Ich möchte noch ein paar Punkte ergänzen, um das Gesamtbild meiner Situation klarer zu machen:
1. Autismus
Ich bin spätdiagnostizierter Autist, was bedeutet, dass soziale Interaktionen, Nähe und emotionale Reize für mich besonders belastend sein können. Das erschwert den Aufbau von Beziehungen und die Umsetzung vieler allgemeiner Ratschläge.
2. Zwangsgedanken / mentale Belastungen
Ich leide unter starken Zwangsgedanken, die meinen Alltag und meine Handlungsfähigkeit stark einschränken. Das raubt viel Energie und macht viele Strategien, die „von außen“ vorgeschlagen werden, kaum praktikabel.
3. Isolation / Lebensumstände
Ich lebe aktuell sehr isoliert auf einem Bauernhof und habe kaum Möglichkeiten, neue Menschen kennenzulernen. Aktivitäten wie Vereine oder Gruppen sind daher schwer umsetzbar(Ausnahme online).
4. Vergangene Traumata / Abwertung
Meine Kindheit war geprägt von ständiger Abwertung, z. B. durch meine Mutter („Du bist ein Psychopath“, „Du wirst nie etwas erreichen“). Das hat mein Selbstwertgefühl massiv beeinträchtigt und mein Vertrauen in andere Menschen zerstört. Zusätzlich war ich immer das Ziel von Mobbing und Gewalt in der Schule.
5. Bisherige Erfahrungen mit Hilfe / Therapie
Ich habe bereits Therapien oder Fachstellen erlebt, die mich enttäuscht oder traumatisiert haben. Das bedeutet, dass viele Standardtipps wie „Therapie machen“ oder „positive Gedanken kultivieren“ für mich im Moment nicht realistisch sind. Ich musste einmal sogar eine polizeiliche Zwangseinweisung über mich ergehen lassen, weil meine Psychiaterin "ein ungutes Gefühl" hatte bei unserem Gespräch. Die Folge war ein Transport in Handschellen in ein Zimmer mit vier anderen Personnen, wo ich als Autist wochelang dauergestresst war und kaum je auch nur für kurze Zeit zur Ruhe kam.
Trotzdem möchte ich versuchen auf der Warteliste abzuwarten, ob ich einen passenden Psychiater für eine Therapie finde