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Wirkung von Antidepressiva

Renasia

Aktives Mitglied
Paar mehr Infos wären hilfreich. Es gibt x verschiedene Ad, welche auch zu verschiedenen Gruppen gehören.
Tetrazykalische sind zb was anderes wie Serotoninwiederaufnahmehemmer.
Manche wirken sedierend, andere antriebssteigernd.
Alle sollten ein- und ausgeschlichen werden, um die Nw relativ gering zu halten.
Sinnvoll erachte ich eine Kombi aus Medis und Psyschotherapie.
Und das man aktiv mit macht.
Ich hab in meiner Klinikzeit gelernt und auch erlebt, Medis sind wie krücken.
Die linke sind die Medis, die rechte die Therapie , und laufen muss ich selber.
 

Bob73

Aktives Mitglied
Bei mir war es die Antriebs Steigerung (Venlafaxin). Dadurch bin ich morgens aus dem Bett gekommen und konnte mich motivieren wieder sowas wie einen Alltag durchzuziehen.
 
G

Gelöscht 87651

Gast
Antidepressiva haben mir sehr gegen die unendlichen Grübelschleifen geholfen und die Stimmung aufgehellt. Auch gegen die Lethargie haben sie bei mir gut geholfen. Bin froh daß es sie gibt, sie haben mir wieder so etwas wie ein halbwegs normales Lebensgefühl gegeben.

Gegen die periodisch auftretenden Schlafstörungen, die wochen- bis monatelange dauern können hat leider noch nichts wirklich etwas gebracht, zur Zeit experimentiere ich dagegen mit Mirtazapin in verschiedenen Dosierungen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

grübelienchen

Aktives Mitglied
Paar mehr Infos wären hilfreich. Es gibt x verschiedene Ad, welche auch zu verschiedenen Gruppen gehören.
War ne allgemeiner Frage. Hat mich schon immer interessiert.
Aber ja momentan hat aktuellen Bezug weil ich momentan dermaßen depressiv bin und es gerade mit Escitalopram versuche. Gestern hatte ich das Gefühl es hebt nach etwas über einer Woche ein wenig die Stimmung. Mich interessiert halt einfach ,was man von solchen Medikamenten überhaupt erwarten kann und was möglich oder unmöglich ist
 

wieimmer

Aktives Mitglied
Ich bin bei dem Thema eher skeptisch geworden. Die tatsächliche Wirkung scheint bei den meisten Medikamenten minimal zu sein bzw. kaum über den Placebo-Effekt hinauszugehen. Hab mal zwei längere Artikel über die Studien zur Zulassung dieser Art von Medikamenten gelesen. Am Ende ging es der Gruppe, die das Medikament nahm, tatsächlich besser als der Gruppe, die es nicht nahm - allerdings war dies bei genauerer Betrachtung darauf zurückzuführen, dass beide Gruppen vorhen andere Antidepressiva genommen hatten (man brauchte ja Patienten mit einem entsprechenden psychologischen Hintergrund) und bei denen, die das Medikament abgesetzt hatten, Entzugserscheinungen auftraten. Was also wirklich nachgewiesen wurde war, dass das neue Medikament Entzugserscheinungen unterdrückt. Und nicht, dass es gegen Depressionen "hilft". Leider wird in diesem Bereich insbesondere von den Herstellern, aber auch von den Medien stark mit Suggestionen gearbeitet, Tatsachen verdreht und wichtige Aspekte wie Nebenwirkungen verschwiegen.

Ich kenne Menschen, die durch Antidepressiva massive Entzugserscheinungen bekommen haben, gegen die sie teils jahrelang ankämpfen. Außerdem führen diese Medikamente oft zu einem irreversiblen Libidoverlust, was sich auf (zukünftige) Beziehungen auswirkt. Allgemein sind Antidepressiva ziemlich gesundheitsschädlich und sollten deshalb auch nicht über einen längeren Zeitraum hinweg genommen werden. Was wiederum im Zusammenhang mit den Entzugserscheinungen kritisch ist. Was für manche auch noch wichtig ist zu wissen: Antidepressiva verändern dauerhaft die Strukturen im Gehirn (Stoffwechsel im Bereich der Synapsen) und verändern dadurch die Denkmuster. Sie lösen aber nicht die zugrundeliegenden Probleme auf mentaler und emotionaler Ebene, die als Erfahrungen in unserem Nervensystem gespeichert sind. Vielmehr befürchte ich, dass sie ein komplettes und tiefgründiges Aufarbeiten eher verhindern können, die oftmals mit starken und unbequemen Emotionen einhergehen (das ist allerdings nur meine persönliche Schlussfolgerung nach meinen bisherigen Erfahrugnen mit Aufarbeitungsprozessen).

Wir leben leider in einer Welt, in der es üblich ist, die wahren Probleme unter den Teppich zu kehren. Auch in der Politik und den Medien wird dieses Musster immer deutlicher sichtbar und immer extremer. Es wird massiv und aggressiv mit Suggestionen gearbeitet um Menschen zu manipulieren und ruhigzustellen. In diesem Kontext sehe ich auch Antidepressiva: Es ist einfacher, ein Medikament zu schlucken und sich zu sagen, das eigene Gehirn sei "kaputt", als sich mit den wahren Problemen auseinanderzusetzen.

Insbesondere im Hinblick auf die Tatsache, dass psychische Probleme in den allermeisten Fällen ihre Wurzel in der Kindheit und Jugend eines Menschen haben und in der Regel auf verdrängte Probleme im "System" der Eltern zurückgeht. Aber wie viele Eltern, deren Kinder psychische Probleme haben, wollen sich schon sagen lassen, dass in Wirklichkeit sie selbst Probleme haben und verdrängen, und ihre Kinder "nur" darauf reagieren? Sich das einzugestehen würde viele Eltern total aus der Bahn werfen, oft vielleicht sogar so sehr, dass sie nicht mehr dazu in der Lage sind, im Alltag zu "funktionieren" (Arbeit usw). Deshalb werden die Probleme oft auf die Kinder abgewälzt. Da die Kinder aber nicht die Probleme ihrer Eltern lösen können, ist die vorstellung verführend, man könne mit Medikamenten/Antidepressiva das Dilemma "lösen"... oder zumindest so weit unterdrücken, dass man nicht mehr damit konfrontiert wird und im Alltag weiter "funktionieren" kann...

Ich kann also nur dazu raten, von Antidepressiva nicht zu viel zu erwarten. Sie lösen keine Probleme und sie bringen massive Neben- und Nachwirkungen mit sich. Dessen sollte man sich unbedingt bewusst sein.

Und es gibt durchaus Alternativen. Ich habe zum Beispiel Kundalini Yoga als eine sehr effektive Methode zum emotionalen Aufarbeiten belastender psychischer Themen kennengelernt. Aber täglich eineinhalb bis zwei Stunden dafür einzuplanen kostet eben etwas mehr Überwindung als mal nebenher ein paar Tabletten zu schlucken. Wer seine psychischen Probleme wirklich an der Wurzel lösen möchte, benötigt dafür Zeit und Aufmerksamkeit...

Ich hoffe, ich bin mit meiner Sichtweise auf Antidepressiva niemandem hier zu nahe getreten.
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Ich finde es schwer eine allgemeingültige Aussage zu treffen wie gut oder schlecht ADs sind. Ich hatte ganz gute Erfahrungen mit Muclobemid gemacht, bevor die Wirkung nach ein Jahr verflog. War aber dafür Nebenwirkungsarm. Escitalopram hätte ich auch nehmen können, doch mich schreckte damals die gewaltige Auflistung an Nebenwirkungen ab. (srry aber ich sah nicht ein etwas zu nehmen, dass mich dann aus anderen Gründen noch schlechter fühlen lässt).

Ich weiß nicht welches AD mein Vater nahm, aber außer dass meine Mutter sich immer köstlich über seine "Schweinchenaugen" amüsierte, hatte es ihn kaum geholfen.
 

Bob73

Aktives Mitglied
Und es gibt durchaus Alternativen. Ich habe zum Beispiel Kundalini Yoga als eine sehr effektive Methode zum emotionalen Aufarbeiten belastender psychischer Themen kennengelernt. Aber täglich eineinhalb bis zwei Stunden dafür einzuplanen kostet eben etwas mehr Überwindung als mal nebenher ein paar Tabletten zu schlucken. Wer seine psychischen Probleme wirklich an der Wurzel lösen möchte, benötigt dafür Zeit und Aufmerksamkeit...

Ich hoffe, ich bin mit meiner Sichtweise auf Antidepressiva niemandem hier zu nahe getreten.
Nein, deine Sichtweise ist doch völlig in Ordnung :).
Nur, ich kann dir aus leidvoller Erfahrung berichten das man bei einer richtig schweren Depression nicht in der Lage ist an Yoga zu denken. Bei meiner letzten schweren Episode vor ein paar Jahren war ich nicht mehr in der Lage überhaupt aus dem Bett aufzustehen, geschweige denn zu Essen. Damals hatte mir die antriebssteigernde Wirkung der AD unheimlich gut geholfen.

Echt problematisch finde ich die viel zu schnelle Verschreibung von Tavor etc. Diese Benzos wirken super, keine Frage, aber die Abhängigkeit kommt schnell, und der Entzug ist die Hölle.
 

momo28

Moderator
Teammitglied
Wie bei anderen Medikamenten auch, ist es schwierig allgemeingültige Aussagen zur Wirkung von Antidepressiva zu machen.

Es gibt da unterschiedliche Wirkweisen, es kommt darauf an, wie stark die Depression ist, wie hoch das AD dosiert wird, bzw. wie es aufdosiert wird.
Was zwischenzeitlich klar ist ist, dass es einen gewissen Spiegel des Wirkstoffes im Körper braucht, um zu wirken.
Deshalb tritt eine Verbesserung der Stimmung oft erst nach drei bis sechs Wochen ein.
 

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