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Wie kann man berufliche Minderwertigkeitskomplexe abstellen?

L

Lippi23

Gast
Ich bin angestellter Bürokaufmann und neige häufiger dazu mich wertlos zu fühlen. Das kommt vor allem zum Vorschein wenn ich mitbekomme wie jemand als Key-Accountmanager für eine große Medizintechnik-Firma fast täglich in andere Städte fliegt umKrankenhäuser etc. zu besuchen, > 4000 Brutto Verdient , irgendwie besonders "wichtig" ist, immer auf Achse ist, usw...

Da fühle ich mich mit meinem alltäglichen Bürokram wie gar nichts.
In meinem Freundeskreis ernte ich leider wenig Zuspruch.

Hat mir hier jemand einen Rat, sind solche Leute eher die Ausnahme oder habe ich zu wenig erreicht ? Wie kann ich von diesen Gedanken wegkommen?
 
E

engelbonn

Gast
Der Vertriebler im Aussendienst an sich hat locker 50-60 Stunden die Woche , wird nach Erfolg entlohnt, muss immer Lächeln und cool sein, wenn´s der Firma schlecht geht ist er schnell weg vom Fenster, dazu der ganze ungesunde Stress und wenig Zeit mit der Familie und Freunden, was nützen ihm da die 1000 Euro Netto mehr :p

Dann lieber die 35 Stunden gemütlich und bei Kaffee im Büro verbringen und regelmässiges sicheres Einkommen und Freizeit geniessen :)




Edit: Schreibfehla :)
 
J

john-2

Gast
Da hat der Engel schon völlig recht. Andererseits, wenn Du noch jung bist, was hindert Dich daran den Betrieb zu wechseln oder die Vorraussetzungen für den Posten des Abteilungsleiters zu schaffen? Kannst Du Dich innerbetrieblich auch eine andere Stelle bewerben?

Freundliche Grüße

John
 
L

Lippi23

Gast
Hallo. Unser Betrieb ist nur relativ klein und ein Familienbetrieb. Groß Aufsteigen ist da nicht drin. Ich weiß auch nicht ob das mir so ist seit ich gesehen habe was andere von früher heut so machen.

Es geht ja um einen früheren Schulfreund, mit dem ich via Facebook wieder in Kontakt getreten bin. Daher lese ich immer seine tollen Statusmeldungen. Heute Berlin, morgen Hannover usw... und auf allen Bildern immer (zumindest optisch gesehen) mit teueren und schnieken Klamotten - wirkt einfach wie der Erfolgstyp schlechtihin, nach dem Motto hey schaut mal hier wo ich überall rumdüse. Was allerdings stimmt - wir wollten schon seit Monaten mal wieder einen trinken gehen - was bisher aus Zeitgründen noch nie geklappt hat. Ob das aber nur am Beruf liegt weiß ich nicht.

Neid ist hier sicher nicht angebracht, das bin ich auch gar nicht, ich projeziere das nur auf meinen Werdegang und komme mir dabei leider total "Standard" vor. Geht euch das nicht auch manchmal so wenn ihr so Überflieger seht ?
 

reichertalexa

Neues Mitglied
Wirkt auf mich ja auch nicht so als ob du SEHR viel weniger verdienst...
Deswegen könntest du mit deiner Qualifizierung ja einen "Neuanfang" wagen. Dich mal woanders bewerben und vielleicht ein etwas Vitaleres Kollegium + Aufstiegschancen finden :D

Bist du denn sonst rundum zufrieden?
 
L

Lippi23

Gast
Naja ich verdiene nicht besonders viel, es reicht halt zum Leben. Privat bin ich eigentlich relativ zufrieden, vielelicht ist es auch einfach die tägliche Arbeit, wie schon weiter oben erwähnt immer dasselbe. Von der Seite was vertriebler alles leisten müssen hatte ich es bisher nicht gesehen, wie gesagt bekomme ja immer nur mit wo er überall ist und wie wichtig er ist...
 

Tüdelkram

Aktives Mitglied
Hi,
ich verstehe dich nur zu gut!

Diese Minderwertigkeitskomplexe habe ich leider in den letzten Jahren auch bekommen. Beispiel: unser Azubi, der nicht mal 3 Monate im Betrieb und im Außendienst tätig war (ich arbeite nicht mehr in diesem Unternehmen), bekam Provision, einen Firmenwagen, einen Businessanzug, eine Porsche-Tasche, wurde intern eingeladen und ich durfte zusehen, hab mehr als 50 Std. ohne Pausen gearbeitet und war an meinen Schreibtisch gefesselt und konnte es keinem Recht machen.

Ändern kann man wohl nichts - nur einen neuen Job suchen... das Selbstwertgefühl kommt dann schon wieder wie von selbst, wenn man das richtige Umfeld hat. Leider ist das bei mir auch noch nicht der Fall :(. Aber...ich habe die Erfahrung gesammelt, dass diese Leute die ständig unterwegs sind, völlig unzufrieden mit sich und ihrem Leben sind. Nach dem Motto: "ich will immer mehr".

Mach das Beste draus !
 

Mystic Prophecy

Aktives Mitglied
Es kommt auch darauf an, wie wichtig Dir beruflicher Erfolg ist und was Du bereit bist, dafür zu leisten.

Willst Du ständig aus Koffern leben? Den Zahlendruck, dass Du immer verkaufen musst und zwar immer mehr - selbst wenn die wirtschaftliche Lage eigentlich eher das Gegenteil zulässt und Du vielleicht das Gefühl bekommst, anderen Menschen/ Firmen etwas aufdrängen zu müssen, nur um Deine Existenz zu sichern.

Willst Du ständig erreichbar sein, z.B. per Blackberry oder Laptop? Nach Deinem 'normalen' 10-12 Stundentag Dich zu Hause hinsetzen und die Dinge abarbeiten, zu welchen Du in der Arbeit noch nicht gekommen bist, die aber dringlichst fertig werden müssen?

Willst Du so gut wie kein Privatleben mehr haben?

Die Liste ließe sich sicher noch fortsetzen.

Das sind alles Punkte, die Du in Kauf nehmen musst, wenn Du beruflich recht weit oben angelangt bist.

Wenn das Dein Wunsch ist, dann versuche, Dich weiterzuentwickeln und eine entsprechende Position zu erreichen. Andernfalls solltest Du Dir sagen, dass Deine Prioritäten eben anders gelagert sind.

Nur weil jemand mehr verdient und 'höhergestellt' ist, heisst das noch lange nicht, dass dieser Mensch ein besseres Leben hat. Er hat vielleicht weniger Geldsorgen, dafür andere Dinge, die ihm zu schaffen machen.

Einen höheren Wert hat er dadurch aber als Mensch nicht.
 
J

john-2

Gast
Naja ich verdiene nicht besonders viel, es reicht halt zum Leben. Privat bin ich eigentlich relativ zufrieden, vielelicht ist es auch einfach die tägliche Arbeit, wie schon weiter oben erwähnt immer dasselbe. Von der Seite was vertriebler alles leisten müssen hatte ich es bisher nicht gesehen, wie gesagt bekomme ja immer nur mit wo er überall ist und wie wichtig er ist...
Hallo Lippi,

gearde in Kleinbetrieben tritt öfter mal ein Gefühl der Unterforderung auf. Wenn die "23" ein Hinweis auf Dein Alter sein sollte. Dann suche Dein Glück bei anderen Betrieben. Ab 35 wird schwerer zu wechseln und bis dahin sollte man seinen Platz in der Arbeitswelt finden.

Zum Vertriebler muss man geboren sein und auch die Familie muss da mitspielen. Ständig in Hotels übernachten, Überstunden und am Wochenende den Schreibkram machen ist Dauerstress. Er wird, wenn Du erfolgreich bist, aber auch gut bezahlt.

Freundliche Grüße

John
 
C

cara

Gast
Ich versteh dich gut, ich bin erst seit einem Jahr von der Uni weg und war stolz wie sonstwas, als ich das erste mal auf Dienstreise zum Kunden geflogen bin. Jo, war auch ganz spannend. Aber wenn du dann zum dritten Mal freitag abends auf irgendeinem Flughafen hockst und auf den Anschlussflug nach Hause wartest, weil die Firma zu sparsam ist, den etwas teuereren Direktflug zu buchen, wenn regelmäßig Verabredungen mit Freunden draufgehen, weil du unterwegs bist und wenn du das Wochenende nur zum Nachschlafen und Wäschewaschen für die nächste Arbeitswoche nutzt, lässt der Glanz recht schnell nach. Dafür muss man geboren sein, und auch ein Partner muss damit leben können.
Kannst du auf deine Ausbildung etwas draufsetzen? Fernstudium, Weiterbildung, da gibts doch vieles. Dafür ist es ganz vorteilhaft, wenn dich dein Job nicht zu sehr fordert. Und wenn du fertig bist, kannst du dir eine bessere Stelle suchen.
Schau mal genau hin, warum du ihn beneidest.
 

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