einen Zuchthund möchte ich auf der anderen Seite aber auch nicht. Am liebsten wäre mir ein gesunder Mischling, wofür ich aber auch nur unseriöse oder überteuerte (2.500 Euro und mehr) Angebote finde.
weißt du, ich habe im VDH alle paar jahre mal einen wurf.
1. VDH-zuchtstätten werden vom tierschutz kontrolliert, bis herr und hund loslegen dürfen, vergehen gut 1,5 jahre prüfungen, ausstellungen, haltungs- und gesundheitsüberwachung. die aufzucht eines vdh-welpen mit papieren, geimpft, gechipt, entwurmt, die untersuchungen der eltern umgelegt etc. etc.. kostet den züchter knapp 250.-, je nach wurfstärke bzw. deckgebühr auch mehr.
einen mischling bzw. einen rassehund ohne papiere, also ohne zuchtzulassung, kann man inkl. futter, impfung, gechipt etc.. für knapp 90.- groß ziehen.
trotzdem werden z.b. labradore ohne papiere , also raubkopien für 800.- bis 1500.- angeboten - wer verdient dann mehr, der vdh-züchter oder der mischlings"züchter"?
2. mischlinge sind nicht gesünder als rassehunde, da sie die erbkrankheiten ihrer rassevorfahren mitbekommen, auf diese aber nicht getestet werden
3. als erbkrankheit gelten auch auffälligkeiten, die keine probleme verursachen, z..b. bei hütehunden die CEA, eine augenerkrankung, die zwar bei welpen festsgestellt wird, dem erwachsenen hund aber keinen stress verursacht. bei vdh-hunden geht die untersuchung in die statistik "erbkrankheiten" mit ein - ihre mix-welpen haben diese CEA auch, aber da keiner nachsieht, gelten sie als "gesund", das ist fake
4. hunde im vdh-verein müssen auf rassetypische erbkrankeiten untersucht werden.
deren mischlinge bei nicht-vdh-züchtern eigentlich auch, z.B. HD beim Schäferhund. entwickelt der mix-hund HD und hat der mix-züchter die elterntiere daraufhin nicht untersuchen lassen , obwohl klar war, dass er mit schäferhunden bzw. mit deren mischlinge welpen produziert, muss er die kosten für die behandlung übernehmen.
beim vdh-züchter kann man sicher sein, dass alle rassesespezifischen krankheiten im vorfeld - so möglich -ausgeschlossen sind. die meisten hunde laufen und sehen ganz gerne, es ist für den hund von vorteil, wenn seine eltern z.b. auf hda oder cea untersucht werden.
5. vdh-welpen haben eine lobby, d.h., sie müssen eigentlich nie in´s tierheim. der züchter nimmt sie zuerst zurück, kann er das nicht, kommt der tierschutzbeauftragte in´s spiel, der den ex-welpen gut unterbringt oder weiter vermittelt. das ist für die hunde von vorteil, da sie durch ihre papiere eine lebenslange garantie haben, nicht im tierschutz zu landen, so sich die menschen daran halten.
es ist total sinnbefreit anzunehmen, dass mischlinge gesünder sind.
sie sind der überschuss bzw. das nebenprodukt von rassehunden, die erbkrankheiten mitbringen, die eine VDH-Zucht überwacht, um diese langfristig los zu werden.
warum sollten mischlinge denn nur die guten eigenschaften der vorfahren mitnehmen?
so funktioniert genetik einfach nicht.
vor allem mischlinge in mehrfacher rassehund-nachgeneration sind besonders betroffen, weil die auflagen für untersuchungen der rassehunde vor allen in den letzten jahren mit den möglichkeiten der genomuntersuchung immer strenger werden
auch linienzucht macht sinn.
meine hunde haben z.B. viele vorfahren aus den usa. dort wird anders nach hd gesucht, deswegen haben meine oft kein HD-A, sondern HD A/B oder HD-B.
einer meiner welpen wurde mit HD-A verkauft (aber man weiß über Dutzende Generationen, was sonst noch latent/rezessiv drin steckt) und mit ihrem Halb-Onkel verpaart, einem Hund, der nicht auf der amerikanischen Seite der Familie gezogen wurde, also HD-A (Bestnote).
Alle Welpen aus der Verbindung (und dann auch deren Kinder) sind HD-A -
das "B" ist nun wohl im Griff. Wäre wieder ein Import-Hund (das berühmte "frische Blut") dazu gekommen, wäre es evtl. wieder in Richtung "B" gegangen.
Klar gibt es auch Negativ-Beispiele, aber es ist unfair für alle VDHs, die einen guten Job machen wollen, diese immer überwiegen zu lassen.
nehme ich einen Welpen von einem Mischlingszüchter unterstütze ich langfristig die Ausbreitung von Erbkrankheiten - und den Reibach der Leute, die unter dem Radar fliegen.