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Wie lerne ich, die Vergangenheit zu akzeptieren?

T

Truth

Gast
Liebe Nikita,

ich schlage die Hände nicht über dem Kopf zusammen, wenn du mir das sagst. Nicht im geringsten. Es ist nur so, dass ich all das was du erlebst kenne - ich kenne nur auch die andere Seite - wie einfach es ist, sich wirklich davon zu befreien und wie schwierig der Weg dorthin ist. Ich bewundere deine Klarheit und deinen Willen - und ich wünschte es gäbe eine Eigenliebe-Injektion.

Das "schlimme" am Wissen ist, dass wir oft dazu verführt werden zu glauben über den Dingen zu stehen. Tun wir aber nicht. Du kennst die Motive und Impulse deiner Mutter und entwickelst daraus Verständnis und Verantwortungsgefühle. Verständnis ist gut, aber Verantwortungsgefühl ist in so einer Konstellation reines Gift. Du hast das Bedürfnis es allen recht zu machen, damit du nicht verlassen wirst. Vielen Menschen geht es so. Deine Selbstachtung wurde mit Füßen und Worten getreten. Das spiegelt sich überall wider. Das verstehe ich sehr gut. In allen Beziehungen - wo immer du bist - sogar in deinen Gedanken und Gefühlen. Du hast aber auch enorme Potentiale, die du bisher genutzt hast. Du hast enorm viel geleistet bisher. Siehst du das alles? Du hast deine verletzte Seite - aber das ist nicht alles was dich ausmacht. Dich macht viel mehr aus. Vielleicht solltest du ganz konzentriert deinen Blick auf diese andere Seite deiner Persönlichkeit lenken. Du bist ein wundererbarer Mensch und du brauchst keine Angst davor haben, einfach so zu sein wie du bist. Das würdest du in der Praxis lernen können, wenn du einen Menschen neben dir hättest, der eine gesunde Selbstachtung hat und der dich mit dem selben Respekt behandelt wie sich selbst. Das ist die einzig und gesunde Spiegelung die es geben sollte.

Ganz leibe Grüße
Truth
 
F

felixmerlinsnoopy

Gast
Hallo MissNikita,
es ist sehr schön, das Du Deinen Lebensmut nicht verlohren hast. Alle Achtung davor!!!
Ich habe anfangs versucht "es loszuwerden". Ich bin einer falschen Strategie gefolgt und wollte, das meine "Geschichte" verschwindet und das mein "Peiniger" nicht mehr exestiert. Heute befindet er sich in der Schublade "Lebenserfahrung" und diese arme Wurst hat mein ganzes Mitleid. Er ist da und wird auch immer da bleiben!
Es hat da angefangen, das ich mich schlau gemacht habe, warum jemand soetwas macht. Es gibt Menschen, die Kontrollsüchtig sind, die die gerne Macht über Schwächere ausüben, die sich einfach nur toll finden, wenn sie andere so behandeln können! Sie finden Selbstbestätigung nur in so einer Form, arme kleine Würstchen!!!
Akzeptiere für Dich, das Du alles richtig machst, das Du ein wertvoller Mensch bist, der soetwas niemals einem Anderen antuen würde. Deine Mutter ist die jenige, die Hilfe bracht, eine Teraphie machen sollte, bevor man sie auf die Menschheit loslassen sollte. Nicht Du! Du bist die Provelierende, Du stehst über Deiner Mutter.
Das Du hier im Forum bist ist ein gut Weg, hier kannst Du den Anderen helfen, über Erfahrenes berichten. Gut, den Kindern auf der Stasse kannst Du direkt nicht helfen, aber den Leuten hier. Und nicht alle Kinder erfahren soetwas schlimmes, wie Du!
Du kommst raus aus dem Abhängigkeitsverhätnis zu Deiner Mutter, und wenn sie erst mal merkt, das sie Dir mit ihrem Verhalten nicht mehr weh tuen kann, dann wird es ihr auch gar keinen Spaß mehr machen...
Du hast es nicht nötig, in der Opferrolle zu sein. Du bist ein äußerst wertvoller Mensch. Du bist Tochter und nicht Opfer!
 

Benedikt

Mitglied
Hallo MissNikida,

gut dass Du fragst. Hast Du noch eine Erinnerung an die Kleine, die Du mal warst, wie sie aussieht und jetzt allein irgendwo sitzt und glaubt, von all den Menschen, die sie kennt, abgelehnt oder einfach übersehen wird.
Schau sie Dir an, was für ein liebenswertes Mädchen da vor Dir sitzt. Sag ihr einfach guten Tag, so wie Du grüßt, wenn Dir jemand wirklich wichtig ist.
Wenn sie auf Dich aufmerksam wird, lade sie ein, mit Dir zu kommen. Zeige ihr Deine Welt, die Dinge, die Du schön findest.
Was könntest Du einem lieben, tapferen kleinen Mädchen schenken, das schon lange keine Freude mehr erlebt hat?
Für einsame Menschen ist Aufmerksamkeit, Geduld und Freundschaft ein sehr schönes Geschenk.
Lass ihr Zeit, bis sie Dir glaubt.
Die Weihnachtszeit öffnet hier oft Türen, an die niemand gedacht hat. Vielleicht auch bei Euch beiden.
Alles Gute und schöne Momente wünscht Dir

Benedikt
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

auch ich wurde in der Kindheit geschlagen und runtergemacht. Mir hat es sehr geholfen mich ggü dem Täter in der Pubertät durch zu setzen und somit seine Macht gleichsam zu brechen...damit war die Angelegenheit an sich für mich schon weitestgehend erledigt.
Generell ist innerer Abstand das Wichtigste..das man sich nicht das allergeringste aus den Schlägen und den Demütigungen annimmt. Negativerfahrungen nicht zu nah an sich ranläßt..zumindest nicht bis an seinen inneren Kern...sone: das geht mir jetzt glatt am A****-vorbei-Haltung aufbauen. Wichtig ist auch, dass man sich nicht über das Verhalten des Täters definiert, sondern anfängt sich selbstständig zu bestimmen. Dabei hilft es außerhalb des Problembereichs Familie Fuß zu fassen, viele Kontakte zu knüpfen um sich woanders aus zu probieren und auch positives feedback zu erhalten, dass einen stärkt und einen lehrt ein klares NEIN zu einer miesen Haltung sagen zu können.
Mir hat es damals geholfen mich vom Täter zu lösen, ich bin einen Schritt zurück getreten und habe sehr genau hingeschaut mit wem ich es zu tun hatte und mir gefiel nicht was ich sah und habe keinen Hehl daraus gemacht. Ich hatte Fragen und habe nach Antworten gesucht, aber außerhalb meiner eher kaputten Familie. Dabei haben mir Freunde und Freundinnen enorm geholfen.

Meine Therapie war das Leben selbst....auch aus den dunkelsten Stunden habe ich noch Lichtblicke gezogen..und sage mir heute: gerade diese Negativerlebnisse haben z.T auch Positives hervorgebracht...zwar auch einige Nachteile..aber die kann man überwinden.
Ich denke wer den Fehler macht mit aller Macht erwarten zu wollen, dass immer alles harmonisch und friedlich abläuft im Leben, oder Täter irgendwann Einsicht und Reue zeigen (was so gut wie nie vorkommt, ein Selbstschutz der Täterpsyche) der wird depressiv...denn mit dieser Erwartung wird man immer nur wieder enttäuscht. Ich habe immer klar analysiert und mich gefragt: was darf ich erwarten, was darf ich glauben, was kann ich wissen (Fragen die sich auch der Philosoph Kant so ungefähr gestellt hat)....damit schützt man sich vor so mancher Enttäuschung. Ein realistisches Menschenbild zu haben ist ebenfalls wichtig und ein guter Enttäuschungsschutz. Man sollte wissen womit man bei Menschen dran ist und kann lernen damit umzugehen...Kommunikation ist hier sehr wichtig...will auch erst einmal gelernt sein. Zu wissen was man will, wie man es rüberbringt und durchsetzt...eine eigene Erwartungshaltung aufbauen und aufpassen, dass die Anpassung auf Gegenseitigkeit beruht..also andere sich auch an dich anpassen und du dich nicht nur an andere...Präsenz zeigen etc.

Reden ist sehr wichtig, offen face to face über ALLES reden zu können ist ne wichtige Seelenhygiene die stabil und stark hält..seit meiner Kindheit habe ich mich darin geübt...ist mir erst total schwer gefallen...ich war extrem introvertiert und wäre seelisch drauf gegangen, wenn ich mich nicht immer wieder selber überwunden hätte...instinktiv habe ich mich da immer wieder in den Hintern getreten.

Den Mut und die Hoffnung zu verlieren nur weil man in der Kindheit von einem kleinen quersozialem Möpp mies behandelt wurde wäre ja noch schöner! Du solltest dich wie ich RADIKAL lösen und nach vorne schauen..was war ist VORBEI und zwar für immer und vor dir liegt ein Leben voller schöner Möglichkeiten! Nutze sie! Schau nicht zu lang zurück und trauere zu lange um das was du nie haben konntest sondern guck JETZT was in Zukunft Positives für dich drin ist.

Tyra

Grübeln vermeiden...wenn dann nur konstruktiv nachdenken...analysieren...am besten erst einmal beim Therapeuten oder in Philosophieseminaren erlernen wie das geht...Grübeleien machen krank und depressiv..konstruktives Denken ist ne ganz gute Startrampe ins Glück.
 

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