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Wie soll ich das einordnen?

  • Starter*in Starter*in Splitterseele
  • Datum Start Datum Start
Ich weiß mit eurem SM-Hintergrund leider nicht umzugehen, keine Ahnung, was das für einen Einfluss auf eure tägliche Beziehung hat, du wirst es besser Einordnen können.

Auf unsere tägliche Beziehung hat das keinen Einfluss. Bis auf ein paar wenige erweiterte Spielarten im Bett (Analsex, Fesseln und das Spielen von "Er nimmt sich meinen Körper, obwohl ich mich ein bisschen wehre" - mehr ist es bei uns nicht) sind wir ein ganz normales Paar. Wir sind auch kein Paar, das SM so richtig auslebt. Wir haben keine Lederpeitschen oder Dildos oder Fesseln oder Andreaskreuze oder was weiß ich zuhause. Wenn er mich fesselt, dann mit ner Jogginghose, nem Schal oder mit irgendwas, was gerade greifbar ist.
 
Er nutzt deine Abhängigkeit aus und spielt deine schlimme Vorbeziehung gegen dich aus.

Ich bin mir nicht sicher, ob er mich in irgendeiner Weise ausnutzt... Ja, Sonntag hat er mich benutzt und damit auch ausgenutzt, aber so generell kann man das nicht formulieren.
Meine Vorbeziehung... Kann sein, dass ich auch einfach keinen Bezug zu einer gesunden Beziehung habe. Wie mein Ex war, habe ich ja bereits ein wenig geschildert. Und vor meinem Ex hatte ich nur kurze Beziehungen / Liebeleien. Vielleicht fehlt da auch der Maßstab, keine Ahnung. Nur eigentlich dachte ich bis Sonntag ja, jetzt endlich in einer gesunden Beziehung zu sein... 😕


Solange er beschönigt was er getan hat, nehme ich ihm die Reue einfach nicht ab.

In dem Punkt muss ich leider ein klein wenig zustimmen. Ich nehme ihm ab, dass es ihm unglaublich leid tut, dass er mir echt wehgetan hat und damit die Beziehung aufs Spiel gesetzt hat. Ich nehme ihm ab, dass er DAS nicht wollte.
Aber ich nehme ihm nicht ab, dass er wirklich versteht, dass sein Handeln an sich durchaus als Vergewaltigung gewertet werden kann und einfach unter aller Sau war.
Er sagt eben Dinge wie "Und das ist wirklich der einzige Grund, warum du sauer bist? Kann man das nicht auch verzeihen und da drüber hinwegsehen, wenn ich einmal einen Fehler - ok, zugegebenermaßen einen riesigen Fehler - gemacht habe?" und "Ja, aber wenn doch sonst alles gut ist und war?" und "Ich verstehe nicht ganz, warum dein Vertrauen jetzt plötzlich weg ist. Wir hatten doch so ein gutes Vertrauensverhältnis!" und "Kann nicht einfach alles werden wie vorher? Du kannst doch frei entscheiden, wie viel Einfluss das jetzt auf dich hat!"
Wütend macht mich auch seine Aussage, dass für ihn eine Vergewaltigung grundsätzlich ganz ganz ganz anders abläuft. Er meinte: "Wenn mich jemand vergewaltigt, dann schreie ich doch! So was ist doch viel brutaler mit blauen Flecken und so. Du weißt, dass ich nicht so einer bin".

Unabhängig davon, ob das, was er mit mir gemacht hat, eine Vergewaltigung war oder nicht - die Bezeichnung spielt für mich ohnehin keine große Rolle - zeigt es doch, was für ein falsches Verständnis er von diesem sensiblen Thema hat...
Selbst Frauen, die von fremden Kerlen vergewaltigt werden, schreien nicht immer und wehren sich auch nicht immer mit aller Kraft. Genauso gibt es die Schockstarre als mögliche Reaktion. Insbesondere in Beziehungen, wenn man den Täter liebt. Da schreit wohl kaum eine das Haus zusammen. Hmm...

Kann aber auch gut sein, dass es bei ihm der Selbstschutz ist, der greift. Müsste er sich selbst vorwerfen, etwas richtig Schlimmes getan zu haben, würde ihn das wohl aus der Bahn werfen und sein Selbstverständnis empfindlich angreifen. Kann also verstehen, dass er das irgendwie von sich schiebt - nur macht es mir meine Entscheidung, wie es weiter gehen kann und soll nicht gerade leichter.
 
Er sagt eben Dinge wie "Und das ist wirklich der einzige Grund, warum du sauer bist? Kann man das nicht auch verzeihen und da drüber hinwegsehen, wenn ich einmal einen Fehler - ok, zugegebenermaßen einen riesigen Fehler - gemacht habe?" und "Ja, aber wenn doch sonst alles gut ist und war?" und "Ich verstehe nicht ganz, warum dein Vertrauen jetzt plötzlich weg ist. Wir hatten doch so ein gutes Vertrauensverhältnis!" und "Kann nicht einfach alles werden wie vorher? Du kannst doch frei entscheiden, wie viel Einfluss das jetzt auf dich hat!"
Wütend macht mich auch seine Aussage, dass für ihn eine Vergewaltigung grundsätzlich ganz ganz ganz anders abläuft. Er meinte: "Wenn mich jemand vergewaltigt, dann schreie ich doch! So was ist doch viel brutaler mit blauen Flecken und so. Du weißt, dass ich nicht so einer bin".

Was für ein fieser Charakter.

Ich frage mich , wie er reden würde wenn es ihm passiert wäre.
 
Splitterseele, du musst für dich entscheiden, wo ist eine Grenze überschritten. Da können wir dir tatsächlich nur unsere Meinung mitteilen, aber handeln musst du!

Du sagst selbst, ein Safe-Word hätte in der Situation vielleicht auch nichts genützt. Was für mich heißt, dein Freund ist unberechenbar in der Hinsicht. Ein Nein interessiert ihn nicht. Und ich glaube weiterhin nicht, dass es ihm wirklich leid tut, was er gemacht hat. Mein Beispiel mit dem Pfefferspray habe ich deswegen angebracht, weil du dir im Klaren darüber werden solltest, wo es Grenzen geben muss.

Und was ich für vollkommen falsch halte: dir die Schuld zu geben, du hättest nicht eindeutig kommuniziert! Natürlich suchst du die Schuld bei dir, weil dein Freund ja so ziemlich uneinsichtig ist. Und wenn die Grenzen eben so schwammig sind, ja, ein bisschen Gewalt, also festhalten und ein bisschen Bondage, aber du es verbal und mit physischer Gewalt (treten) nicht schaffst, ihn zu stoppen, dann liegt da einiges im Argen bei euch.

Ich kann an der Spielart auch nichts finden, ehrlich gesagt, aber das ist eure Sache. Aber es muss für beide Beteiligten Spaß machen, sicher sein, dass niemand dabei verletzt wird und auf alle Fälle nur, wenn beide das auch wollen!
 
I
In dem Punkt muss ich leider ein klein wenig zustimmen. Ich nehme ihm ab, dass es ihm unglaublich leid tut, dass er mir echt wehgetan hat und damit die Beziehung aufs Spiel gesetzt hat. Ich nehme ihm ab, dass er DAS nicht wollte.
Aber ich nehme ihm nicht ab, dass er wirklich versteht, dass sein Handeln an sich durchaus als Vergewaltigung gewertet werden kann und einfach unter aller Sau war.
Er sagt eben Dinge wie "Und das ist wirklich der einzige Grund, warum du sauer bist? Kann man das nicht auch verzeihen und da drüber hinwegsehen, wenn ich einmal einen Fehler - ok, zugegebenermaßen einen riesigen Fehler - gemacht habe?" und "Ja, aber wenn doch sonst alles gut ist und war?" und "Ich verstehe nicht ganz, warum dein Vertrauen jetzt plötzlich weg ist. Wir hatten doch so ein gutes Vertrauensverhältnis!" und "Kann nicht einfach alles werden wie vorher? Du kannst doch frei entscheiden, wie viel Einfluss das jetzt auf dich hat!"
Wütend macht mich auch seine Aussage, dass für ihn eine Vergewaltigung grundsätzlich ganz ganz ganz anders abläuft. Er meinte: "Wenn mich jemand vergewaltigt, dann schreie ich doch! So was ist doch viel brutaler mit blauen Flecken und so. Du weißt, dass ich nicht so einer bin".

Unabhängig davon, ob das, was er mit mir gemacht hat, eine Vergewaltigung war oder nicht - die Bezeichnung spielt für mich ohnehin keine große Rolle - zeigt es doch, was für ein falsches Verständnis er von diesem sensiblen Thema hat...
Selbst Frauen, die von fremden Kerlen vergewaltigt werden, schreien nicht immer und wehren sich auch nicht immer mit aller Kraft. Genauso gibt es die Schockstarre als mögliche Reaktion. Insbesondere in Beziehungen, wenn man den Täter liebt. Da schreit wohl kaum eine das Haus zusammen. Hmm...

Kann aber auch gut sein, dass es bei ihm der Selbstschutz ist, der greift. Müsste er sich selbst vorwerfen, etwas richtig Schlimmes getan zu haben, würde ihn das wohl aus der Bahn werfen und sein Selbstverständnis empfindlich angreifen. Kann also verstehen, dass er das irgendwie von sich schiebt - nur macht es mir meine Entscheidung, wie es weiter gehen kann und soll nicht gerade leichter.


Das ist ein ganz heikles Thema. Deswegen wird hier auch ständig gesagt, dass es eine Vergewaltigung war. Dein Freund ist doch nicht doof, er muss in der Situation gewusst haben, dass du nicht willst. Er hat sich darüber hinweggesetzt und als Argument kommt, du bist schuld, denn du hast nicht laut genug geschrien.

Dein Freund redet sich das schön, er hat doch nur eure Phantasie bedient und er hat einfach nicht mitbekommen, dass du da nicht willst. Deswegen ist für mich sonnenklar, dass irgendwann, wenn bei euch wieder Routine reinkommt und Normalität, das wieder passieren kann.Er ist doch völlig uneinsichtig. Erst deine Reaktion hat ihm gezeigt, ach naja, so ganz super war es dann doch nicht.

Und was das Trauma einer Vergewaltigung bei der einzelnen Frau für Anzeichen hat, ob das Schreien oder Schockstarre ist, da gibt es nichts allgemein Gültiges. Aber ein Mann, der eine Frau brutal und rücksichtslos anal vergewaltigt, den würde ich nicht mit der Kneifzange anfassen und schon gar nicht in meine Nähe lassen.
 
Hallo ihr Lieben,

vielen herzlichen Dank an alle, die mir hier geschrieben und beigestanden haben! Ihr habt mir sehr geholfen!
Durch den Vorfall am Sonntag und durch alles, was damit verbunden ist, bin ich in einer schwierigen Stimmung (plötzliches Weinen, depressive Zustände, Nachdenklichkeit) und muss trotzdem meinen Alltag und mein Studium weiter bewältigen. Es steht so viel an, zumal ich bald umziehe.

Ich werde mich daher aus diesem Thema verabschieden und versuchen, mit allem klarzukommen. Nicht zu viel daran denken. Dem Schmerz nicht vernichtend viel Raum geben. Nicht ständig durch das Schreiben und Lesen in diesem Forum daran erinnert werden.

Wie es also weitergeht? Ein Stück weit werde ich verdrängen müssen, sonst zerbricht mir alles. Ich werde Montag erneut zur Beratungsstelle gehen und bis dahin eben möglichst nicht an den ganzen Kram denken.
Was aus meiner Beziehung wird, wird sich in den nächsten Wochen oder Monaten zeigen. Zurzeit bin ich noch außerstande, eine Entscheidung zu treffen. Ich muss alles sacken lassen und zur Ruhe kommen.

Also erneut: Vielen Dank! Ihr seid klasse!

Liebe Grüße,
Splitterseele
 

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