Emotional ist es also so, dass ich an ihm hänge und es wirklich schön mit ihm ist. Er war quasi mein "Traumprinz", bis zu diesem Moment.
Gerade, wenn ich es mit meiner vorherigen Beziehung vergleiche, bin ich (war ich?) sehr glücklich mit meinem jetzigen Freund.
Mit meinem Exfreund hatte ich eine Horrorbeziehung, auch wenn dieser mir nie direkt körperliche Gewalt angetan hat (seine teilweise direkten, aber meistens unterschwelligen Drohungen und sein manipulatives Verhalten reichten immer aus damit ich alles freiwillig getan habe, was er wollte). Bei meinem Ex habe ich in permanenter Angst gelebt, ich hätte ihm auch zugetraut, dass er mir oder anderen Menschen etwas Schlimmes antut, wenn ich mich trenne. Ihm hätte ich tatsächlich ALLES zugetraut. Diese Beziehung mit meinem Ex hat mich an den Rand eines Abgrundes getrieben, mein Selbstbewusstsein durch seine tagtäglichen Beschimpfungen und Schuldzuweisungen auf Meeresgrundniveau schrumpfen lassen, mich wahnsinnig gemacht, mich vor allem an mir selbst zweifeln lassen und mir eine suizidale Krise beschert. Ich habe es nicht geschafft, mich von ihm zu trennen. Er hat damals die zweijährige Beziehung mitten in meiner suizidalen Krise mit einer kurzen SMS beendet, in der stand, ich sei zu kaputt für ihn. Das nur am Rande.
Nach dieser schlimmen Beziehung habe ich mir jedenfalls selbst geschworen, dass ich mich nie nie nie nie nie wieder scheiße von einem Partner behandeln lasse und besser auf mich acht gebe. Dass ich beim kleinsten Anzeichen von Missbrauch das Weite suche. Rational wäre demnach in meiner derzeitigen Beziehung jetzt der Punkt erreicht, an dem ich rennen müsste.
Und doch bin ich unentschlossen. Eben weil die jetzige Beziehung so schön ist, wir uns - eigentlich - mit viel gegenseitiger Wertschätzung entgegen treten und es eben ein starkes Kontrastprogramm zu meiner vorherigen Beziehung ist... Auch das, was er am Wochenende getan hat, ist etwas, über das ich, denke ich, ganz gut hinwegkommen werde. Es ist nicht annähernd vergleichbar mit dem Schaden, den mein Exfreund bei mir angerichtet hat... Meinen jetzigen Freund zu verlieren ist das, was schmerzt und doch scheint es rational der einzig richtige Weg, um mich selbst zu schützen und mir selbst Wertschätzung entgegen zu bringen... 🙁
Er hat durch sein unbedachtes Handeln etwas zwischen uns nachhaltig verändert und wir beide müssen jetzt mit den Konsequenzen davon leben. Es macht mich so traurig und so wütend.
Vielleicht versteht ihr das ein wenig?
Sorry für die langen Texte!
LG