🚫🚫 TW: Sexueller Missbrauch 🚫🚫
Hallo zusammen
Ich (w/27) bin momentan wegen Depressionen und einer dissoziativen Angststörung in Therapie und setze mich da sehr viel mit mir selbst und meinem bisherigen Leben auseinander. Im Zuge meiner Therapie bin ich an einem bestimmten Ereignis hängen geblieben, was mich jetzt schon länger beschäftigt und ich würde mir gerne mal ein paar objektive Meinungen dazu wünschen:
Ich war 16 Jahre alt, als ich meinen Ex-Partner kennen gelernt habe. Er war 22 Jahre alt zu dem Zeitpunkt und somit etwas älter als ich.
Wir haben uns eines Abends an unserem Treffpunkt getroffen und er hat Alkohol mitgebracht, also haben wir ein bisschen was getrunken. Ich kann mich daran erinnern, dass wir einfach gemütlich zusammen saßen, uns unterhalten und Musik gehört haben. Es war ein schöner Abend, aber ich weiß auch, dass er immer darauf bestand, dass ich weiter trinke. Ich war wie gesagt erst 16 Jahre alt und hab mich wohl überreden lassen. Ab einem gewissen Zeitpunkt habe ich einen Filmriss und kann mich kaum noch an etwas erinnern. Was ich noch weiß ist, dass „er dann Sex mit mir hatte“, denn ich war so weggetreten, dass ich überhaupt nicht mehr Herr meiner Sinne war geschweige denn hätte einlenken können. An den Akt an sich kann ich mich kaum erinnern, was ich aber weiß ist, dass mir zwischendurch Gedanken durch den Kopf schossen wie „was zur Hölle passiert hier gerade“ und dass ich das eigentlich so nicht wollte. Ich weiß, dass ich unter "normalen" Umständen und wenn ich zurechnungsfähig gewesen wäre, niemals mit ihm an diesem Abend geschlafen hätte, da ich sowas zu dem Zeitpunkt noch gar nicht im Sinn hatte, wir kannten uns noch nicht lange. Ich habe mich danach schrecklich gefühlt. Ich habe tagelang geweint und mich einfach richtig mies gefühlt und geschämt. Damals mit 16 dachte ich "Nun gut, du bist selbst schuld, hast zu viel getrunken, hättest ja nicht hingehen müssen“. Aber heute, aus der Sicht einer erwachsenen Frau, sehe ich das etwas anders. Ich kann mich an kaum etwas erinnern und erst recht nicht daran, meine "Zustimmung" zum Sex gegeben zu haben. Wäre ich klar bei Sinnen gewesen, wäre es definitiv nicht so weit gekommen. Damals habe ich diesen Vorfall als "Missgeschick" und meine Schuld abgetan und komplett verdrängt. Heute arbeitet es ganz schön in mir. Das Absurde ist ja, dass wir danach vier Jahre lang zusammen waren. Ich hab es wie gesagt damals einfach abgehakt, verdrängt und unter „meine Schuld“ verbucht. Auch während der Beziehung gab es manchmal Situationen, die mich heute nachdenklich machen, zum Beispiel dass er mich während ich geschlafen (!) habe intim berührt und sich währenddessen selbst befriedigt hat. Als ich dadurch wach wurde hat er sich ertappt gefühlt und aufgehört. Damals als Teenie hab ich gedacht „nun gut er ist ja mein Freund, er darf das bestimmt so machen“.
Nun frage ich mich heutzutage, inwiefern ich diesen Vorfall für mich selbst einordnen soll. Ich bin mir darüber erst vor kurzem wirklich im Klaren geworden, dass das eigentlich nicht in Ordnung war. Es fand Geschlechtsverkehr statt, ohne dass ich dazu in der Lage war, darüber zu entscheiden. Spricht man in so einem Fall von „Missbrauch“? Ich will diese Worte eigentlich ungern in den Mund nehmen, zumal wir danach noch vier Jahre lang ein Paar waren und ich mir irgendwie dumm vorkomme, jetzt so etwas zu "behaupten". Mich würden einfach mal ein paar außenstehende Meinungen darüber interessieren, vielleicht würde mir das helfen das Ganze besser einzuordnen und zu verarbeiten.
Es geht mir hierbei übrigens nicht darum, jemanden jetzt nachträglich noch zu verurteilen oder an den Pranger zu stellen, sondern lediglich darum, das Ereignis FÜR MICH irgendwie einordnen zu können.
Bitte bleibt lieb und respektvoll, das Ganze ist für mich ein sehr sensibles Thema und bitte bedenkt, ich war zu dem Zeitpunkt gerade mal 16 Jahre alt und noch sehr unerfahren und naiv.
Danke!
Hallo zusammen
Ich (w/27) bin momentan wegen Depressionen und einer dissoziativen Angststörung in Therapie und setze mich da sehr viel mit mir selbst und meinem bisherigen Leben auseinander. Im Zuge meiner Therapie bin ich an einem bestimmten Ereignis hängen geblieben, was mich jetzt schon länger beschäftigt und ich würde mir gerne mal ein paar objektive Meinungen dazu wünschen:
Ich war 16 Jahre alt, als ich meinen Ex-Partner kennen gelernt habe. Er war 22 Jahre alt zu dem Zeitpunkt und somit etwas älter als ich.
Wir haben uns eines Abends an unserem Treffpunkt getroffen und er hat Alkohol mitgebracht, also haben wir ein bisschen was getrunken. Ich kann mich daran erinnern, dass wir einfach gemütlich zusammen saßen, uns unterhalten und Musik gehört haben. Es war ein schöner Abend, aber ich weiß auch, dass er immer darauf bestand, dass ich weiter trinke. Ich war wie gesagt erst 16 Jahre alt und hab mich wohl überreden lassen. Ab einem gewissen Zeitpunkt habe ich einen Filmriss und kann mich kaum noch an etwas erinnern. Was ich noch weiß ist, dass „er dann Sex mit mir hatte“, denn ich war so weggetreten, dass ich überhaupt nicht mehr Herr meiner Sinne war geschweige denn hätte einlenken können. An den Akt an sich kann ich mich kaum erinnern, was ich aber weiß ist, dass mir zwischendurch Gedanken durch den Kopf schossen wie „was zur Hölle passiert hier gerade“ und dass ich das eigentlich so nicht wollte. Ich weiß, dass ich unter "normalen" Umständen und wenn ich zurechnungsfähig gewesen wäre, niemals mit ihm an diesem Abend geschlafen hätte, da ich sowas zu dem Zeitpunkt noch gar nicht im Sinn hatte, wir kannten uns noch nicht lange. Ich habe mich danach schrecklich gefühlt. Ich habe tagelang geweint und mich einfach richtig mies gefühlt und geschämt. Damals mit 16 dachte ich "Nun gut, du bist selbst schuld, hast zu viel getrunken, hättest ja nicht hingehen müssen“. Aber heute, aus der Sicht einer erwachsenen Frau, sehe ich das etwas anders. Ich kann mich an kaum etwas erinnern und erst recht nicht daran, meine "Zustimmung" zum Sex gegeben zu haben. Wäre ich klar bei Sinnen gewesen, wäre es definitiv nicht so weit gekommen. Damals habe ich diesen Vorfall als "Missgeschick" und meine Schuld abgetan und komplett verdrängt. Heute arbeitet es ganz schön in mir. Das Absurde ist ja, dass wir danach vier Jahre lang zusammen waren. Ich hab es wie gesagt damals einfach abgehakt, verdrängt und unter „meine Schuld“ verbucht. Auch während der Beziehung gab es manchmal Situationen, die mich heute nachdenklich machen, zum Beispiel dass er mich während ich geschlafen (!) habe intim berührt und sich währenddessen selbst befriedigt hat. Als ich dadurch wach wurde hat er sich ertappt gefühlt und aufgehört. Damals als Teenie hab ich gedacht „nun gut er ist ja mein Freund, er darf das bestimmt so machen“.
Nun frage ich mich heutzutage, inwiefern ich diesen Vorfall für mich selbst einordnen soll. Ich bin mir darüber erst vor kurzem wirklich im Klaren geworden, dass das eigentlich nicht in Ordnung war. Es fand Geschlechtsverkehr statt, ohne dass ich dazu in der Lage war, darüber zu entscheiden. Spricht man in so einem Fall von „Missbrauch“? Ich will diese Worte eigentlich ungern in den Mund nehmen, zumal wir danach noch vier Jahre lang ein Paar waren und ich mir irgendwie dumm vorkomme, jetzt so etwas zu "behaupten". Mich würden einfach mal ein paar außenstehende Meinungen darüber interessieren, vielleicht würde mir das helfen das Ganze besser einzuordnen und zu verarbeiten.
Es geht mir hierbei übrigens nicht darum, jemanden jetzt nachträglich noch zu verurteilen oder an den Pranger zu stellen, sondern lediglich darum, das Ereignis FÜR MICH irgendwie einordnen zu können.
Bitte bleibt lieb und respektvoll, das Ganze ist für mich ein sehr sensibles Thema und bitte bedenkt, ich war zu dem Zeitpunkt gerade mal 16 Jahre alt und noch sehr unerfahren und naiv.
Danke!