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MissNikita
Gast
Hallo, ich bin neu hier und habe mich auch schon „umgelesen“. Das Thema Gewalt in der Kindheit ist erschreckend weit verbreitet. Da ich das selbst erlebt habe (gleich mehr dazu) lässt mich dieses Thema nie kalt. Wenn ich draußen in der Stadt unterwegs bin und kleine Kinder sehe, frage ich mich, wie Menschen, erwachsene körperlich starke Menschen, es übers Herz bringen, diese kleinen Wesen zu verdreschen. Ich könnte in solchen Momenten losheulen.
Ich bin 27 und habe seit Jahren Depressionen und Angstzustände, war viele Jahre in Therapie und nach einem Selbstmordversuch lange in der Psychiatrie. Die letzten Monate war ich stabil, aber manchmal bricht eben meine Vergangenheit wieder durch. Und das reißt mir total den Boden unter den Füßen weg. Erst heute wieder.
Ich wurde in meinem Elternhaus geschlagen und beschimpft, von frühester Kindheit bis zu meinem Rausschmiss mit 19. Es würde ewig dauern, all die Schläge und Demütigungen hier wiederzugeben. Um es kurz zu machen, ich wurde mit Kochlöffeln und Besenstielen geprügelt, schon als Fünfjährige bis ich ungefähr 12 war. Oft während der Schläge – ich habe natürlich geweint – hat sie gesagt, sie hört erst auf zu schlagen, wenn ich mit dem „Geflenne“ aufhöre.
Beleidigungen und Beschimpfungen waren an der Tagesordnung. Sprüche wie "Wenn ich gewusst hätte, wie Du wirst hätte ich dich abgetrieben" oder "wenn du endlich weg bist mache ich drei Kreuze in den Kalender" habe ich mir als kleines Kind ebenso wie als Teenager anhören müssen. Vater und Verwandte haben weggeschaut.
Dass das Wunden hinterlässt ist klar: Meine Krankheiten, die chronisch sind, Misstrauen in alle anderen, mangelnde Bindungsfähigkeit und AngstAngst und nochmals Angst.
Ich habe Alpträume von ihr. Manche Träume bestehen schlicht und einfach daraus, dass sie mich anschreit – ewig lange. Wenn ich sehr müde und gestresst bin, höre ich ihr Geschrei wie einen Tinnitus, wie ein Rauschen tief in meinem Kopf.
Viele hier im Forum haben ähnliche Erfahrungen gemacht.
Mich interessiert nun folgendes: Wie geht Ihr damit um? Ich weiß, dass man das nie vergisst und nie wie ein "unbeschädigter" Mensch leben kann. Das habe ich in der Klinik, die ausgezeichnet war, akzeptieren gelernt. Aber mich interessiert, wie ich mein Schicksal annehmen kann. Wie ich damit umgehe, "Flashbacks" zu kriegen, die stundenlange Heulkrämpfe und Suizidgedanken auslösen.
Ich will darüber hinwegkommen. Ich habe lange Therapie gemacht, nehme -obwohl es schwer für mich ist- am sozialen Leben teil, ich arbeite, mache Sport. Ich arbeite sehr hart an mir, denn mein Leben ist mir viel wert. Ich lebe gerne und habe so viele Interessen und Pläne. Aber der Schmerz bringt mich um. Ein biestiges Wort von meiner Mutter (so wie heute erst-dumme, fiese und rücksichtslose Sprüche am Telefon) bringt mich an den Abgrund zurück. Da stehe ich jetzt auch. Und ich will nicht abstürzen. Ich will nicht all das Schöne und Spannende in meinem Leben gefährden. Aber in solchen Momenten brauche ich all meine Kraft und Aufmerksamkeit, um einfach nur diesen Schmerz aushalten zu können. Für mehr habe ich dann keinerlei Ressourcen.
Wer von Euch kann mir erzählen, was ihm/ihr aus solchen Phasen heraushilft?
Ich bin 27 und habe seit Jahren Depressionen und Angstzustände, war viele Jahre in Therapie und nach einem Selbstmordversuch lange in der Psychiatrie. Die letzten Monate war ich stabil, aber manchmal bricht eben meine Vergangenheit wieder durch. Und das reißt mir total den Boden unter den Füßen weg. Erst heute wieder.
Ich wurde in meinem Elternhaus geschlagen und beschimpft, von frühester Kindheit bis zu meinem Rausschmiss mit 19. Es würde ewig dauern, all die Schläge und Demütigungen hier wiederzugeben. Um es kurz zu machen, ich wurde mit Kochlöffeln und Besenstielen geprügelt, schon als Fünfjährige bis ich ungefähr 12 war. Oft während der Schläge – ich habe natürlich geweint – hat sie gesagt, sie hört erst auf zu schlagen, wenn ich mit dem „Geflenne“ aufhöre.
Beleidigungen und Beschimpfungen waren an der Tagesordnung. Sprüche wie "Wenn ich gewusst hätte, wie Du wirst hätte ich dich abgetrieben" oder "wenn du endlich weg bist mache ich drei Kreuze in den Kalender" habe ich mir als kleines Kind ebenso wie als Teenager anhören müssen. Vater und Verwandte haben weggeschaut.
Dass das Wunden hinterlässt ist klar: Meine Krankheiten, die chronisch sind, Misstrauen in alle anderen, mangelnde Bindungsfähigkeit und AngstAngst und nochmals Angst.
Ich habe Alpträume von ihr. Manche Träume bestehen schlicht und einfach daraus, dass sie mich anschreit – ewig lange. Wenn ich sehr müde und gestresst bin, höre ich ihr Geschrei wie einen Tinnitus, wie ein Rauschen tief in meinem Kopf.
Viele hier im Forum haben ähnliche Erfahrungen gemacht.
Mich interessiert nun folgendes: Wie geht Ihr damit um? Ich weiß, dass man das nie vergisst und nie wie ein "unbeschädigter" Mensch leben kann. Das habe ich in der Klinik, die ausgezeichnet war, akzeptieren gelernt. Aber mich interessiert, wie ich mein Schicksal annehmen kann. Wie ich damit umgehe, "Flashbacks" zu kriegen, die stundenlange Heulkrämpfe und Suizidgedanken auslösen.
Ich will darüber hinwegkommen. Ich habe lange Therapie gemacht, nehme -obwohl es schwer für mich ist- am sozialen Leben teil, ich arbeite, mache Sport. Ich arbeite sehr hart an mir, denn mein Leben ist mir viel wert. Ich lebe gerne und habe so viele Interessen und Pläne. Aber der Schmerz bringt mich um. Ein biestiges Wort von meiner Mutter (so wie heute erst-dumme, fiese und rücksichtslose Sprüche am Telefon) bringt mich an den Abgrund zurück. Da stehe ich jetzt auch. Und ich will nicht abstürzen. Ich will nicht all das Schöne und Spannende in meinem Leben gefährden. Aber in solchen Momenten brauche ich all meine Kraft und Aufmerksamkeit, um einfach nur diesen Schmerz aushalten zu können. Für mehr habe ich dann keinerlei Ressourcen.
Wer von Euch kann mir erzählen, was ihm/ihr aus solchen Phasen heraushilft?