur das weg geräumt was mir im Weg war, oder mich in irgendeiner Weise störte, oder wenn Besuch sich angekündigt hatte (Ja, auch mir ist eine dreckige Wohnung peinlich).

Ich sitze nach der Arbeit größtenteils auf der Couch und gehe eher ruhigen Beschäftigungen nach um mich runterzufahren. Von zeichnen über musizieren bishin zum fernsehen und zocken ist alles dabei. Ich denke ja nicht einmal an Haushalt. Schon wenn ich das Wort höre "Haushalt" oder "Reinigung" oder ähnliches höre, übermannt mich eine chronische Unlust und ich könnte mich unter die Decke verkriechen.

Bei der Überlegung woher das kommt, musste ich an meine Kindheit denken. Da war unsere Mutter die Faule. Ich als ältester der Geschwister musste mehrmals am Tag Geschirrspüler ein und ausräumen, Bad putzen, Teppiche schrubben, kehren und wischen, ... damals habe ich es gemacht ohne Widerrede, da man meiner Mutter als Kind lieber nicht widersprach. Ich hatte dementsprechend nur einen Freund, wohl eher Kumpel und keine Hobbys. Irgendwann sind wir ins Heim gekommen und da hat sich das alles zu einem normalen Maß geändert. Habe Freunde gehabt und viele Hobbys entdeckt und musste nicht so viel im Haushalt machen. Alles auf dem normalen Niveau. Nur habe ich den Abwasch gehasst. Alles ok, es fing an als ich nach 4 Jahren mit 18 ausgezogen bin und meine 2. Ausbildung begann, die zum Erzieher. Der Haushalt wurde immer unwichtiger bis er halt bis zu dem geschilderten Grad stehen geblieben ist. Auf Arbeit sieht es wieder ganz anders aus. Da machte ich auf sowas, räume immer auf und sage/zeige es den Kindern auch, wenn sie was liegen lassen. Hier mache ich es komischerweise. Wahrscheinlich wegen der Vorbildfunktion und weil es dort eben nötig ist. Nur zu Hause scheint es mir wohl nicht nötig, oder wichtig genug zu sein.

Nun meine Frage an euch: Warum hat sich mein Verhalten was Haushalt angeht so zum "schlechten" geändert und vor allem, was kann ich dagegen tun? Gibt es irgendwelche Tipps und Tricks? Ich will diesen sinnlosen Streit nicht und ich sehe es ja auch ein, nur meine Sichtweise der "Nötigkeit" stehg mir im Weg.

Danke im voraus!

Mit freundlichen Grüßen Macon.
 

Blaumeise

Aktives Mitglied
Mach zusammen mit deinem Freund einem Plan, wo drauf steht, wer wann was zu machen hat. Daran hälst du dich einfach. Gut wäre auch, wenn du gleich deine Aufgaben erledigst, sobald du nach Hause gekommen bist. Wenn du dich gleich auf die Couch legst oder deinen Hobbys nachgehst, kannst du dich später nur noch schwer zur Hausarbeit aufraffen.
 

Macon97

Mitglied
Hallo und danke für eure Antworten :)

Nein, mein Freund ist nicht genau so faul. Er räumt eigentlich ständig irgendwas weg und macht was sauber.

An einen "Reinigungsplan" habe ich auch schon gedacht. Den hatte ich im Heim auch und kenne das Systhem daher schon. Ich weiß nur nicht ob die Motivation da mitspielt, da ich solche Pläne schon immer öde fand. Aber ausprobieren schadet ja nicht. Dann werde ich wohl mal mit meinem Freund darüber sprechen.

Danke, über weitere Hilfe und Anregungen würde ich mich sehr freuen.

MfG
 

SchlafesBruder

Aktives Mitglied
Solche Pläne sind ja auch öde. Genau wie Haushaltsarbeit. Und? Muss ja trotzdem gemacht werden.

Ich würd dir auch raten: Verkomplizier es nicht. Mach einfach die Augen auf.

Was oft nervt, ist, wenn man mit jemandem zusammenwohnt, der Dreck und Unordnung einfach nicht sieht - und deswegen auch nicht beseitigt. Schau die Wohnung wenigstens einmal am Tag so an, als käme gleich Besuch - was wäre dir peinlich, was würdest du wegräumen?

Räum einmal am Tag 10-20 Minuten lang deinen Kram weg. Räum die Tassen von deinem Schreibtisch, die Socken neben deinem Bett weg, erledige die Post - Altpapier oder wegheften. Wirf Müll weg, der auf Ablagen usw. rumliegt. Räum herumstehendes Geschirr in die Maschine. Sieht du Fett und Spritzer an Schränken, Handabdrücke an Lichtschalter und Kühlschrank - putz es weg.

Die Küche kann man nach dem Essen immer in 10 Minuten zusammen wieder halbwegs hinkriegen. Wäsche nach Bedarf anschmeißen. Haare aus dem Waschbecken, Flecken vom Spiegel. Wenn du Staubansammlungen in der Ecke siehst, saug mal 10 Minuten lang alles durch. Zweimal die Woche ist besser als keinmal.

Den Rest, Bad usw., kann man in 2 Stunden am Wochenende machen.

Fertig.
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Meine Frau und ich haben bewusst keinen festen Plan, es haben sich aber gewisse Schwerpunkte herauskristallisiert: Sie kocht und putzt mehr als ich, wohingegen ich mich eher um Abfall, Wäsche und Einkaufen kümmere.
Wir sprechen uns auch ab, was so ansteht, aber es gibt Dinge, die einem leichter von der Hand gehen als andere.
Meine Frau kocht gerne - ich hingegen habe mehr Freiheiten bzgl. der Arbeitzeit und kann daher flexibler einkaufen. Was nicht auschließt, dass sie auch mal einkauft und ich koche - oder wir eben zusammen.
Man muss ja nicht jeden Prozess im Haushalt streng zu 50 % aufteilen.
Wer mehr Energie und Zeit hat, kann ja auch mal temporär etwas mehr übernehmen.
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Oft spielen Gewohnheiten eine Rolle. Wenn man Routinemäßig immer ein Teil macht, kann Haushalt sogar nebenbei gemacht werden. Beispiel: Wenn du jeden Tag dein gerade benutztes Geschirr wäscht, wirst du nie plötzlich vor einem Berg so groß wie der Mount Everest stehen ;)
 

Necro1312

Neues Mitglied
Dieses Problem kenne ich zu gut, das hatte ich früher auch. Mittlerweile ist es besser geworden, ist aber natürlich noch aufbaufähig.Ich würde an deiner Stelle klein anfangen.

Die Frage ist halt: Wie motivierst du dich am besten?
Fang doch damit an, dir jeden Tag 10 Minuten vorzunehmen, deine Wohnung aufzuräumen. Auch wenn 10 Minuten wahrscheinlich nicht reichen werden, aber es ist wesentlich leichter sich nur 10 Minuten zu nehmen, als gar nicht aufzuräumen. Das machst du dann genau 1 Woche. Nach dieser Woche nimmst du dir dann 15 Minuten Zeit und das steigerst du dann mit jeder Woche. Am besten du machst zusätzlich noch was Angenehmes, z.B. Musik hören, die Spaß macht und motiviert.

Eine weitere Schwierigkeit wäre das Anfangen.
Wenn du z.B. dir vornimmst 10 Minuten aufzuräumen, dann schaltet sich sofort dein Hirn ein und stellt sich vor, wie unangenehm das ist. Es gibt da einen Trick der nennt sich 1-2-3-Los. Also, wenn du anfangen willst aufzuräumen und keine Lust hast, dann zählst du 1...2...3...LOS! Dadurch bleibt dir nicht viel Zeit darüber nachzudenken und du startest sofort los. "Just do it" ist hier die Devise.

Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass ich nach diesen Methoden gerne länger aufräumen wollte, aber das ist nicht der springende Punkt. Wenn du nach 10 Minuten länger aufräumen willst, weil du so motivert bist, dann muss du dir Grenzen setzen. Wenn du nämlich am nächsten Tag wieder aufräumen willst, dann erinnerst du dich bewusst/unbewusst daran, wie lange das gedauert hat und wie unangenehm das für dich war. Es geht einfach nur darum, positive Gedanken mit Aufräumen zu verbinden, wodurch wir nun zum nächsten Punkt kommen.

Lobe dich und belohne dich für das Aufräumen!
Es ist oft so, dass wir als Kinder nicht oft gelobt wurden. Meistens war es das genaue Gegenteil. Wir wurden für negative Taten bestraft. Da wir nun erwachsen sind, müssen wir das nachholen. Das machst du am besten, wenn du dich immer wieder dafür lobst, dass du aufgeräumt hast. Du musst aber wirklich überzeugt davon sein. Anfangs fühlt es sich vielleicht etwas komisch an, aber mit der Zeit spürst du so richtig wie deine Botenstoffe aktiviert werden jedes Mal, wenn du dich lobst. Das verstärkst du am besten durch eine Belohnung, die du dir vor dem Aufräumen aussuchst. Du glaubst, dass du es nicht verdient hast, weil du "nur" 10 Minuten aufgeräumt hast? Dann denk darüber nach, dass du 10 Minuten mehr aufgeräumt hat, als die letzten Tage.

Natürlich sind 10 Minuten nur ein Beispiel. Es könnten auch ruhig 20 oder 30 Minuten sein. Es ist abhängig davon, wie du dich danach fühlst. Wenn du meinst, dass 10 Minuten kein Problem sind, dann mach 15 oder 20 Minuten draus. Ich meine, die Zeit wird wohl jeder von uns haben. Hauptsache, du fängst mal damit an. Das ist letztlich das wichtigste, um dich zu motiveren, nämlich der Anfang und den muss du überlisten. Das hat dein Freund gut erkannt, deswegen legt er dir das was in dem Weg ;)

Viel Erfolg und berichte mal wie es so ist. Es gibt bestimmt noch andere Methoden, um dich zu motivieren, aber anfangen und sich belohnen ist schon mal eine gute Basis.
 

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