Wie Zeit gut überbrücken?

Hallo,

ich bin Medizinstudent und habe das Physikum (die erste große Prüfung) im Ausland absolviert. Nun wurde ich zu diesem Semester an einer deutschen Uni ins 2. Semester eines Modellstudiengangs zugelassen.

Aufgrund meiner Vorerfahrung muss ich an sehr wenigen Präsenzkursen teilnehmen. Hier werden jedoch Modulprüfungen geschrieben, d.h. man schreibt über ein Themenfeld eine Prüfung nicht über einzelne Fächer. Jedes Fach wird hier angeschnitten und darüber setzt sich die Prüfung zusammen.

Ich finanziere mir das Studium selbst und pendelte bisher zwischen Großstadt (wo ich arbeite) und Unistadt (Kleinstadt) wo ich studiere. Zudem habe ich leider Probleme die passende Wohnung zu finden. Unter 400 Euro ist´s hier leider sehr schwierig, d.h. ich bin noch auf der Suche (verbringe die Zeit bisher bei Freunden).

1. Ich habs bisher so gemacht, dass ich Montag hingefahren bin und freitags zurück zum arbeiten.
Nun bin ich am überlegen die VL und Seminare komplett sausen zu lassen und mehr zu arbeiten; die Zeit zu nutzen.
Oder was würdet Ihr mir empfehlen? Von einigen Vorlesungen kann ich ohnehin nix mitnehmen. Für einige Seminare gibt´s jedoch eine Art Bonus für die Endprüfung am Ende. Nimmt man an diese Teil bekommt man den Bonus. Also, ich müsste ohnehin mindestens einmal in der Woche aus der Großstadt in die Kleinstadt fahren.

2. Da ich mittlerweile 32 bin, wollte ich fragen, ob Ihr Euch zum Winter nochmal ins 5. Semester bewerben würdet (eigentliches Semester in das ich weiterstudieren müsste) oder jetzt an eurer Uni bleiben würdet? Großer Pluspunkt an meiner jetzigen Uni: unendliche Versuche in den normalen Prüfungen.
Nachteil: ich verliere 1,5 Jahre; anstatt im 5., fange ich im 2. an.

Über Tipps würde ich mich freuen.

VG,
A.

1. Wenn du dir sicher bist, dass du die Prüfungen auch ohne präsent zu sein bestehen wirst, würde ich das mit der Anwesenheit tatsächlich sehr locker halten und mehr arbeiten. Das musst du selbst einschätzen.

2. Weiterbewerben. Außer der Modellstudiengang bietet dir etwas Besonderes, das dagegen spricht (abgesehen von den Prüfungsversuchen). Ansonsten wäre mir die verlorene Zeit zu schade.

Es kommt darauf an, in welchem medizinischen Bereich Du später tätig wirst.
Willst Du kleinste Blutgefäße nähen oder Zahnarzt werden, so wird Dir ab einem gewissen Alter und mit den einher gehenden Beeinträchtigungen die Ruhe und Geduld fehlen. Also müsstest Du Deine jüngeren Jahre nutzen.
Willst Du aber Mediziner werden, in der handwerkliche Fertigkeiten gegenüber Wissen und Erfahrung eine untergeordnete Rolle spielen, so kannst Du es bis zum Ruhestand durchhalten und wirst sogar immer besser.

So lange Du finanziell "irgendwie" über die Runden kommst, würde ich an Deiner Stelle keine Zeit in irgend einen Nebenjob investieren.
Es mag aber verlockend sein, sich anstrengende Lernzeiten mit einfachem Regale einräumen zu versüßen, was etwa wie ein bezahlter Uni-Urlaub wirkt.

Piepel meinte:

Es kommt darauf an, in welchem medizinischen Bereich Du später tätig wirst.
Willst Du kleinste Blutgefäße nähen oder Zahnarzt werden, so wird Dir ab einem gewissen Alter und mit den einher gehenden Beeinträchtigungen die Ruhe und Geduld fehlen. Also müsstest Du Deine jüngeren Jahre nutzen.
Willst Du aber Mediziner werden, in der handwerkliche Fertigkeiten gegenüber Wissen und Erfahrung eine untergeordnete Rolle spielen, so kannst Du es bis zum Ruhestand durchhalten und wirst sogar immer besser.

So lange Du finanziell "irgendwie" über die Runden kommst, würde ich an Deiner Stelle keine Zeit in irgend einen Nebenjob investieren.
Es mag aber verlockend sein, sich anstrengende Lernzeiten mit einfachem Regale einräumen zu versüßen, was etwa wie ein bezahlter Uni-Urlaub wirkt.

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Ich kann Dir irgendwie überhaupt nicht folgen.
Was willst Du mir damit sagen?

medorg meinte:

1. Wenn du dir sicher bist, dass du die Prüfungen auch ohne präsent zu sein bestehen wirst, würde ich das mit der Anwesenheit tatsächlich sehr locker halten und mehr arbeiten. Das musst du selbst einschätzen.

2. Weiterbewerben. Außer der Modellstudiengang bietet dir etwas Besonderes, das dagegen spricht (abgesehen von den Prüfungsversuchen). Ansonsten wäre mir die verlorene Zeit zu schade.

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Sehr hilfreiche Antwort. Vielen Dank.

Zu 1.: Ich habe noch nie eine Modulprüfung geschrieben. Deswegen kann ich es leider überhaupt nicht einschätzen. Ich wollte es jetzt als Probe mal machen um zu schauen ob ich auf diese Weise es auch schaffe.

Zu 2: Ich bin in der Stadt geboren, bin aufgrund von Platzmangel jedoch auf Wohnungsssuche. Es macht somit kaum was aus. Eltern sehe ich gerade nicht, da sie im Urlaub sind ... Die Eltern wären der Grund dort zu bleiben. Sie sind schon älter und das Leben ist ja nicht unendlich.
Andererseits habe ich so ja auch kaum Zeit sie zu sehen. Was meinst Du?