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Wut auf mich selbst

cluelessdud

Mitglied
M18 Ich bin wütend auf mich. Sehr wütend. Warum schaffe ich es nicht????????? Einfach keine Angst zu haben vor ENGER menschlicher Kommunikation. Ich bin jetzt schon einige Wochen lang in einer Lehre. Anfangs kannten meine Kollegen und ich uns nicht. Ich konnte sehr gut distanziert mit allen sprechen. Aber je länger ich meine Kollegen kannte, desto schwieriger wurde es für mich sie anzusprechen, neben ihnen zu laufen, mit ihnen am Tisch zu sitzen, zu lächeln. Immer schwieriger. Ich habe es so gut wie komplett bei einem meiner Kollegen versaut. Einfach nur, weil ich von Tag zu Tag immer distanzierter wurde und weil ich hin und wieder Müllkommentare abgegeben habe auf die man echt nicht antworten kann. So etwas passiert dann, wenn ich etwas sagen müsste obwohl mir nichts einfällt oder weil ich einfach nicht zugehört habe, obwohl ich zuhören sollte (aber es ist für einen leicht schwerhörigen nach einer gewissen zeit echt anstrengend). Wenn ich aber nichts sage ist es fast schlimmer. Ich bin jedoch nur dann zufrieden und frei im Kopf, wenn alles mit meinen Kollegen rund läuft. Da dies aber mit meinem Verhalten, meiner Reaktionen, Emotionen beim Kontakt mit Menschen einfach nicht möglich ist, bin ich einfach nur stark wütend auf mich. Ich muss jeden Tag immer mehr Energie verbrauchen um wenigstens „etwas“ freundlich und interessiert zu wirken. Und langsam ist mein Tank komplett leer. Ich werde so viele Dinge einfach verpassen, sobald ich von allen ausgeschlossen wurde. Und dieser Tag wird kommen, wenn ich nichts ändere. Dann werde ich höchstwahrscheinlich schlecht in der Lehre abschneiden, wodurch ich mich nur noch mehr hassen werde und dann.....und dann...ist wertvolle Zeit für nichts und wieder nichts verschwendet worden......wunderschön...............ich will nicht mehr dieses Gefühl der Hilflosigkeit. Ich möchte einen Weg aufrecht, mit Würde, einem Lächeln und mit Ansehen gehen. Ich weiß, dass sich viele Menschen so etwas wünschen, aber ICH bin so wie es jetzt ist, zum verrecken nicht zufrieden...Ablenkung bringt bei mir nichts. Und wieso sollte ich mich auch ablenken? Ich will eine Großstadt, die mein Leben verkörpert und kein kleines Dorf, dass von Mauern vor einer Expansion in Zaum gehalten wird. Ich komme aber alleine echt nicht mehr voran. Ich brauche Hilfe und wäre natürlich auch sehr dankbar :(
 

Querdenker

Aktives Mitglied
Sorry, aber ich bleibe dabei, du bist nicht du selbst und versuchst stattdessen eine Fassade zu präsentieren. Bei so einem Vorgehen ist der Tank IMMER früher oder später leer. Es ist unglaublich anstrengend, anderen was "vor zu spielen" ... das gilt nicht nur für dich. Du kommst ganz sicher einen Schritt weiter, wenn du endlich anfängst, dich so zu akzeptieren wie du bist. Es gibt (soweit ich weiß) derzeit rund 7,7 Milliarden Menschen auf der Erde und darunter sind mit Sicherheit auch Menschen, die dich klasse finden. Die können dich aber nicht erkennen, solange du nicht du selbst bist.
 
L

Lenja

Gast
Ich bin jetzt schon einige Wochen lang in einer Lehre. Anfangs kannten meine Kollegen und ich uns nicht. Ich konnte sehr gut distanziert mit allen sprechen. Aber je länger ich meine Kollegen kannte, desto schwieriger wurde es für mich sie anzusprechen, neben ihnen zu laufen, mit ihnen am Tisch zu sitzen, zu lächeln.
Anfangs war jeder von euch auf der "eigenen Insel", doch nach und nach, durch gemeinsam erlebte Situationen, wuchs die gegenseitige Vertrautheit, wodurch die Inseln einander näher kamen und irgendwann verbanden sich in ein "gemeinsames Land". Dieses Land gehört auch dir. Du gehörst auch dazu, lieber cluelessdud. :)

Ich wünsche dir viel Freude dort,
Lenja
 

cluelessdud

Mitglied
Sorry, aber ich bleibe dabei, du bist nicht du selbst und versuchst stattdessen eine Fassade zu präsentieren. Bei so einem Vorgehen ist der Tank IMMER früher oder später leer. Es ist unglaublich anstrengend, anderen was "vor zu spielen" ... das gilt nicht nur für dich. Du kommst ganz sicher einen Schritt weiter, wenn du endlich anfängst, dich so zu akzeptieren wie du bist. Es gibt (soweit ich weiß) derzeit rund 7,7 Milliarden Menschen auf der Erde und darunter sind mit Sicherheit auch Menschen, die dich klasse finden. Die können dich aber nicht erkennen, solange du nicht du selbst bist.

Ich habe erwartet, dass du mir antwortest xd Ich musste jetzt gut 20 Minuten über deine Worte nachdenken. Und dann fiel mir etwas ein. Ich hatte einen besten Freund mit dem ich in den Kindergarten gegangen bin, zur Grundschule und noch 2 Jahre auf die weiterführende Schule. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Probleme. Dann hab ich die Schule gewechselt. Ab da ging es eigentlich schon los, dass ich Probleme hatte mich in die Klasse einzufügen. Und ich war auch teilweise ein Mobbing opfer, aber es war nichts besonderes. Nur hin und wieder mal irgend ein Spruch. Aber ich hatte immer das Gefühl von der Klasse nicht akzeptiert zu werden. Meine Interessen unterschieden sich sehr stark zu denen meiner Schulkameraden. Richtige Freundschaften habe ich auf dieser Schule nie aufbauen können. Und...nun ja, weil mein Ruf auf dieser Schule total versaut war hielten sich die Mädchen von mir grundsätzlich fern. Immer dann wenn ich dachte das Mobbing wäre vorbei hörte ich "im Ohrwinkel" Kommentare über mich und das zog sich mein ganzes Schulleben lang hin *genug der selbst bemitleidenden Geschichten* ... Trotz alldem sage ich "vergangen ist vergangen" und ich muss im hier und jetzt leben. Was damals passiert ist wird sich auch nicht ändern lassen. Und in den letzten paar Monaten erkannte ich, dass ich unter Menschen kommen will. Und das tat ich dann. Ich merkte schnell, dass ich gegenüber Menschen sehr blockiert bin. Der Grund war mein schwaches Selbstbewusstsein. Als ich diese Erkenntnis gewann, versuchte ich mit Meditationen und auch deiner vorgeschlagenen Technik mein Selbstbewusstsein aufzubauen. Es schien erfolgreich gewesen zu sein. Ich mischte mich immer mehr unter die Menschen. Ich habe einen Sport angefangen, um mein Selbstbewusstsein weiter aufzubauen. Meine Bemühungen waren scheinbar erfolgreich. Ich gliederte mich bei den Leuten gut ein. Aber es kamen immer wieder diese Momente in denen ich von meinen Kollegen beobachtet werde. Und genau diese Momente sind für mich die Hölle. Eigentlich wäre die Situation gelöst, wenn ich der Person in die Augen schaue und lächle, aber ich kann es einfach nicht. Stattdessen schau ich schnell wieder weg, sobald ich es bemerke. Kurz darauf muss diese Person lachen. Keine Ahnung...wahrscheinlich ziehe ich eine komische Grimasse...ich weiß es nicht. Aber meistens hat diese Person nach solchen Situationen ein negatives Bild von mir. Wenn ich gerade mit etwas beschäftigt bin und von Jemanden angesprochen werde, kann ich keinen Blickkontakt aufbauen. Wenn ich es versuche, dann schaue ich seltsam aus, weil ich sehe, wie mein Kollege auf meinen Blick reagiert. Ich weiß, dass vernünftige Kommunikation nur mit Blickkontakt UND normalem Gesichtausdruck klappt. Aber ich schaffe es nicht, obwohl ich genau weiß, dass ich es sonst versaue. Ich dachte ich hätte mich so akzeptiert wie ich bin und könnte jetzt endlich unter Leute kommen, wenn ich dranbleibe. Aber auf einmal scheint mein Körper mir nicht mehr zu gehorchen. Jetzt frage ich mich, was dann überhaupt Selbstakeptanz ist...mein Name macht mir alle Ehre :eek:
 

cluelessdud

Mitglied
Anfangs war jeder von euch auf der "eigenen Insel", doch nach und nach, durch gemeinsam erlebte Situationen, wuchs die gegenseitige Vertrautheit, wodurch die Inseln einander näher kamen und irgendwann verbanden sich in ein "gemeinsames Land". Dieses Land gehört auch dir. Du gehörst auch dazu, lieber cluelessdud. :)

Ich wünsche dir viel Freude dort,
Lenja
Es ist nicht so einfach wenn meine Insel 5 Meter hohe mauern erbauen ließ, wodurch eine Verbindung mit anderen Inseln nicht möglich ist. Aber deine Worte "denke empfangend" haben einen Knotenpunkt getroffen. Diese Worte nehme ich beim nächsten Kontakt mit Menschen mit. Danke dir ;)
 
L

Lenja

Gast
. Jetzt frage ich mich, was dann überhaupt Selbstakeptanz ist...
Selbstakzeptanz bedeutet meiner Meinung nach, nicht nur sich selbst als die Person, die man ist, anzunehmen, sondern auch ihr zu erlauben, am Leben und der Welt die sie umgbt, teil zu haben.

Dass würde bedeuten, dass du sie aus dem Gefängniss der sie umgebenden Mauer nach aussen entlassen müsstest.

Denn diese Mauer hast du doch nicht nur dafür errichtet, um sie von einer Expansion zu schützen, sondern um sie dort gefangen zu halten, oder? Kein Wunder also, dass sie in ihren Versuchen, sich der Welt und den andern einzuschliessen hilflos scheitert! Und dass jeder Blick, de sie von aussen erreicht, sie erschreckt, denn es ist ein Blick hinter die Mauer - in ihr einsames Versteck hinein.

Mittlerweile hast du einen starken, enschlossenen Willen, sie mit der Welt verbinden, was ich sehr gut finde, doch diese Mauer der Selbstablehnug und -scham .., die steht ja noch ..

Weisst du, wenn du dein Dasein an-erkennst, dass heisst, erkennst, dass es einfach in jeder Sekunde, an jedem Ort stets berechtigt ist, brauchst du diese einsame Mauer nicht mehr, denn diese eigene Anerkennung ist der beste und der richtige Schutz. Und die wahre Freiheit. :)

L.G. Lenja
 

bertil

Aktives Mitglied
Du bist höchstwahrscheinlich nicht "leicht schwerhörig", sondern eben schwerhörig.

Ich werd Dir aber kein Hörgerät einreden. Die einschlägige Branche tut ja so als ob es kein
Menschenrecht auf prothesenfreie Ohren mehr gäbe, aber das ist nicht mein Stil. Du bist
ein freier Mensch und das meine ich im besten Sinne. Du kannst auch ohne Hörgerät glücklich
und erfolgreich 100 Jahre alt werden. Davon bin ich fest überzeugt.

Vorausgesetzt, Deine Schwerhörigkeit ist Dir bewusst und auch die Folgen, die sich daraus ergeben.

Dass Du eben manches überhörst oder gar falsch verstehst, was dann zwangsläufig und
ununterbrochen zu heiteren oder wahrscheinlich öfter zu frustrierenden Komplikationen führt.

Und mit Hörgerät ist es natürlich der leichtere Weg.
 

Querdenker

Aktives Mitglied
Es freut mich, dass du so intensiv über meinen Text nachdenkst. Leider habe ich es aber noch immer nicht geschafft, dir das Wesentliche zu vermitteln. Du bist grundsätzlich auf einem guten Weg und hast auch schon Einiges erreicht. Momentan scheinst du möglicherweise wieder etwas abzudriften oder gegen eine unsichtbare Wand zu laufen. Konkrekt, du machst dir Gedanken, die dich nicht weiterbringen und teilweise sogar zurück werfen. Das ist an sich nichts Schlimmes, das kann mal vorkommen. Aber irgendwann solltest du auch aus kleinen Misserfolgen lernen und deinen Weg in angepasster Richtung fortsetzen.

Dein oberstes Ziel in Sachen Persönlichkeisentwicklung sollte derzeit noch immer die komplette Selbstakzeptanz sein. Du musst ja nicht alles super an dir finden, aber auf jeden Fall akzeptieren (ändern kannst du einzelne Themen dann ja noch immer). Wie jeder andere Mensch hast du gute und weniger gute Eigenschaften (aus Sicht deren anderen) und man kann es eh nicht allen Recht machen. Was aber immer geht, du kannst und solltest das auch unbedingt, alles an dir annehmen. Denn all das bist du, da führt kein Weg dran vorbei.

Wenn du nicht in die Augen schauen kannst, dann ist das halt so. Wenn du einen angestrengten Gesichtsausdruck machst, dann ist das halt auch so. Wenn die Leute damit nicht klar kommen, Pech gehabt. Es gibt genügend andere Menschen, konzentriere dich eher auf die. Wenn du das alles mal umsetzt, hast du eigentlich keinen Grund mehr, wütend auf dich zu sein. Es müsste dann eher sowas sein: Ich bin ok, passt schon, da und da nicht der Hammer, aber ok, das bin ich bzw. das gehört zu mir. Wahrscheinlich hast du auch ein paar Eigenschaften, die dir selbst gut gefallen und du vielleicht sogar stolz drauf bist. Möglicherweise gehen die aber im Rest unter, also wirf da auch mal ein Auge drauf.

Um es nochmal anders zu formulieren: Es geht darum, wie du dich selbst findest und nicht was andere über dich denken, sagen, lachen, tuscheln...
 

cluelessdud

Mitglied
Du bist höchstwahrscheinlich nicht "leicht schwerhörig", sondern eben schwerhörig.

Ich werd Dir aber kein Hörgerät einreden. Die einschlägige Branche tut ja so als ob es kein
Menschenrecht auf prothesenfreie Ohren mehr gäbe, aber das ist nicht mein Stil. Du bist
ein freier Mensch und das meine ich im besten Sinne. Du kannst auch ohne Hörgerät glücklich
und erfolgreich 100 Jahre alt werden. Davon bin ich fest überzeugt.

Vorausgesetzt, Deine Schwerhörigkeit ist Dir bewusst und auch die Folgen, die sich daraus ergeben.

Dass Du eben manches überhörst oder gar falsch verstehst, was dann zwangsläufig und
ununterbrochen zu heiteren oder wahrscheinlich öfter zu frustrierenden Komplikationen führt.

Und mit Hörgerät ist es natürlich der leichtere Weg.
Du hast schon recht, ja. Ich werde auch in den nächsten paar Wochen zum Ohrenarzt gehen und das Thema Hörgerät ansprechen. Ich habe ja die Möglichkeit dazu, also wieso nicht. Meine Schwerhörigkeit ist aber eher das kleinere Problem. Es ist eher das, was ich in vorherigen Beiträgen schon angesprochen habe ;)
 

cluelessdud

Mitglied
Selbstakzeptanz bedeutet meiner Meinung nach, nicht nur sich selbst als die Person, die man ist, anzunehmen, sondern auch ihr zu erlauben, am Leben und der Welt die sie umgbt, teil zu haben.
Ja!! Das ergibt Sinn! Mir fällt auf, dass ich jedes mal erst überlege, ob ich mir das Kommentar jetzt leisten kann oder nicht, ob ich jetzt lachen darf oder nicht, ob meine Antwort jetzt erwünscht ist oder nicht. Ich habe Angst was Falsches zu machen...und....ja genau.......Das liegt sicher daran, dass ich in der Vergangenheit abgelehnt wurde und dieses Gedankenmuster (dass ich vorsichtig sein muss mit den Menschen) noch in mir schlummert. Ich erlaube mir also nicht an der Welt teil zu haben, wie du sagst. Dass es aber mit der Selbstakzeptanz so nahe im Zusammenhang steht, hätte ich echt nicht gedacht. Danke für deine Hilfe, ich weiß das zu schätzen ;)
 

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